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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 17.07.1928
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1928-07-17
- Erscheinungsdatum
- 17.07.1928
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- Deutsch
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^ 164, 17, Juli 1928. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtsckin. Buckikandel. kanischcn Sortimenter gehört der Vereinigung an. — Von den wei teren Rednern ist die bekannte Geschäftsführerin des Verleger-Ver eins Marion Humble zu erwähnen. Sie berichtete über die immer ausgedehntere Arbeit, die der Verleger-Verein für den Buchhandel leistet. Der Verein zählt 8l) ordentliche Verlegermit- glicder, und er hat noch eine Anzahl kleinerer Verleger zu gemein samer Arbeit als Beisassen (wie man früher die geduldeten Leute in den Städten bei uns nannte, die nicht Bürger waren) heran gezogen. Es werden sehr viele Drucksachen versandt, es wird die Jahrcsbuchwerbung weiter fortgesetzt, es wird eben überall dort praktisch eingegrisfen, wo einmal das Buch in den Vordergrund geschoben werden soll. Anzeigenberatung von Sortimentern ist auch eine nützliche Arbeitsleistung. Weniger erfahrenen Sortimentern an entfernten Orten wird der Anzcigeninhalt fertig geliefert, auch in Form von Matern. Es gibt Listen zur Aufstellung von Hausbüche- reicn — kurz und gut, die gleichen Hilfen, die jetzt in England der Buchrat für den Buchhandel leisten will. — Der Leiter der Vor tragsabteilung berichtet über seine erfolgreiche Tätigkeit als Wan derwerberedner. Dieser Redner, Henri E e c i l, hat vom November bis Mai an 90 Orten, durch das ganze Land verstreut, geredet, meistens in allen Arten Schulen. Die Vorträge hießen z. B.: »Buch und Lesen«, »Bücher und Bürgertum«. In den ge nannten Orten hat er 267 mal geredet, und er hat an 384 Buchhand lungen Einladungen zu den Vorlesungen gesandt. Seine Stützpunkte auf seinen Reisen waren meistens die öffentlichen Büchereien: er wandte sich bei seinen Ortsbesuchcn immer zunächst an diese, und in vielen Fällen hat der Büchcrcilcitcr ihn in die Schulen eingeführt. — Ein Redner, I)r. Brise o, sprach über das Kaufmännische beim Buchvcrkauf. Er spricht aber auch über das Wort Buchhändler. Er will das Wort »Booksellcr« nicht ganz gelten las sen und dafür lieber das Wort »Book-retailer« wählen, weil dies mehr der Tätigkeit des Sortimenters (wie wir sagen) entspricht. Man soll nicht nur verkaufen, sondern das Buch wie jede andere Ware handelswissenschaftlich behandeln. Was not tue, sagt er, ist: »Merchandising und Service«. Er scheidet also die Tätigkeit des Buchverkäufers in den Verkauf und den Dienst am Kunden. »Ser vice« ist ein Schlagwort geworden, das alles einschl'ießen soll, was irgend jemand für eine Sache, außer dem allernötigsten, tut. Jüngst schlug der Herausgeber eines holländischen Blattes vor, dies schöne Wort, wie cs ist, in die niederländische Sprache zu übernehmen, hoffentlich geschieht so etwas bei uns nicht, da wir genng Wörter haben, diesen Kundendienst, der bei uns schon lange vor den Ameri kanern gebräuchlich war, zu bezeichnen. Brisco gibt dann noch unendliche Kleinigkeiten an, die den Verkauf fördern können, alles Dinge, die man bei uns kennt und «immer schon übt. — Dickin - son sprach über »Anzeigen«. Keine Anzeige wird so kritisch be trachtet wie die der Verleger. Die Verleger zeigen, sagt er, frei gebig an: ob immer richtig, sei eine andere Sache. Der Verleger und auch der Sortimenter bringen die größten Opfer für ihre Waren. Ein Kenner hat berechnet, daß der Hundertsatz der Werbung gegenüber dem Umsatz nur noch bei Juwelen (11 v. H.) den der Buchhändler übersteigt, der 10,75 v. H. für seine Anzeigen ansgäbe. Andere Waren stehen mit einer viel geringeren Werbebelastnng auf seiner Liste, Kraftwagen