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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.08.1928
- Strukturtyp
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- 1928-08-14
- Erscheinungsdatum
- 14.08.1928
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- Deutsch
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X- 188, 14, August ISL8. Redaktioneller Teil, Börsenblatt s. d,Dtschn.Buchhandel. Neue Schriften aus der volkstümlichen Düchereiarbeit. Vorxanxvnlitzit, OeZennart unck 2ukunkl clor äout8edsn vo1k8tüin- liekon IZüedorei. Hr8§. von clor vout8edon 2ontral8tollo IVls^or 1928. (VIII, 159 8.) gr. 8° — 8edriktou rur Züedoroi- krrrgo. Wc. 5.80. Volkstümliches Biichcrciwcsen im Regierungsbezirk Liegnitz. Im Anftr. Herrn Regierungspräsidenten zu Liegnitz Hrsg, von Hans H o f m a n n. Leipzig: Quelle L Meyer 1928. (X, 101 S. mit eingedr. Grundr., 1 eingedr. Kt., mehr. Taf.) 4° — Schriften zur Biichereifrage. Mk. 4.75. roixvo80n 1927. (VIII, 136 8.) kl. 8° lVlk" 2.—. Deutsches Land und Volk. Ein Bücherverzeichnis. Leipzig: Deutsche Zentralstelle für volkstümliches Büchereiwesen 1028. (XII, 00 S.) kl. 8° Mk. 2.—. Die hier angezeigten Schriften, die die Deutsche Zentralstelle für volkstümliches Büchereiwesen wiederum vorlegt, verdienen das Inter esse der bnchhändlerischen Öffentlichkeit. Es ist ja der ausdrückliche Zweck der »Schriften zur Büchereifrage«, nicht nur der Klärung im Kreise der Fachgenossen zu dienen, sondern in erster Linie beim Nichtbibliothekar, in der deutschen Öffentlichkeit, Klarheit über die wesentlichen Absichten, Voraussetzungen und Erfordernisse der deutschen volkstümlichen Bücherei zu schaffen. Es ist bekannt, das; das volkstümliche Büchereiwesen Deutschlands seit Jahrzehnten durch einen »Nichtungsstreit« verhängnisvoll ent zweit ist. Und es bleibt nur erstaunlich und zeugt immerhin von der Kraft und Lebendigkeit der Büchereiarbeit, das; trotzdem im Verlauf dieser Zeit die volkstümliche Bücherei sich im kulturellen Leben der Nation eine von Ländern und Gemeinden weit gehend anerkannte und geförderte Stellung errungen hat. Uber Ursachen und Entwicklung dieses Streites sind freilich meistens An schauungen verbreitet, die geeignet sind, in ihrer nur oberflächlichen Erfassung von Schlagworten, wie: gestaltende und verbreitende Volks bildung, ein durchaus falsches Bild von den hier miteinander ringen den Ideen — sehr zum Schaden dieser Ideen — zu geben. Die Schrift: »Vergangenheit, Gegenwart und Zu kunft der deutschen v o l k s tL m l i ch e n Büchere i«, von Walter Hof mann, dem Führer der sogenannten »neuen« Rich tung, selbst verfaßt, rollt nun noch einmal den ganzen Umkreis dieser vielumkämpften Fragen ans. Ans den drei Kapiteln: Das Gemein same in der Entzweiung — Die Kernfragen des bisherigen Rich tungsstreits — Gegenwart und Zukunft des deutschen Büchcreiwesens kann sich der Außenstehende — wohl überhaupt zum erstenmal — ein Bild von diesem Büchereistreit machen. Man empfindet es dabei wohltuend, daß die Ausführungen von dem Ton der Besinnung, der ja schon in der letzten Zeit die gegenseitige Aussprache abgedämpft hatte, sachlich und vornehm getragen wird. Der unmittelbare An laß zu der Schrift ist die Entgegnung I)r. W. Schusters*), des Mitherausgebers der von Ackerknecht in Stettin heransgegebenen »Bücherei und Bildungspflege«, auf eine Schrift des der »neuen« Richtung nahestehenden österreichischen Universitätsprofessors vr. A. L a m p a**). Der Auseinandersetzung mit Schuster ist der größere Teil der Hofmannschen Arbeit gewidmet, und zwar mit dem Ziel, aus einer Darstellung des Gegensatzes zwischen Programm und Wirklichkeit in der Büchereibewegung um die Jahrhundertwende die jenigen Punkte herauszustellen, in denen »alte« und »neue« Rich tung grundlegend und weitgehend übercinstimmen: aber auch die Punkte, die der von Hofmann geführten »neuen« Richtung das Recht geben, sich sowohl nach ihrer Grundhaltung als auch gemäß der von ihr geübten Büchereipraxis als »neue« Richtung zu bezeichnen. Der tiefere und eigentliche Anlaß zu diesem Buche liegt aber in der kulturpolitischen Situation, in die nach dreißigjähriger Ent wicklung die deutsche volkstümliche Bücherei jetzt zu treten scheint: Trotz ihrer fruchtbaren Entwicklung in den letzten Jahrzehnten noch *) Schuster, W., Historische und andere Jrrtümer in der Kritik der Volksbildungsbewcgung. In: »Bücherei und Bildungs pflege« Jg. 7, S. 317 ff. **) Lamp a, A., Kritisches zur Volksbildung. Berlin, Arbeits gemeinschaft, 1927. (72 S.) (Volk und Geist IX.) 908 weit davon entfernt, systematisch über das Land ausgebreitet, eins der anerkannt wichtigsten Glieder der deutschen Kulturpolitik zur Aktivierung aller seelischen und geistigen Kräfte unseres Volkes