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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.04.1884
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- Ausgabe
- Erscheinungsdatum
- 16.04.1884
- Sprache
- Deutsch
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1762 Nichtamtlicher Theil. ^5 88, 16. April. -s-Lessing's Werke. Neu Hrsg. v. F. Bornmüller. 7. Lfg. 8°. * —. 50 -j- Meyer'sKonversations-Lexikon. Jahres-Suppl. 1883—1884. 11. u. 12. Hst. gr. 8°. L —. 50 -s- Bücherei, deutsche. XXXlll—XXXV. gr. 8". * 1. 60 In halt! xxxm. Buddha II. Christus. Bon R. Eeydel. » —. 50. — XXXIV. Das Problem der Bon N°oirS. ' —XXXV.' Zur^fra'nM-' Ichen Renaissance. Von W. Lübke. * —. 60. -s- Hattler, F., Wanderbuch f. die Reise in die Ewigkeit. 12. u. 13. Lfg. gr. 8°. a, —. 5V Verbote. Aus Grund der Z. 11. und 12. des Reichsgcsetzes gegen die gemeingefährlichen Bestrebungen der Socialdemokratie vom 21. October 1878 sind ferner verboten: Die vom Mittwoch den 9. April 1884 datirte Nummer 100 der in Erfurt im Verlage von Julius .Spitz L Co er scheinenden periodischen Druckschrift: „Das kleine Journal. Zeitung für alle Gesellschaftsklassen". Das ohne Angabe des Druckers und Ver legers erschienene und „Anfangs April 1884" datirte Flugblatt mit der Ucber- schrift: „Werthe Parteigenossen!" und der Unterschrift: „Mit sozialdemo kratischem Gruß. Die bekannten Deutschen Parteigenossen", in welchem zu Samm lungen für die strikendeu Textilarbeiter in Böhmen aufgefordert wird. Die nicht Periodische Druckschrift: „Winke für die Agitation und für das Ver halten vor den Behörden". Druck und Verlag von Conzett L Ebner in Chur. Nichtamtlicher Theil. Zum „Kamps mit der Hydra"! (Börsenblatt Nr. 82.) In diesem Aufsatz ist in kurzer, etwas drastischer Weise ein Generalmittel zur Beseitigung der Misöre im Buchhandel em pfohlen. Daß die Erkenntniß von der Angemessenheit desselben heute in weiten Kreisen schon verbreitet sei, kann sicher in Hinblick auf die entgegengesetzten Erörterungen und Publikationen von Sortimentern und deren Vereinigungen bestritten werden. Der Verfasser, Herr Fr. A. Ackermann, hat auch nicht die Ueberzeugung, daß sein Mittel sofort in Wirksamkeit treten kann; aber dankenswerth erscheint es immerhin, daß auf die Unzulänglichkeit aller seit Jahren vorgeschlagenen Rettungsversuche mit einigen unbestreitbar wahren Sätzen hingewiesen wurde. Der Buchhandel ist beim Publicum in Mißcredit; der Sorti menter stelle sich auf den Boden des Kaufmannes. Das letztere ist der springende Punkt, um den sich unzweifelhaft jede durch greifende Reform zu drehen hat; man stelle sich auf den Boden der Thatsachen, auf die lebendigen Kräfte, welche die heutige Gesellschaft und das Gesammtgeschästsleben des Menschen be herrschen, nicht aber auf die Vergangenheit und deren Organismen, die heute bereits abgestorben und nimmer zu neuem Leben zurückzurufen sind. Alle Welt beruft sich beim Widerstreit der Ansichten sonst auf die Lehren der Geschichte; wo aber hört und liest inan, daß ein Buchhändler sich aus die Geschichte des Buchhandels und dessen Entwicklung, aus den Zusammenhang seines speciellen Gewerbes und Berufes mit dem Gesammtculturzustande seines Volkes und seiner Zeit bezöge und hieraus für sich und sein geschäftliches Wirken zu lernen versuchte? Nichts von alledem beim wahren Sortimenter! Ihm genügt der Glaube, daß der Buchhandel etwas Besonderes, kein vulgäres Handelsgeschäft sei, daß eine vielgerühmte Organisation existire, bestimmt, ihn in seinem hergebrachten Geleise zu schützen vor Concurrenz und sonstigem