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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.03.1928
- Strukturtyp
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- 1928-03-29
- Erscheinungsdatum
- 29.03.1928
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lethung des Österreichischen Ofsizier-Verdienstkreuzes sowie des Ei sernen Kreuzes I. und II. Klasse anerkannt. Nachdem er zuletzt noch in der Preußischen Landesausnahme Verwendung gesunden hatte, schieb er aus seinem militärischen Dienstverhältnis als Major der Landwehr. Nach Beendigung des Krieges widmete sich der Ver storbene in rastloser Tätigkeit der Wetterführung und der Ausgestal tung seines Verlages, den er in den letzten Jahren zu neuer Blüte führen konnte. Unserer Korporation gehörte Hermann Aibers seit dem Jahre 1807 als Mitglied an. Auch in dem übrigen buchhänd- lcrischen Vereinsleben hat er eine ersprießliche Tätigkeit cntsaltet. Dem tüchtigen und kenntnisreichen Kollegen, der aus vollem Schaffen so plötzlich abgerusen wurde, werden wir ein ehrendes Gedenken be wahren. Aus der Korporation sind folgende Herren ausgeschieden: durch den Tod: Wilhelm Gröer, Heinrich Bolm, Hermann Albers; aus anderen Gründen: Erwin Berger, Paul Burck- hardt, Direktor Paul Klebinder, Josef Kreuer, Adolph Loewen- stein, vr. Walter Reiß, L. H. Schütze, vr. Max Wiskott. Die Zahl der Mitglieder der »Korporation- betrug am 3l. Dezember 1927: 171 gegen 182 im Vorjahre. I9VZ—I9A. pestscstriit des kundes 6er Lkemixrapstiscken Anstalten, Kupser- u. Ticsdruclrerei'en veutscstlunds k. V. (verausgegedeu anlüsslied ckes Nsaln-iZen vesteliens dieses Hundes.) 121 8. u. 61 Dskelu. 4° I,rvd. (liergestelli bei Lidort krisck, Lorlio V. 35.) Als Bearbeiter des umsangroichen, geschmackvoll ausgestatteten und tadellos gedruckten Bandes war ursprünglich Prof. Goetz-Leipzig ausersehen, der aber vor Erledigung dieser Ausgabe aus dem Leben schied. So siel Albert Frisch-Berlin diese ehrenvolle, aber auch schwierige Arbeit zu, und man muß anerkennen, daß er sich ihrer mit großem Geschick entledigt hat. Die Geschichte des Bundes, die auch in gewissem Sinne eine Geschichte der Chemigraphie ist, nimmt naturgemäß den größten Teil des Bandes ein; sie liest sich besonders an den Stellen, wo eine Verbindung von Technik und BundeStätig- kett zu Tage tritt, sehr spannend, und es ist wirklich gut, daß alle die interessanteren früheren Geschehnisse auf photomechanischem Gebiet einmal den Archiven entlockt und der breiteren Masse zugänglich gemacht worben sind. Einen recht guten und nachahmenswerten Weg hat man be- schrttten, um Albert Frisch, den Verfasser der Bundesgeschichte, Her ausgeber der Festschrift und unermüdlichen Vorsitzenden und Strei ter zu ehren. Da er sich das verdiente Lob in seinem eigenen Werk nicht gut spenden konnte, so haben seine Mitarbeiter vom Hauptvor stand ihren offiziellen Dank für alle von Frisch geleistete Arbeit auf einem Sonderblatt zum Ausdruck gebracht, das dem Werk lose ein gelegt wurde. Für viele wertvoll sind die Porträts der früheren und jetzigen Hauptvorstandsmitglieder und Prominenten des Faches. Inter essante Köpfe finden sich darunter, und es stört nur ein wenig die — allerdings unvermeidliche — Unterschiedlichkeit der Vorlagen. Photographien aus der Verfallzeit der Ltchtbildnerei, wie z. B. das Porträt des Ritter von Schmädel, sehr moderne Bildnisse, wie das aus dem Atelier von Bucovich stammende Photographische Porträt des derzeitigen Bundesvorsitzenden Albert Frisch, ein Holzschnitt nach Photographie sPros. Goetz), eine Zeichnung sKclsing) und Ölgemälde stellten die Vorlagen dar, und cs ist verständlich, daß diese Viel seitigkeit der Originale die organische Wirkung des Ganzen nicht gerade zu unterstützen vermag. Aber man sreut sich doch an diesen Bildern, die alle glänzend reproduziert sind, meist in Heliogravüre. Von besonderem Interesse sind die sehr zahlreichen Bildbeilagen, die von namhaften Kunstanstalten aus dem ganzen Reiche beigesteuert sind und den Beschluß des dickleibigen Folianten bilden. Gewiß sind nicht alle gut, manche möchte man sogar lieber ausgcschaltet wissen, aber hier ist die Vielseitigkeit ein Vorteil. Da finden wir Original- radierung, Schneltpressengravüre, Zweifarbendruck in verschie dener Technik, Osfset-Farbendruck, Farbenbnch- und Tiefdruck, Far benlichtdruck svon Albert Frisch, und wohl die beste Leistung unter den Bildbeilagen), Duplex-Autotypie, Duplex-Lichtdruck, einfarbige Heliogravüre, einfarbigen Lichtdruck, Tiefdruck in Radterungsmanter und andere Reprobuklionsarten vertreten. In ihrer Gesamtheit ver mögen diese Beilagen ein zutreffendes Bild von dem heutigen Stande der photomcchanischen Reproduktion zu geben, und die meisten der gestifteten Blätter machen auch sicher ihren Herstellern alle Ehre. Ausnahmen bestätigen die Regel. Man ist nicht