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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.02.1928
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- 1928-02-28
- Erscheinungsdatum
- 28.02.1928
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ißk 50, 28, Februar 1928, Redaktioneller Teil. Börsenblatts, d. Dtschn. Buchhandel. Interesse für Lektüre, Ist auch an Festlichkeiten und Zerstreu ungen kein Mangel, so wird man in Menton doch nicht derart restlos vom gesellschaftlichen Leben in Anspruch genommen wie in Monte, Vom deutschen Standpunkt aus kommt noch die wichtige Tatsache hinzu, daß neben der winterlichen Hauptsaison seit einigen Jahren auch eine sommerliche Badesaison ins Leben ge rufen worden ist; der Versuch ist hier besser gelungen als in Nizza und Monte; die Seebäder von Menton und den angegliederten Orten Menton-Garavan und CapMartin werden be sonders stark von Deutschen und von Dcutschsprcchenden aus dem ehemaligen Österreich-Ungarn besucht. Wir finden hier acht Buchhandlungen, von denen einige auch mehrsprachige Leihbücherei betreiben. Ein Sorti ment ist als katholische Buchhandlung eingerichtet. Der Ge schäftsgang in Menton ist gut, ungleich besser als in Monte Carlo, Ich glaube nicht, daß die Sortimenter von Menton mit ihren steuerfreien Kollegen im nahen Fürstentum Monaco würden tauschen wollen! Neue Romane und Neuheiten über haupt bilden das Um und Auf des Geschäfts, In Menton be findet sich, wie übrigens auch in Monaco, ein »Korrespondent- der Librairie Hachette, Das englische Buch nimmt hier aber neben dem französischen eine führende Stelle ein. Denn Menton bildet infolge des milden Klimas während der Winter monate einen Lieblingsaufenthalt der Engländer, Englische und französische Ausgaben des Baedeker hält man ständig auf Lager, Ungeachtet des befriedigenden Geschäftsgangs führen hier alle Buchhandlungen außer Büchern auch Papier- und Schreibwaren, zum Teil noch verschiedene andere Artikel, Ganz merkwürdig steht es um das Buch in deutscher Sprache, Die Nachfrage nach deutschen Werken ist sehr groß, nicht nur während der Wintermonate, sondern in den letzten Jahren aus den angedeuteten Gründen auch im Sommer, Trotzdem werden sie n i ch t g e f ü h r t. Im ganzen Sorti mentsbuchhandel von Menton herrscht in diesem Punkte eine Verwirrung, die ohne Beispiel ist. Ich habe diesen wahrhaft unhaltbaren Zustand nirgends vorher angetrosfen, in keinem der Länder, in denen ich mich um das Verhältnis des örtlichen Buchhandels zum deutschen Verlag gekümmert habe. Alle Buchhändler von Menton wollen deutsche Bücher beziehen, weil sie die stetige Nachfrage feststellen können. Aber alle sagen dasselbe: »Wir wissen nicht, wie wir's machen sollen. Wir können deutsche Bücher nicht bekommen!» Der eine versuchte, wie er es vor dem Kriege getan hatte, einmal direkt aus Leipzig zu beziehen. Da erschienen ihm die Spesen zu hoch, er wandte sich das nächstemal an seinen Kommissionär nach Nizza, und nun war er erst recht über die Kosten entsetzt. Ein anderer wieder wandte sich nach Paris, woher er ja seine französischen und Tauchnitz-Bücher bezieht. Da bekam er wieder die Antwort, die gewünschten Bücher seien über Paris nicht zu haben. Ein Pariser Vertreter gab wieder die Auskunft, er selbst bekomme deutsche Werke nur mit 15 Prozent Rabatt in die Hand! Kurz um, es herrscht in dieser Angelegenheit eine Verwirrung und Kopflosigkeit, wie sie nicht ärger sein könnte. Allerdings dürste sich meines Erachtens die zurückhaltende Stellungnahme der Pariser Lieferanten zum Teil auch mit dem Umstand erklären, daß die Sortimenter in Menton in der Regel nur Kommissions ware auf Lager legen wollen. Auch betreffs deutscher Zeit schriften herrschen verbesserungsbedürftige Zustände. Während der Buchhandel deutsche Tageszeitungen zu angemessenem Um rechnungskurs in die Hand bekommt, sind die Zeitschriften der art verteuert, daß der Buchhändler kaum die Hoffnung haben kann, sie abzusetzen. Die irrige Überzeugung, daß das so oft verlangte deutsche Buch ganz einfach nicht zu haben ist, hat sich hier fest ein genistet und ist durch allerlei Mißverständnisse und Ammen märchen derart verankert worden, daß es mir notwendig er scheint, auf die Dringlichkeit einer energischen Aufklärungsarbeit hinzuweisen. Es zählt ja zu den Zwecken meiner Berichte fest zustellen, wo das Auslandgeschäft des