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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.02.1928
- Strukturtyp
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- 1928-02-28
- Erscheinungsdatum
- 28.02.1928
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- Deutsch
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Nr. 58 <N. 25). Leipzig, Dienstag den 28, Februar 1928, 85. Jahrgang. Redaktioneller TA Verein Leipziger Kommissionäre. Büchcrwagen nach Schasshauscn. Auf Wunsch des Bnchhändlervcreins Zürich soll der Büchcr wagen nach Schaffhausen ab I, März versuchsweise in Leipzig am Donnerstag abgelassen werden. Wir bitten die Herren Verleger, bei ihren Sendungen für Zürich daraus Rücksicht zu nehmen, daß diese am Mittwoch in Leipzig eintreffen müssen, wenn sie den Büchcrwagen erreichen sollen, Leipzig, den 24, Februar 1928, Verein Leipziger Kommissionäre. Provinzial-Derein der Schlesischen Buchhändler E. D. Hierdurch geben wir bekannt, daß wir am 10, und 11, März einen Wochenendkursus Büchcrkäuscr einst und jetzt Leiter: Professor vr, Gerhard Men z-Leipzig, Verlags buchhändler Theodor Marcus-Breslau, veranstalten. In Kürze geben wir das ausführliche Programm bekannt. Der Provinzialverein gewährt auswärtigen Teil nehmern größere Vergünstigungen, Wir bitten schon heute »m Anmeldungen, B r e s l a u, den 28, Februar 1928, B, Ansner, Vorsitzender. Duchhändlerische Streifzüge durch Südfrankreich. Bon vr, Friedrich Wallisch, Schluß (II siehe Bbl, Nr, 24), Monte Carlo (Monaco) — Menton. Das Fürstentum Monaco mit einem Flächenraum von kaum eineinhalb Quadratkilometern besteht aus drei Städten oder, richtiger gesagt, drei Stadtteilen: Monaco selbst ist die stille kleine Residenz von beschaulich-feudalem Anstrich, Conda- mine ist das Viertel des Bürgertums, des Handels, der Arbeit, Monte Carlo ist die blendende Vergnügungsstadt mit Luxus, Glanz und Talmiglanz, eingefügt in die Grenze zwischen herber Pracht alpiner Landschaft und südlich weicher Schönheit der Mittelmeerküste, Die Straßenzüge von Monte Carlo gehen unmerklich in die des französischen Nachbarstädtchens Beau- soleil über. Die staatsrechtliche Selbständigkeit des Fürsten tums ermöglicht der Spielbank von Monte Carlo, eine säst souveräne Stellung einzunehmen. Die Aktiengesellschaft der Spielbank führt den unverfänglichen Namen »SocistS anonyme des Bains de Mer-, Mit Meerbädern hat die Gesellschaft aller dings wenig zu tun. Immerhin erfüllt sie als Gegenleistung für die ihr eingeräumten außerordentlichen Vorrechte auch eine Reihe von Pflichten, die sonst nicht im Tätigkeitsbereich einer Spielbank liegen. Sie erhält Straßen und Schulen und be faßt sich auch mit ernsten künstlerischen Aufgaben, Mit den merkwürdigen und vereinzelt auf Erden dastehenden Verhält nissen in dem Zwergstaat Monaco muß naturgemäß auch der Buchhandel rechnen. Während der Saison, von Januar bis April, ist Monte Carlo die denkbarst belebte Großstadt, ein unvergleichliches Zentrum des Luxus, in den übrigen Zeiten des Jahres ist das ganze Fürstentum eine stille Kleinstadt, Bei der letzten Volkszählung ergab sich eine ständige Einwohnerzahl von nur 22 1S3 Köpfen, Zu den Seltsamkeiten dieser kleinen Monarchie gehört auch die Tatsache, daß sie fast nur von »Aus ländern« bewohnt wird. Unter den 22 1S3 Einwohnern wurden bloß 1417 monegassische Staatsbürger gezählt. Die übrigen sind