Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 02.08.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-08-02
- Erscheinungsdatum
- 02.08.1928
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19280802
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192808028
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19280802
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1928
- Monat1928-08
- Tag1928-08-02
- Monat1928-08
- Jahr1928
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
VcksecklatlM-mDnMmKMmM Nr. 178 (R. 9«). Leipzig, Donnerstag den 2. August 1928. 9S. Jahrgang. ÄÄaktwrreller TA. Bekanntmachung. Auf Grund wiederholter Anfragen weisen wir unter Bezug nahme aus die Bekanntmachung im Börsenblatt Nr. 80 vom 3. April 1928 erneut darauf hin, daß der Börsenverein mit der »G e d e v a g« Gemeinnützigen Deutschen Versicherungs-A.-G. in Berlin einen Empfehlungsvertrag abgeschlossen hat, wonach den Mitgliedern des Börsenvereins beim Abschluß des Versicherungs vertrages gewisse Vergünstigungen gewährt werden und dem Börsenverein namentlich bei Schadensrcgulierungen die Mög lichkeit der Einflußnahme gegeben ist. Leipzig, den 30. Juli 1928. Geschäftsstelle des Börsenvcrcins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig. vr. Runge, stellvertr. Syndikus. Zur Wirtschaftslage. Von Professor vr. G. Menz. sBedcutung der Exportsteigerung. — Steuerreform. — Das billige Buch in Amerika.^ Die Lage zeigt im allgemeinen keine wesentlichen Verände rungen. Sommerliche Stille ist auf der ganzen Linie das Kenn zeichen. Unter der Oberfläche scheinen sich allerdings mancher lei wichtige Entscheidungen vorzubereiten, wie zuletzt noch die Besprechungen, die in Frankreich unter Hinzuziehung des Repa rationsagenten stattgefundcn haben, andeuteten. Was sie bringen können, ist indessen noch nicht zu erkennen. Das Institut für Konjunkturforschung hat in seinem letzten Wochenbericht interessante Bemerkungen zur Frage der Be- deutungderExPortsteigerung gemacht. Es heißt da: Der Konjunkturrückgang hat im Juni zu einer verstärkten Ab nahme der Fertigivarencinsuhr geführt. Mit 188,8 Milt. Mark wurde der niedrigste Stand seit März 1927 erreicht. Die Rohstoff einfuhr hat sich von Mai auf Juni nach dem starken Rückgang In den Vormonaten unwesentlich erhöht. Die Beschäftigung im Juni zeigt eine weitere Abnahme. Die saisonmäßigen Austriebsmomente ans einigen Gebieten waren nicht mehr stark genug, um den kon junkturellen Rückgang in den übrigen Branchen auszugleichen. Ende Juni wurde zum erstenmal im lausenden Jahre ein Beschäftigungs grad erreicht, der unter dem Stand des entsprechenden Monats des Vorjahres liegt sum 1,9 Prozents. Auffallend ist, daß sich dabei die Beschäftigung in den Produktionsmittelindustrien fast unverändert gehalten hat, während sie sich in den Verbrauchsgllter- industrien stark gesenkt hat. Diese verschiedenartige Entwicklung der Beschäftigung dürfte zu einem Teil mit der Tatsache zusammenhängen, das; in den Ver- brauchsgütcrindustrien die offenbar umfangreichen Lagervorräte zu einer stärkeren Verminderung der Erzeugung geführt haben als in den Produktionsmittelindustrien. Darüber hinaus dürfte aber noch ein anderes die Beschäftigung wesentlich beeinflußt haben: Die Ausfuhr konnte in den Produktionsmittelindustrien den Ab- satzaussall auf dem Binnenmarkt leichter bis zu einem gewissen Grade ausgleichcn, da hier die Ausfuhr an sich bereits einen größeren Anteil am Gesamtabsatz hat. In der Werkzeugindustrie z. B. nimtnt die Ausfuhr rund die Hälfte der Produktion auf, in der Baumwollindustrie dagegen nur etwa ein Zehntel. Eine Exportsteigerung