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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.07.1928
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- 1928-07-07
- Erscheinungsdatum
- 07.07.1928
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X 156. 7. Juli 1928. Redaktioneller Teil. gesungen worden, erfreute aber von neuem wieder die Sänger. Nach dem Mittagsmahl wurden die Promenadenanlagen und der Gondel- tcich besucht und das Heimatmuseum mit seinen reichen Schätzen einer eingehenden Besichtigung unterzogen. Nach einer gemütlichen Kaffee tafel in der »Schönen Aussicht« ging es dann durch wogende Korn felder nach dem einige Kilometer entfernt liegenden idyllischen Bade- örtchcn Diersdorf, um von da aus mit der Bahn nach Breslau heim zukehren. Mit Dankcswortcn des Vorsitzenden Herrn Konrad Schneider an Herrn Bürgermeister Kühn endete der wohlgelungene Sommcrausflng des »Rübezahl«. Breslau. Carl Müller i. Fa. Victor Zimmer, 2. Vorsitzender. Englische Knltnrivcrbnng in Argentinien. — »Publishers' Circular« vom 16. Juni 1928 teilt mit, daß nach dem Vorbild fran zösischer, deutscher und spanischer Vereinigungen in Buenos Aires die »A s o c i a c i o n Argentina de Cultura Jnglcsa« gegründet worden ist. Ihre Zwecke sind: 1. Unterricht in der englischen Sprache und Verbreitung der eng lischen Kultur; Schaffung von Lehrprogrammen; Gründung von Prüfungsausschüssen mit der Berechtigung zur Erteilung von Diplomen. 2. Errichtung einer Bibliothek, die alle Hauptwerke der Literatur in englischer Sprache umfassen soll; Veranstaltung von Ausstel lungen, Konzerten usw.; ferner die Verbreitung von englischen Büchern und Übersetzungen englischer Werke. Erster Präsident der »Asociacion Argentina de Cultura Jnglesa« ist vr. Montes de O c a. Besondere Verdienste um die Grün dung der Gesellschaft hat sich Herr vr. A u g. Nodriguez - Lar - reta erworben, der früher der Londoner Redaktion der argentini schen Zeitung »La Nacion« augchörte. »Publishers' Circular« weist die englischen Verleger ans die Bedeutung der neugegründetcn Gesellschaft hin, die klar erkenn bare Möglichkeiten für den vermehrten Absatz englischer Literatur eröffnet. Eine italienische Buchausstcllung in Zürich. — Das Kunst- haus Zürich, das schon so manche bedeutende Ausstellung sah, beherbergt augenblicklich (Juni und Juli) eine kleine, aber wichtige Schau »Italienische B u ch i l l u st r a t i o n des 15.— 19. Jahrhunderts«. Die ganze Sammlung umfaßt 173 Nummern und stammt aus Beständen des Antiquariats Ulrico H o c p l i in Mailand, das ja seit dem Übergang der Sammlung De Ma- rinis in seinen Besitz eine führende Rolle spielt. Wir haben es in letzter Zeit öfters gesehen, daß Antiquariate in anderen Städten Aus stellungen veranstaltet haben, aber eine derartige Wanderausstel lung von einem Land ins andere wurde noch nicht oft unter nommen. Was die Sache noch interessanter macht, ist der pompöse Katalog, der dazu herausgegcben wurde. Es ist ein stattlicher Quartband von 21 Seiten Text, 69 Seiten Beschreibungen und 56 Tafeln in hervorragender Ausstattung: Druck von Bertieri in Mailand. Der Text gibt eine knappe Übersicht über die Entwicklung der italienischen Buchillustration, die wohl in keinem anderen Lande so innig mit dem Buche verwachsen ist. Auf den folgenden 69 Seiten sind die 173 ausgestellten Drucke genau beschrieben; auf 56 Tafeln sind Titelblätter der bemerkenswertesten Drucke oder Seiten, Illustrationen usw. daraus wicdergcgebcu. Ein Verzeichnis der Autoren, Drucker und Verleger beschließt den Band, der für 50 Lire zu halben und von Anfang bis zu Ende in deutscher Sprache abgefaßt ist. Ausstellung und Katalog 'bedeuten ohne Zweifel ein Novum, das die vollste Beachtung der beteiligten Kreise verdient. Aus Österreich. — Eine wichtige Frage im österreichischen Buch handel ist der Fortbestand oder die Aufhebung des Konzessions- Zwanges. Wohl hatte s. Z. das Preßgesetz vom Jahre 1922 das Erlöschen des Konzessionszwanges für 1. Januar 1926 ausgesprochen, aber der Nationalrat hat inzwischen dieses Datum dis 31. Januar 1930 hinausgeschoben. Die Vertretung der Unternehmer, sowohl im Buchhandel wie im graphischen Gewerbe, bemüht sich, die öffentliche Meinung und die Gesetzgeber von der Notwendigkeit, den Konzessions zwang auch weiterhin aufrcchtzuerhalten, zu überzeugen; aber auch die Gehilfenvcrtretung des Buchhandels vertritt diesen Standpunkt, indem sic betont, daß die Aufhebung des Konzcssionszwanges das Entstehen von Klein- und Zwergbetrieben fördern würde. Die Gehilfcnver- tretung beruft sich auf die Tatsache, daß seit der Ankündigung der Aufhebung des Konzcssionszwanges in absehbarer Zeit eine Ver mehrung von Betriebsgründungen s.estzustellen ist. Es wurde fol gende Statistik veröffentlicht: Ende 1925 gab es in Wien 630 Buch handlungen, diese Zahl stieg bis Ende 1926 auf 764 und Ende 1927 auf 808 Buchhandlungen. In demselben Zeitraum, in dem sich die Zahl der Betriebe vermehrte, ist die Zahl der beschäftigten Ange stellten von 2248 auf 2178 gesunken. Es wird weiter hervorgehoben, daß in Wien nicht weniger als 527 Betriebe,, das sind 65 Prozent aller Buchhandlungen ohne Angestellte arbeiten. Was ist die Veranlas sung dieser gewiß auffälligen Erscheinung? Zweifellos fürchten diese Betriebe, daß sie nicht in der Lage wären, die ihnen durch Kollektiv- Vertrag und soziale Gesetzgebung erwachsenden Lasten tragen zu können. Am 22. Mai d. I. fand in den Räumen der BundespräsidenK schaftskanzlei die diesjährige ordentliche Generalversammlung der Wiener Bibliophilen-Gesellschaft statt. Der Vor sitzende, Schriftsteller Hans Feigl, erstattete den Jahresbericht und besprach ausführlich die Vorbereitungen zu der vom 30. September bis 2. Oktober ö. I. stattfindcnden B i b l i o p h i l e u - T a g u n g , bereu äußeren Nahmen die Generalversammlung der Bibliophilen (Weimar) bilden wird. Nach 16jähriger Pause wurde Wien wieder um zum Tagungsort gewählt. Tnmals« im Jahre 1912, war cs zum erstenmal, duß die Gesellschaft der Bibliophilen (Weimar) außer halb der Grenzen des Deutschen Reiches tagte. Nun wird Wien wiederum die Pflichten des Gastgebers zu erfüllen haben und die Wiener Bibliophilen-Gesellschaft ist bereits in der Lage, verschiedene Punkte des Programms, insbesonders offizielle Empfänge beim Bun- dcspräsidcnten, im Wiener Rathaus usw., sodann eine besondere Buchausstcllung in der Nationalbibliothek^ einen Ausflug in eine der uiedcrösterrcichischen Stiftsbibliotheken, einen Besuch des Schlosses Ernstbrunn in Niedcrösterreich und eine Besichtigung der Ernst brunner Bibliothek des Vorstandsmitgliedes Prinzen Reuß angeben zu können. Die bei dem von der Wiener Bibliophilen-Gesellschaft gegebenen Festbankett zur Verteilung gelangenden Bücher-, Truck- und Bilderspenden werden zweifellos großem Interesse der Bücher freunde begegnen. Dem großen Empfangs- und Ehrenausschuß sind berühmte Schriftsteller, wie Hermann Bahr, Hugo von Hofmannsthal, Arthur Schnitzler, Karl Schönherr, Anton Wildgans und Stefan Zweig beigetreten. — Die Jahrespublikation für 1927, ein Luxus druck der »Sonette an Ead« von Anton Wildgans, ist vor der Fertig stellung und wird bald zur Versendung gelangen. — Nach Erstattung des Kassenberichtes und des Berichtes der Revisoren wurde der Jahresbeitrag mit 8 20.— festgesetzt. Anschließend an die General versammlung fand ein Vortrag des Univ.-Prof. vr. N. F. A r n o l d , betitelt »Querdurch die Literatur des deutschen Rät sels« statt. Es ist stets ein erlesener Genuß, diesen Gelehrten über ein literarisches Thema zu hören; daß der gewählte Stoff derzeit von besonderer Aktualität ist, wird jeder literarisch Interessierte und jeder Zeitungsleser zugeben. Prof. Arnold hat selbst zwei Nätsel- bücher, die nicht geringes aber lohnendes Kopfzerbrechen veranlassen, verfaßt; sie heißen: »Das Labyrinth« und »Der Irrgarten«. Im Vortrag ging er bis zu einem, 1805 erschienenen, ältesten deutschen Nätselband zurück, erwähnte mit besonderem Nachdrucke das, so viel mir bekannt ist, derzeit vergriffene Werk Franz Brentanos »Aenig- matias«, und beschrieb einzelne Kuriosa bibliophiler Natur. Der ebenso gründliche wie durch geschmackvolle Form fesselnde Vortrag fand bei den anwesenden Bibliophilen lebhaften Beifall und wird hoffentlich bald gedruckt erscheinen. Wien, Anfang Juli. Friedrich Schiller. Aus den Vereinigten Staaten. — Im Grolicr-Club in New Bork sind wieder die 50 s ch ö n st c n Bücher des Jahres ausgestellt worden, und Zweitstücke davon wandern auf einer Wanderausstellung im Lande herum, sie sollen an 40 Orten gezeigt werden. Die Bücher stammen von bibliophilen Vereinigungen, von Universitätspressen und von einzelnen Verlagshäusern, und sie werden jedes Jahr von einem Ausschuß von Kunstsachverständigcn ausgcwählt. Sie sind amerikanischen Ursprunges, nur ein Buch ist eine Übersetzung eines französischen Werkes über: »Balzac«, und ein anderes die Über setzung des Rostandschen: »I'^iglou«. Die Ausstellung dient der Hebung des Geschmackes aller buchherstclleudeu Personen und der Buchkäuscr. Die schon erwähnte Gründung eines katholischen Buch klubs ist auf die Behauptung zurttckzuführen, daß in den Ver einigten Staaten für den katholischen Leser sehr schlecht gesorgt sei. Es ist ein Direktor ernannt worden zur Führung der Klubgeschäfte. Dieser sagt: »Unter den Best scllcrs ist nie ein Buch eines katho lischen Verfassers, sondern im Gegenteil, es sind nur Bücher, die sich gegen die katholische Kirche wenden. Katholiken lesen Bücher über die Entwicklungslehre, was kein wissenschaftlich gebildeter Katholik zugeben dürfte, sie lesen Bücher von Heiden geschrieben, von Prote stanten oder Nichtkatholikeu. Das ist der Zustand in einem Lande, das von einem Fünftel Katholiken bewohnt wird. 773
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