immer glücklich in der Wahl der Vorlagen und ebenso nicht immer glücklich in der Wahl des Wiedergabeversahrens gewesen. Wenn wir bei diesen allgemeinen Betrachtungen noch einen Augenblick verweilen wollen, so müssen wir sagen, daß alle die Kunst- betlagcn, wie sie auch die großen und gut ausgcstattetcn graphischen Zeitschriften des In- und Auslandes bringen, dem Betrachter sehr viel mehr sagen würden, wenn dabei einige technische und Kal kulationsangaben vertrete» wären. Man kann schlechterdings nicht einfach eine in vier Farben hergestellte Autotypie und einen Vier- sarben-Lichidruck miteinander vergleichen und dabei M der Binsen weisheit gelangen: Der Viersarben-Lichidvuck ist besser. Natürlich ist er das, aber cs müssen auch noch andere Momente bei dem Vergleich mit in Berücksichtigung gezogen werden. Man mutz z. B. sragcn, wie teuer stellt sich der Auslagendruck bei beiden Verfahren) welches Verfahren ist sür kleine Auflagen Las geeignetere und welches sllr größere? Wie ist es mit der Geschwindigkeit des Druckes, welche Rolle spielt das Papier usw.? Der Fragenkomplex ist heute bei größeren und vielgestaltigen Druckausträgen sehr kompliziert gewor den und — man muß es einmal osscn aussprechcn — die Kenntnisse von der Eignung und Letstungssähigkeit der verschiedenen Reproduk- tionsmethodcn sind bet einer großen Anzahl von Besitzern, nament lich kleinerer Reproduktionsanstalten, so wenig universell, daß tat sächlich manches verkehrt gemacht wird. Es ist ja leicht verständlich, daß beispielsweise eine Kunstanftalt, die den Kupfertiefdruck als Spezialität pflegt, alle Aufträge in diesem Verfahren bewältigen möchte, aber den Offset-Druckereien ergeht es ebenso und nicht anders den Buchdruckereten. Jeder hält das von ihm als Spezialität aus- geübte Verfahren in dem jeweilig vorliegenden Falle stets sllr das geeignetste. Wer die Dinge von einer etwas höheren Warte aus betrachtet, weiß genau, daß das nicht richtig ist, und daß jede Reproduktions- manicr ihr Gebiet hat, das ihr besonders gut liegt. Gelegentlich kann es wohl einmal Vorkommen, daß Hoch-, Flach- und Tiefdruck alle drei in Frage kommen; ein anderes Mal wieder zwei der ge nannten Methoden, aber in ungeheuer zahlreichen Fällen ist «ine ganz bestimmte Reproduktionsmanier und nur e i n dieser Manier angepaßies Druckverfahren das einzige wirklich geeignete. Man darf sich allerdings nicht verhehlen, daß eine Aussorderung an die Bctlagenspender in Zeiischrlsten, ihren Erzeugnissen derartige Angaben beizusiigcn, vielfach aus ernsten Widerstand stoßen würde. Vielleicht erklärt man sich noch bereit zu sagen, weiche stberlegungen die Wahl des Wiedergabeverfahrens diktiert haben) auch Auslagen- ztsfer, Papiersorte, Druckfarbe und anderes würde man allenfalls noch anzugeben geneigt sein, aber hinsichtlich der Berechnung wür den sich gewiß die meisten sträuben, aus der Schule zu plaudern. Das ist für die anderen aber ein besonders wichtiger Punkt. Wie die Verhältnisse heute liegen, ist — wie schon gesagt — nur ein relativ geringer Teil der Kunstanstaltsbesitzer genügend Fach mann, um jede Ausgabe, wie sie auch beschaffen sein möge, technisch am richtigen Ende anzufassen. Die kaufmännische Begabung über wiegt meist die technische um ein Beträchtliches, und so kommt es denn auch, daß Neueinrichtungen, Umorganisationen durchaus nicht immer zweckmäßig ausgesührt werden. In einer der letzten Sitzungen der Typographischen Gesellschaft Berlin bemerkte ein Redner sehr zutreffend, daß immer noch der Offset-Fimmel grassiere, wie er sich ausdrllckte. Der Anstaltsbesitzer, meist nur Kausmann, gelange nach langen Überlegungen eines Tages zu dem Entschluß, sich neu einzurichien, und wen» ihm dann gerade ein Osssetmaschinen-Vertreter begegnet und ihm die Vorzüge dieses Verfahrens mit schönen Worten preise, so kaufe man eben eine solche Anlage. Unbekümmert darum, ob es sür den betreffenden Manu und den Ort, an dem er wohnt, das Richtige ist, und unbekümmert darum, ob man Aufträge für ein« solche Maschine, die ungeheure Leistungen je Tag zu bewältigen vermag, schassen kann. Es ist immer wieder das alte Lieb: Die unparteiische Beratungsstelle, welche von der ganzen einschlägigen Industrie zu schassen und zu unter halten wäre, sehlt. Der Hauptredner jenes Versammlungsabends, vr. Julius Bekk, sprach über den Nutzen einer solchen Stelle und entwarf auch in großen Zügen ein ungesähres Programm von der eventuellen Orga nisation eines derartigen Instituts. Alle zeigten sich begeistert sür bas Projekt und man entschloß sich sogar, einleitende Schritte zu unternehmen. Hoffen wir, daß der mit so viel Begeisterung gefaßte Entschluß auch bald in die Tat umgesetzt wird. Es ist die höchste Zeit und die Kunstanstalten selbst würden de» größten Nutzen davon haben. Prof. O. Mente -Berlin.
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