1476 42,18. Februar 1928. Fertige Bücher. «»N-nil-ti s.».DItchu.Buchh-°i«l. Soeben erschien: A Liebe und Ahnenerbe Eine psychobiologische Studie über die Bedeutung -er Gattenliebe für die Erbanlagen der Rinder und des Stammes Von Dr. W. Gemünd Professor der Hygiene an der Technischen Hochschule Aachen VIII. rso Seiten Preis M. r.—, geb. M. ;o.— während über das „Sexualleben" des Menschen und all seine Abnormitäten dickleibige Folianten geschrieben werden, fehlt es fast völlig an wissenschaftlichen Werken, die dem „Liebesleben" im engeren Sinne ge widmet sind. Diese auffallende Erscheinung läßt sich nur dadurch erklären, daß heutzutage ein großer Teil der Menschheit, insbesondere auch der Gelehrtenwelt, Geschlechts- und Liebesleben identifiziert. Fast ist es so, als hafte das (Omen der Unwissenschastlichkeit an dem, der das Wesen der Liebe zu ergründen versucht. Und doch haben die Dichter und Völker aller Zeiten von der Liebe gesungen und damit sicher nicht nur das Geschlechtsleben gemeint; und ihre Lieder haben in unzähligen Herzen Widerhall geweckt. Hier bestehen also offensichtliche Widersprüche, will man sie aufklären, so muß man sich allerdings erst darüber verständigen, was man im engeren Sinne unter „Liebe" verstehen will. Nun ist es wohl selbst verständlich, daß die rein sexuelle Zuneigung, der rein animalische, lediglich auf irgendeine Person des anderen Geschlechtes gerichtete Trieb nicht als Liebe aufgefaßt werden kann. Er dürfte auch biologisch blind sein. Bei einem Menschen mit normalem Instinktleben ist der Geschlechtstrieb aber auch keineswegs wahllos auf alle Personen des anderen Geschlechts gerichtet, sondern von einem gleichsam übergeordneten Instinkt ge leitet, der aus Gründen, die den betreffenden Personen meist völlig unbewußt sind, eine mehr oder weniger weitgehende und strengt „Wahl" trifft. Dieser auswählende Instinkt, der auf geheimen, meist völlig un bewußten Fäden körperlicher und seelischer Anziehung beruht, ist das, was man als Liebe im engeren Sinne bezeichnen, zum mindesten als geistige oder höhere Liebe der niederen oder animalischen gegenüberstellen müßte. Die vorliegende Schrift ist dem Nachweis gewidmet, daß dieser auswählenden Liebe eine weit größere biologische Bedeutung zukommt, als man für gewöhnlich anzunehmen geneigt ist; daß sie, richtig verstanden und aufgefaßt, nicht nur einen persönlich beglückenden, sondern auch arterhaltenden Instinkt darstellt. vor allem deshalb, weil die „Linder der Liebe" in vielen Fällen durch den Ausgleich der in manchem gegen sätzlichen Veranlagung ihrer Eltern in ihrer Erbmasse — ihrem „Ahnenerbe" — vollkommenere, d. h. aus geglichenere und artgemäßere Eigenschaften aufweisen werden als diese selbst. Ellen Ley hat sich bekannt lich schon vor langer Zeit zu dieser Auffassung der Liede als eines arterhaltenden und artveredelnden Instinkts bekannt, ohne aber ausreichende Beweismittel für ihre Anschauungen beibringen zu können. Hier wird nun versucht, diese Lücke durch eingehende Vertiefung in die individual-psychologischen, physiologischen und erbbiolo gischen Zusammenhänge des Liedeslebens auszufüllen uns darüber hinaus zu weiterenErkenntniffen zu gelangen. Die Idylle vom Landarzt oder Der Geist der Medizin ist leicht zu fassen Wahrheit und Dichtung von Dr. med. Walter Nuhwald, (Querfurt Die Tragikomödie des Lassenarzte» ist noch niemals in solch drastischer und humorvoller weise geschildert worden, ohne den Ernst als Grundlage jedes echten Humors vermissen zu lassen. Preis in hübscher Ausstattung M. r.—, geb. M. s.— T Verlag der Aerztlichen Rundschau Otto Gmelin München 2 z, wurzerstraße ih