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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 25.03.1903
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- 1903-03-25
- Erscheinungsdatum
- 25.03.1903
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69, 25. März 1903. Nichtamtlicher Teil. 2431 Der buchhändlerische Erfolg des Buches war, wie schon an- edcutet, ein bedeutender, nur wurde er beeinträchtigt durch die ösen Nachdrucker. Der Verleger Keyser in Erfurt, von dem bekannt ist, daß er sich lebhaft an den erbitterten Kämpfen gegen die Nachdrucker beteiligt hat, machte darüber in einem längern Vorwort zu der vierten im Jahr 1807 erschienenen Auslage seinem Herzen Luft, indem er nach obiger Quelle ausführte: Eine raubgierige Nachdruckerbande, ehrlose Gauner, Räuber und Diebeswichte, hätten ihre schändliche Hantierung getrieben und seinen Verlag geplündert. Und just nach dem Krebsbüchlein hätten diese Wölfe und Tiger ihre Raubkrallen ausgestreckt. In Tübingen, ReutlinHen und Rotenburg, im sogenannten Reich wie im Österreichischen hätte diese Menschen rasse in ihrer sittenlosen Denkungsart Nachdrucke veranstaltet, und diese nach krispinischen Grundsätzen hergestellte Diebs- und Schand- ware hätte in ihrer ekelhaften Beschaffenheit die Hände des leichtgläu bigen Publici besudelt. Und sogar hohe Herren, Fürsten und Grafen, hätten sich zur Verbesserung ihrer Landesrevenüen an diesen schändlich »ausspindisierten ehrlosen Entreprisen-- beteiligt. Ja, beispiellos sei das Schicksal des Krebsbüchleins gewesen. Die Vorschläge, mit denen Keyser die schädigende Konkurrenz der Nachdrucker aufzuheben versucht, sind kurios. Zum ersten, meint er, könnte »eine weise Gesetzgebung sich verherrlichen-- und unter Zuziehung einiger Sachverständigen die Preise der Bücher einfach nach Format und Schriftart festsetzen, «ohne Rück sicht ob der Verleger viel oder wenig Honorarium oder oas Papier und Druck teuer oder wohlfeil bezahlt hätte.-- Sollte aber dieser »von vielen edeln Patrioten reiflich er- wogne-- Gesetzantrag, der aus dem Munde eines Verlags buchhändlers allerdings seltsam genug anmutet, »nicht der Be trachtung hoher Gesetzgeber würdig geachtet werden,-- so hat Keyser noch andre Pfeile in seinem Köcher. »Ich werde nämlich alle die Exemplare der Artikel meines Verlags, die mir je früh oder spät von gefürsteten, geschützten oder privilegierten Nach druckern durch einen schändlichen Nachdruck geraubt werden, ins Makulatur werfen; den Autor veranlassen, das Buch vom Titel bis zum letzten Kapitel umzuarbeiten, oder wenn er nicht mehr am Leben seyn sollte, durch andre sachverständige Gelehrte das Werk mit Noten und Zusätzen so vermehren, verbessern und be reichern lassen, daß es allemal Vorzüge vor jedem Nachdruck habensoll.-- Mit Recht meintBertram über dieses Mittel, dessen Folgen sich Keyser in seinem gerechten Ärger wohl nicht recht klar ge macht haben mag, daß sich die schändlichen Diebswichte einen raffinierten Plan, der sittenlosen Menschenrasse der Nachdrucker gerade in die Hände zu arbeiten und die Nachdrucke wertvoller zu machen, als die so verballhornten rechtmäßigen Ausgaben wohl selbst nicht hätten »ausspindisieren« können. Heutzutage hat sich ein Verleger nur noch, aber" leider sehr oft, über die sogenannten »Konkurrenzwerke--, die plötzlich seinen Verlagsartikeln, und gerade immer den gangbarsten entstehen, zu