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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.12.1927
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- 1927-12-01
- Erscheinungsdatum
- 01.12.1927
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- Deutsch
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aus rein privalwirtschastlichem Interesse heraus die Ivegen der Beteiligung der einzelnen Verleger gestellte Frage im be jahenden Sinne zu beantworten. Aber noch mehr gilt es zu bedenken! Die Wirkung der meisten Wecbcmaßnahmen läßt sich nicht ohne weiteres zahlen mäßig erfassen, und selbst die vollendetste Statistik fängt regel mäßig nur einen Teil des Erfolges oder Mißerfolges ein. Es handelt sich hierbei eben nicht nur um einen einfachen Buchungs vorgang auf der Aktiv- oder Passivseite, sondern um Maß nahmen, die die Zeitschrift und damit die Firma in der Öffent lichkeit Herausstellen. Die dadurch ausgelösten Wirkungen lassen sich ebensowenig zahlenmäßig erschöpfend erfassen wie etwa der sogenannte Firmenwert oder Oooä «iU. Trotzdem weiß jeder Kaufmann, daß eine gute Firma Geldeswert hat, und ebenso lehrt die Erfahrung immer wieder, daß richtig eingesetzte Werbe mittel und insbesondere eine richtig ausgezogene Aus - stellung einen greifbaren Nutzen abwerfen. Beispielsweise werden viele Verleger damit rechnen können, daß angesichts des starken deutschen und internationalen Besuchs der Pressa neue Abonnenten zu gewinnen sind. Ferner bietet sich die Möglichkeit, zahlreiche persönliche Be ziehungen und neue Geschäftsverbindungen anzubahncn. Vor allem aber stellt eine fast i> Monate währende Ausstellung eine billige und wirksame Dauerwirkung dar, um die Öffentlichkeit von der Bedeutung des Zeitschriftenwesens zu überzeugen. Also gerade das, was der Verleger bei der Jn- serentenwerbung immer wieder in den Vordergrund stellt, die Notwendigkeit einer dauernden und nachhaltigen Reklame, wird hier als Eigenreklame des Verlegers in vorbildlicher Weise er reicht. Hinter dem großen Bruder »politische Tagespresse» tritt die Zeitschrift heute noch immer stark zurück, und namentlich die Fachpresse liebt es, vielfach wie ein Veilchen im Verborgenen zu. blühen, obwohl gerade durch sie die Hauptarbeit für die Förderung der deutschen Qualitätsleistung verrichtet wird. Es muß dem Publikum, vor allem den Lesern der Fachpresse zum Bewußtsein gebracht werden, welchen Wert ihr tägliches Hand werkszeug hat und wie verfehlt es ist, gerade das Lebensnot wendige als eine Selbstverständlichkeit zu betrachten. Und noch eins! Welcher Verleger kann es vor Abonnen ten, Inserenten, Autoren und sonstigen Mitarbeitern verant worten, daß sie alle auf einer internationalen Zeitschristen parade, die einen Überblick über das ganze zeit genössische, periodisch erscheinende Schrift tum bieten soll, gerade die sie besonders interessierende Fachpresse nicht finden? Das Publikum wird daraus niemals den Schluß ziehen, daß der betreffende Verleger eine solche Reklame nicht nötig habe, sondern viel eher der Meinung sein, der Verleger scheue sich, seine Zeitschrift in öffentlichen Wett bewerb zu stellen und damit der öffentlichen Kritik preiszugeben, oder aber er sei finanziell so schwach, daß er nicht einmal die verhältnismäßig geringen Ausstellungskostcn ausbringcn könne. Wer derartige unvermeidliche Folgen fürchtet, muß sich schon aus reinem Verlagsegoismus beteiligen, auch wenn sich im übrigen sein Gesichtskreis in der Anwendung des Rechenstiftes erschöpft. Keine Ausstellung beschränkt sich jedoch aus die unmittel baren wirtschaftlichen Auswirkungen, sondern trägt darüber hinaus starke und ins Gewicht fallende ideelle Momente in sich. Bekanntlich sind gemeinsame Aufgaben und gemeinsame Arbeit der beste Kitt, sei es auf nationalem oder internationalem Ge biete, und so hoffe ich schließlich, daß durch das Zusammenfinden der einzelnen Verleger in den Fachgruppen und ihre gemein schaftliche Beteiligung an der Pressa eine wesentliche Stär kung des Solidaritätsgesühls herbeigeführt wird. Habe ich doch schon bei meinen Vorarbeiten für die Pressa wiederholt die Beobachtung gemacht, daß Konkurrenzfirmen die zwischen ihnen im Laufe der Zeit