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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.07.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-07-17
- Erscheinungsdatum
- 17.07.1928
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- Deutsch
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W 164,-17. Juli 1S28. Sprechsaal. Börsenblatt f.d.Dtschn. Buchhandel. deren Stelle zurück. Ich habe von dem ganzen Vorgang erst am 4. Juli 5 Minuten vor Geschäftsschluß infolge eines zufälligen tele phonischen Gespräches mit einem mir befreundeten Kollegen etwas gehört und Einsicht in die Unterlagen genommen. Blitzartig erhellte sich für mich die ganze Situation. Es war für mich ohne weiteres klar, daß die an der Submission beteiligten Firmen zufolge der ge stellten Bedingungen wahrscheinlich ihr Angebot mit einem in der Verkaufsordnung des Börsenvereins nicht vorgesehenen Rabatt ab geben würden, wenusieauch n u r e i n i g e A u s s i ch t haben wollten, einen Auftrag zu erhalten. Im Widerstreit der Pflichten zwischen der anerkannten Satzung und dem infolge der wirtschaft lichen Not gesteigerten Selbsterhaltungstrieb glaube ich bestimmt, wird manchem Kollegen die Abgabe eines Angebotes nicht leicht geworden sein, wenn anders ich mir die Geheimhaltung dieser Submission unter den sonst stets offen miteinander verkehrenden Mitgliedern unseres Vereins erklären soll. Das; eine Submission im Buchhandel bei den festen Ladenpreisen ein Unding ist, darüber braucht wohl an dieser Stelle kein Wort weiter gesagt zu werden. Was war nun meine Aufgabe? Ich habe mich zunächst mit einem geschäftsführcnden Vorstandsmitglied des Börsenvereins in Verbindung gesetzt und mir dessen eventl. persön liche Anwesenheit bei einer mit dem Leiter der Schule anzustrebenden persönlichen Unterhaltung zu sichern. Die Unterredung konnte leider erst am 8. Juli nachmittags stattfinden. Inzwischen machte ich den Versuch, die Kollegen von der Abgabe ihres Gebotes abzuhalten. Der Versuch mißlang, weil einige Gebote schon abgegeben waren. Der Grund meines Versuches war der, ein gemeinsames Gebot der zur Submission aufgcfordcrten Firmen zu veranlassen. Freilich wäre auch dieser Versuch erfolglos geblieben, weil der Rat der Stadt, wie der Verlauf der Unterredung klar erkennen ließ, derartige Kvllektivangebote von Vereinigungen grundsätzlich ablehnt. Mein Hinweis, daß der Buchhandel doch feste Ladenpreise habe, rief die Gegeuäußerung hervor: »Die Schreibmaschinenfabrikauten setzen auch alljährlich ihre Verkaufspreise fest. Bestelle ich aber 5 Maschinen bei einer Fabrik, so erhalte ich sic trotzdem zu einem billigeren Preise«. Der Einwurf, daß dieser Vergleich in unserem Falle insofern nicht am Platze sei, als der Preis eines Buches vom Verleger auf Grund des Urheber- und Verlagsrechtes festgesetzt werde, wurde schließlich damit abgelchnt, daß der Verwaltungsrat der Schule infolge der von der Stadt vorgenommenen Abstriche im Etat der Schule ans der Sub mission bestehen und versuchen müsse, auf dem billigsten Wege in den Besitz der in dem Verzeichnis angegebenen Bücher zu kommen. Das Resultat der Unterredung war das: meinen Vorschlag, die Sub mission geschlossen au die ausgeforöer-ten' Firmen zu vergeben auf Grund des Bibliotheken-Abkommens,. wie es s. Zt. der Vorstand des Börsenvereins, wenn ich nicht irre, dem Rheinisch-Westfäliischen Kreisvcrein zugestauden hatte, in wohlwollende Erwägung zu ziehen. Obwohl der Leiter der Anstalt mir im Beisein des Vorsitzenden unseres Vereins versicherte, daß die Anstalt mit der Bedienung seitens der die Anstalt beliefernden Ortsbuchhandlung stets zufrieden gewesen sei, habe ich persönlich nicht den geringsten Zweifel, daß der Auftrag in der in den Submissionsbedingungen angegebenen Weise zur Aus führung kommen wird, mithin unter Umständen vier Firmen liefern werden, die übrigen sechs ihr Angebot umsonst abgegeben und ihre Zeit vergeblich geopfert haben, wenn auch aus diesem Anlaß manche früheren Kenntnisse wieder ausgefrischt worden sind. Bei dieser Gelegenheit wurde mir, der ich nicht zur Submission ausgesordcrt worden war, nachträglich gestattet, doch noch teilzuneh- mcn. (Weil ich das Gebiet der Technik infolge Konzentration meines Geschäftes aufgegcbcn habe — ich habe mich in verstärktem Maße z. B. auf die Jurisprudenz geworfen —, habe ich keine Beziehungen zu der in Rede stehenden Anstalt, konnte infolgedessen nicht zur Submission aufgcfordert werden.) Ich habe das Angebot infolge der Kürze der Zeit abgelchnt, auch aus dem Grunde, weil mein Angebot unter Um ständen durch etwaigen Einspruch nicht zur Submission aufgesordertcr anderer Firmen nur unter Vorbehalt angenommen morden wäre. Was werden nun die Folgen dieser Submission sein? Zunächst ist wohl jedem Kenner der