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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.03.1903
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- Erscheinungsdatum
- 19.03.1903
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- Deutsch
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band, Exemplar von Canevarius, Einband des 16. Jahrhunderts, 3000 Frcs., — ein Exemplar des Aulus Gell ins aus dem Besitz der Königin Marguerite von Valois, Gemahlin Heinrichs IV., Einband des 16. Jahrhunderts, 2820 Frcs., — »Okkioium Beats Nai-is vir^inis-, Antwerpen, Plantin, 1622, Quartband, Einband von Le Gascon, 1350 Frcs., — »Oviäs», Ausgabe von 1537, 3 Bände in Kleinoktav, Einband von Ruette, Buchbinder des Königs Lugivig XIII., nüt dem Wappen dieses Königs und der Anna von Österreich, 2700 Frcs., — »Vüssaurus ^.bsoonäitus«, grüner Maroquineinband von Le Gascon mit dem Wappen des Kanzlers Signier, 5000 Frcs. Diese Preise zeigen zur Genüge, wie hoch alte authentische Einbände von den modernen Bücherfreunden geschätzt werden. Der Gesamtertrag des zweiten Auktionstags bestand in 108730 Frcs. Vergehen gegen das Postgesetz. Entscheidung des Reichsgerichts. (Nachdruck verboten.) — Wegen Verstoßes gegen die Postgesetznovelle vom 20. Dezember 1899 hatten sich am 6. September v. I. vor dem Landgericht Breslau der Kauf mann Sperling und eine Modistin zu verantworten. Ersterer wurde wegen verbotenen Betriebs einer Privatpost verurteilt, letztere frcigcsprochen von der Anklage der Anstiftung dazu. Sperling betrieb früher die Privatbriefbeförderung »Hansa« in Breslau. Auch nach dem 1. April 1900, an welchen Tage die Privatposten ihren Betrieb einstellen mußten, übernahm er .den gewerbsmäßigen Vertrieb von Drucksachen, die geschäft liche Reklamen enthielten. Daneben betrieb er ein Spe- ^itions- und Inkasso-Geschäft. Ilm Lei der Beförderung der Drucksachen das Gesetz zu umgehen, ließ er sie sich zwar in luverts übergeben, aber aus diesen herausnehmen. Dann über- «b er Drucksachen und Kuverts getrennt seinen Voten mit der Anweisung, die Drucksachen nach Maßgabe der auf den Kuverts gehenden Adressen zu verteilen und die Kuverts wieder mit- «ubringen. Artikel 3 des erwähnten Gesetzes verbietet nun aber pie gewerbsmäßige Verbreitung von Drucksachen, die mit Auf schrift (d. h. Adresse) versehen sind. In dem Verfahren des Angeklagten, der sich für jede Sendung 1 zahlen ließ, wurde ein Vergehen gegen diese Bestimmungen erblickt, da es gleichgültig sei, ob die Kuverts mit an den Adressaten abgegeben würden oder knicht. Die angeklagte Modistin hatte ihrer umfangreichen Kund schaft eine gedruckte Mitteilung zugehen lassen wollen und war I durch den Drucker auf den Angeklagten Sperling aufmerksam ge lmacht worden. Sie hatte ihm dann die adressierten Drucksachen ^ur Verteilung übergeben. Das Gericht hat sie freigesprochen von der Anklage der Anstiftung zu dem fraglichen Vergehen, weil sie nicht Pie Absicht hatte, ihn zu einer strafbaren Handlung anzustiften lund weil sie nicht wußte, daß eine solche Verbreitung verboten V — Auf die Revision des Staatsanwalts hob das Reichs richt das frcisprechende Urteil gegen die Modistin auf und ver- 1 die Sache an das Landgericht zurück, da mindestens eine Erteilung wegen Beihilfe hätte erfolgen müssen. lblehnung eines Preises. — Wie