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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 11.09.1928
- Strukturtyp
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- 1928-09-11
- Erscheinungsdatum
- 11.09.1928
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- Deutsch
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X- 212, I I. September 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d Dtschn. Buchhandel. Die Verteuerung der Klischees. In letzter Zeit Ist in der »Zeitschrift für Deutschlands Buch drucker»') die Frage der »Verteuerung der Klischees» wiederholt von verschiedenen Seiten und verschiedenen Gesichtspunkten aus behandelt worden. Es ist klar, das) der Verlag gegen jegliche Verteuerung der Produktion schärfstens Front machen muß, aus dem ganz einfachen Grunde, will er lebensfähig und vor allen Dingen produktionsfähig bleiben, dann muß er zu verhindern suchen, daß seine Werke und Zeitschriften in der Herstellung andauernd und stetig verteuert wer den. So ist z. B. ein Verleger schon heute nicht mehr in der Lage, ein Buch, das er vor etwa Jahressrist herausgebracht hatte, mit dem durch Verkauf dieser Auslage vereinnahmten Gelde in neuer Auslage herauszubringen, geschweige denn zu dem Ladenpreis, den er knapp vor Jahresfrist für dasselbe Werk festgesetzt hat, zu verlausen. Das Publikum hat sich inzwischen etwas an die notwendig ge wordenen Verkansspreise gewöhnt, die Klagen hierüber haben wohl nachgelassen, aber noch keineswegs anfgehört. Eins steht aber fest, es ist nach wie vor ein starker Rückgang des Kaufes von Büchern und Zeitschriften gegen srüher zu verzeichne». Gelingt es dem wissen schaftlichen Verlag nicht, seine Werke und Zeitschriften zu heute an nehmbaren Preisen zu verbreiten, dann muß er seine Produktion einschränken und ebenso seine Aufträge an seine Lieferanten, wie Ätzanstaiten, Buchdrucker, Papierfabriken, Buchbinder usw. Wieder holt ist ja auch in Buchdruckkreisen festgestellt worden, daß der Werk druck-Auftragseingang zu wünschen übrig lasse. Es wirb auch nicht viel nützen, daß in vielen Fällen der Buch drucker außer Hergabe des Satzes und Druckes das Ganze finanziert — einmal werben auch seine Hilfsquellen versiegen. Meistens sind ja wohl schon die Hilfsquellen durch Schrift und Maschinen-Neu- anschasfungen recht stark in Anspruch genommen. Ohne weiteres ist zuzugeben, daß die Löhne auch in diesem Ge werbe gestiegen sind. Ob die Höhe der Steigerung nötig war, das mögen die in Betracht kommenden Stelle» selber überprüfen, ist doch nicht zu vergessen, daß auch hier die tariflich vereinbarten Löhne nur aus dem Papier stehen. Die Frage muß aber auch ansgeworsen werden: hat jeder Ätzanstaitsbetrieb seinerseits durch rechtzeitige Ein stellung von Lehrkräften für genügenden Nachwuchs Sorge getragen, sodaß bei Nachfrage nach Arbeitskräften immer genügend brauchbare Leute zum Einsteilcn vorhanden waren? Gerade da anscheinend in diesem Gewerbe dieser so äußerst wich tigen Krage vielleicht nicht ganz die nötige Sorgsalt gewidmet worden ist, hat sich wohl des öfteren ein Mangel an Arbeitskräften und dies insbesondere zu Zeiten der Tarifverhandlungen sl) gezeigt. Der Verlag darf und kann jedenfalls nicht im Interesse der Ver breitung seiner Produktion nun etwa diese Fehler bezahlen müssen I Was die Rechnungsausstellung nach der »Tabelle« anbctrisst, so wird jeder Verleger ohne weiteres fcststellen können, daß die Be rechnung hiernach eine wesentliche Verteuerung bedeutet, eine Ver teuerung, die mit der Lohnsteigcrung nicht im Einklang steht. In meinem Betrieb ist scstgcstellt, daß die Berechnung nach der »Tabelle« i» Berücksichtigung der bisherigen Vergünstigungen im Durchschnitt rund M?? sbretßig) höhere Preise als bisher ergibtl Anscheinend ist ein Kartell gebildet worden, das sür eine Durch- sührnng unter finanziellen Strasmaßnahmcn gegen die Firmen, die die Tabelle nicht zur Anwendung bringen, zu sorgen hat. Auch hier haben die Herren wieder einmal übersehen, daß die Wirtschaft stärker ist, ganz besonders gegen überspannte Forderungen. Jeder Betrieb will leben und arbeiten — Entlassungen bzw. Stillegungen können ja auch nicht wie die Tabelle von heute zu morgen dnrchgc- siihrt werden — also ist der Betriebsleiter auch im Gewerbe der Ätzereien daraus angewiesen, ans dem Wege der freien Preis vereinbarungen Aufträge hereinzuholen. Der große Wett bewerb — den Auslanbwettbewerb nicht zu vergessen — sorgt hier für, andererseits aber die Ätzanstalten selber, die sogar einmalige Aufträge von Privatleuten glattweg mit 50 ssünszig) Prozent Rabatt der Preistabclle und Ziel ausznsilhrcn sich erbieten. Dieses Vor gehen zeigt auch hier die bedeutende Preis Überhöhung der aus- getüfteltcn Tabelle. Wenn man »Elntagssliegen» bereits mit 5l>A lsilnfzig) der Tabelle beliefert, dann muß selbstverständlich der Daucranstraggebcr — je nach Umsatz — einen entsprechend höheren Rabatt auf die neuen »Tabellen-Preifc« erhalten. Schließlich ist nicht zu übersehen, daß die Betriebe nicht ein und dieselben Unkostenspesen haben, daß ein Betrieb moderner als der *> S. dazu auch Bbl. Nr. 180, 150 und 131. 