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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.09.1928
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- 1928-09-01
- Erscheinungsdatum
- 01.09.1928
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stzl- 204, 1. September 1928, Redaktioneller Dell. Börsenblatt f.b Dtschn. Buchhandel. trieben I zur Verfügung stehen, elftere infolgedessen zur Auf nahme langfristiger Kredite in größerem Umfange in der Lage waren als letztere; denn von der Gesamtheit iwr Betriebe I wies nur ein Fünftel, von der Gesamtheit der Betriebe II dagegen vier Fünftel Grundbesitz aus. Noch deutlicher tritt die unterschiedliche Aufnahmefähigkeit langfristiger Kredite durch folgende Gegen überstellung in die Erscheinung. Es betrugen: ») dis Realwerte in Prozenten i>> die langfristigen Kredite in Pro- des Eigenlapitals zenten der Gesamtverpflichtungen I ll I ll 1928: 12,5 46,7 4,2 10,5 1927: 9.5 62,8 2,5 17,3 Merkwürdigerweise weist der Akzeptkredit, der in den letzten Jahren sich anschickts, die bevorzugte Stellung in der Kreditwirt schaft der Vorkriegszeit sich zurückzuerobern, «ine auffallend rück läufige Entwicklung auf, und zwar betrug er in Prozenten des laufenden Kredits I II 1926: 14,8 12,9 1927: 7,6 0,6 Hier zeigt sich offenbar eine Verschiebung des Akzeptkredits zu gunsten des langfristigen Kredits, die sich auch aus den Liquidi tätsstand hätte günstig auswirken können, wenn dieser nicht andererseits durch das Steigen der kurzfristigen Verpflichtungen beeinflußt worden wäre. Liquidität und Kapitalsicherheit spiegeln sich ferner in ihrer ungünstigen Entwicklung sowohl in dem Verhältnis der kurz fristigen Mittel als auch in dem der fremden Mittel zum Eigen kapital wieder. Dieses Verhältnis stellt sich folgendermaßen: kurzfristige Schulden fremde Mittel in Prozenten des Eigenkapitals: I II I II 1926: 56,2 43,2 62,5 58,5 1927: 104,8 59,7 109,5 91,1 In welcher Weise sich nun weiter die Zahlungs- und Ab- satzverhältnisse auf die Geschästspolitik der Betriebe ausgewirkt haben, lassen die teilweise liquiden Betriebsmittel einerseits und die illiquiden Betriebsmittel andererseits erkennen. Ihr Ver hältnis zum Eigenkapital stellt sich wie folgt: (Außenstände) (Warenvorräte) teilweise liquide Betriebsmittel illiquide Betriebsmittel in Prozenten des Eigenkapitals: I II I ll 1926: 77,1 47,7 56.3 30,7 1927: 66,6 60,6 85,7 32,4 Die Senkung des Verhältnisses der Außenstände zum Eigen kapital bei den Verlagsgesellschaften (I) dürste darauf zurückzu führen sein, daß dieselben infolge der starken Anspannung ihrer Betriebsmittel, wie dies aus den Liquiditätsvergleichen hervor geht, zu einer Zielvcrkürzung bei ihren Lieferungen haben schrei ten müssen und zu einem forcierten Einzuge ihrer Debitoren übergegangcn sind. Diese geschäftspolitischen Maßnahmen, die durch die starke Anspannung der Betriebsmittel erforderlich wur den, sind zwar geeignet, die in der Kreditgewährung unter den derzeitigen Wirtschaftsverhältnissen liegenden erhöhten Risiken zu vermindern und die finanzielle Leistungsfähigkeit zu fördern, sie bilden aber immerhin nur einen Notbehelf zur vorübergehen den Stärkung des Betriebskapitals namentlich derjenigen Be triebe, die hierfür nicht über die entsprechenden Anlagewertc ver- sügen. Da jedoch diese Betriebe immerhin noch zwei Drittel ihres Eigenkapitals verborgt haben, so drängt sich bei der Be urteilung der Arbeitsfähigkeit dieser Unternehmungen die Frage auf, ob nicht die Einrichtung der Diskontierung von Buchforde rungen zur Beschaffung langfristiger Kredite zeitgemäß ausge- baut und namentlich denjenigen Unternehmungen nutzbar ge macht werden könnte, die mangels Grundbesitzes usw. geringe Beleihungsmöglichkeiten für die Ausnahme billiger, langfristiger Kredits besitzen. Andererseits zeigt aber der Vergleich der illiquiden Be triebsmittel (Warenvorräte) zum Eigenkapital, daß entweder die Produktion gegenüber dem Vorjahre gesteigert worden ist oder 974 daß der Warenabsatz nachgelassen hat. Letzteres tritt nament lich bei den Verlagsunternehmungen (I) stark hervor und es be steht die Wahrscheinlichkeit, daß die Warenläger, nach ihrem Umfange zu