um 1ü Prozent kann somit in der Werkzeug industrie einen Rückgang des Jnlandabsatzes um 5 Prozent, in der Baumwollindustrie dagegen nur um 1 Prozent ausgleichen. Es ist daher zu vermuten, daß die Steigerung der Ausfuhr gegen über dem Vorjahr in erster Linie den Produktionsmittelindustrien zugute gekommen ist. Diesen Einfluß zahlenmäßig darzustellen, ist jedoch nur annäherungsweise möglich. Im ganzen kann man vielleicht annehmen, baß für die Ausfuhr gegenwärtig um etwa 2VÜ üüv bis 30g 090 Personen mehr beschäftigt sind als zur gleichen Zeit des Vorjahres, d. s. etwa 2 Prozent der in der Industrie tätigen Personen. Wenn auch in den letzten Monaten die Aussuhr- steigernng im ganzen zum Stillstand gekommen ist szum Teil aus saisonmäßigen Gründen), so ist doch der Auftragseingang aus dem Ausland in manchen Branchen weiter gestiegen. Nach den bisherigen Erfahrungen muß damit gerechnet werden, daß eine Steigerung der gesamten Ausfuhr an industriellen Erzeug nissen um 25 Prozent nur einen Rückgang des Jnlandabsatzes von höchstens etwa 5 Prozent ausgleichen kann. Da nun aber in den Verbrauchsgüterindustrien, die bisher vom Konjunkturrückgang besonders stark betroffen worden sind, die Ausfuhr nur einen ge ringen Teil der Produktion aufnehmen kann, erscheint ein Kon junkturausgleich durch Exportsteigerung besonders schwierig. Denn in diesen Industrien sind die Konjunkturschwankungen der Pro duktion vielfach größer als der Gesamtwert der Ausfuhr. ES müßte hier sso z. B. in vielen Zweigen der Bekleidungsindustrie, wie auch in der Möbel- und Holzwarenindustrie) eine Vervielfachung der Ausfuhr eintreten, um die Konjunkturrückgänge auszugleichen. Diese Feststellungen sind in mehr als einer Hinsicht bedeut sam. Sie enthalten ja im Grunde nichts Neues, aber sie rufen doch einmal gewisse Tatsachen ins Gedächtnis, deren man sich bei jeder Beurteilung unserer Wirtschaftslage und ihrer Aussichten bewußt bleiben muß. Ausfuhr tut not. Ohne Steigerung der Ausfuhr können wir weder unsere Dawes-Verpslichtungen er- süllcn noch überhaupt unsere Wirtschaft aufrecht erhalten. Aber auch die intensivste Ausfuhrförderung garantiert ohne weiteres noch keine glänzende Konjunktur. Sie bessert unsere Lage über haupt erst, wenn sie unsere Auslandverpflichtungen übersteigt und uns etwas übrig läßt. Vorteil davon hat zunächst auch nur der Teil der Wirtschaft, der stark an der Ausfuhr beteiligt ist. Der größere Teil aber lebt vorwiegend vom Binnenmarkt. Auch beim Buchhandel macht schätzungsweise nach unserem Einblick die Ausfuhr im großen Durchschnitt doch nur etwa 10—15 Pro zent des Gesamtumsatzes aus. Die innerliche Stärkung und Kräftigung des Binnenmarktes bleibt deshalb neben der Aus fuhrförderung immer die wesentlichere Ausgabe aller gesunden Wirtschaftspolitik. Unter diesen Umständen muß deshalb immer wieder auf die Notwendigkeit einer Steuerreform hingewiesen werden, die dieser Forderung tatsächlich gerecht wird. Die Hauptgcmein- schaft des deutschen Einzelhandels hat dazu kürzlich eine sehr beachtliche Erklärung verbreitet, in der es heißt: Die Reichsregierung hat in ihrer programmatischen Erklä rung vom 3. Juli'1928 anerkannt, daß die Stärkung der Spar- sähigkeit und damit die Förderung der Kapitalbildung ein wich tiges Ziel der gegenwärtigen Wirtschaftspolitik darstellt, zu dessen Erreichung eine Linderung der drückenden Steuerlast erforderlich ist. Die Hanptgemeinschaft des Deutschen Einzelhandels erachtet es als eine mit dem vorstehenden Ziele völlig unvereinbare Maß nahme, daß 41 Millionen Mark Vermögensteuer, die !m 873
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder