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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 07.04.1903
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- Erscheinungsdatum
- 07.04.1903
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- Deutsch
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^ 80, 7. April 1903. Nichtamtlicher Teil. 2803 auf sein Werk, das er in einem langen Leben, das reich an Arbeit und Mühe war, der Vollendung entgegenführte, und von dem er die Gewißheit haben konnte, daß es ganz in seinem Sinne von seinen Söhnen und Enkeln weitergeführt werden würde. Am 16. März 1880, einige Wochen vor seinem siebenundsiebzigsten Ge burtstage, starb er nach einem Krankenlager von nur wenigen Tagen. Die Verdienste, die er sich um die Hebung von Holzschnitt, Illustration und Buchausstattung erworben hat, haben ihm ein bleibendes Andenken in weiten Kreisen gesichert. Schwäbischer Schiller-Verein. — Die Einweihung des neuen Schiller-Museums in Marbach ist vom Schwä bischen Schiller-Verein auf den 8. Mai festgesetzt worden; an diesem Tage geht jedenfalls von Stuttgart aus ein Extrazug nach Marbach und zurück. Am Vorabend wird in Stuttgart eine Be grüßungsfeier für die Festgäste veranstaltet werden und am Tage nach der Einweihung findet die Generalversammlung in Stuttgart statt. Als eine Einleitung der Festlichkeit ist es zu betrachten, daß Prof. Or. Erich Schmidt-Berlin zugunsten des Vereins am Mittwoch, 15. April, abends im großen Saal des Königs baues in Stuttgart einen Vortrag -Aus Schillers Werk statt- hält. Gehört das Einlegen von Beilagen in eine Druck schrift zur regelrechten Lieferung der Druckschrift? — Diese Rechtsfrage war der Leipziger Handelskammer vom Leipziger Amtsgericht zur Begutachtung vorgelegt worden: Ein Verlagsdruckcreibesitzer in Berlin hat an einen Kaufmann in Leipzig 10000 Stück Quart-Volkskalender zum Preise von 400 ^ geliefert, die der Käufer auch bis auf 20 bezahlt hat. Die Zahlung dieses Restbetrages verweigert er jedoch mit der Be gründung, daß der Verkäufer den Vertrag insofern nicht ordnungs mäßig erfüllt habe, als er die zum Kalender gehörigen Almanache und Bilder nicht in die Kalender eingelegt, sondern in getrennten Haufen der Sendung beigelegt habe. Der Verkäufer fordert klageweise beim hiesigen Königlichen Amtsgericht die Zahlung der restlichen 20 und behauptet, daß, wenn 10 000 Stück Volkskalender ohne nähere Bestimmung darüber, ob die mitzuliefernden Almanache und Bilder in die Kalender eingelegt oder nur in getrennten Haufen beigelegt werden sollen, bestellt werden, der Vertrag nach Handelsgebrauch als erfüllt an zusehen sei, wenn die Kalender, die Almanache und die Bilder in getrennten Haufen geliefert werden. Der Beklagte behauptet da gegen, daß mangels einer bcsondern Vertragsbestimmung nach Handelsgebrauch die Almanache und Bilder in die Kalender ein zulegen seien. Über das Bestehen oder Nichtbestehen eines solchen Handels gebrauchs wünschte das Gericht nun Auskunft von der Kammer zu haben. Diese wurde dahin erteilt, daß sich weder nach der einen noch nach der andern Richtung ein Hanoelsgebrauch heraus gebildet habe. Die angebliche »Amerikagefahr« für die deutsche Papier fab rikation. — Die hochschutzzöllnerischen Tendenzen in der Papierindustrie werden in der Regel begründet durch den Hinweis auf die angeblich drohende »Amerikagefahr«, die durch Amerikas Holzreichtum ermöglichte Überschwemmung des deutschen Markts mit amerikanischem Papier. Zur Beurteilung dieser Dar stellung zieht die »Nat.-Zeitung«, der wir diese Mitteilung ent nehmen, einen Vortrag heran, den ein berufner Kenner, Professor Fernow, Leiter der sorstwissenschaftlichen Hochschule an der Cornell Universität, auf der Versammlung des amerikanischen Vereins für die Förderung der Wissenschaft in Washington über den Holzvorrat in den Vereinigten Staaten gehalten hat. Er besprach auf Grund der letzten Volkszählung und andrer statistischer Daten den Ver brauch von Holzcrzeugnissen in den Vereinigten Staaten und die Wahrscheinlichkeit, diesen aus den vorhandnen Wäldern be friedigen zu können. Nach seiner Ansicht hat (laut »Papier zeitung«) der Holzverbrauch der führenden Industrie-Staaten in oen letzten vierzig Jahren beständig zugenommen, obwohl mancherlei Ersatzstoffe für Holz in Gebrauch gekommen sind. Die Zunahme des Holzverbrauchs war im Verhältnis bedeutend größer als die Zunahme der Bevölkerung. Man müsse dies auf Rechnung der stetig wachsenden gewerblichen Tätigkeit und Kultur setzen. Redner schätzt den gesamten Holzverbrauch der Vereinigten Staaten auf 2b Milliarden Kubikfuß, darunter 7 Milliarden Kubikfuß Bauholz. Die Vereinigten Staaten seien zur Befriedi gung ihres Holzbedarfs aus Eignem nicht imstande und auf Aus hilfe aus Kanada angewiesen. Die Waldbestände der Vereinigten Staaten würden bei der heutigen Betriebsweise den Bedarf höchstens für 30 fernere Jahre decken, selbst wenn die 500 Millionen Acker bedeckenden Waldungen der Vereinigten Staaten voll bestockt wären, was bei weitem nicht der Fall ist. Nur wenn die ver heerenden Forstbrände zum größten Teil vermieden würden, und sich in den Vereinigten Staaten gediegne Forstwirtschaft euro päischer Art einbürgerte, könnte der Vorrat länger dauern. Auf der Jahresversammlung des amerikanischen Papier- und Papierstoffvereins in New Dork erklärte der Referent über Zeitungs- papier u. a.: »Der Vorrat an disponiblem Papierholz nimmt in oen Vereinigten Staaten zusehends ab. Selbst Kanada scheint von diesem Rohstoff nicht so unbeschränkte Mengen zu besitzen, als man angenommen hat.