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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 03.12.1927
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- 1927-12-03
- Erscheinungsdatum
- 03.12.1927
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A5 261, 3, Dezember 1927, Redaktioneller Teil. Börsenblatts, d. Dtschn. Buchhandel. Kleine Mitteilungen. Jubiläum. — Der Jüdische Verlag G. m. b. H. in Ber lin wurde im November 1902 als Gesellschaft mit beschränkter Haftung ins Berliner Handelsregister eingetragen, nachdem bereits seit 1901 vorbereitende Arbeiten erfolgt waren. Die Gründer des Verlags sind Martin Bnber, Berthold Feiwel, E. M. Lilien und Davis Trietsch. An den Vorbereitungen waren außerdem Leo Motzkin, vr. Alfred Nossig und Professor Chaim Weizmann, der heutige Präsident öer Zionistischen Organisation, beteiligt. Der Jüdische Verlag hat als erster den Typus des modernen jüdischen Buches in vorbildlicher künstlerischer Ausstattung geschaffen. Er begann seine Verlagstätigkeit mit dem »Jüdischen Almanach«, der führende jüdische Dichter und Künstler des Ost- und Westjudentums vereinigte, und der Broschüre »Eine jüdische Hochschule«, der ersten literarischen Anregung zu der hebräischen Universität Jerusalem. 'Es folgten deutsche Übertragungen ausgewählter Essays von Achad Haam und von Erzählungen des ostjüdischen Dichters I. L. Perez, der Sammelband »Jüdische Künstler« (Monographien über Jozef Israels, Max Liebermann, E. M. Lilien, L. Ury, Ich. Epstein. S. I. Solomon), die Sammlung jungjlldischer Lyrik »Junge Harfen« usw. In den nächsten Jahren erschienen im Jüdischen Verlag u. a. die zionistischen Schriften Theodor Herzls und Max Nordaus, die soziologischen Schriften Arthur Nuppins, Werke der modernen Palä stina-Literatur, Bücher von Buber und Bergelson. 1920 wurde die von Buber gegründete Zeitschrift »Der Jude« in den Jüdischen Verlag übernommen. Wohl als Höhepunkt der bisherigen Verlags produktion dürfen zwei Monumentalwcrke bezeichnet werden, die im Erscheinen begriffen sind: die zehnbändige »Weltgeschichte des jüdi schen Volkes« von Prof. Simon Dubnow und das vierbändige Jüdi sche Lexikon, herausgegeben von vr. Herlitz und vr. Kirschner unter Mitarbeit von über 230 jüdischen Gelehrten und Schriftstellern. Beide Publikationen werden Ende des Jahres 1928 vollständig vorliegen. Neuwahl des Jachausschusses für Papier, graphische Gewerbe und Verlagswesen bei der Industrie- und Handelskammer zu Berlin. — Die Amtsdauer dieses bei der Industrie- und Handelskammer bestehenden Fachausschusses, der satzungsgemäß stets auf drei Jahre gewählt wird, war im September d. I. abgelaufen. Für die Neu wahl war von der Kammer als Wahltag der 22. November bestimmt worden. Zur Vorbereitung der Wahl hatte sich unter Führung des Herrn Paul Trömel, Direktors der Wilhelm Hartmann L Co. G. m. b. H. und Syndikus des Hartmann-Konzerns, ein vorbereitendes Wahlkvmitee gebildet, das den beteiligten Fachgruppen eine Wahlliste mit den Namen von vierzig Herren in Vorschlag brachte. Diese Liste wurde von den Wahlberechtigten im Wahltcrmin gewählt. Von An gehörigen solcher Firmen, die im Adreßbuch des Deutschen Buch handels vertreten sind, wurden aus Berlin folgende Herren gewählt: Paul As Helm, Handelsgerichtsrat vr. ü. v. Elsner, S i e g b. Martin Fraenkel, Albert Frisch, Otto Fürstner, MaxLang, Friedrich Maas, Ernst Schultze, Max Spiel meyer, Rudolf Ullstein, Handelsrichter Worms. Von der Industrie- und Handelskammer delegiert, gehört u. a. dem Ausschuß das Mitglied der Kammer I)r. Eduard Urban an. Die Amtsdauer des Ausschusses läuft bis zum 21. November 1930. Geistlichenhandel. — Vor einigen Monaten hatten sich der Reichsbund deutscher Papier- und Schreibwarenhändler, die Ver einigung des Katholischen Buchhandels und der Börsenverein der Deutschen Buchhändler an den Apostolischen Nuntius Monsgr. Pa- eelli in Berlin gewandt, um gegen den immer mehr überhand nehmenden Handel mit Waren durch den katholischen Klerus Beschwerde zu führen. Nun hat sich auch die Fuldaer Bischofskonferenz mit dieser Frage befaßt, und als ihre Stellungnahme gibt der Fürst bischof von Breslau folgendes bekannt: »Die Beschwerden betreffend Warenhandcl kirchlicher Organi sationen hat die Fuldaer Bischofskonferenz erneut einer Erwä gung unterzogen. Das Ergebnis der Aussprache ist dieses, daß die Konferenz das Schreiben billigt, das ich in dieser Angelegenheit an das Generalsekretariat der Handels- und Industrie-Beiräte der Deutschen Zentrumspartei zu Berlin am 11. Februar 1927 gerichtet habe. Außerdem ist auf der Konferenz festgestcllt, daß die in ver einzelten Fällen als berechtigt anerkannten Klagen, soweit für die Angelegenheit der Ortsbischof zulässig war, befriedigend erledigt sind. Tie Bischofskonferenz gibt daher anheim, es möge, wenn wirk lich in Einzelfällen Mißgriffe seitens Diözesanpriester erfolgen soll