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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.07.1928
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- 1928-07-17
- Erscheinungsdatum
- 17.07.1928
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X- 164, 17, Juli 1928. Redaktioneller Teil. aber doch noch ausreichend starke eiserne Stützen. So ergaben sich ausser dem sehr stattlichen, hoch einladend ausgefallenen Ein gänge zwei breite Schaufenster von beinahe je 3 Meter Länge und IV- Meter Tiefenausdehnung. Es ergab sich aber so noch ein besonderer Vorteil: über Eck (durchaus nicht arg beeinträchtigt durch erwähnten Eckpfeiler, der unschwer innen verdeckt werden kann) konnte ein Schau fenster angeordnct werden, das von beiden Straßen seiten her in seiner ganzen Stattlichkeit dem Straßengänger aufsällt; und es konnte an der wohl weniger wichtigen, aber immerhin doch vorhandenen und mit einem gewissen Verkehr versehenen Nebenstraße noch ein besonderes Schaufenster an geordnet werden, das sicherlich für den Verkehr des Ladens seine Bedeutung gewinnen muß. Bedingung wird freilich sein: auch dieses Fenster wirksam auszustatten; ja, sogar ganz be sonders wirksam, in sich eigenartig; weil ihm die Aufgabe zusällt, den Straßcngänger auch von dieser Seite her — um die Ecke herum — in den Laden hineinzubringen. Es ergab sich end lich auch ein Verkaufsraum von ganz besonderem Ausmaß, der sich auch bei Tageslicht gut ausnutzen läßt, da durch das Kristall- spiegclglas der vielen großen Fenster das Tageslicht voll ein- strömt. Im übrigen kann nur empfohlen werden, bei neueren Um bauten nach wie vor nach Möglichkeit »Vorhallen» anzubringen. Die Abbildung 7 stellt hierzu ein glücklich durchgeführtcs Muster auf. Durch solche Vorhallen werden den Bücherstuben sozusagen Vorzimmer vorgelegt, was Bücherfreunden und Buchkäufcrn nur willkommen sein kann. Putuoky, Dr.-Jng.: Die Technik der Schaufenster-Beleuchtung. 2 Hefte. 8" Je 88 S. Osram G. m. b. H. Kommandit gesellschaft Abt. für Lichtwirtschast, Berlin. (Osram-Licht- hest 8 18 u. 8 11.) Mk. —.88 und Mk. 1.— no. (Zu be ziehen durch die Werbestclle des Börsenvereins.j Ohne Zweifel ist die Schausenstcrbeleuchtung eine für den Buch handel sehr wichtige Frage und sicher auch eine Krage, die für viele seiner Angehörigen deshalb ein Schmerzenskind ist, weil das Buch zu den am schwierigsten im Schaufenster zu beleuchtenden Gegen ständen gehört. Der Installateur, der für gewöhnlich die Schau- scnstcrbclenchtung cinrichtet, pflegt vielfach aus diesen Umstand nicht genügend Rücksicht zu nehmen, und so kommt es, daß wir auch heute noch zahlreiche Bücherschauscnster haben, deren künstliche Beleuchtung zu wünsche» übrig läßt. Dem Bedürfnis des Dekorateurs, ei» klares Bild über die moderne Technik der Schaufcnsterbeleuchtung zu ge winnen und dem Belcuchtungstechniker selbst die erforderlichen An weisungen für die Herstellung der Anlage geben, bzw. sich selbst Helsen zu können, vermögen diese beiden Hefte in ganz ausgezeich neter Weise zu dienen, unbeschadet ihrer Zweckbestimmung im Werbe- 808 dienst einer unserer größten Glllhlampcnsabriken. Ja man möchte behaupten, daß sich die Osram-Gesellschaft ein besonderes Verdienst durch die Herausgabe dieser beiden Hefte erworben habe, weil sie das Problem durch einen wissenschaftlich gebildete» Fachmann an- sassen ließ und keine Mittel scheute, um das dafür erforderliche Bild material bcizubringcn. In klarer und verständlicher Darstellung und immer an Hand zahlreicher durch Bilder gegebener Beispiele wird der Leser über das Gesamtgcbiet der Schaufenster-Beleuch tungstechnik unterrichtet. Dazu sind diese beiden Hefte auf bestes Kunstdruckpapier gedruckt, die das z. T. sogar