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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 18.07.1928
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- 1928-07-18
- Erscheinungsdatum
- 18.07.1928
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MsmbMMmDtMkrll VlMaM Nr. 185 (N. 88). Leipzig, Mittwoch den 18, Juli 1928, 95. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Deutsche Bücher in fremdem Gewände. II, Übersetzungen ins Niederländische und Flämische, Text- und Schulausgaben und dergleichen. Von vr, August von Löwis of Menar, (I, s, Bbl, Nr, 137.) Die Übersetzungstätigkeit in den Niederlanden ist in den letzten Jahren recht lebhaft gewesen. Man zählte 1925 nicht weniger als 578 und für das Jahr 1926 502 Übertragungen, wird allerdings annehmen dürfen, daß die Gesamtzahl im vorigen Jahr sich noch weiter ermäßigt hat, — Die erste Stelle nahmen 1927 die Übersetzungen aus dem Englisch-Amerika nischen ein mit wenigstens 130 Werken, meist Unterhaltungs romanen oft wenig bekannter Verfasser, von mäßiger Qualität, und ferner geographisch-völkerkundliche Beschreibungen, für die naturgemäß ein Kolonialvolk wie das holländische besonderes Interesse hat. Aber auch englische Jugendbücher werden gerne übersetzt, Deutschland dagegen, das gleichfalls mit rund 130 Übertragungen vertreten ist, steuerte Werke aus mancherlei Gebieten bei, unter denen die Schöne Literatur an der Spitze steht. Auch hier kann die Auswahl, sieht man von dem Dutzend Werke von anerkanntem Wert ab, nur unbefriedigend genannt werden, und man wünschte sich eine bessere Beratung der hollän dischen Verlage, Den verstaubten, antiquierten Eindruck, den das belletristische Verzeichnis streckenweise macht, darf man z, T, viel leicht daraus erklären, daß nach niederländischem Urheberrecht fremdsprachige Werke der Länder, die der Berner Konvention an geschlossen sind, zehn Jahre nach ihrem Erscheinen in der Original sprache frei sind und in den Niederlanden honorarfrei übersetzt werden dürfen. Von dieser Möglichkeit wird begreiflicherweise nicht selten Gebrauch gemacht. Dabei ist jedoch hervorzuheben, daß dank einer vernünftigen Behandlung des Übersetzungswesens konkurrierende Parallelübersetzungen praktisch so gut wie ausge schlossen sind, denn in Amsterdam besteht seit dem Jahre 1923 eine »Kommission zur Regelung des Übersetzungsrechtes», die laut Beschluß des niederländischen Buchhändlervereins in der Lage ist, für die bei ihr angemeldeten Werke das alleinige Recht der Übersetzung fremdsprachiger erschienener oder noch erscheinender Werke der Literatur, Wissenschaft oder Kunst aus Antrag zu er teilen, Auf die interessanten Einzelheiten dieser Regelung der Übersetzungsrechte, die verständlicherweise in einem territorial kleinen Lande leichter durchzusühren ist, kann hier nicht ein gegangen werden, doch sei hervorgehoben, daß die Kommission nunmehr fünf Jahre zur Befriedigung der holländischen Inter essenten arbeitet und im Durchschnitt für 260 Werke jährlich das Übersetzungsrecht zuerkannt hat. Von der Beachtung, die dem deutschen Sprach unterricht in den Niederlanden geschenkt wird, zeugt die verhältnismäßig große Zahl von Text- und Schulausgaben, die man in unserem Verzeichnis findet, und bemerkenswert ist auch die Tatsache, daß eine Anzahl von Werken holländischer und deutscher Verfasser in den Niederlanden in deutscher Sprache er scheint. Aus Raumgründen konnte jedoch diese Liste hier nicht mit ausgenommen werden. Die wenigen flämischen Übersetzungen wurden im Ver zeichnis von den niederländischen nicht ausdrücklich geschieden; sie sind jedoch leicht kenntlich aus der Angabe der Druckorte Ant werpen, Brügge, Gent und Löwen, Die Mehrzahl der Über tragungen ins Flämische liegt innerhalb der Gebiete Religions wissenschaft, Theologie und Erziehung, während