X-282, 5. Dezember 1927. Fertige Bücher. Börl-nAattl. d. DUchn. Buchhandel 121VS «VK7 zvoiukk VLKI-^V / Oie erste Besprechung über Joseph I^oths o m o n Die Klucht ohne Lnöe Ganzle inenband Rm. 6.5 0 „Das Buch lag auf dem Tische/ als der Freund kam. Oer las vier Satze/ mitten heraus. Und wollte es haben, ungelesen, wie es war, gierig fast. Llnd hatte doch nur vier Satze gelesen, mitten heraus. — Oenn Joseph Roths Geschichte von seinem /Freunde Franz Tunda", dem ehemaligen österreichischen Oberleutnant und Verlobten Irenes, der dann, gefangen, Kämpfer wurde in der roten Armee, verliebt, verheiratet, wieder verliebt, glücklich, unglücklich, alles irgendwie in der unergründlichen Tiefe Rußlands, immer aber mit der großen Sehnsucht im Herzen, der dann nach Deutsch land kam und von dort flüchtend nach Paris, hier Sinnlosigkeit seiner Reisen und seines Flüchtens, Wertlosigkeit alles Wünschens, Zwecklosigkeit seines Lebens erkannte, dieses Buch, nicht Dichtung, sondern Beobachtetes, ist ein Buch der Zeit, ein Buch des Menschen von heute. Es ist das Werk eines Menschen, der die Seele des Russen besitzt und den Verstand, die Augen des Amerikaners, — es gibt keine Landschaft, kein Ereignis in diesem Buche, das nicht dastünde in Einmaligkeit, unwiederholbar, für immer... mit einer Deutlichkeit lebendig gemacht und mit einer Schorfe gesehen, die — vermengt mit Leid über diese Wahrheitsliebe und die unstillbare Sehnsucht — kaum ihresgleichen hat in der modernen deutschen Literatur." vr. Gerhard Schulz im Prager Abendblatt Börsenblatt f. d. Deutschen Buchhandel. 94. Hahrgang. 1642