deutschen Buchhandels etwa auf einen toten Punkt gekommen ist, über den es im all gemeinen Interesse so rasch als möglich hinübergebracht werden muß, 214 Der deutsche Büchermarkt im Jahre 1927. Von Ludwig Schönrock. (Das Jahr 1926 s. Bbl. 1927, Nr. 48.) Das Jahr 1927 schloß die deutsche Verlagsproduktion mit der stattlichen Zahl von 31926 Veröffentlichungen ab, wobei die Zeit schriften nicht mitgezählt sind. Gegen die vorjährige Verlagstätigkeit (30 064 Einheiten) ist damit eine kleine Zunahme von 3,2A einge treten (für Neuerscheinungen ch 4,6A und für Neuauflagen — 2ZA). Im Gebiete des deutschen Buchhandels wurden nach dem »W öch tät lichen Verzeichnis der erschienenen und vorberei teten Neuigkeiten des deutschen Buchhandels« ge zählt im Jahre 1927 — «für Vergleichszwecke werden die Zahlen für 1926 teilweise wiederholt — an Veröffentlichungen: 1S2« 1S27 Zu- u. Abnahme (ch bzw. —) der Gesamtproduktion des Jahres 1927 Bezeichnung der Veröffentlichungen 23 757 24 866 chl 109 Neuerscheinungen 6 307 6 160 — 147 Neuauflagen 30 064 31026 -i-W2 Insgesamt Von den 27 Wissenschaftsgebieten der deutschen Bibliographie wiesen 10 Gruppen (1926: 16 Gruppen) ein Nachlassen der verlegeri schen Herstellung mehr oder weniger auf. Der zahlenmäßig größte Rückgang war diesmal bei der Gruppe Schulbücher mit 188 Stück zu verzeichnen. Ferner erfolgte eine Einschränkung in der Heraus gabe von staats- und sozialwissenschaftlicher Literatur, wie auch das Interesse -an den Darstellungen und Untersuchungen über neuere Sprachen und Literaturen nachließ. Während noch im Jahre 1926 nahezu eine Verdoppelung der Verlagsproduktion gegenüber 1924 auf turnerischem und sportlichem Gebiet mit 730 Druckschriften ein getreten war, erfuhr diese Spezialliteratur bereits 1026 einen merk lichen Ausfall, der auch für 1027 unvermindert anhielt. Bei der medizinischen Literatur war im Gegensatz zu den im Jahre 1926 mehr erschienenen Werken ein Rückgang festzustellen. Ein ähnliches Ver hältnis lag zahlenmäßig bei den naturwissenschaftlichen Verlagsvcr- öffentlichungen vor. Das bereits 1026 beobachtete stärkere Nachlassen in der Produktion von Volks- und erdkundlichen Büchern hielt auch für 1927 in allerdings geringerem Umfange an. Das engbegrenzte Gebiet der allgemeinen, außereuropäischen und orientalischen Sprachwissen schaft wies ebenfalls einen Rückgang auf, während in den letzten drei Jahren die verlegerische Herstellung von Werken der klassischen Spra chen und Literatur mit rund 170 Einheiten im Durchschnitt auf der gleichen Höhe blieb. In den 52 Nummern des »Wöchentlichen Verzeichnisses der er schienenen und der vorbereiteten Neuigkeiten des deutschen Buchhan dels«, das seit 1925 als Grundlage der 'buchhändlerischen Produktions- statistik dient, nimmt die bibliographische Verzeichnung der Schönen Literatur, die gegen das Vorjahr um 449 Einheiten sich vermehrt hat, einen breiten Raum ein. Das starke Nachlassen der belletristischen Verlagsproduktion des Jahres 1926 (— 1761 Stück einschließlich Ju gendliteratur) war offenbar nur vorübergehend gewesen, wie die neuerwachte Produktionsfreudigkeit des schöngeistigen Verlages im Jahre 1027 mit mehr als 5000 Unterhaltungsbüchcrn für Erwachsene und -über 2000 Jugendschriften beweist. Erstere erhielten gegenüber 1926 einen Zuwachs von 449 Stück und letztere einen solchen von 188 Stück. Lebhafteres Interesse brachte neuer dings der deutsche Verlag der Literatur entgegen, die dem Han del und Verkehr sowie der Industrie dient. Auch die pädagogischen Veröffentlichungen gelangten 1927 stärker aus den Büchermarkt, als es im vorhergehenden Jahr der Fall war. Die Wertschätzung, die ein Teil des Vevlagsbuchhandels der Religionswissenschaft, Mythologie und Theologie von jeher entgegenbrachte, war auch ftir 1027 vorhan den. Der allerdings im Jahre 1926 beobachtete kleine Rückgang von 159 Einheiten wurde durch eine regere Herausgabe theologischer Bü cher ausgeglichen (1927 insgesamt 133 Stück mehr als 1926). Die steigende Tendenz in der Produktion der literarischen Erscheinungen auf -dem Gebiet der Geheimwissenschaften, allgemeinen Kalender usw. hielt auch für 1927 an, obwohl die jetzige Zunahme (15^) nicht so stark war wie die von 1925 gegenüber 1924 (40A). Kulturgeschicht liche und volkskundliche Werke sowie Veröffentlichungen, die sich
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