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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.08.1928
- Strukturtyp
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- 1928-08-18
- Erscheinungsdatum
- 18.08.1928
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- Deutsch
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X- 192, 18. August 1928. Redaktioneller Teil. — Sprechfaul. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. habe, hat der Aussatz viel Freude gemacht, um so mehr, als der Stand ganz richtig geschildert worden ist. Eins nur ist mir aus gefallen, was der Autor übersehen hat. Zu meiner Zeit, das war allerdings vor mehr als 50 Jahren, war es bei den Markthelfern in Leipzig üblich, das; sich die Herren untereinander nicht mit dem Vatersnamen begrüßten, sondern sich mit dem Namen der Firma bezeichneten. So begrüßte der Markthelfer von Fleischer seine Kol legen von Volckmar nicht mit Schulze usw., sondern mit dem Fir mennamen Volckmar, und diese Anrede erstreckte sich auch auf die Stellen, mit denen der einzelne zu tun hatte. Das gab Ver anlassung zu einem netten Scherz, den ich selber erlebt habe. Der damalige Obermarkthelfer von Brockhaus, namens Bechert, wurde von Herrn Rudolf Brockhaus aufgefordert, mit nach der Steuer zu kommen. Herr Rudolf Brockhaus hatte mit seiner jungen Frau einer Wienerin, eine Reise nach dem Orient gemacht und dort viel Seltenheiten erworben. Diese Seltenheiten wollte er selbst mit Hilfe des Obermarkthelfers auf der Steuer freimachen. Bechert, der früher natürlich überall herumgekommen und überall bekannt war, arbeitete zu jener Zeit nur noch im Hause. Als nun Herr Brockhaus und der Markthelfer Bechert bei der Zollkasse standen, um die Fracht für die Kisten zu bezahlen, begrüßte der Kassierer der Zollstelle den alten Bekannten mit dem Ausruf: »Brockhaus, alter Esel, läßt Du Dich auch wieder mal sehen?«. Man kann sich denken, wie ent rüstet Herr Rudolf Brockhaus über diesen Empfang war und ihn zu dem Ausruf veranlaßte: »Herr, was fällt Ihnen denn ein!«. Die Situation wurde durch Bechert natürlich sofort dahin aufgeklärt, daß er seinem Chef zuflüsterte: »Er meint ja mich!« Emil Kupfer, Prokurist i. H. A. Asher L Co. Vorträge der Görres-Gesellschast. — Die Görres-Gesellschaft hält ihre 42. Generalversammlung vom 8. bis 14. September in Ne ge ns bürg ab. Aus dem Programm seien folgende Vorträge genannt: Grabmann-München über Albertus Magnus, Diepgen-Frei- burg i. B. über die religiöse Weltanschauung und die Medizin im Mittelalter, Spael-Köln über Elemente der Zeitungswissenschaft, Schreiber-Münster über Kirche und Volkskunde, Adolf Weber-Mün chen über die Reparationen als volkswirtschaftliches Problem, Wal- zel-Bonn über Barockstil in der Dichtkunst. Der Kulturverband zur Förderung des Puppentheaters (Zen trale in Leipzig, Leutzscher Str. 66) hält am 9. September in Baden- Baden eine Tagung ab. Verbunden hiermit findet in der Kunsthalle zu Baden-Baden vom 2. bis 9. September eine Puppenspiel-Aus stellung statt. Kurse für Bibliothekare in Bulgarien. — Die »Bulgarische Union der Lesezirkel« hat auf Ersuchen und mit weitestgehender Unter stützung des Sofioter Unterrichtsministers im laufenden Jahre 1928 Kurse für bulgarische Bibliothekare organisiert, die am 1. August begannen und bis zum 31. August dauern. Dieser Monatskurs findet in Sofia statt und enthält folgende Vorlesungen: Geschichte des Bibliothekswesens und Beschreibung des Buches (Professor St. Ar- ghirov), Bibliothekarische Klassifikation, Katalogisierung und tech nische Organisation von Büchereien (M. Dimtchevska), Bibliographie und Bibliothekswesen (Professor M. Arnaoudov), Bulgarische Lite ratur für Bibliothekare (V. Poundev), Das Wesen der Lesezirkel und die Bibliotheken in Bulgarien (G. Hlebarov), Das bulgarische Gesetz über Lesezirkel und Lesehallen, seine Verordnungen und seine organisatorische Durchführung (N. Atchkov), und schließlich Bau von Lesehallen und ihre zweckmäßige Installation (Ingenieur V. Orozov). Der Kurs umfaßt im laufenden Jahre vierzig Teilnehmer im Alter von 25 bis zu 50 Jahren. Die Gesamtleitung liegt in Händen der »Bulgarischen Union der Lesezirkel« in Sofia, Vitoschka-Straße 3. vr. H. E. Meißel. Sprectrsaal Neuer Darsortiments-Katalog. Das angekündigte Erscheinen der Neuauflage wird von einem Teil der Kollegen sicher mit gemischten Gefühlen ausgenommen. In einer Zeit, wo jede, auch die kleinste Ausgabe überlegt werden muß, wo Steuern und andere Lasten das Wirtschaftsleben fast erdrücken, halte ich derlei Ausgaben für nicht erforderlich und möchte durch eine praktische