zu sein, sieht sie sich vielmehr der bedrohlichen Tatsache gegenüber, das; unter dem Druck von Dawesplan und Neparationsagent die Wirtschaft gegen den »Kulturlnxus« der Länder und Gemeinden mobil macht. Die elementare Gefahr, das; die »Rationalisierung« der öffentlichen Finanzwirtschaft in erster Linie ans Kosten der Kul turpolitik erfolgt, fordert in Zukunft für die deutsche volkstümliche Bücherei Einheit und Geschlossenheit. Der deutsche Buchhandel, der an dieser Gefahr ganz unmittelbar Anteil nimmt, wird nur von Herzen wünschen, daß, bei aller Wahrung wertvoller individueller Unterschiede, die feindlichen Brüder vereint die von der Zeit gestellte größere Aufgabe gemeinsam lösen. Vielleicht erfüllt sich dann die Hoffnung Walter Hofmanns, das; das deutsche volkstümliche Bücherei wesen bei gleich günstiger Fortentwicklung wie in den letzten Jahr zehnten in dreißig Jahren dort steht, wo das Büchereiwesen der angelsächsischen Länder, Dänemarks und Hollands, heute schon steht!! Welche Wege der systematische Aufbau des volkstümlichen Büche reiwesens durch Staat und Gemeinden — die große Aufgabe der bedrohten Zukunft — gehen kann, zeigt anschaulich an einem prak tischen Beispiel die zweite Schrift: Volkstümliches Büche reiwesen im Regierungsbezirk Liegnitz. Doppelt interessant, weil es sich hier um eine für die deutsche Zukunft im Osten wichtige Stelle handelt. Der Ausgang des Krieges hat Schlesien aus einem Binnenlande zu einem Grenzlande gemacht. Die Umschichtung seiner geographi schen, politischen, wirtschaftlichen und geistigen Verhältnisse erfordert eine neue Kultur- und Bildnngsarbeit, von der es nicht zuletzt ab hängt, ob Schlesien — anher seiner wirtschaftlichen — auch seine kulturelle Bedeutung erhalten kann. Das Hauptproblem ist hier die Bildnngsarbeit auf dem Lande und in den Klein- und Mittelstädten, Dinge, die wiederum den Buchhandel dieses Landes lebensnah be rühren. Es ist erfreulich, wie sich hier Büchereifachlente, Negierung und Gemeinden zu einem von einheitlichem Znknnftswillen getragenen Werke zusammenfinden. In einzelnen Aufsätzen äußern sich Hans Hofmann, der Leiter der Amtlichen Sächsischen Kreisberatnngs- stelle für das volkstümliche Büchereiwesen in der Kreishanptmann- schaft Leipzig, Robert von Erdberg als Vertreter des Preußi schen Ministeriums für Wissenschaft, Kunst u. Volksbildung, vr. Hans P o e s ch e l, der Regierungspräsident von Liegnitz, F r h r. von Nordeck zur Rabenau, der Landrat des Kreises Lauban und die Bürgermeister der Städte Lauban, Bunzlan und Neusalz. Es ist bemerkenswert, wie entschieden dabei der Regierungspräsident von Liegnitz das Bedürfnis nach geistiger Weiterbildung auf dem Lande bejaht und welche Wege von ihm und Hans Hofmann aufgezeigt werden. Das ländliche Büchereiwesen soll aus seiner bisherigen Abgeschlossenheit und Beschränkung heranstretcn. Mit dem bisher üblichen System der Wanderbüchereien soll gebrochen werden. Die Landstädte, in geistig-kultureller Hinsicht die natürlichen Mittel punkte für das umliegende Gebiet, werden Träger von Stützpunkt- bllchereien, die im Nahmen eines geschlossenen Büchereisystems dann in bestimmte Beziehungen zu den übrigen ortsfesten Büchereien treten. Zusammenfassend formuliert Robert v. Erdberg hierzu den Stand punkt der preußischen Negierung, der bei einer Kritik der staatlichen Mittel für das volkstümliche Büchereiwesen beachtet werden muß: »Die Fonds zur Förderung des volkstümlichen Büchereiwesens sollen nicht zur Entlastung der Gemeindehaushalte und der Etats der Selbstverwaltungskörperschaften dienen, sondern dazu, alle die Vor aussetzungen zu schaffen, die in Staat und Gemeinden eine plan mäßige und zielbcwußte Büchercipolitik ermöglichen« (S. 20). Im Januar 1027 traten die verantwortlichen Stellen zu den ersten Be ratungen zusammen: heute ist der Aufbau bereits in vollem Gange. — Der Buchhandel wird auch dieser Arbeit Erfolg wünschen und mit tätiger Anteilnahme diese bildungspflegliche Erschließung deut schen Grenzlandes verfolgen müssen. In ein anderes Gebiet der praktischen Büchereiarbeit führen die beiden eingangs genannten neuen Bücherverzeichnisse, die als Heft 13 und 14 der ebenfalls von der Zentralstelle herausgegebenen »V olks- b i b l i o g r a p h i e« erscheinen und die beiden ersten Teile von drei Sonderkatalogen über das Gesamtgebict der Länder- und Völker kunde sind. Ein drittes Verzeichnis soll ergänzend unter dem Titel: »Reisen und Abenteuer« folgen. »Die Welt um Deutschland« will ein Bild der politi schen Mächte von heute geben. In zwei Hanptkapiteln: »Die großen Reiche« und »Die kleineren Staaten« ist die wichtigste poli tisch-geographische Literatur über die außerdcntsche Staatenwelt
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