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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.08.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-08-02
- Erscheinungsdatum
- 02.08.1928
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- Deutsch
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178, 2. August 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Ich lglau.be, daß sich hier dem Verleger die Möglichkeit zu einer persönlicheren und damit auch wirksameren Werbung bietet. Ist es 'doch bei der Flut von Neuerscheinungen, die zu bestimmten Zeiten noch -besonders auschwillt, selbst dem rührigsten Sortimenter unmöglich, eine vollständige Übersicht zu haben oder mehr als gerade das Notwendigste zu lesen. Hier erhält das Mitteilungs blatt seinen Wert. Es soll kein Ersatz sein, der nun jedes Lesen überflüssig macht. Es soll dem Buchhändler den Überblick er leichtern, eine bessere und raschere Auswahl ermöglichen. Jetzt wird der Sortimenter, der meist aus längerer Erfahrung die Be dürfnisse und Wünsche seiner stunden wie auch die örtlichen Ver hältnisse kennt, fühlen, was er lesen soll, was für seine Buch handlung in Betracht kommt. Der Sortimenter wird seine Be stellungen mit größerer Ruhe und Sicherheit machen können. Für den Sortimentsgehilsen, besonders für den jungen, der nur wenig eigene Erfahrung besitzt, -bedeuten die Mitteilungs blätter gleichfalls eine wichtige Anregung und bieten ihm die Ge legenheit, seine Kenntnisse zu erweitern. Heute mehr als je muß der Verkäufer in der Lage sein, das Publikum in der richtigen Weife zu «bedienen. Der Gehilfe muß belesen sein, muß vor allem- für die Werke, die er empfiehlt, auch einstehen können. Die Bücher käufer müssen das Gefühl haben, ein Personal zu finden, das dem Buche wie den Wünschen der Leser nicht sremd und verständnislos gegeuiiberstcht und sich nicht mit abgedroschenen Phrasen behilft. Es genügt nicht, die Bücher der letzten Mode zu kennen. Die Auf gabe ist schwer. Die Klagen über mangelhafte Bedienung, vor allem in der Großstadt, haben sich in der letzten Zeit bedenklich gehäuft. Das Mitteilungsblatt kann dem Verkäufer helfen, ihm Lust zum eigenen Lesen machen, den Gehilfen aus manches Hinweisen, das ihm sonst leicht entgangen wäre. Es kann — das möchte ich ausdrücklich betonen — nicht die Rede davon sein, daß nun etwa jeder Verleger jeden Sortimenter mit solchen Mitteilungsblättern überschüttet. Der Erfolg würde nur gering sein. Hier entscheiden die besonderen Verhältnisse. Auch die Kostenfrage spielt eine Nolle. Immer aber sollen diese Blätter dazu dienen, das Gefühl der Zusammengehörigkeit von Sortiment und Verlag zu stärken, sie zu gemeinsamer Arbeit zum Wohl-e des Buches zu verbinden. Weitaus größer ist -die Zahl der Zeitschriften, die sich nicht an den Sortimenter, sondern die sich an den Bücherfreund, den Leser selbst, wenden. So gibt es eine ganze Reihe Verleger, die in einer eigenen Hauszeitschrift ihren Büchern den Weg in -die Öffentlichkeit bahnen wollen. Auch diese Zeitschriften geben dem Sortimenter eine beachtenswerte Möglichkeit, sich an Hand von kurzen Textproben, kleinen Aufsätzen, Plaudereien und Abbildun gen über die Pläne des Verlags zu orientieren. In erster Linie jedoch wollen die Hauszeitschriften den Freunden des Verlags dienen und raten. So tragen sie gleichsam ein reicheres Gewand als ihre sich einfach davbietenden Schwestern. Ausstattung, Papier und Druck zeugen von dem Geschmack des Verlegers und sollen schon dadurch den Loser