120, 25. Mai 1928. Fertige Bücher. «örftnriatl s.d.Dtschn.Buchhanicl. 4693 Hüc/rer, c/r'e man /e^en Fo//te ,„Henker, Heilige, Hetären^, nennt A. De Nora einen??ovellenband, mit dem er nach längerer Schassenöpause wieder vor die Öffentlichkeit tritt. Auch dieses Buch ist stofflich eigenartig, sucht seine Motive jenseits des Üblichen und hält durch ihre Originalität in Ätem. Aber sein Wesentliches, Entscheidendes, das, wa6 bezaubert und hinreißt, ist das heiße Herz, das dahinter steht, jene dichte rische Naturkraft, die den Erzähler in wirbelndem Tempo vom Himmel durch die Welt zur Hölle und wieder zurück treibt. Es lebt eine ungestüme Glut in diesen Novellen, etwas Elementares, das ins tiefste Innere des großen Men schenrätsels vorzustoßen und einzudringen strebt. In prachtvoller Gegensätz lichkeit stellt er denHenkerneben dasModell, den Bauern neben dieKurtisane, den chinesischen Räuber neben den modernen Gesellschaftsmenschen... Mit unheimlicher Elastik formt er in der kurzen Legende ,Der Dämon weint^, das wirbelnde Ehaos des Dämonentanzes in und um den Menschen und zu noch größerer und blutwärmerer Form steigt es auf in dem Märchen vom gewal tigen chinesischen Räuber, der als leidenschaftlicher Schützer aller Bedrängten sich schließlich gegen Gott selbst wendet. Dieser Kampf gegen Gott hat majestä tische, wundervoll durchseelte Form, wie man ihr selten begegnet. Hier suhlt man sich von ganz großer Gestaltungskraft angefaßt und hoch über übliches erhoben. Hält man hierzu noch die Furchtlosigkeit, Urkraft, Großartigkeit in der symbolischen Auswertung eines Alltagsvorgangs, wie er in der Bauern erzählung ,Natu? vorliegt, so ergibt sich eine schöpferische Potenz, die für A. De Noras gesteigerte und konzentrierte Künstlerschaft das schönste Zeugnis ablegt." „Leipziger Illustrirte Zeitung" Or. Egbert Delpy. kiilellerwertvoIl!te!llleiier!rIieWii8eiikle^lll!ke! Geheftet M. Z.50, in Leinen gebunden M. 5.— L. Staackmann Verlag/Leipzig Auolieferungsfteile für Wien: Schuberthaus-Verlag, Wien IX, Wiihringer Straße 22 Auslicferungsftelle für die Schwei,: Sreihlein S Es., Zürich/Schweiz, Mythenstraße 42