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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.09.1928
- Strukturtyp
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- 1928-09-01
- Erscheinungsdatum
- 01.09.1928
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X- 204, I. September 1928. Redaktioneller Teil. von 2000 Exemplaren werden die Generalunkosten, d. h. die Miete, Linsen, Lohn der Angestellten usw. wahrscheinlich im Vergleich zu den Aufwendungen für Material und Arbeit einen bedeutenden Teil der Gesamtkosten ausmachen. Wenn die Aus lage sich auf 100 000 oder mehr beläuft, ist es ebenso einleuch tend, daß die allgemeinen Unkosten für das einzelne Buch auf einen lächerlich geringen Betrag kommen werden»*). Bei einer gewissen Gattung von Büchern, die hinreichend Käufsrkrcise für einen Mafsenabsah finden, mögen diese Hinweise Erfolg haben, wo aber so einschneidende wirtschaftliche Hemmungen vorhanden sind wie in Deutschland, fehlt für eine große Anzahl von Büchern von vornherein das Absatzfeld, das jener Normallagerplan vor aussetzt. Immerhin lassen auch diese Darlegungen erkennen, welche Bedeutung dem Problem der Lagerpolitik vom Gesichts punkte der Liquidität sowohl als auch von dem der Rentabilität aus allenthalben beigemessen wird. Aber auch die Frage der Rentabilität stellt uns im Buch handel mehr als anderswo vor ungelöste Aufgaben. »Klar und deutlich ist zu erkennen, daß vorläufig nur das Fundament für eine Rentabilität der Betriebe geschaffen ist, und daß man sich nicht zu sehr auf das scheinbar so einfache und sichere Heil mittel verlassen darf, das mit dem Rezept .Rationalisierung' heute so häufig und gern verordnet wird. Weitgehende Sicher stellung der Rentabilität der Unternehmungen muß das Ergebnis sein, wenn sich die trotz mancher Fehler und Jrrtümer im ein zelnen in mühevoller Arbeit erkämpfte technische und organisato rische Umordnung als bleibender Wertfaktor für die Zukunft er weisen soll. Dabei muß daran erinnert werden, wie gewaltig die von uns zu leistenden Umwälzungs- und Wiederaufbau arbeiten sind, die erst die notwendig« Voraussetzung für eine kon tinuierliche Rentabilitätsentwicklung bilden. Beständig Ver besserungen und Veränderungen unterworfen, können sie unmög lich allein durch die Ausnahme von Anleihen oder Krediten durchgeführt werden, sondern müssen stärker aus den Erträg nissen unserer Arbeit herauswachsen-**). Diese Ausführungen werden durch folgende statistische Ren tabilitätsergebnisse illustriert. Es ergab -0 der Betriebsgewinn b) der Reingewinn in Prozenten des werbenden Kapitals: I II I N 1926: 88.2 68,3 3,3 8,8 1927: 93,9 84,7 8,18 7.6 Der Reingewinn ist das bilanzmäßig ausgewiesene Gewinn erträgnis abzüglich der Verlustsumme, die bei den nachstehend an gegebenen Unternehmungen im Verhältnis zu deren Eigenkapital betrug: Anzahl der Verlust- Unternehmungen: I II 1926: 6 — 1927: 7 8 Verlustsumme in Prozenten de« Eigenkapitals der Verlust-Unternehmungen: I II 33,7 — 21.4 7.9 Das bedeutet, daß die Betriebe I etwa den fünften Teil, und die Betriebe II etwa den zwölften Teil ihrer eigenen Mittel verloren haben. Andererseits steht der zahlenmäßigen Steigerung des Betriebsgewinns sowohl als des Reingewinns bei den Verlags buchhandlungen (I) gegenüber dem Vorjahre der Umstand ent gegen, daß die Entwicklung des werbenden Kapitals mit den Gewinnerträgnissen nicht gleichen Schritt gehalten hat, die Steigerung also nur eine scheinbare ist. Die Erträgnisse bei den beiden Betriebsarten wurden durch folgende Aufwendungen beeinflußt: Es betrugen die Abschreibungen Steuern und Abgaben sozial. Aufwendgn. in Prozenten des Bctriebsgewiunes: I II I II I II 1926: 6,6 12,0 13,3 13,9 4,4 8.1 1927: 9,7 12,4 9,4 10,4 3,2 *> Mehr Rentabilität im Einzelhandel von Edward A. Kilene (Deutsch von vr. Herzberg, Berlin. Verlag