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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.08.1928
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- 1928-08-18
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- 18.08.1928
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X- 1S2, 18. August 1928. Redaktioneller Teil. Insgesamt verzeichnet unsere Bibliographie 81 Titel von Übersetzungen, denen für das Jahr 1927 an deutschen Über setzungen aus dem Französischen 255 gegenüberstehen, wobei die zahlreichen Schulausgaben u. dgl. mit eingerechnet sind, die in der «Bibliographie de la France« nur einen sehr geringen Raum einnehmen. Frankreich übersetzte ferner im vorigen Jahr namentlich englisch-amerikanische Werke, rund 100, darunter von klassischen und älteren Autoren Shakespeare, Byron, Scott, Coo- per, Chesterton, Ruskin, Poe, Marc Twain, Kipling u. a., von neuen Lord Grey, I. London, Curwood, Wells, Anderson, Erskine, Sabatini nsw. Zahlreich sind auch die Ausgaben eng lisch-amerikanischer Werke in der Originalsprache. — An zweiter Stelle steht Rußland mit etwa 55 Werken hauptsächlich aus der älteren schönen Literatur, aber auch medizinischen Veröffent lichungen und Büchern über Fragen des revolutionären Kom munismus. Spanien folgt sodann mit etwa 25 Werken (Cer vantes, Jbaüez, Villegas), Italien mit kaum 20 (Serao), ganz Skandinavien mit etwa 10 (Strindberg, Pontoppidan, Hamsun), während die übrigen Länder (Polen, Holland, Tschechoslowakei, Portugal, asiatische Länder usw.) noch jeweils unter dieser Zahl bleiben. Doch darf hierbei nicht ver gessen werden, daß außerordentlich zahlreiche fremde Verfasser, namentlich solche, die gelehrte, akademische Arbeiten in Frank reich veröffentlichen, sich nicht ihrer Muttersprache bedienen, sondern Französisch schreiben. Und wer die »Bibliographie de la France- mit wachem Auge daraufhin durchsieht, der wird unter dem starken Eindruck stehen, daß Paris nach wie vor eine außer ordentliche Anziehungskraft für die Angehörigen sehr vieler Länder besitzt, die dort ihre Ausbildung oder Fortbildung suchen. Weit später als in Frankreich machten sich deutsche litera rische Einwirkungen in Italien geltend und auch hier in verstärk tem Maße erst dann, nachdem Shakespeares Dramen das Ver ständnis für germanische Dichtung geweckt hatten. Bcrtolo beginnt um das Jahr 1780 mit Übersetzungen aus Gcßncr, Wieland und Goethe und ein »(Aornale ckella IMsoalura Ärauieea«, das 1790 erscheint, macht den Versuch, die germani schen Literaturen dem italienischen Verständnis näherzubringen. Jedoch bedient man sich zu dieser Zeit und vielfach noch später französischer Übertragungen als Unterlagen, denn die Kenntnis der germanischen, insbesondere der nordischen Sprachen ist außerordentlich gering. Erst die Romantik bringt Italien eine tiefere Kenntnis von Goethes Werken, dessen »Weither- nach 1800 mehrfach übersetzt wurde und bekanntlich Ugo Fosco- los »IHtim« lettene cki äooopv Orii«- zumindest angeregt hat. Da nach erscheint Frau von Staels Buch über Deutschland auch in italienischer Sprache (1814), und in einer Mailänder Zeit schrift gibt die mutige Frau den Italienern den Rat, sich das germanische Schrifttum zum Vorbild zu nehmen, womit sie frei lich leidenschaftliche Abwehr, aber auch begeisterte Zustimmung weckt. Im gleichen Jahre (1816) erscheinen Bürgers »Leonore- und »Der wilde Jäger- in der Übertragung des Mai länders Berchet, und die von ihm inspirierte Zeitschrift »Jl Couciliatore- (Der Vermittler) hält, was ihr Name verspricht. Bekannt sind Goethes Beziehungen zu Manzoni, dem die ermunternde Kritik an den »Verlobten- in seinen literarischen Kämpfen eine hochwillkommene Hilfe war; doch die nun folgende Periode wird ganz beherrscht von nationaler Politik und läßt keine Muße für die Pflege internationaler literarischer Bezie hungen. Erst bei Ada Negri, der auch in Deutschland viel- gelesencn Romanschriftstellerin, und bei Fogazzaro spürt man die Verbindung mit germanisch-deutscher Umwelt, und bei d'Annunzios Versen standen nicht nur Franzosen, sondern auch Goethe, Nietzsche, Ibsen usw. Pate. Leider fehlt