ärgern, die Zeiten des Nach drucks sind glücklicherweise längst vorüber, aber schwere Kämpfe, bei denen kräftige Schimpfworte nicht gescheut wurden, mußten die Verleger führen, bis sich endlich im Jahr 1837 die deutsche Bundesversammlung zu einer Aufstellung gleichförmiger Grund sätze zum Schutz des Urheberrechts für ihr Gebiet bequemte und damit zu unserm heutigen weitausgcdehnten Urheberrechts schutz die Grundlage schuf. Deutsche Shakespeare-Gesellschaft. — Diese Gesellschaft hält ihre diesjährige Generalversammlung am Donnerstag, den 23. April, vormittags 11 Uhr, im Saale der »Armbrustschützen- Gesellschaft-- zu Weimar ab. Nach der Eröffnung der Sitzung durch den ersten Vizepräsidenten, Generalintendanten von Vignau, wird die Gedenkrede auf Br. W. Oechelhäuser und Erstattung des Jahresberichts durch Professor Br. Brandt folgen. Hierauf hält Br. Eugen Kilian, Regisseur am Großherzoglichen Hoftheater in Karlsruhe, den Festvortrag über das Thema: »Der Shakespearesche Monolog und seine Spielweise--. Am 23. April, abends 7fi,> Uhr, wird im Großherzoglichen Hoftheater »Heinrich der Vierte (erster Teil) aufgeführt. Zu dieser Vorstellung erhalten die Mitglieder der Deutschen Shakespeare-Gesellschaft unentgeltlich Billetts, wenn sie sie bis zum 19. April bei dem Vorsitzenden des geschäftsführenden Ausschusses bestellen. Kunstgewerbe. — Der dreizehnte Delegiertentag des Verbands deutscher Kun st gewerbe-Vereine findet Sonntag den 29. März in Leipzig statt. Eine Begrüßung der auswärtigen Delegierten ist für Sonnabend den 28. März, abends 9 Uhr, im Hotel Sachsen hof in Aussicht genommen. Die Sitzungen werden im Vortrags saal des Grassi-Museums abgehalten und beginnen um 10 Uhr. Interessenten und Mitglieder des Vereins kynnen an den Verhand lungen als Gäste teilnehmen. Die Tagesordnung setzt sich wie folgt zusammen: 1. Jahresbericht und Kassenbericht des Verbandsjahrs 1902/3. 2. Berichterstattung und Abrechnung über die Turiner Ausstellung (Professor von Thiersch, München). 3. Besprechung der Weltausstellung in St. Louis 1904 (Geheimer Oberregierungsrat Lewald, Berlin). 4. Bericht über die Münchener Kunstgcwerbe-Ausstellung 1904 (Professor von Thiersch). 5. Stellungnahme zu der u. a. vom Deutschen Goldschmiedetag erstrebten Einschränkurg der künstlerischen Privattätigkeit der an den Kunstgewerbeschulen angestellten Lehrer (Professor Karl Hof sacher, Karlsruhe, Professor Max Seliger). 6. Die wirtschaftlichen Interessen des Kunstgewerbes (Herm. Hirschwald, Berlin). 7. Schutz der kunstgewerblichen Arbeit (Br. Osterrieth, Berlin). 8) Bericht über die Erfahrungen mit Meisterkursen (Professor von Kramer, Nürnberg). 9) Verschiedenes: Wechsel des Vororts; nächster Ver sammlungsort des Delegiertentags u. s. w. — Am Abend des 29. März (Sonntag), 8 Uhr, findet zu Ehren der fremden Dele gierten im Hotel de Russie ein gemeinsames Essen statt, zu dem besondere Einladungen ergehen werden. Autographen-Preise. — Dieser Tage wurden in London wertvolle Autographen versteigert: Ein Brief von Lord Tennyson brachte 520 Mark; ein andrer, in dem er Leigh Hunt zum Mittag bittet, 72 Mark. Ferner sind zu erwähnen: Brief von Franz II. von Frankreich 200 Mark; Brief von Matthew Prior 175 Mark; Brief von Alexander Pope 155 Mark; Brief von Percy Shelley 130 Mark; Brief der Königin Charlotte 135 Mark; vier Briefe von Charles Dickens 143 Mark; Briefe und