Ungemach. Wird seine Ansicht durch die rauhe Wirk- lichkeitnicht bestätigt, so erkennt er dennoch nicht den Aberglauben, sondern plädirt unterthänigst für straffere Organisation, für mehr Schutz von oben, d. h. von dem Verleger oder gar von dem Staate. Neidenswcrthe Naivetät! Ist denn das Buchhändlergcschäft heute das nämliche, wie vor 80 oder 100 Jahren, ist das heutige Publicum, die Existenzquelle des Buchhandels, mit dem früheren auf eine Stufe zu stellen? Wo ist die sogenannte gute alte Zeit mit der Einfachheit der Bedürfnisse, der Einförmigkeit des Lebens, der Abgeschlossenheit aller Gesellschaftskreise geblieben? Damals existirten verhältnißmäßig nur wenige Verleger, nur wenige Spxtimenter, genug, um die aus kleine, zumeist gelehrte Kreise beschränkte Büchernachfrage vollauf zu befriedigen. Erstere ge hörten vorherrschend alten gut situirten Buchhändler- und Gelehrtenfamilien an, deren Nachkommen zum Theil heute noch floriren, wenigstens in ihren achtungswerthen Firmen. In dieser goldenen Zeit druckten die Verleger gewissermaßen pro ckomo, pro ßloria et bonors und überließen in ihrer Vor nehmheit lediglich dem Sortimenter den Vertrieb der producirten Waare an das Publicum nach übereinstimmenden, althergebrachten Normen. Der Sortimenter war nur Commissionär, nicht Eigen tümer seiner Handelswaare, das ganze damalige Leben bewegte sich fest in zünftigen Gebilden; das Wort Concurrenz war noch nicht erfunden. Wie anders die Folge, die Jetztzeit! Einerseits Tausende von Verlegern, Tausende von Sortimentern und sonstigen Büchcrhändlern, andererseits Millionen mehr Käufer als ehedem; Freiheit der Pro duction, des Verkehrs, des Handels auf allen Gebieten in rastloser Thätigkeit ist das Signum des Tages. Der Verlagsbuchhändler mit vereinzelten Ausnahmen ward längst praktischer Kaufmann; ein Blick in die Anzeige- und Fachblätter erbringt den Beweis. Schon bei neuen Publikationen, welche Fülle gebotener Vortheile; Vor zugsrabatt, 7/6,9/8,40"/,, 1 Exemplar 50°/,, 7/6 50"/, u. s. w. u. s.w.; und nun gar bei früheren Werken, deren Preis oft kaum nach Monatsfrist auf ein Geringes herabgesetzt wird. Zur Ansicht, ohne gleichzeitig feste Bestellung, bietet man wenig; was früher die Regel, ist gegenwärtig Ausnahme. Der Verleger verschmähtes nicht (Aus nahmen sind zu zählen), direct mit dem Publicum zu verkehren, vielfach zu Bezugsbedingungen, wie sich deren der Sortimenter nicht erfreut, und besonders in den Fällen, wo es sich um Lieferung vieler Exemplare eines Artikels handelt, bei Bibliotheken, Schulen, Be hörden :c., also gerade dann, wenn dem Sortiment einmal ein nutz bringendes Geschäft blühen könnte. Kurz — die gewinnreiche Arbeit dem Berlage, die mühe- und spescnvolle dem Sortiment! Der Producent verfährt kaufmännisch richtig; schneller Um satz gegen baar ist die Parole, — nicht:drncken und liefernäcondition in infinitum zum Hanptvortheile des Zwischenhändlers; jeden sich darbietenden Vortheil rasch wahrnehmen, (denn auch ihm bleibt der Concurrent nicht erspart); überall möglichst freie Bewegung in der Geschästsgebarung. Der Verleger also hat sich im Laufe der Jahre naturgemäß entwickelt, seine Zeit voll erkannt, und verfährt nach allgemein richtigen Handelsgrundsätzen, so daß ihn ein Vorwurf daraus nicht treffen mag. — Wie so anders steht es bei dem Sortiment! Das Gros desselben blieb weit hinter der Zeitentwickelnng zurück. Zäh festhaltend an veralteten Anschauungen, Einrichtungen, Ge schäftsbetrieben, die mit dem durch den Verlagsbuchhandel inangu-
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