farbige Illustrations- Material in allerschärsstcr Wiedergabe erkennen lassen. Kurt Loele. unck ke-ransgegadsn von 6ebr. Klingspor, Okkenbaelr a. dl. Ein wundervolles Schriftinusterhest liegt vor mir. Es hat den Titel: Kabel, eine Grotesk, gezeichnet von Rudolf Koch, geschnit ten und herausgegeben von Gebr. Klingspor, Osfenbach. Groteskschrlften pflegen ungemein deutlich zu sein, aber höheren ästhetischen Ansprüchen nicht zu genügen. Das letztere ist nun aber erreicht durch die neue Kabel. Ich finde den Unterschieb zwischen dieser und den früheren Schriften dieses Charakters außerordentlich groß zugunsten der neuen Schöpfung Professor Rudolf Kochs, dem wir ja bereits eine ganze Reihe hervorragend schöner Druckschriften verdanken. Es ist immer von neuem überraschend, baß man die Schrift, die doch fest gebunden ist an bestimmte Formen, immer und immer wieder abwandeln kann, sodaß innerhalb der her gebrachten feststehenden Formen etwas Neues entsteht. Auch der krasseste Laie, der sich über die Schristformcn und ihre Abwandlun gen gar keine Rechenschaft geben kann, merkt es — unbewußt, unwillkürlich —, wenn er in einem Druckwerk eine neu«, sehr gute Schrift vor sich sieht. Bei mancher der neuen Künstlerfchristen ist es so gegangen, daß sie zuerst wegen der gewissen formalen Änderungen, die zunächst das Auge befremdeten, fast allseitig, von den Laien wie von den Fachleuten, von den Auftraggebern wie von den Druckern, kurzerhand abgelehnt wurde, bald hernach aber, nachdem man sich an das gewisse Ungewohnte gewöhnt halte, stark begehrt wurde und es zu einem großen Erfolge brachte. Wenn man bedenkt, was das Wesen der Grotesk, die auch Stein schrift genannt wird, ausmacht, einer Schrift, die die denkbar ein fachsten Züge hat, gleichmäßige Striche ohne alle Schwellungen, ohne den Unterschied von Grund- und Haarstrichen, ohne alle Querbalken, die eben so einfach ist, daß sie sich leicht auch in Stein meißeln läßt, dann glaubt man kaum, daß auch diese Schriftart noch einer be merkenswerten Abwandlung fähig ist und eine Möglichkeit zu künst lerischer Ausbildung zuläßt. Daß dies aber doch möglich war, das erkennen wir sogleich, wenn wir Rudolf Kochs -Kabel» neben irgend eine der bisherigen Groteskschristen halten. Sie ist neben ihrer absoluten Deutlichkeit und guten Lesbarkeit so gut ausgeglichen, daß sie im Satz einen leichtgefälligcn, geradezu graziösen Eindruck macht. Wenn auch die Groteskschrlften ihrem Charakter nach als Akzidenzschriften gelten und mithin nur für Anzeigen und kurze Prospckttexte in Frage kommen und so auch in dem schönen Musterbuchc Klingspors vorgesiihrt werden, würde ich nicht anstehen, diese Grotesk auch für Gedlchtsatz anzuwenden und denke mir ihre Wirkung hierfür ganz ausgezeichnet. In das Mufterhest hat Koch einen kleinen Exkurs über die »Großbuchstaben» eingcsllgt, deren Aufbau er in 7 Systeme gliedert, die alle auf dem Grund des Quadrats errichtet sind. Wir sind ge wohnt, aus der Offizin Klingspor hervorragend schön ausgcstattete Schristproben und Musterhefte zu bekommen; war doch Karl Kling spor vor 28 Jahren der Bahnbrecher für eine geschmackvolle Drut- ausstattung der Probehefte der Schriftgießerei. Das Kabel-Heft reiht sich seinen Vorgängern wiederum würdig an. Aber besonders erwähnen muß ich die 4 Vorsatzseiten, auf denen abwechselnd rot und blau in 44 Zeilen aus Versalien gleich Jnschristtafeln der köstliche Ausspruch Goethes »Tätig zu sein ist des Menschen erste Bestimmung« usw. gedruckt ist, — ein Beweis dafür, daß diese Schrift auch monu mentale Wirkung hat. Ein zweites Mufterhest »Grobe Kabel» enthält als Ergän zung zur leichten Kabel die fette Auszeichnungsschrift. Hans Loubicr.
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