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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.12.1927
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- 1927-12-01
- Erscheinungsdatum
- 01.12.1927
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MMMMmDtEckLVMImM Nr. 279 <N. 149). Leipzig. Donnerstag den 1. Dezember 1927. 94. Jahrgang, ReDMwneller TU Die Bedeutung der Press« für den Verleger. Köln am Rhein! 1928! Im Zeichen des gedruckten Wortes! Es handelt sich nicht mehr darum, ob wir Verleger wollen oder nicht, die Pressa lebt und verspricht die imposanteste Schau zu werden, die jemals Zeitungen und Zeitschriften in sich ver eint hat. Merkwürdigerweise ist die Anregung zu dieser Weltschau am Rhein nicht aus Kreisen der Presse hervorgegangen, sondern dankt ihren Ursprung der weitblickenden Initiative der Kölner Stadt- und Mcsseverwaltung. In Köln hat man die Zugkraft des Gedankens erkannt, die g c i st i g e und wirtschaft liche Leistung der Presse in A u s st e l l u n g s f o r m zu veranschaulichen, und die Schwierigkeiten überwun den, die durch die Sprödigkeit der Materie - bedrucktes Pa pier — gegeben schienen. Angesichts dieser Einstellung allein schon darf der Verlag nicht zurückstehcn und seine eigenen Inter essen geringer veranschlagen, als dies in vorbildlicher Weise durch die Kölner maßgeblichen Persönlichkeiten geschehen ist. Die Zeitschriftenverlegcr werden hoffentlich alle im Besitze der vornehm ausgestatteten Werbedrucksachen sein — andern falls bin ich gern bereit, dieses Material zur Verfügung zu stelle» — und daraus ersehen haben, daß dort am Rhein archi tektonische Meisterwerke geschaffen werden, um namentlich dem zur Ausnahme der Abteilung »Die Deutsche Zeitschrift- bestimm ten oberen Rhcinsaal eine besonders geeignete Unterbringungs möglichkeit zu bieten. Die großartigen Vorbereitungen der Stadt Köln haben auch die verantwortlichen Führer des Zeitschriftenvcrlags veranlaßt, durch intensive Mitarbeit den Erfolg der Ausstellung sicher stellen zu helfen. Unsere Abteilungs- und Gruppenleiter sind eifrig dabei, die tatkräftige Unterstützung aller in Betracht kommenden Verleger zu gewinnen. Die deutsche Zeitschrift steht zwischen zwei Fronten, denn sie hat sich nicht nur gegenüber der Tagespresse, sondern auch gegen über dem Ausland zu behaupten, dessen großzügige Be teiligung heute schon feststeht. Es käme einer unangebrachten Zaghaftigkeit gleich, etwa von vornherein zu meinen, daß sich die Zeitschriften in dieseni Rahmen nicht ihrer Bedeutung ent sprechend zur Geltung bringen können; gerade die Verpflichtung des Sichbehauptenmüssens soll der Ansporn dazu sein, das Beste im Interesse der Sache zu leisten. Die Tagespresse hat ja bereits aus der Dresdner Papier ausstellung, an der die Zeitschriften aus bestimmten Gründen sich nicht beteiligt haben, eine Borprobe gegeben. In den Kreisen der Verleger von Zeitschriften und Fachorgancn ver trat man im ganzen Jahre mit besonderem Nachdruck die Auf fassung, daß man seine Kräfte nicht verzetteln, sondern für den größeren Zweck der Pressa einheitlich einsetzcn wolle. Es gilt also jetzt, das gegebene Wort einzulösen und die Konzen tration aller Kräfte für die Pressa wahr zu machen. Dabei können die Verleger versichert sein, daß auch die für die Zeitschristenausstclluug auf der Pressa in erster Linie verantwortlichen Persönlichkeiten mancherlei aus der Dresdner Ausstellung gelernt haben. Ist also davon auszugchen, daß sich in Köln für den Verlag eine einzigartige Gelegenheit bietet, seine Zeitschriften der deut schen und darüber hinaus der internationalen Öffentlichkeit vor zuführen, so sei doch noch der Versuch unternommen, aus die häufig wiederkehrende Frage der einzelnen Verleger: »W aru m soll ich mich an der Pressa beteilige n?« eine Ant wort zu geben. Jede Ausstellung stellt eine Erscheinungsform der Propa ganda dar und gehört also in das große Kapitel der R e k l a m e. Die Reklamewirlung bildet deshalb den Ausgangspunkt sür die wirtschaftliche Bewertung jeder Ausstellung, wenn sich ihr Zweck darin auch keineswegs erschöpft, sondern noch sehr viele ideelle Momente dabei zu berücksichtigen sind. In Politik und Wirt schaft leiden wir heute ganz besonders unter der Vorherrschaft von Schlagworten. Als ein solches Schlagwort möchte ich auch die sogenannte Ausstcllungsmüdigkcit bezeichnen. Was würde der Zeitschriftenverlegec sagen, wenn heute das Echlagwort von der Jnsertionsmüdigkeit aufkäme? Er würde mit dem Brust ton der Überzeugung mit Recht erklären, daß dies eine völlig verfehlte Einstellung sei, und immer wieder versichern, daß Reklame, und zwar eine dauernde und nachhaltige Reklame, um so notwendiger ist, je mehr die allgemeine Kauflust nachzulassen droht. Der Verleger würde es mit Recht als Sparsamkeit am falschen Platze bezeichnen, wollte der Inse rent ausgerechnet am Werbeetat große Abstriche machen an gesichts der Tatsache, daß der Wettbewerb immer stärker wird und das Gedächtnis des Publikums angesichts des rasenden Zeit- tcmpos leicht vergessen läßt. Regelmäßig wird aus die außer ordentlich hohen Werbeetats der Wirtschaft in den Vereinigten Staaten verwiesen und dem deutschen Inserenten vor Augen ge führt, welche großen Beträge dort sür Jnsertionszwecke ausge geben werden, also: Reklame ist notwendig und unentbehrlich. Wie glaubt es der Verleger da verant worten zu können, daß er Eigenceklame sür überflüssig erachtet oder sie zumindest als zeitlich unangebracht ansieht, weil es dafür an den nötigen Mitteln fehle. Nein und aber mals nein! Wer es heute nicht versteht, die Aufmerksamkeit der Öffentlichkeit aus sich zu lenken, ist rasch vergessen, und mögen seine Leistungen wirtschaftlich und kulturell noch so groß artig sein. Schon der Selbstbehauptungstrieb der Verleger muß es verhindern, daß das Schlagwort der Ausstellungsmüdigkeit, der charakteristische Zug eines abgekämpften Geschlechts in Ver legerkreisen um sich greift, sondern zielbewußtem Wollen Platz macht. Die Kölner Pressa 1928 ist die Generalprobe aufs Exempel, ob unser Glaube an die Wirksamkeit der Reklame echt ist, und ein Versagen der Berlegerschaft müßte sich sür die Weiterarbeit des Zeitschristenverlagcs insbesondere auf dem Jn- sertionsgebiet verhängnisvoll auswirken. Gerade dieFör- derer und Pioniere der Reklame können und dürfen nicht auf eine einzigartige Werbe möglichkeit, wie sie die Pressa bietet, ver zichten. Denn niemand wird an die Notwendigkeit und Wirksamkeit der Reklame glauben wollen, wenn sie vom Ver leger selbst durch seine eigene Haltung verneint wird. Ich glaube, daß schon diese Erwägungen ausreichen müßten, um ISS7
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