die »Eisenacher Zeitung« A, hat einer der Autoren, dem nach dem kürzlich veröffent- n Ergebnis des Haeckel-Preisaussch reibe ns über die »ungen der Deszendenztheorie zur Politik (vergl. Nr. 60 d. Bl.) kreis von 2000 zuerteilt worden war, Herr Br. Ludwig tmann, Arzt in Eisenach, Herausgeber der -Politisch-anthro- gischen Revue«, die Annahme des genannten Preises abgelehnt, c andern Gründen vornehmlich aus der Überzeugung, daß in Stürzen Zeit von drei Monaten die in so großer Anzahl cin- indtcn wissenschaftlichen Arbeiten unmöglich in sorgfältiger und lissenhafter Weise geprüft werden konnten. Ein bibliographischer Irrtum. — Durch die Forschungen inre-Paul Plans über La Fontaine wurde ein bibliographischer khler entdeckt, den der Forscher im »Nsrours cls Braves« 1r. 158) weitern Kreisen bekannt gibt. Der berühmte Fabeldichter !sat auch eine Sammlung christlicher Poesien herausgegcben unter dem Titel: Rsovsil cls Bossiss sürsstisnnss st äivsrsss. äsäis ä Nonssignsur Is Brinos cis Oovtz'. Bar U. äs Ba Bontains. Baris, oüs? Bisrrs Is Bstit. 1671. 3 Bände in-12". Diese Sammlung war eigentlich von Henri Lomsnie, Graf von Vrienne, zusainmengestellt worden, und man veranlaßte La Fontaine, sie unter seinen Namen herauszugeben, weil er als Dichter bekannt war. In den bibliographischen Handbüchern heißt cs, das erwähnte Werk enthalte 2 Bände religiöser Poesien, denen ein Band vermischter Gedichte beigegeben sei. In Wirklichkeit bilden die geistlichen Gedichte aber nur einen Band, die vermischten Gedichte zwei Bände. Der Irrtum findet sich zuerst 1821 bei Walckenaer, einem im übrigen sehr verdienten Literarhistoriker und Mitglied des Instituts, der ein zweibändiges Werk über das Leben und die Werke La Fontaines herausgegeben hat. CH. I. Brnnet, in seinem auch vou den deutschen Antiquaren viel be nutzten Nanusl äu librairs (III, Sp. 763), übernimmt dieselbe Angabe aus Walckenaer, indem er bemerkt: »Der 3. Band, der eine Sammlung für sich bildet, ist nur selten mit den beiden ersten vereinigt.« Der Irrtum Walckenaers hat also Brunet auch noch zu einer ganz falschen Schlußfolgerung verleitet. Nach dem »Usrours cls Brunos« sind jetzt noch Exemplare der Ausgabe von 1673 bei dem Buchhändler Jean Conterot in Paris, Rue Saint-Jacques, vorhanden. Das erwähnte Werk enthält übrigens von La Fontaine selbst eine Widmungsepistel, eine Paraphrase des 17. Psalms, die Elegie für Fouquet, die Ode an den König über dasselbe Thema, vier Fragmente aus dem Roman »Psyche« und 16 Fabeln. Außerdem hat Pierre-Paul Plan in dem erwähnten Artikel zum erstenmal glaubhaft nachgewiesen, daß auch die längere Vorrede in Prosa von La Fontaine herrührt. Diese Vorrede, die das Wesen und den Zweck der Dichtkunst behandelt, fehlt auch in den neuesten großen Ausgaben der Werke La Fontaines von A. Pauly und Äd. Regnier. Eine neue Ausgabe der Schriften Abraham a Santa Claras. — Die in den Jahren 1836—74 bei Joh. Thom. Stettner in Lindau in 21 Bänden erschienene Ausgabe (35 .»E) der Werke des berühmten Kanzelredners und weiland k. k. Hofpredigcrs in Wien ist die einzige Gesamtausgabe, die im deutschen Buchhandel erschienen ist. Der Text ist darin wörtlich nach den Original drucken wiedergegeben. Ein größerer Teil der Bände dieser Aus gabe ist schon längst vergriffen. Jetzt hat der Wiener Stadtrat beschlossen, eine