« Auch bezüglich des kanadischen Holzreichtums liegen einige neuere Zeugnisse vor. In einem von dem Generaldirektor der Kanadischen Handelsbank in einer Aktionärversammlung dieser Bank über die allgemeine Geschäfts lage in Kanada zu Anfang 1903 gehaltnen Vortrag heißt es u. a.: »Holzsorten, die früher für wertlos galten, haben nun mehr eine lohnende Verwendung gefunden. Der Wert der Wald bestände steigt von Jahr zu Jahr bedeutend, und die Verkaufs preise für Nutz- und Bauholz werden immer höher. Allerdings haben auch die Kosten der Gewinnung marktfähiger Hölzer in den letzten Jahren um ca. 60 Prozent zugenommen. Die Notwendigkeit der Aufforstung ausgebeuteter oder in frühern Zeiten durch Feuer zerstörter Wälder macht sich immer dringender geltend.« Aus allen diesen Zeugnissen geht hervor, wie übertrieben die Drohungen mit der -Amerikagefahr« sind, und wie wenig diese selbst die Forderungen rechtfertigt, die seitens der Papierfabrikanten zum Schaden der großen Papierverarbeitungs-Industrien er hoben werden. Die meistgelesenen Bücher vor 100 Jahren. — Der Literarhistoriker vr. Ludwig Salomon in Elberfeld stellt im »Litterarischen Echo« die Frage auf: »Welches waren die be liebtesten Bücher unsrer Großeltern?« und schreibt dazu: Zufällig kann ich eine Antwort erbringen. Beim Studium des Preußischen Correspondentcn stieß ich im Jahrgang 1814 in Nr. 163 auf folgende Notiz: »Nach der Bemerkung eines sehr erfahrenen und in seinem Fach ausgezeichneten Leihbibliothekars in Berlin haben in der Geschichte der Leihbibliotheken besonders drei Bücher Epoche gemacht, nämlich: Trencks Lebensgeschichte, Rinaldo Rinaldini und Das merkwürdigste Jahr meines Lebens von Kotzebue. Von dem zweiten Buch brauchte seine Bibliothek 13, von den: dritten 8 Exem plare.» Die Klassiker wurden also durch die Abenteuer- und Räuber-Romantik vollständig geschlagen. Nicht einmal »Werthers Leiden» vermochte sich neben »Rinaldo Rinaldini« zu stellen. Die Stenographie in den Schulen Bayerns. — Das bayerische Kultusministerium ordnete an, daß in sämtlichen Schulen und Unterrichtsanstalten der Stenographieunterricht vom Schul jahr 1903/4 an nach der Schriftform der vom Stenographentag beschlossnen »Systemurkunde der Gabelsbergerschen Steno graphie« erteilt werde. Aufgehobenes Verbot. — Wie die Verlagsbuchhandlung mitteilt, ist die von der Königlichen Staatsanwaltschaft in Berlin beschlagnahmte Nummer 51 des »Dorfbarbier« vom Jahre 1902 nunmehr wieder freigegeben worden. Preiserteilung. — Das Institut de France hat dem Professor Emil Roux, dem Leiter des Pasteurschen Instituts in Paris, den Preis von 100000 Francs zuerkannt, den der Bankier Osier für die hervorragendste Entdeckung der letzten drei Jahre gestiftet hat. Professor Roux erklärte einem Berichterstatter, daß er den ihm zuerkannten Preis dem Pasteurschen Institute zu Forschungszwecken zuwenden werde. Österreichisches Wortmarkenverzeichnis. — Im Verlag der k. k. Hof- und Staatsdruckerei in Wien ist die Fortsetzung des im Jahr 1902 im Auftrag des k. k. Handelsministeriums ver faßten und in Druck gelegten Verzeichnisses der österreichischen Wortmarken erschienen. Dasselbe enthält 1. das Verzeichnis der im Jahr 1902 in das Zentral-Markenregister eingetragnen Wort marken; 2. das Verzeichnis der im Jahr 1902 angemeldeten und von der Aufnahme in das Zentral-Markenregister ausgeschlossnen Wortmarken; 3. das Verzeichnis der im Jahr 1902 in das Zentral- Markenregister eingetragnen Bildmarken mit hervortrctenden Worten; 4. das Verzeichnis der im Jahr 1902 im Zentral-Marken- registcr gelöschten Wortmarken und 5. das Verzeichnis der im Jahr 1902 im Zentral-Markenregister gelöschten Bildmarken mit hervor tretenden Worten. Hans Thoma-Ausstellung in Leipzig. — Die große Sammlung von Oriainalgemälden und Lithographien des Karls ruher Künstlers Professor Hans Thoma, die bereits in Berlin und jetzt in Dresden das größte Aufsehen erregt hat, wird vom 15. April—15. Mai in Leipzig zur Schau gelangen. Diese um fangreiche Kollektion enthält auch die neuesten Werke des Künst lers; ihre Ausstellung in Leipzig hat die Kunsthandlung Pietro del Vecchio übernommen. 371*
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