Nachtragseinrichtung eine Möglichkeit geschaffen haben, die es auch dem »kleinen« Sortimenter ermöglicht, sich diese Einrich tung laufend dienstbar zu machen, ohne den Preis für die Neuauflage fast alljährlich auszugeben. Hier eine praktische Lösung zu finden, müßte eine Ehrenauf gabe des Barsortiments sein, das doch letzten Endes auch das meiste Interesse daran hat. Rendsburg. Ernst Reichel. Erwiderung. Der Herr Einsender berührt ein Problem, über das sich das Barsortiment schon lange erfolglos den Kopf zerbrochen hat und für dessen Lösung ja auch er keine praktischen Vorschläge zu machen vermag. Das Barsortiment würde sehr gern auf die alljährliche Herausgabe eines neuen Lagerkatalogs verzichten, dessen Herstellung ihm so bedeutende Spesen verursacht. Der niedrige Subskriptions preis von M. 20.— vermag längst nicht die Kosten der Herstellung zu decken. Durch Nachträge allein läßt sich das Problem aber leider nicht lösen. Die Überproduktion und die Kurzlebigkeit vieler Bücher bedingen, daß das Barsortiment alljährlich viele tausend Titel in seinem Lagerkatalog streichen und dagegen noch viel mehr Titel neu aufnehmen mnß. Um aktuell zu bleiben, mnß das Barsorti mentslager also ständigen Schwankungen unterworfen sein. Die Anzahl der auf Lager vorrätig gehaltenen und somit im Lagerkatalog verzeichneten Titel vermehrt sich hierbei alljährlich beträchtlich um mehrere tausend Artikel; steigert dadurch allerdings auch von Jahr zu Jahr die Leistungsfähigkeit des Barsortiments. Durch den kurz nach Ausgabe des Lagerkatalogs bereits im November folgenden Ergänzungs-Nachtrag und den im April erscheinenden großen, den ersteren mit umschließenden Frühjahrs-Nachtrag in Verbindung mit den allwöchentlich im Börsenblatt angezeigten Neuaufnahmen läßt sich das Lagerbild des Barsortiments zwar hinsichtlich der Neu aufnahmen rekonstruieren, nicht aber hinsichtlich der im Laufe des Jahres notwendig werdenden Streichungen. Uber beides muß die Kundschaft mindestens einmal im Jahre genau unter richtet werden, da sonst die Bestellarbeit für diese zu sehr er schwert würde und die Gewähr nicht mehr bestünde, das; das Be stellte auch wirklich lieferbar ist. In der Zuverlässigkeit und Schnelligkeit der Erledigung aller Bestellungen liegt aber einer der Hauptvorteile, die das Barsortiment seiner Kundschaft bietet. Würde der Herr Einsender nun die Mühe und die Kosten ver gleichen, die ihm bei einem nur etwa aller zwei Jahre erfolgenden Neuerscheinen des Barsortiments-Katalogs dadurch entstehen, daß er bei seinen Bestellungen mehrere Nachträge und außerdem alle seit Erscheinen des letzten Nachtrags erfolgten wöchentlichen Neu aufnahmeanzeigen im Börsenblatt berücksichtigen müßte, so würde er bald erkennen, das; die Summe dieser Mehrarbeit im Laufe eines Jahres ein Vielfaches des Preises eines neuen Lagerkatalogs von 20 Mark kosten würde, ganz abgesehen von der großen Zeitver schwendung und Unzuverlässigkeit, die in solcher Bestellarbeit liegen würde. Dazu kommt noch, daß jeder neue Lagerkatalog ebenfalls nach vielen tausenden zählende Preisänderungen alter Artikel bringt, und daß daher ein veralteter Katalog niemals die Zuver lässigkeit zu bieten vermag, deren das Sortiment zur richtigen Aus kunfterteilung an seine Kundschaft bedarf. Nun muß zwar durchaus zugegeben werden, daß die Geschäfts spesen des Sortiments allenthalben durch allerlei Lasten und Steuern eine fast unerträgliche Höhe erreicht haben, aber die produktivste Ausgabe für ein gutgeleitetes Sortiment dürste aus den geschilder ten Gründen immer noch die Anschaffung eines oder mehrerer Lager oder Literaturkataloge des Barsortiments sein, zumal da beiden Katalogen seit einigen Jahren stets ein völlig neu bearbeitetes Schlagwortregister mit Titel- und Verfassernachweisen beigegeben wird. Die Ausgabe für ein solches stündlich in der Praxis in Ge brauch genommenes zuverlässig bearbeitetes Handwerkszeug macht sich auch im kleinsten Sortiment bezahlt, denn auf einen sicher geringen Jahresumsatz von 20 000 Mark berechnet macht sie ja nur 1 pro Mille aus. Ein Mann, der recht zu wirken denkt, Muß auf das beste Werkzeug halten! (Goethe.) Leipzig, Stuttgart, den 9. August 1928. Koehler L Volckmar A.-G. L Co. Koch, Neff L Oetinger G. m. b. H. L Co. Bercintwvrtl. Schriftleiter: st r a n z Wagner. — Verlag: Der Börsen verein der Dcntschcn Buchhändler zu Leipzig, Deutsches Buchhändlers,anS. Druck: E. H e ü r i ch St a ch f. Sümtl. in Leipzig. — Anschrift d. Schristlcitung n. Expedition: Leipzig C 1, Gerichtsweg 26 lBuchhändlerhaus), Postschließf. 274/76 932
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