zum Kauf anregen. Für die vielen Freunde des Insel-Verlags ist das »Jnsel- schiss« seit Jahren zu einer Zeitschrift geworden, -die sie nicht missen möchten. Das Frühlingsheft bringt neben vielem anderen einen Abdruck »Ea-sanova« aus St. Zweigs neuem Werk »Dichter ihres Lebens«. Hermann Bahr sucht Martin Bubers Wirken und Lebensform darzustellen: zum Dürer-Tage erinnert ein kleiner Aus zug aus Max I. Friedlaenders Werk über unfern großen Meister. K. Gerstenberg bringt dem Leser den vielen noch unbekannten Hans Multscher mit einer Beschreibung des Sterzinger Altars nahe. Be sonders zu begrüßen ist die Wiedergabe des von Peter Behrens 1899 geschassen"n Signets, unter dem dieser große deutsche Verlag seinen Wog in die Welt genommen hat und das Ungezählten ein Zeichen von besonderer Bedeutung geworden ist. Die Wiedergabe ist ein Dank zum 6V. Geburtstag des Künstlers. Es wird niemand in Erstaunen setzen, daß ein M-ann wie Eugen Diederichs, dessen Unternehmungslust seit der Gründung seines Verlags nicht geringer geworden ist, sich auf die Dauer die Mög lichkeit, in einer Hauszeitschrift von seinem Schassen zu berichten, nicht entgehen lassen -würde. Nannte sich der erste Jahrgang seiner Vierteljahrsberichte »Das deutsche Gesicht«, so hat die Ein sicht, -daß dieser Titel für die Hefte etwas zu anspruchsvoll er scheinen mochte, den Verleger bewogen, dem neuen Jahrgang die Bezeichnung »Der Diederichs-Löwe« zu geben. Nach wie vor soll die Zeitschrift die Vielfältigkeit dieses Verl-ags widerspiegeln und durch Aussätze und Leseproben zu den Büchern selbst hinsühren. Unter der Zusammenfassung »Der deutsche Mensch« finden wir im März heft Auszüge aus neuen Bänden der »Deutschen Volkheit«: -wir hören von der Bedeutung von Wissenschaft und Kunst am Hose des Hohenstaufen Friedrich II., ein kleines Kapitel erzählt von dem 876 jungen Dürer, die soziale Tat Ernst Abbes erregt unsere Bewun derung. Erinnerungen an Hermann Löns, ein Stück aus Svend Fleurons neuem Tierroman »Tillip« folgen. N. Buchwald weist auf die Bedeutung Grundtvigs nicht nur für die dänische Volks hochschulbewegung hin und sucht die deutsche Ausgabe seiner Schrif ten zu rechtfertigen. Es sind ferner einzelne Besprechungen aus Zeitschriften und Zeitungen abgedruckt: die wirklich verantwortungs bewußte Kritik berechtigte dazu. Ein Arbeitsbericht, ein Verlags verzeichnis und eine Bcstellkarte dienen als Ergänzung. Ein »Literarisches Flugblatt« nennt der Verlag I. Engelhorns Nachf., Stuttgart, seine Werbeschrift. Eine pro grammatische Betrachtung führt in die unter dem Gesamt titel »Lebendige Welt« erscheinenden Erzählungen und Be kenntnisse ein. Aus Robert Neumanns erfolgreichem Parodien buch »Mit fremden Federn« erfreut eine kleine Probe. Daneben sind neue Musikbüchcr, weitere Belletristik und wissenschaftliche, besonders geographische Werke angezeigt. Die Aufforderung zu lebendiger Mit arbeit, an die Gegner die Bitte, lieber offen, deutlich und grob als im geheimen zu kämpfen, beschließt das kleine Blatt. Den gleichen guten Eindruck macht das soeben erschienene zweite Blatt. Wir finden aus dem lesenswerten Buch des Grafen Alex. Stenbock-Fermor »Meine Erlebnisse als Bergarbeiter« das interessante Kapitel »Unter den Kohlenhauern«: aus dem eigenartigen Buche von Axel Lübbe »Der Verwandlungskünstler« folgt eine Leseprobe. Auch das Buch des blinden Prager Dichters Oskar Baum »Drei Fraueu und ich« und die »Briefe an die tote Mutter« von Paula Epstein gehören zur »Lebendigen Welt«. Aus der »Spieldose« sind einige humorvolle Musikeranekdoten wiedergegeben. Von besonderem Interesse dürfte die Mitteilung des Verlags sein, daß der bekannte Roman unter Kindern von Frank Thieß »Abschied vom Paradies« demnächst in einer amerikanischen Schulausgabe erscheint. »Der Erntewagen«, ein Bücherblatt des Verlags Carl Schünemann, Bremen, bringt in seinem 5. Heft eine Probe aus Manfred Hausmanns neuem Buch mit dem ungewöhnlichen Titel »Lampioon küßt Mädchen und kleine Birken«. Eine afrikanische Jagdschilderung von Hauptmann Steinhardt, illu striert von H. Anton Aschenborn, »Anekdoten vom ollen Fritz«, erzählt von Jos. Winckler, ferner ein Aufsatz über holländische Bau kunst in alter und neuer Zeit zeugen von der Reichhaltigkeit der ansprechend ausgestatteten Zeitschrift, -die kostenfrei abgegeben wirb. Für den Buchhändler von besonderem Interesse ist -das Kapitel »Bllcher-schicksale« aus dem Werk von H. H. Hou-ben »Verbotene Lite ratur von der klassischen Zeit bis zur Gegenwart«. Die -»Mitteilungen des Orell Füßli Verlags, Zürich« bieten einen Querschnitt durch die vielseitige Produktion dieses Hauses, wenn auch die Ausstattung zu -wünschen übrig läßt. Unter anderem finden wir auch den leider nur zu modernen VerS des akten Felix Dahn abgedruckt: » . . . aber das schwierigste Werk, das ein sterblicher Mann bei den Deutschen auszufllhren vermag, ist zu verkaufen ein Buch«. Der »B ü ch e r f r e u n d«, Blätter für die Freunde der Neclamschen Univ-ersalbibliothek (PH. Reclam jr., Leip zig), erscheint bereits im 15. Jahrgang. Gegründet zu dem Zweck, fortlaufend über die Neuerscheinungen zu unterrichten, haben sich die Blätter zu einer klein-m Literaturzeitschrift entwickelt. Der neue Jahrgang bringt den ungekürzten Abdruck von R. L. Steven sons »Selbstmövderklub«; Beiträge von Albert H. Rausch, Robert Walter und Friedrich Griese zeigen, daß der Verlag auch die Lite ratur der Gegenwart zu Worte kommen läßt. Gute Abbildungen sorgen für weitere Belebung. Die kleinen Zeitschriften des Münchner Verlags Hermann A. Wiechmann weisen auf die Absicht des Ver lags hin, »durch seine Bücher an die einfachen Quellen deutschen Wesens zurückzuführen«. Die Titel der »S äman n«-Hefte lauten z. B. »Der Heimweg«-, »Wenns Frühling wird in deutschen Landen«, »Alle Jahre-wieder«; die Hefte »Leben un -d Schaffcn« sprechen von den »Heimatbüchern der Menschen«, von »Bildern deutscher Kunst und Heimat«. Alle Hefte sind reich illustriert. Auch wissenschaftliche Verleger haben sich die Vorteile einer Hauszeitschrift zunutze gemacht. Die »M itteil ungen aus den Gebieten der Naturwissenschaften und der Tech nik«, gemeinsam herausgegeben von den Firmen Ferdinand -Enke, Stuttgart — S. Hirzel, Leipzig — Theodor Steinkop-ff, Dresden — Friedr. Viewcg L Sohn, Braunfchweig, erscheinen zwanglos und wollen über alles berichten, was für Gelehrte, Studierende, Praktiker und gebildete Laien aus ihrer Verlagstätigkeit wissens wert ist. Ist auch die Ankündigung und Besprechung der neuerschie nenen Werke die Hauptsache, so finden wir doch auch anregende Ar tikel über »Angebliche Darstellung künstlichen Goldes«, über »Schieß- und Sprengstoffe«, über die »Quantentheorie des Lichts« und über manches andere. Einen sehr guten Eindruck macht »Hirt' s Lite- r a t u r be r i ch t«, Mitteilungen der Verlagsbuchhandlungen Ferdi nand Hirt, Breslau, und Ferdinand Hirt >L Sohn, Leipzig. Briefe der Autoren über ihre Werke, Textproben und Presseurteile wechseln
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