aus der Schönen Literatur nur zwei deutsche Werke übersetzt wurden. Das Verzeichnis ist vom Bearbeiter der Bibliographie im »Nieuwsblad voor den Boekhandel» freundlichst durchgesehen worden, wosür auch an dieser Stelle ausrichtig gedankt sei, und wiederum lag die Überprüfung der sachlichen Ordnung dieser wie auch der skandinavischen Liste in den bewährten Händen der bibliographischen Sachverständigen der Deutschen Bücherei, in, Übersetzungen ins Skandinavische. Ebensowenig wie auf niederländisch-flämischen Gebiet läßt sich bedauerlicherweise die Entwicklung des Übersetzungswesens auf skandinavischem Boden historisch genauer verfolgen. Man kennt zwar natürlich die engen literarischen Beziehungen, die in der Klopstockzeit zwischen Deutschland und Dänemark bestan den, weiß von Holbergs und Andersens Einfluß auf deutsche Dichtung, erinnert sich, daß seit Geßners und Gellerts Schriften viele Werke unserer klassischen Periode in dis skandinavischen Sprachen übertragen wurden, und daß die Literaturdenkmale nordischer Vorzeit seit den Tagen der Brüder Grimm in deut schen Ausgaben und Übersetzungen bei uns gelesen werden. Ganz zu schweigen endlich von den Werken der großen Norweger und Schweden des 19, Jahrhunderts, die wir doch ganz zu den Unsrigen rechnen und die teilweise erst durch Übersetzungen ins Deutsche und durch Ausführungen in Deutschland ihre Welt geltung errangen. So wissen wir wohl auf den Höhen dieser Literaturland- schast Bescheid, aber die fleißig bebauten Täler und den eigent lichen Ackerboden kennen wir nicht, denn noch fehlt es selbst an Teildarstellungen, die es ermöglichten, nicht nur auf literarischen, sondern auch auf den Gebieten der Künste, Wissenschaften und Technik, die wechselseitige Wirkung des Übersetzungswcsens zu beobachten. Wird daher an dieser Stelle dis Folge der Übersetzungs verzeichnisse in gewohnter sachlicher Gruppierung mit den Bei trägen der drei skandinavischen Länder fortgesetzt, so knüpft sich daran die Hoffnung, daß man im Kreise der berufenen Inter preten diesem vernachlässigten Gebiet internationaler Be ziehungen künftig mehr Beachtung schenken möge, denn schon ein flüchtiger Einblick in die Dinge zeigt, wie aufschlußreich für die Beurteilung der allgemeinen kulturellen und der besonderen literarischen Zusammenhänge das Studium des Ubersetzungs wesens sein kann. Unsere Verzeichnisse lassen aber auch erkennen, daß im letz ten Jahr aus der Schönen Literatur nicht allzu vieles über tragen wurde, was Anspruch auf dauernde literarische Geltung hat, und daß nur noch in Schweden Bedarf an Werken aus der klassischen deutschen Zeit zu bestehen scheint. Das Interesse im Norden gilt überhaupt in bedeutendem Maße auch religions- wissenschastlichen, ökonomischen, naturwissenschaftlichen und ge schichtlichen Büchern, die verständlicherweise meist nur in einer der drei skandinavischen Sprachen erscheinen, weil eine jede schließlich auch in den beiden anderen Ländern verstanden wird, Dänemark bevorzugte im übrigen in seiner Übersetzungs literatur entschieden englische und amerikanische Werke (mehr als 100 im Jahre 1927; 123 im Jahre 1925; 195 im Jahre 1926), während das Französische weit schlechter abschnitt (1925: 18; 1926: 9; 1927: etwa 26), Aus beiden Sprachen werden haupt sächlich Romane übersetzt, z, B, Bücher von Galsworthy, I, Lon don, Wallace, Curwood, Hurst, Burroughs, S. Lewis, Conrad und von den Franzosen Sue, Hugo, Dumas, France, Dekobra usw,, doch findet man auch neue Übertragungen aus Shakespeare, Dickens, Carlyle, Wilde, Maeterlinck u, a. Angemerkt sei, daß in Dänemark verhältnismäßig viele Übersetzungen aus dem Schwedischen erscheinen (28, 21 und etwa 15 in den Jahren 1925 —1927), und zwar sind es 1927 meistens Romane (Beugt Berg)
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