Edmond Zaloux: Dich hätte ich geliebt Roman Aus dem Französischen übersetzt von Friederike Maria Zweig Geheftet Mark Z.50, in Ganzleinen gebunden Mark 5.— Daß RainerMaria Rilke diesen Dichter unter den lebenden Romanschriftstellern Frankreichs besonders geliebt hat, wäre schon Grund genug, um ihn in Deutschland respektvoll zu empfangen. Sein Erinnerungsbuch an Rainer Maria Rilke wird als dauernde« Denkmal eines großen Deutschen in französischer Sprache fortleben. Und kein Geringerer als Stefan Zweig machte den Verlag Reelam aus Jaloux aufmerksam; seine Frau übernahm die schwierige Übersetzung. — Der Titel des Buches zeig» vortrefflich den Inhal» des Romans an: ein traumhaftes Verlangen nach der einzigen Frau. Daß dieser Liebende sonst durchaus kein Träumer ist, sondern als Journalist im stärksten Weltgetriebe steht und mit den Großen der Erde, auch mit den begehrtesten Frauen, aus vertrautem Fuße lebt, gibt dem Roman einen besonderen Stimmungsreiz. Einmal liest man in einem Buche das, was man unbewußt so häufig träumt: daß auch die angestaunten Schicksalslenker in ihrer Brust ein unendlich einfach schlagendes Herz tragen und daß auch sie fahre- und jahrzehntelang nicht um die Grübelei herumkommen: Du bist's, die ich geliebt hätte! Hanns Julius Wille: Jüan Svrolla Roman Geheftet Mark 4.50, in Ganzleinen gebunden Mark S.80 „Gehandikapt in materieller und geistiger Beziehung waren wir ja alle, die wir nach >918 aufs neue ins Rennen geschickt wurden." So schreibt Hanns Julius Wille in einem „Ordnungsgemäßen Abriß meines ordnungswidrigen Lebenslaufes", den er dem Verlag zur Einführung übersandte. Wie man trotzdem wieder ein Ziel erreichen kann, beweist das vorliegende Werk. Nicht daß es sich um einen Jch-Roman handelte! Dazu ist das Werk viel zu wenig PcrsönlichkeitS-Roman, viel zu sehr Problem- und Jdeenansammlung. Man fühlt jedoch heraus, daß der Verfasser nicht vom Dichterstübchen aus schrieb, sondern daß er sich den Wind, den Sturm, um die Nase wehen ließ. Der entzauberte Montmartre, die noch frechere Physiognomie des Broadway, die kultivierte Pracht Amsterdamer Grachten, der Paradiesgarten der Dollarmillionäre an der Küste Floridas und noch vieles andere spiegelt sich in dem Roman; aber so erlebt, wie es noch nie geschrieben werden konnte. Der Entwicklungsgang des Geigers Sorolla, sein künstlerisches und menschliches Schicksal bildet die Tangente, die an den großen Problemkrcis unserer Tage gelegt wird. Man kann nicht bestreiten, daß die Einstellung Hanns Julius Wille« kosmopolitisch ist; nur wer in keinerlei Bin dungen irgendwelcher Tendenz besangen ist, vermag die schwingenden Strömungen im Kräfteseld eines Überstaat, lichen Komplexes so zu untersuchen und abzuwägen. Als kosmopolitischer Roman wird „Juan Sorolla" Geltung bekommen. Für seinen geistigen Gehalt mögen die Worte kennzeichnend sein, mit denen der deutsche Pianist im Roman seinen künstlerischen Standpunkt unterstreicht: „Ich lehne eine Kunst ab, die Suggestionsmittel sucht, um mein Unterbewußtsein einzufangen; ich leiste der Rührung Widerstand, in die ein menschlicher Wille mich zu »ersetzen trachtet. Der Künstler muß ebenso objektiv sein wie der Gelehrte." — Ein bestimmter Käuferkreis ist für diesen Roman als selbstverständlich gegeben: sämtliche Leser, die irgendwie an Musik interessiert sind. Darüber hinaus wird der Roman durch seine vielgestaltige Problematik auch große, weite Käuserkreise finden.