1008 andere eingerichtet ist, einer rationeller als der andere arbeitet; auch nicht jede Ätzanstalt leistet gute, einwandfreie Arbeit. All diese Umstände lassen schon erkennen, daß bis Einheits- tabcllenpreisberechnung nicht berechtigt ist, sondern baß je nach ge forderter Arbeitsgüte und in Berücksichtigung der Größe der Aus träge eine freie Preisvereinbarung staltfindcn muß. vr. G. O. ^Ibrecdt Dürer. ?estsckrikt cker Internstionoien Dürer-^orscliunx. klernnsg. vom Oiosrons. l.eipeiq 1928, Kllnüüaixlt L Lisi. mann. IV, 132 8. mit vielen LbbUckungen unck 1 karbigsn Dak. IM. 8.59. Das Dürer-JubilSumsjahr hat eine Fülle von Dürer-Schriften hervorgerufen, wissenschaftliche wie populäre. Hier sei auf eine der wissenschaftlichen Publikationen hingewiesen, erstens weil sie eine Fülle bemerkenswerter, streng wissenschaftlicher Abhandlungen zu be sonders interessanten Fragen der Dürer-Forschung enthält, und zwei tens, weil sie eine ausführliche, vortrefflich orientierende, kritische Zusammenstellung der neuen Dürer-Literatur bringt. Aus dem beabsichtigten Dürer-Hest der Zeltschrist Cicerone ist unter der Redaktion von Georg Biermann und Max I. Friedländer dieses selbständige Buch erwachsen. Zu Mitarbeitern wurden nam hafte Kunsthistoriker aus verschiedenen Ländern gewonnen. Da an dieser Stelle des beschränkten Raumes wegen aus den Inhalt kritisch nicht eingegangen werden kann, seien wenigstens die behandelten Themata aufgesührt: Friedländer behandelt die Gemälde Dürers auf der Nürnberger Ausstellung und weist den wenig be kannten ihren Platz in dem Gesamtwert des Meisters an. — Axel L. Romdahl besaßt sich eingehend mit der Apokalypse. Dürer und Milton heißt das Thema von Martin Conway. — Bon dem Verhältnis von Dürer zu Jacopo de Barbari gibt DeHevesy eine gründliche Vorstellung. — Eine Pergamcntmalerei Dürers für ein Andachtsbuch für Spengler und seine anderen Pergamentmalereicn beschreibt Friedrich Winkler. — Campbell Dodgson behandelt »die große Säule», eine Tuschzeichnung im British Museum zu dem bekannten Holzschnitt. — Sehr eindringlich ist die Abhand lung von Pierre du Coiombier über die »Unbekannte« in der Pariser Nationai-Bibliothek, die er zu deuten und zu datieren weiß. — Gustav Pauli: Der süddeutsche Dürer und die Methode der Kunstgeschichte enthält viel Anregendes. — »Dürer in Basel» behan delt Erich Römer. — Fritz Traugott Schulz: Zum Pro blem des Hersbrucker Atlas. — C. Heinrich Zimmermann, der Organisator der Nürnberger Dürer-Ausstellung, schreibt über einige Dürer zugeschricbene Zeichnungen der Ausstellung. — Luz- zatto: Die Frage des Moments i» der Dllrerschcn Kunst. — Waldmann: Die Einkaufspreise sür Dürers Landschastsaquarelle in Bremen.— Wilhelm Funk: Die Landschaft auf Dürers Kup ferstich: die Madonna an der Stadtmauer. Die Leser des Börsen blattes wird der letzte Aufsatz von Erich Römer über die neue Dürer-Literatur besonders interessieren. Er gliedert die neuen Publikationen sachlich und behandelt sic kritisch. Alle Aufsätze sind durch charakteristische, vortrefflich reprodu zierte Abbildungen erläutert. Der ausgezeichnete Schrlsttitel von Preetorlns verdient besondere Beachtung. Ich?. Scholz, vr. Kranz: Kommentar zum G. m. b. H. - Gesetz. Köln 1928: vr. Otto Schmidt. X, 83g S. Lwd. RM. 25.—. Die Rcchtssorm der G. III. b. H. erfreut sich trotz der damit verknüpften Doppelbesteuerung noch immer großer Beliebtheit. Leider ist es aber mit den Rechtskenntnissen der Geschäftsführer häufig schlecht bestellt, obwohl das Gesetz eine ganze Reihe zwingender Vorschriften enthält, deren Nichtbefolgung für die Beteiligten von schwerwiegende» Nachteilen sein kann. Der in erster Linie für die Praxis bestimmte Kommentar von Scholz, dem erfahrenen preußischen Richter, behandelt die ein schlägigen Rechtsfragen, auch soweit sie sich über den Rahmen des Gesetzes hinaus in der praktischen Rechtsgestaltung des täglichen Lebens entwickelt haben, erschöpfend und prägnant. Auch die bilanz- nnd steuerrcchtüche» Probleme werben ausreichend berücksichtigt. Dlc Rechtsprechung der Obergerichte findet überall die gebührende Be achtung, und eine übersichtliche Druckanordnnng erleichtert die Be nutzbarkeit des Kommentars ganz wesentlich. Der stattliche, dabei aber handliche Band wird sich sicherlich zahlreiche Freunde erwerben. vr. K. Runge, Rechtsanwalt.
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