Verhältnisse klar, daß dieser Vorstoß erneut Treu und Glauben im Buchhandel erschüttern wird. Tie schon viel fach unter der Lehrerschaft aufgctauchte Ansicht, jedes Buch »hinten herum« billiger zu erhalten, verstärkt sich in weiterem Maße. Dank der Vereinigung der Schulleiter wird das in Chemnitz gegebene Bei spiel an anderen Orten Nachahmer finden. Und wenn das Wort wahr ist: »Der Appetit kommt beim Essen«, so sehe ich die Zeit kom men, in der die verantwortlichen Leiter der Schulen — von den großen Bibliotheken ganz zu schweigen — dank dem Entgegenkommen des Sortiments direkt beim Verlage bestellen und die Lieferung zu einem Vorzugspreise verlangen werden. Daß der Verlag dann beim Versagen des Sortiments gerne nach der dargebotenen Hand greisen wird, ist die logische Folge. Um eine Lebensbedingung des Sortiments handelt es sich hier. Es darf bei der Lösung dieser Frage kein Versteckenspielen und keinen Konkurrenzneid geben. Hier erwächst zunächst den Ortsvereinen eine Aufgabe, die ich für wichtiger halte als jede Diskussion über Nabatt erhöhung und dergleichen, eine Aufgabe, bei der alle Sortimenter ge schlossen zusammenstehen müssen: Submissionen sind ein Unfug und der Ruin des Buchhandels. Chemnitz. HansHartmann. Bitten an die Herren Verleger! 1. Rechnungen über: direkt an die Kunden gegangene Liesen rungen doch nicht durch Briefe zu senden und dem Sortimenter 15 Pf. Porto anzurechnen, zumal da diese 15 Ps. oft den größten Teil des Verdienstes verzehren. 2. Am Kopfe der Zeitschriftenumschläge doch stets einen Raum für das Einschreiben des Namens und der Adressen für die Austräger frei zu lassen. Dies ist insbesondere dann nötig, wenn der Umschlag einer Zeitschrift in ganz dunkler Farbe gedruckt wird, sodaß dann keine Schrift darauf zu erkennen ist. Lemgo (Lippe). Ernst Weege. Zum „arbeitsfreien Nachmittag". In fast allen kaufmännischen Betrieben und zum Teil auch in den Verlagen ist es nach und nach zur Selbstverständlichkeit ge worden, daß die Angestellten einmal in der Woche einen Nachmittag haben, über den sie frei -verfügen können^ einen Nachmittag, der ihnen gehört und an dem sie i-hre Besorgungen erledigen können. Nur im Sortimentsbuchhandel hat man sich — allzu konservativ wie so oft — noch nicht entschließen können, diesen »arbeitsfreien Nachmittag« einzusühren. Hat der Buchhandclsangestellte ihn viel leicht nicht so nötig wie seine Kollegen in anderen Betrieben? Im Gegenteil: bei 9—lOstündiger Arbeitszeit, bei Gehältern, mit -denen — wie allgemein bekannt — kaum ein bescheidener Lebensunterhalt bestritten werden kann,, gehört der junge Buchhändler, den ganzen Tag im dumpfen Laden tätig, sicher zu denjenigen, die unbedingt auf diesen arbeitsfreien Nachmittag den größten Anspruch erheben dürfen-, gerade er, für den es (mit Ausnahme des Sonntags) wohl die einzigen Stunden sind, die er dem Sport und der Körperpflege widmen kann. Wieder und immer wieder hört man die Mahnung: »Treibt Sport!« Besser und richtiger müßte es oft heißen: »-Gebt Zeit zum Sport!« Wann endlich wird man sich entschließen können, den arbeitsfreien Nachmittag im Sortimentsbuchhandel einzuführen? Es steht zu hoffen, daß diese Zeilen genügen werden, einen Aus tausch der Meinungen über diese Frage an dieser Stelle zu bewirken. 8 p e e t u t o r. Adrefsengesuche. Apotheker Hans Bremer jun. aus Adelebsen b. Göttingen (ges. von G. Kortmann in Aurich). vr. A. Klaembt, bisher Berlin-Schönebevg, Kolonnenstr. 86 (ges. von Hugo Bermühler Verlag, Berlin-Lichterfelde 1, Wilhclm- straße 18). Bildhauer L i ß m a n n, häufig in München (ges. von Heinrich Jaffe, München, Brienncrstraße 53). Nachlaßvcrwalter bzw. Erben des verstorbenen Richard Lot lies, Inhabers der Fa. Othmar Erber vorm. A. Kuranda in Graz (ges. von I. C. Hinrichs'sche Buchhandlung, Leipzig C 1, Blumen- gasfe 2). Karl Schmale,. Buchhändler (ges. von H. Disfert's Buchh., Moritz Liebe in Cottbus). Max Th ran, Büchcrreisender, zuletzt Berlin O (ges. von Verlag Tradition, Berlin SW 48, Wilhelmstr. 8). Hermann Moenck, Stettin, Paradeplatz 31. I)r. Neumann-Heilwart, nennt sich auch nur vr. Heil- wart, Wien 110, Kottagegasse 18. Heilwart benutzt auch Stempel »Mitglied des Allgemeinen Schriftstellervereins« und »Der Erwerbs markt, Zeitschrift für das Erwerbsleben«. A. de Vries, Dresden, Uhlandstraße 33. (Die drei letzteren ges. von Hans-Dietrich v. Tiepenbroick-Grüter in Hamburg 1, Ferdinandstr. 26.) Verantw. Schriftleiter: t. V. E n r t S t r e n b c l. — Verlag DerBörfen verein der Deutschen Buchhändler zu Leipzig, Deutsches VuchhändlerhauS. Druck: E. H c d r i ch N a ch f. Sämtl. in Leipzig. -- Anschrift d. Schriftleitung ».Expedition: Leipzig C 1, Gerichtsweg 26 lBuchhändlerhaus), Postschliebf-274/75. 816
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