ten, der Einzelfall dem zuständigen bischöflichen Ordinariat mrtge- Leilt werden. Was die Ordensgenvsfenschast anbetrisft, die den Ordinarien der Diözesen nicht unterstehen, empfehlen mir. bei Sr. Exellenz dem hochwürdigen Herrn Apostolischen Nuntius anzu fragen, ob Se. Exzellenz für die Behandlung solcher Beschwerden einen Wink zu geben für angezeigt hält. Katholischen Vcreinsverbänden, die die ihren eigenen Aufgaben dienenden Drucksachen selbst Herstellen und verbreiten, wird dies nicht versagt werden können; was alle solche Verbände als ihr gutes Recht in Anspruch nehmen, kann doch wohl den katholischen Verbänden allein nicht untersagt werden. Was die Einrichtung von pfarrlichen Verkaufsständen am Kir chenportal betrifft, so hat die Bischofskonserenz gegen diese Art der Verbreitung, die segensreich wirkt und dem Buchhandel keinerlei Abbruch tut, keine Bedenken, wenn sich der Betrieb beschränkt auf nur religiöse billige Schriften und diese durch den örtlichen Buch handel bezogen werden.« Der Besuch der Deutschen Bücherei, der während der Sommer monate wie gewöhnlich etwas abflaute, weist seit Beginu des Herbstes wieder eine kräftige Steigerung auf. Die Zahl der Benutzer betrug im Monat Oktober 13 525 (täglich 542) gegenüber 10 311 (396) im Vorjahre und im Monat November 12 600 (525) gegenüber 11389 (474). Am 10. Oktober wurde das 6. Hundert der täglichen Besucher erstmalig überschritten, und am 7. November stieg der Tagesbesuch bereits auf 653. Die Gesamtzunahme der Besucher betrug im Ok tober 27A und im November 10^ mehr als in den betreffenden Monaten des Vorjahres. An Benutzungskarten wurden im laufen den Rechnungsjahr bis zum 30. November 7017 ausgegeben gegen über 6714 im vorigen Jahre, also 4A mehr. Auch die Zahl der Bücherbestellungen, die im Oktober 11332 und im November 11447 betrug, hat sich um 24?L bzw. 19A vermehrt. Die höchste Zahl der Bestelluugen brachte der 12. Oktober mit 573. Dank der in letzter Zeit vorgenommenen Erweiterung der Leihstelle und der Vermehrung der Plätze im Großen Lesesaal und im Zeitschriftenlesesaal konnte die Anstalt den an sie gestellten höheren Anforderungen vollauf ge recht werden. Während der beiden letzten Monate wurde die Anstalt in 80 Fällen von auswärtigen Bibliotheken in Anspruch genommen; das geschieht grundsätzlich nur in solchen Fällen, wo es sich um Literatur handelt, die nur in der Deutschen Bücherei vorhanden ist. An hervorragenden Besuchern der letzten Zeit seien erwähnt: der sächsische Finanzminister Hugo Weber, der deutsche Schriftsteller und Verfasser des »Unbekannten Spanien« Kurt Hielfcher, der französische Dichter Duhamel, der Direktor der bübrar^ ok OouZress in Washington Herbert Putnam und der Präsident der American. Inbrar^ Xssoeia- tiou Carl B. Roden. Die Ausstellung kostbarer Bucheinbände aus eigenem Besitz in der Stadtbibliothek Leipzig (Uuiversitätsstraße 16), die im Mai nur 14 Tage geöffnet war. wird auf vielseitigen Wunsch ab Sonntag, dem 4. Dezember, noch einmal gezeigt. Die Einbände vom Mittelalter bis zum Empire wurden durch neue Funde wesentlich vermehrt. Der künstlerische Handeinband der Gegenwart ist durch Geschenke und Ankäufe in der Internationalen Buchkunst-Ausstellung vertreten. Die Ausstellung ist im Dezember von Sonntag, dem 4. bis mit Sonntag, dem 11. täglich von 11—13 Uhr unentgeltlich geöffnet. Sonntags findet um 12 Uhr eine Führung statt. Weihnachtsausstcllung und Vortrag. — Eine überaus glückliche Veranstaltung kann man die gemeinsa m e Weihnachtsausstellung verbunden mit einem Vortrag einiger Gothaer Buchhandlungen nennen. Um möglichst frühzeitig, vor dem allgemeinen Trubel, auf das Buch als Weihuachtsgeschcuk hinzuweisen, luden sie ihre Kunden bereits am 28. November zu einem Vortrag »Ein kritischer Weihnachtsgaug in die Welt der Bücher« von Herrn Hans Richard Lesser im Saale des Hotels Stadt Coburg ein, wo gleichzeitig eine Ausstellung der diesjährigen Neuerscheinungen auf gebaut war. Die Einladung hierzu erfolgte durch Übersendung einer künstlerischen Drucksache, ferner durch Anzeige und Notiz in der Zei tung. Etwa 150 Besucher waren ihr gefolgt. Die Gothaer Neuesten Nachrichten brachten folgenden Bericht über die Veranstaltung: »Am Montag abend fand im Saale des -Hotels ,Stadt Coburg' eine von den hiesigen Buchhandlungen Leopold Klotz Verlag. Walter Satow, Evangel. Buchh. P. Ott und der Hof buchhandlung Victor Schroeder veranstaltete Ausstellung dies jähriger Buchneuerscheinungen statt. Eine überraschend große An zahl von Bücherfreunden hatte der Aufforderung der veranstaltenden Firmen Folge geleistet und besichtigte mit großem Interesse die überaus reichhaltige und geschmackvoll ausgestattete Büchcrauswahl. — In seinem äußerst interessanten Vortrag ,Ein kritischer Weih nachtsgang in die Welt der Bücher' schilderte -Hans Richard Lesser- 1409
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