L. Schottländer, G. IN. b. H.) **> Sicherstellung der Rentabilität in »Industrie- und Handels- Zeitung», Nr. 78, 1928. sonstigen Betriebsunlosten in Prozenten des Betriebsgewinns: - I II 1926: 71,0 89,2 1927: 70.9 88.8 Auf die Verschiedenartigkeit der Abschreibungsmethoden haben wir in den letzten statistischen Übersichten wiederholt hingewiesen und die Auffassung vertreten, daß es aus mehrfachen Gründen nicht zweckmäßig ist, die Summe der Aktivwerte um den Betrag der jährlichen Abschreibungen zu kürzen, statt letztere in einem Passivposten (Erneuerungssonds usw.) zusammenzufassen. Die Richtigkeit dieser Auffassung wird durch folgende Ausführungen bestätigt: »Sie (die Praxis) setzt den Bücherwert der Anlagen herab, anstatt diesen unangetastet zu lassen und ihm der Er» Neuerungsrücklage gegenüberzustellen. Freilich ist, so sollte man meinen, der Ersolg in beiden Fällen der gleiche, da ja die näm lichen Mittel aufgespart werden, wenn man 4 Mill. zurückstellt, wie wenn man 4 Will, abschreibt. Nach vier Jahren würden dann, wenn wir bei unserm oben gewählten Beispiel bleiben und annehmen, daß außer 40 Mill. Anlageinvestierungen 10 Mill. aus Krediten beschaffte Betriebsmittel in dem Unternehmen arbeiten, die nach den beiden verschiedenen Methoden aufge machten Bilanzen folgendes Aussehen haben. Vierte Jahresbilanz (Rückstellungsmethode): Anlagen 40 Kapital 40 Betriebsmittel 24 Erneuerungsrücklage 14 — Kreditoren 10 64 64 Vierte Jahresbilanz (Abschreibungsmethode): Anlagen 26 Kapital 40 Betriebsmittel .24 Kreditoren 10 80 80 Offensichtlich kann also zum mindesten in einem Falle wie dem vorliegenden mit der Abschreibungsmethode das gleiche erreicht werden wie mit der Rückstellungsmethode. In Wirk lichkeit würde aber die Bilanz eines mit der Abschreibungs methode arbeitenden Unternehmens nach vier Jahren wohl anders aussehen. Denn die Mehrzahl der Unternehmer hat nicht das Gefühl, daß die Abschreibungen dem Zweck der Mittel aufsparung für die Erneuerung dienen und ein Behelfsmittel für Rückstellungen sind. Sie glauben vielmehr, Sinn der Ab schreibungen sei — wie es der Terminologie entspricht — die Herabschreibung der Buchwerte.*) Zudem kommt, daß bei letz terer Methode der Kreditgeber wie überhaupt der Bilanz prüfer aus der Bilanz nicht ersehen kann, welche Aktivwerte vorhanden sind, wenn diese zum größten Teil oder ganz abge- schrieben wurden. Diese Frage der Abschreibungsmethode ist demnach in zweifacher Hinsicht von beachtenswerter Bedeutung. Lassen sich die diesjährigen Ergebnisse der Betriebsbilanzen in der Feststellung zusammenfassen, daß die wirtschaftliche De pression noch immer aus der Entwicklung des Verlagsbuchhandels wie überhaupt der buchgewerblichen Branche lastet, so kann man andererseits doch aus den statistisch gewonnenen Vergleichen be stimmte Schlußsolgerungen für die in Fragen der Betriebswirt schaftlichkeit einzuschlagenden Wege ziehen. Dafür enthalten die zu den zahlenmäßigen Ergebnissen gegebenen Erläuterungen entsprechende Hinweise. Ri. Buchgewerbliche Rundschau. (Siehe zuletzt Börsenblatt 1928, Nr. ISO.) Schrift- und Satzherstellung. — Zur Schriftfrage dürften die Bestrebungen zur Schaffung von Chtsfriermaschinen inter essieren. Aus der »Pressa» in Köln ist die Chissrierschreibmafchine von A. v. Kryha in Berlin-Charlottenburg 2, Schtllcr- straße 109, ausgestellt, die eine vollkommene Geheimhaltung der Chisfrate sichert und daher für Behörden, Banken, Handel und In dustrie, für die politischen und wirtschaftlichen Verbände wohl von Bedeutung werben wird. Die elektrisch schreibende Kryha chiffriert bzw. dechiffriert und schreibt gleichzeitig über 390 Buchstaben in der *) Erneuerungsbedarf und Abschreibungspraxis in »Industrie- und Handels-Zeitung-, Berlin 1928. 978
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