Aufzeichnungen von Ruskin 300 Mark; Brief des Dichters Cowper 94 Mark; ein von Heinrich VIII. unterzeichnetes Dokument 100 Mark; eine von der Königin Elisabeth Unterzeichnete Vollmacht 40 Mark; auto graphische Verse von Burns 210 Mark; drei Zeilen von Sir Walter Scott 30 Mark; 70 Unterschriften berühmter Leute, darunter Charles Dickens und W. E. Gladstone, 83 Mark. Rückgang der deutschen Presse in den Vereinigten Staaten von Amerika. — In der Volkswirtschaftlichen und Handels-Beilage zur (Münchener) Allgemeinen Zeitung (Nr. 81) befindet sich ein Aufsatz über Zeitungen und Zeitschriften in den Vereinigten Staaten von Amerika von Br. Z., der ein sehr reich haltiges statistisches Material zur Beurteilung des Zeitungswesens in Amerika beibringt. Zum Schluß stellt der Verfasser Vergleiche bezüglich der Sprachen, in denen die Publikationen erscheinen, an und kommt zu folgendem Ergebnis. Weitaus überwiegend ist dabei die englische Sprache, auf die im Jahr 1900 17 194 oder 94,3 Prozent der Publikationen entfallen; an zweiter Stelle kommt dann die deutsche Sprache mit 613 oder 3,4 Prozent der Gesamt heit; von den übrigen Sprachen erhebt sich keine mehr auf ein Prozent, am höchsten kommt noch die Zusammenfassung des Däni schen, Schwedischen und Norwegischen mit 0,6 Prozent, daneben sind endlich noch als stärker vorkommende Sprachen das Fran zösische, das Tschechische, das Italienische, das Polnische und das Spanische zu nennen. Im letzten Jahrzehnt ist das Englische auch im Verhältnis noch vorgeschritten, während das Deutsche und noch mehr das Französische zurückgegangen sind; besonders zu genommen haben das Italienische und das Polnische. Handlungsreisende in Frankreich. — Die kürzlich zur Ausgabe gelangte Nummer 8 des »Reichsgesetzblatts-- enthält unter Nr. 2932 die Vereinbarung zwischen dem Deutschen Reiche und Frankreich über die gegenseitige Behandlung der Handlungs reisenden, vom 2. Juli 1902. Neue Bücher, Kataloge rc. für Buchhändler, blsussts drcvsrbunASn: dssobiobts sie. dsvArapbis, Rsissvsrlcs. Belletristik nnci Bitsratnr. Rsobts-, 8taats- n. 8praobvissen- sobakt sie. sie. 174. antignarisober ^nnsiAsr (Bsbruar 1903) äsr Basler Bnob- nnci Vntiq nariatsbanälnnA vormals Väolk dssrinZ in Bassi. 8". 32 8. 749 drn. Bpraobvisssnsobakt. Branrösisobs 8praob1ebrsn, ^Vörtsrbüobsr nnci BitsratnrASsobiobts. Bramiösisobs BääaAOAik. ^.ntign.-kataloA Ho. 287 clsr Basler Bnob- und ^ntignariatsbanälun^ vormals ^.clolk dssrinA in Bassi. 8". 32 8. 969 blrn. llable sz-stömatigns cls la LiblioArapbis cls la Brause (lournal Zsneral äs l'imxrimsris st äs la librairis). Vnnss 1902. Bsx.-8". x. 1057—1172. Baris 1903, an Osrols äs la Bibrairis. 1.8täätsansiobtsn, Bläns, Karten, 8eb1aobtsnbiläsr n.s.vv. —2.knpksr- stiobs, BitboArapbisn n. s. v? Biläliebs DarstsllnnAsn, Kunst blätter, Banäsobaktsn, kllsgoris, Lsg'ebsnbsitsn u. s. cv. — 3. Bortraiis. 33. Kntig u. - k aial o p von Br. Inlius Bster- mann's Buobbanälunp unä kntiguariat in dsilbronn a/bl. 8". 75 8. 2232 krn. ksusstsr illnstrirtsr 8psoial-kataloZ über krz-stalloprapbisobs Noäslls unä 8ammlnnAsn von äsnsslbsn naob drotb, kennKott, koexp, blauinann-2iroksl, kose eto. kntvorken unä rusammen- sammen^sstsllt von d. kospp, vsikertiZt von äer Bsbrmittel- anstalt I. Kbrbarät L Bis. in Lensbsim (dessen). Hs Manuskript Zsäruekt. 8". 39 8. Kart. 323'
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