z. B. nur mit 2,16 v. H., Frauenbekleidung mit 3,10 v. H. usw. Die Anzeigen für Bücher wirken sich aber nicht dauernd aus: wenn jemand auf eine Anzeige hin eine neue Sorte Zigaretten kauft, bleibt er wahrscheinlich eine Zeitlang bei dieser neuen Sorte, so ginge es auch bei anderen Waren, aber ein Buch wird nur einmal gekauft und dann ist für diesen Käufer die Anzeige erledigt. Aber, fügt der Redner hinzu, Bücher müssen mit einer gewissen Selbstlosigkeit angczeigt werden, es muß etwas dabei sein, das Segen bedeutet, nur der wird Erfolg haben, der etwas von sich selbst in seine Anzeigen hineinlegt, die Anzeige darf nicht seelenlos sein, man kann die Welt nur beglücken durch eigne Selbstlosigkeit usw. — Hier muß man als Europäer aushorchcn, was sucht der Mann eigentlich? Er sucht Europa, er sucht die Seele des Geschäfts, die Europa verloren hat — die Amerikaner haben sic jetzt gefunden. Europa wird immer amerikanischer und Amerika immer europäischer. — Mr. Margolies von Brentanos sprach über Vertanfs- crfahrungen. Er leitet den Einzelbuchverkauf bei Brentano, also einen der berühmtesten Buchladen Amerikas. Er beklagt sich über die Flut von Erzählnngsbüchern. Er sagt, daß eine amerika nische Verlagsfirma dieses Frühjahr schon 18 Erzählungsbücher her- ausgcgeben hat — und, fügt er hinzu, das Frühjahr ist noch nicht zu Ende. Sie hätten sich geholfen, indem sie einfach zwei Tische ent gehen ließen, die bisher Erzählungen boten und sic haben sic durch praktischere Bücher ersetzt. Verderblich seien die ->fads« (Stecken pferde) der Verleger. Da gab es die Krcuzworträtselbücher, sic waren gut, aber die Nachahmungen um so schlechter. Tann kamen die Frage- und Antwortbücher, sie waren gut — aber heute versuche einmal jemand auch nur ein Stück davon zu verkaufen. Es scheint ein Mangel an Erfindungsgabe bei den Verlegern zu bestehen. Jeder folge dem erfolgreichen Ding — und dann ist es bald mit ihm zu Ende. Jetzt gibt wieder jeder Verleger Bücher heraus, in dem ein Verbrechen vorkommt. »Ich denke mir, daß Verleger häufiger Sor timenter zu Rate ziehen müssen, diese kommen doch einzig mit den Buchkäufern in Berührung, und müßten daher das letzte Wort haben. Der Verleger starrt auf seine Buchliste, er sieht nur sie und die Listen der anderen Verleger. Selten hört er von deren Mißerfolgen und er macht daher die gleichen Fehler wie diese; wenn er mehr auf die Sortimenter hörte, würde er weniger Miß erfolge haben«. Sch. G. Frcytag A.-G. in Leipzig. — Bilanz auf 31. Dezember 1927. Soll. RM Kasse, Bank, Postscheck, Kommissionär 7 358 93 Mobilien 4 100 Lagervorräte 182 463 58 Außenstände 15 584 45 209 506 96 Haben. Aktienkapital 50 000 Reservefonds 2 000 Soezialreservefonds 2 000 Schulden 148 747 97 Reingewinn 1927 5 353 51 4- Bortrag aus 1926 1 405 48 209 506 96 Gewinn- und Verlustkonto auf 31. Dezember 1927. Soll. RM Abschreibungen 461 Generalunkosten 84 826 06 Reingewinn 1927 5 353 51 -s- Vortrag aus 1926 1 405 48 92 045 05 Haben. Per Saldovortrag 1 405 48 Bctriebsgewinn 90 639 57 92 045 05 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 143 vom 21. Juni 1928.) LogoS Büchcrvertrieb Aktiengesellschaft in Berlin. — Bilanz per 31. Dezember 1927. Aktiva. Kassenbestand, Postscheck und Bankguthaben 4 073 53 Debitoren 70 743 2t Warenlager 104 738 17 Inventar 1 Gewinn- und Verlustkonto: Vortrag von 1926 8 377 46 Vortrag von 1927 12 759 65 200 693 02 Passiva. Aktienkapital 100 000 Kreditoren 100 693 02 j 200 693 02 Gewinn- und Verlustkonto. Debet. An Vortrag aus 1926 8 377 46 Allgenreine Unkosten 65 787 04 Abschreibungen 1664 20 Steuern 1 530 22 77 358 92 Kredit. Per Betriebsüberschuß 56 221 81 Verlust von 1926 8 377 46 Verlust in ISL7 12 759 65 77 358 92 (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 143 vom 21. Juni 1928.) 813
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