es jedoch für diese Periode an zureichendem Material zur Beurteilung der Frage, wieweit hierbei Übersetzungen aus dem Deutschen als In strumente literarischen Einflusses wirksam gewesen sind. Unser Verzeichnis für das Jahr 1927 enthält 97 Titel, unter denen charakteristischerweise philosophische und pädagogische Schriften dominieren. Zeitlich reicht die Bibliographie der philo sophischen Veröffentlichungen von Kant bis zu D! lthey und führt allein von Nietzsche nicht weniger als sieben verschie- 922 dene Werke auf, wobei es einer späteren Zeit überlassen bleiben- muß, etwaigen Verbindungslinien nachzuspüren, die von hier zur Weltanschauung des Fascio führen mögen. Doch die Über setzungen aus Fichte, Kant, Leibniz, Schopenhauer u. a. und die pädagogischen Schriften zeigen deutlich, in welch umfassender und ernster Weise man sich mit den geistigen Strömungen in Deutsch land beschäftigt. Daneben treten die anderen Gebiete weit zurück, und man wird namentlich die Auswahl der Übersetzungen aus der Schönen Literatur, von wenigen Ausnahmen abgesehen, nur als unbefriedigend bezeichnen dürfen. Unter der geschichtlichen Literatur dagegen begrüßt man mit Freude die berühmten Werke von Burckhardt und Gregorovius und findet fast über raschenderweise auch mehrere Schriften über die deutsche See kriegsführung während des Bölkerringens. Italien bevorzugte sonst französische und englisch- amerikanische Werke wie in den Vorjahren (1925: 182 französische, 89 englische, 108 deutsche Übersetzungen; 1926 ent sprechend: 185, 89 und 114), doch dürften die Zahlen für das ver gangene Jahr allgemein etwas niedriger liegen. In Deutsch land dagegen erschienen 57 Übertragungen im Jahre 1926 und nur 52 im Jahre 1927; unsere Ausfuhr-Bilanz ist also Italien gegenüber stark aktiv. Spanien und Portugal waren im 18. und in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts völlig auf die französischen Über setzungen angewiesen, wollten sie die Literatur der germanischen Länder kennenlernen. Von Geßner, Lessing, Goethe und Schil ler kannte man lange Zeit kaum mehr als die Namen, und auf der spanischen Schaubühne erschienen Stücke des Verfassers, der Kot-bue genannt wurde. Erst Heines Gedichte und Hoffmanns phantastische Erzählungen dringen in Spanien und Portugal ein und üben nachweisbaren Einfluß aus, und von Schillerschen Dramen angeregt, schreibt Tamayo y Baus in der 2. Hälfte des vorigen Jahrhunderts seine Stücke für die spanische Bühne. Was im einzelnen seither aus dem Deutschen übersetzt worden ist, entzieht sich unserer Kenntnis, doch ist es eine unbezweifelbare Tatsache, daß Spanien sich schon seit längerer Zeit von der Pariser Hegemonie in literarischen Dingen sreigemacht hat, auf eigenen Pfaden wandelt und etwa seit der Jahrhundertwende mit besonderem Interesse die deutsche Produktion verfolgt. Übersetzt wird in Spanien überhaupt verhältnismäßig viel, und man darf die Zahl der Übertragungen auf etwa 20 v. H. aller Neuerscheinungen im Jahre 1927 schätzen. Dabei stehen französische Werke begreiflicherweise an erster Stelle (etwa 116), während die Übersetzungen aus dem Englisch-Amerikani schen (etwa 98) und Deutschen (84) an zweiter und dritter Stelle folgen, italienische Werke dagegen erst in weitem Abstand (37). Umgekehrt nahm Deutschland in den letzten bei den Jahren nur 12 (1926) und 19 (1927) spanische Erscheinungen in sein Schrifttum auf. Sehr gering ist dagegen, was das deutsche Buch anlangt, die übcrsetzcrtätigkeit von jeher in Portugal gewesen, das weit länger noch als Spanien ganz unter französischem Einfluß stand. So ist es auch auf Grund der Eingänge bei der B i b l i o- teca Nacional in Lissabon lediglich gelungen, zwei Titel von Übertragungen aus dem Deutschen für das Jahr 1927 festzustellen, von denen der eine sich auf die Veröffentlichung in einer Zeitschrift bezieht. VI. Vrsukreieii. Drv^vs, ^rtbur: iHre tlkrrskAsnriMe. nen umAearbeikeke ckena: Oieckerkols, 1924. 5.591 1.6 slvkdo llssus. Ireckuit cko l'allemavck per ködert Ft-abl. (Uaute- 1?ez:ot, 1926. In-8. 255 p. 26 kr. 134 säiteur, IV26. Ill 16.
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