X- 164. 17. Juli 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. lichst beider sich kreuzenden Straßen zu ziehen. Dazu legt man hier auch zumeist den Eingang »über Eck-, wofern man nicht etwa Grund und auch Möglichkeit genug hat, um an jede der beiden Straßenfronten einen besonderen Eingang zu legen. Beides hat so seine Schwierigkeiten. Jedenfalls muß dafür gesorgt werden, daß der vorhandene starke Straßenverkehr nicht vergebens an den Eingängen vorbeislutet. Der Eckeiugang kann geschickt und ungeschickt gestaltet werden. Für elfteres bietet die Abbildung 3 ein Beispiel: Der Bürgersteig erweitert sich hier (freilich etwas auf Kosten des vorhandenen Ladenraumes), und es bildet sich vor dem Ladcneintritt, rechts und links, Gelegenheit zur Anbringung je einer besonderen Auslage, die beide vom Straßengänger gar nicht übersehen und weiterhin auch gut betrachtet werden können, weil er hier, in der Erweiterung des Bürgersteiges, mehr oder weniger von dem sonstigen Verkehr der Straße losgelöst ist. Bei dem Eckladen der Abbildung 4 dagegen liegt die Sache ungünstig: hier soll der Straßengänger, sozusagen, durch einen Engpaß in den Laden hineingezwungen werden; und eine Auslage unmittelbar vor dem Eingänge ist kaum wirksam an zubringen. Abbildung 5 stellt die Ausführung eines Eckladens dar, wobei der Ladeninhaber sowohl auf den doppelten Eingang als auch auf den Zugang »über Eck- verzichtet hat: der Zugang ist vielmehr (allerdings unweit der Ecke) an die eine Straße, an die Hauptsront des Ladens, gelegt. Die Anordnung ist sehr praktisch und offenbar wohl überlegt. Einmal nämlich konnte so an der eingangslosen Straßenseite ein großes Schaufenster angebracht werden, das ganz danach beschaffen erscheint, um — wosern es nur so recht wirksam ausgestattet wird — die Straßengänger auch dieser zweiten Front um die Ecke herum in den Laden hineinzuzwingen. Andermal ergab sich durch das Niedcrlegen der beiden Mauerfelder an der Ecke hier ein neues Schaufensterfeld — und noch dazu größer als die beiden sonst vorhandenen, das aber außerdem noch einen ganz besonderen Vorteil zeigt, nämlich denjenigen, daß es in seiner ganzen Länge, ungestört durch den Straßenverkehr, be trachtet werden kann. Dieses Dreieck, das hier an der Front neu eingeschoben wurde, ist von oben gedeckt und bildet sozusagen einen »Unterstand-, wo sich die Straßengänger in Menge auf stellen können, was sich namentlich auch bei schlechtem Wetter als höchst zweckmäßig für sie — und den Ladeninhaber erweisen muß. Schließlich ergibt sich aus dieser Anordnung auch noch der Vorteil eines besonders großen und durchaus einheitlichen Ver kaufsraumes, wo sich einmal auch die umfangreichsten Regale unterbringen lassen, während andermal noch reichlich Platz für eine ungezwungene Bedienung der Kundschaft ver bleibt. (Was nützt die großartigste und wirksamste Auslage samt Laden, wenn die so hereingezogenen Kunden keine bequeme Be dienung darin finden, weil der Raum allzu beengt ist! Kann der Buchhandel auch gewiß nicht ganz der Art folgen, wie die großen Konfektionsgeschäfte ihre Kundschaft aufnehmen, emp fangen und behandeln, so kann er doch in Ziel und Maß davon lernen, und die neuen Läden müßten auch bei den Buchhändlern dementsprechend angelegt und eingerichtet sein.) Es sei hier noch ein weiteres Beispiel dafür aufgestellt, wie es durchaus vorteilhaft sein kann, bei dem Umbau eines Eck ladens von zwei vorhandenen Eingängen zum Laden den einen von beiden leichten Herzens aufzugeben, um dafür andere Vor teile einzuheimsen. In die Abbildung sind die alten Mauerpfeiler punktiert eingetragen; so erkennt man darin noch die Lage der alten Fenster und Türen. Durch den Umbau wurde der nun mehr einzige Eingang nach vorn, in die Hauptsront de? Ladens verlegt; diese ganze Front wurde (vom Eckpfeiler abgesehen) aus gebrochen, die alten Mauerpsciler wurden ersetzt durch schmale, 807