Franzosen, Italiener und andere. Ist auch der jährliche Wechsel zwischen Großstadt- und Kleinstadtwesen für den Buch handel von Monte eine peinliche Angelegenheit, so dürften doch hier die Sortimenter die einzigen auf Erden sein, die keine Steuern zu zahlen haben. Und das allein müßte eigentlich genügen, ihre Lage beneidenswert erscheinen zu lassen. Da die Societs des Bains de Mer nahezu alle öffentlichen Arbeiten aus sich nimmt, die sonst mit Hilfe von Steuergeldern bewerk stelligt werden, kann der monegassische Staat darauf verzichten, Erwerb- und Einkommensteuer einzuheben. Lediglich eine Um satzsteuer ist zu entrichten. Und auch diese hätte Monaco nicht eingeführt, wenn Frankreich es nicht verlangt hätte. Denn es geht natürlich nicht an, daß die Waren etwa an der linken Straßenseite des Boulevard du Midi, »in Frankreich«, um den Prozentsatz der Umsatzsteuer teurer verkauft werden als an der rechten Straßenseite, »im Fürstentum«. Die Buchhändler, sieben an der Zahl, sind aber mit dem Geschäftsgang durchaus nicht zufrieden. Sie führen auch Papier- und Galanteriewaren, dennoch finden sie nicht recht das Auslangen, Es sind ihrer zu viele. Die Besucher von Monte Carlo haben kein Interesse für Bücher, Man geht ins Spielkasino, man macht Ausflüge, be sucht die großen gesellschaftlichen Veranstaltungen, Das füllt die Zeit vollkommen aus. Ani ehesten werden noch Romane gekauft, typische Reiselektüre, Im übrigen gibt es in be scheidenen Grenzen Nachfrage für Reisebeschreibungen und für verschiedene, nicht allzu schwierige wissenschaftliche Literatur, Die Broschüren, Tabellen usw,, die sich mit der »Systematik« der Roulette befassen, finden natürlich immer Anwert, Das durchaus international gefärbte Publikum verlangt außer französischen auch englische, deutsche und italienische Bücher, Im Jahre 1927 war, wie man mir erzählte, zum ersten Male seit dem Kriege ein deutscher Buchhandelsvertreter in Monte Carlo, Die Regierung des Fürstentums ist bestrebt zu verhindern, daß der Ruf des Staates durch die Spielbank angekränkelt er scheine, Die beste Tat nach dieser Richtung ist dem verstorbenen Fürsten Albert von Monaco durch die Errichtung des Ozeano- graphischen Museums gelungen, eines ungemein wertvollen wissenschaftlichen Instituts, das mit Recht Weltruf genießt. Eine Reihe interessanter, in französischen Druckereien hergestell ter Veröffentlichungen befaßt sich mit den Schätzen dieses For schungsinstituts. Monaco besitzt auch selbst einige Druckereien, die sich aber auf die Herstellung kleinerer Publikationen be schränken, Führend sind die Jmprimerie de Monaco, die Eigen tum der Spielbank ist, und die den staatlichen Zwecken dienende Druckerei der Zeitung »Le Petit Monegasque», Diese Zeitung erscheint während der Saison täglich, ab Mai nur zweimal in der Woche, In der Jmprimerie de Monaco, also in der Drucke rei der Spielbank, wird das wöchentlich erscheinende Amtsblatt »Journal de Monaco« hergestellt, Jnteressanterweise gibt es hier auch eine groß angelegte illustrierte Monatsschrift »Rive d'Azur«, deren technisches Vorbild »L'Jllustration« in Paris ist. Men ton, der beliebte Winterkurort an der französischen Riviera in unmittelbarer Nähe der italienischen Grenze, zeigt vom Standpunkt des Buchhandels wesentlich günstigere Ver hältnisse als Monte Carlo, Das Publikum bekundet hier mehr 213
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