schließen, sich nicht in dem Maße umsetzten, wie es Liquidität und Rentabilität unter normalen Verhältnissen voraussetzen. Uber diese Frage des Mindestjahresumschlages eines Warenlagers hat gerade in letzter Zeit ein außer ordentlich reger Meinungsaustausch in der Presse statt gefunden, der zwecks Verbesserung der Betriebswirtschaftlichkeit in dem Grundsätze gipfelte, daß die Lagerpolitik, insbesondere der Umfang eines Produktionslagers in erster Linie nach dem Be schäftigungsgrad des Unternehmens und nach dem Marktpreise der Warenprodukte bestimmt wird. »Daher heißt richtige Lager- Politik treiben, das Lager weder zu hoch noch zu niedrig zu versor gen. Bei zu hoher Belastung kommt nicht nur eine teure Verzinsung des unnötig sestgelegten Kapitals in Frage, sondern viel schwerer wiegt die Festlegung des Kapitals überhaupt, das ja dadurch anderen Zwecken entzogen wird, di« Liquidität des Unternehmens recht ungünstig beeinflussen und zudem mit einem erheblichen Risiko belastet sein kann. — Gute Lagerpolitik wird am besten zu treiben sein, wenn man das sogenannte Fingerspitzengefühl nicht ganz zum Drehpunkt werden läßt, sondern sich verschie dener Hilfsmittel bedient, durch welche die Bestimmungsfaktoren in ihren Bewegungen von einer Normalen aus verfolgt werden können.-") Ziel und Aufgabe einer guten Lagerpolitik muß es eben sein, nicht nur die Betriebsliquidität zu fördern, sondern auch der Entstehung von Verlusten vorzubeugen, um die Renta bilität zu steigern. »Denn die hauptsächlichsten Verlustquellen der Lagerhaltung bestehen darin: -0 daß ein zu großes Kapital im Verhältnis zum Umsatz im Lager festgelegt ist; d) daß dieses Kapital einen zu großen Zinsaufwand erfordert; o) daß kein entsprechend frisches (aus Novitäten bestehendes) Lager gehalten wird; äh daß der Aufwand an Versicherungsspesen, Lagermiete und sonstigen Geschäftsunkosten ein unverhältnismäßig großer ist; «> daß die Lagerwaren in besonders starkem Maße entwerten; k> daß die Marktlage durch Lieferung der gangbarsten und neu zeitlichen Waren durch raschen Zukauf nicht genügend ausgenutzt werden kann, weil das Lager noch überfüllt, also zu groß oder unzweckmäßig assortiert ist.- **) Diese Gesichtspunkte einer zweckmäßigen Lagerpolitik sucht der Begründer eines amerikanischen Normal-Lagerplanes zu vereinigen, der den Zweck hat, »dem Geschäft zu ermöglichen, die richtigen Waren zur richtigen Zeit in den richtigen Mengen und zu den richtigen Preisen zu haben-. Wenn auch das, was er über die Anwendung dieses Normallagerplanes auf den Ver lagsbuchhandel im Sinne amerikanischer Rationalisierungsbcstre- bungen sagt, etwas utopisch anmutet, so sind seine diesbezüglichen Betrachtungen doch nicht uninteressant wenn er ausführt: »Alles Gesagte läuft auf folgendes hinaus: Wenn die Verlagsbuch händler — und ich benutze Bücher nur als einen Artikel von vielen, aus die der Normallagerplan angewendet werden kann — ihr Geschäft immer wieder studieren und die jn diesem Buche aufgesührten Grundsätze anwenden würden, d. h. Normalpreise bestimmen, zu denen man große Mengen von Büchern verkaufen kann, so würde bald eine Zeit kommen, wo die Größe der jetzt üblichen Auflagen ihnen lächerlich klein erscheinen würde. Die grundlegende Notwendigkeit besteht auch hier wieder darin, den niedrigsten Preis, den populärsten Preis und den höchsten Preis zu bestimmen, zu dem Bücher in großen Mengen verkauft werden können. -— Den Buchhändlern, die gegen diesen Vorschlag ein wenden, daß ihr Gewinn im Augenblick durchaus nicht zu groß ist, und daß sie nicht verstehen können, wie sie nach den An gaben des Normallagerplans den Preis herabsetzen sollen, diesen Buchhändlern sage ich nochmals, daß durch Massenverkauf die Unkosten verringert werden können. Es wird sogleich einleuchten, daß die allgemeinen Unkosten, die gewiß einen beträchtlichen Teil der Unkosten für ein Durchschnittsbuch betragen, das jetzt in kleinen Auflagen herausgegeben wird, bei sehr großen Auslagen ganz beträchtlich verringert werden würden. Bei einer Auslage *> Deutsche Bergwerkszeitung Nr. 153, 1928. 4») Neue Zürcher Zeitung — Export-Nr. 29, 1928.
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