populäre Ausgabe der Werke des am 1. De zember 1709 in Wien verstorbenen Sittenpredigers Abraham a Santa Clara zu veranstalten. Zwischen der Gemeinde und der Verlagsbuchhandlung Heinr. Kirsch in Wien ist über den Druck und Verlag einer Ausgabe ausgewählter Schriften ein Übereinkommen geschlossen worden, das kürzlich die Genehmigung des Wiener Stadtrats fand. Zur Geschichte der Konversationslexika. — Über die französischen Werke dieser Art bringt Remy de Gourmont einen Vertrag im »Usrours äs Brunos«, dem wir einige inter essante Einzelheiten entnehmen. Eigentliche, vollständige Ency- klopädien hat man im Altertum nicht gekannt. Die erste wirk liche Encyklopädie war die des Jsidorus Hispalensis, Bischofs von Sevilla (600—636), des gelehrtesten Geistlichen seinerzeit, die zweite war die des Rhabanus Maurus »Bs Ilnivsrso«. Be deutender war jedoch das im 13. Jahrhundert verfaßte Werk »Vincenz' von Beauvais: »Lpsoulnm guuclruplsx, naturale, clootrinuls, morale, üistorials«. Mehr als 200 Jahre lang war dieses eine Quelle der Bildung. Es wurde später auch verjüngt und durch den Buchdruck verbreitet, auch am Ende des 16. Jahr hunderts unter dem Titel »Uiroir üistorial« ins Französische übersetzt und bis zur Mitte des 17. Jahrhunderts neu aufgelegt. Die von Antoine Vsrard veranstaltete erste französische Ausgabe wurde 1595/96 in acht Monaten gedruckt. Die fünf Foliobände mit Holzschnitten sind sehr schön ausgestattet. Mehrere lateinische Encyklopädien erschienen im 16. und 17. Jahrhundert, aber sie haben wenig Wert, da sie keinen rechten Zusammenhang besitzen. Sie wurden eben in einer Zeit veröffentlicht, wo die scholastische Methode des Vincenz von Beauvais schon tot war, während die moderne Methode, das Werk Bacons, noch nicht hervorgetreten oder noch unbekannt war. Bekannt ist aus dem 18. Jahrhundert besonders die »Bnox- oivpsckis« von Diderot und d'Älembert, deren philosophischer Wert hauptsächlich auf der Anwendung der Prinzipien Bacons auf die Klassifikation der Wissenschaften beruht. Das Werk war ur sprünglich als eine verkürzte Übersetzung der »L^elopasäia« von Chambers geplant, die in England einen großen Erfolg gehabt hatte. Der Plan war anscheinend von dem Abbs Gua de Malves entworfen und dann von Diderot und d'Älembert ausgeführt worden. Bei einem solchen Werke kommt es zwar in erster Linie aus den Plan an, aber der wissenschaftliche Wert ist durch die Auswahl der Mitarbeiter bedingt. Trotz mancher Lücken und Schwächen steht die »Bnezwloxsäis« noch jetzt als ein Monument in der Literatur da. Es ist übrigens weniger bekannt, daß später Pankouke eine neue Ausgabe der »Bno/oloxsäis« veranstaltete, in der der Stoff nicht mehr alphabetisch, sondern systematisch ge ordnet war. Diese Ausgabe erschien in 166 Quartbänden mit über 6000 Jllustrationstafeln. Diese »Bnozwloxsäis mstüoäicins« war kaum vollendet (1832), als ein neues Werk zu erscheinen begann, nämlich die »Bnoz»- vlopsäis clss Mvs cku wonäs« (Paris und Straßburg, 1833ff.) Dann folgten: I/Bnoz-nlopsäis äu XIX. siöols (1836.), »B'Bnsyolopsäis inoäsrns» (1846), »Bietionnairs äs Io. eon- vsrsation« (1851), die zumeist sehr sorgfältig bearbeitet waren Am volkstümlichsten aber wurde das große Konversationslexikon von Pierre Larousse »Branä Biotionnairs univsrssl äu
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