^ 3g, 15, Februar 19L8, Fertige Bücher, BSrI-nb,»U,, d, DUchn, «uchh-nd-I. igzg «Mal hevhöven! Dch habe ein Buch gelesen. Als ich damit anfing, war ich müde und schläfrig, die Mitternacht kam näher schon und ich wollte eigentlich erst überhaupt nicht recht. Als ich die ersten zwanzig Seiten gelesen halte, setzte ich mich im Bett auf, kümmerte mich nicht um eine erschreckte Frage, was los sei, und las im Sitzen weiter. Als ich fertig war, stand ich vollends auf, öffnete das Fenster und sah nach, ob die lWelt noch vorhanden sei. Aber sie war nicht mehr vorhanden, ste war Dichtung geworden, Vorhanden war nur lauter Glück und Reinheit, tolle Jugendlust und Freude, Ich schlief lächelnd ein, daß so was möglich sei. Das Buch, das ich gelesen hatte, heißt „Der Kampf der Tertia" und ist von Wilhelm Speyer (Verlag E, Rowohlt, Berlin), Und mehr brauchte ich nun eigentlich nicht zu sagen. Aber — aber es han delt stch hier wohl doch um mehr als um die zufällige Markung eines sonst gleichgültigen Buches, Der Speyer hat nämlich einmal einen wunderschönen Roman geschrieben, „Schwermut der Jahreszeiten" hieß er wohl. Dann kam er aber ganz in das Gebiet der wirksamen Mache, Er schrieb ein sehr geschicktes Lustspiel „Rugby" und machte dann, ein hellsichtiger Könner, den großen Schlag mit „Charlott etwas verrückt", Nächstens werden wirLya de Putti damit auf der Leinwand bewundern. Und nun stellt stch mit einem Male etwas Groß artiges heraus! Dieser Zeitmensch, Tempoversteher, Kvnjunkturbelauscher, dieser außerordentlich nüchterne Berechner, Arbeiter, Schreiber, ist zugleich ein echter Dichter, ein ganz großer Dichter unserer Tage! Eine Gesundheit strömt von diesem Buch aus, die ansteckend wirkt: ein Jungborn inmitten einer vergreisten Zeit! Kein Wort erzähle ich, was in dem Buche eigentlich steht. Hüten werde ich mich! Aber wer stch einmal davon überzeugen will, daß die Jugend in der deutschen Literatur noch nicht ausgestorben ist, und wer einmal jung fühlen will mit den Jungen, der muß das Buch lesen. Und er wird mit mir der Meinung sein: je eher die Generation kommt, deren hohes Lied Speyer da geschrieben hat, desto besser für uns alle. Vorläufig: Bravo, Speyer, Sie sind ein ganz famoser, patenter Kerl! So weiter!" Diese zweite Besprechung eine Woche «ach Gescheinen! VILIOU IN VLU 8XeN8I8c:NLN V0H82LHVN6 . VOIVI 4. 1928 VLLU Wilhelm Speyer / Der -Kampf der Tertia 6,-ig. Mussnä - OsAektst IVl g.go - U-eiiisndniiä IVI g.go 1-2 krobs'llxeinplare mit 40"/g Habatt, falls auf beilieAenäem Lettel bis 29. llebruar 1928 bestellt