entstandenen Differenzen im Interesse einer gemeinschaftlichen Arbeit für die Ausstellung be reinigt und so die Voraussetzungen für ein künftiges gedeihliches Nebeneinanderarbeiten geschaffen haben. Geschieht dies aber innerhalb der einzelnen Fachgruppen, so werden damit natur- IL98 notwendig auch die Fachorganisationen infolge der größeren Einigkeit ihrer Mitglieder gestärkt und wird damit letzten Endes die Hebung des Ansehens der Zeitschriften erreicht, woran jedem einzelnen Ver leger im eigensten Interesse gelegen sein muß. Denn je mehr die Bedeutung des Zeitschristcnwcscns und insbesondere der Fachpresse in der Öffentlichkeit richtig erkannt und geschätzt wird, desto stärker wird die Fachpresse als der eigentlich berufene Träger einer erfolgreichen Propaganda zur Geltung kommen. In den Referaten, die anläßlich des III. Internationalen Kon gresses der Fachpresse in Berlin gehalten wurden, ist zum Aus druck gekommen, wie namentlich die Fachpresse eingekeilt ist zwischen Trust und Konzernen, Kartellen und Syndikaten aus der einen und Wirtschaftsverbänden aller Art einschließlich der Konsumcntenzusammcnschlüsse sowie der sich privatwirtschastlich betätigenden öffentlichen Hand auf der anderen Seite. Nur ein unabhängiger und zielbewußter Fachzeitschristenverlag wird durch diese Schwierigkeiten Hindurchsteuern und dies um so eher können, je mehr er selb st dafür sorgt, daß die Be deutung seines Standes von allen einsich tigen Kreisen erkannt wird. Es ist absolut keine Über heblichkeit, wenn man deshalb die Fachpresse heute als den Hauptträger des wirtschaftlichen und technischen Fortschritts be zeichnet, denn sie ist die Mittlerin, die die Ergebnisse wissen schaftlicher Forschungsarbeit für den praktischen Gebrauch der Wirtschaft umforml. So kommt es, daß heute kein Beruf ohne Fachzeitschrift denkbar ist. Ist es nicht merkwürdig, daß man häufig in der Öffentlichkeit sich der Bedeutung seines besten Handwerkszeugs in dem Kreuzfeuer der Reklame nicht bewußt ist und gar zu oft übersieht, wie alle modernen Wirtschafts probleme in der Fachzeitschrift eingefangen und nutzbar gemacht werden? Darum ergeht mein Ruf: Verleger an die Front! Wir wollen in Köln ein umfassendes und geschlossenes, dabei jedoch immer das Typische besonders heraus st eilende Bild des Zeit schriftenwesens geben. Jede Lücke schädigt sowohl den einzelnen Verleger wie die Gesamtheit der Kollegen! Aus diesem Grunde ist es die Pflicht jedes verantwortungsbewußten Verlegers, nicht nur sich zur eigenen Beteiligung zu entschließen, sondern vor allem auch eine intensive Wer bung unter seinen Berufsgenossen zu betreiben und auf diese Weise den Gruppenleitern eine wertvolle und unentbehrliche Unterstützung für die Arbeit innerhalb der Gruppe zu leisten. Dabei gilt cs, wie immer wieder betont sei, d i e SacheüberdiePersonzu stellen, vorhandene Differenzen auszugleichen, damit alle ein Gedanke eint: das Beste her auszugeben, um der Pressa und damit unserem Stande zu einem vollen Erfolge zu verhelfen. Gewiß ist der Rechenstist dabei nicht zu entbehren, aber ihm darf nicht die alleinige Entscheidung zufallen, sondern bei allen Erwägungen muß das Gefühl von der hohen Mission der Zeit- schriftcnfachpresse für Kultur-, Berufs- und Wirtschaftsleben der Nation und ihrer völkerverbindenden Kraft Mitschwingen. Berlegerkollegen, auf Wiedersehn in Köln im Brennpunkt der Pressa, dargestellt durch »Die Deutsche Zeitschrift»! Leipzig. Rudolf Schick. Zugend und Volk in ihren Beziehungen zu Bild und Buch. Eine Antwort an Frieda Magnus-Unzer von Paul Köppe. Im Buchhändler-Börsenblatt Nr. 269 stellt Frieda Magnus- Unzer die Frage, ob Jugend und Volk überhaupt in Bild und Buch suchen. Dieser leider richtig erfühlten Fragestellung folgt eine ebenso unrichtige Beantwortung, trotzdem die weiteren Ausführungen in sich wiederum durchaus klug und tiefschauend erfaßt sind. Frieda Magnus-Unzcr geht nämlich über ihre eigene Bangigkeit, wie um sich selber Mut zu machen, mit festen optimistischen Schritten hinweg und tut stillschweigend so, als ob Jugend und Volk tatsächlich rest los in Bild und Buch suchten. Ja, sie spricht sogar von den »neunzig
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