9658 X-248, 2«. Oktober 1927. Künftig erscheinende Bücher. VvrsenUatl f. d. Dtschn. «uchhandel. M Lü«^ce r/r LewuF/ser/r unserer ^er^ouAeu^ei// >o> >0l Über die inneren Zusammenhänge unseres Werdens im ersten Jahrtausend deut scher Geschichte weiß der Deutsche, der in allen Welten und Weltliteraturen Be scheid weiß, in der Regel rein gar nichts. Die paar 8achleute, die in theoretischen Auffassungen jener Zeit sich streiten, haben noch nichts Zusammenfassendes ge schrieben. Als ich z. B. kürzlich den Neffen eines deutschen Erzbischofs, der dazu noch 8achhistorlker von Beruf ist, frug, wie er sich die Christianisierung Deutsch lands vorstelle, antwortete er mir: „Er wisse davon gar nichts, darüber gäbe es keine Werke." Der Laie weiß aber erst recht nichts und fragen wie folgende sind ihm Hekuba: Gibt es außer Tacitus noch viele wirklich wesentliche antike «Quellen über unsere Vorfahren^ was für ein Mensch war Attila und wie lebte er§ was für geschichtliche Tatsachen liegen dem Nibelungenliede zugrunde^ waren die Germanen reif für die christliche Lehre und was waren die eigentlichen Ursachen ihres Erfolgest Diese 8ragen liegen sich auf ein paar Dutzend vermehren. Darum unternehme ich es, mit s Bänden, die besonders dem Lehrer direkt nötig sind, und auch der reifen Jugend und dem einfachen Mann in die Hand gegeben werden können, Abhilfe zu schaffen. Sie sind eine Ergänzung zu der Buchreihe „Vas alte Reich" und erscheinen unter dem Gesamttitel Frühgermanentum. L/rck Oä/o-ev uv>«/ Ludwig Wolff Die Helden der Völkerwanderungszeit Mit )t> alten Darstellungen, br. etwa M b.—, geb. etwa M r.so Das Buch, das eine Verbindung von historischem Bericht und Sage darstellt, umfaßt etwa die Zeit von sso-500. Der erste und größte Teil hat Attila im Mittelpunkt, um den sich die Goten, Burgundcn und andere Stämme gruppie ren. Der zweite Teil behandelt die Germanen in Italien: Theodcrich, Hilde brand und den Langobardcnkönig Alwin. Der 3. Teil die Helden der Franken, Thüringer, Sachsen und Dänen. Der Verfasser ist Privatdozent an der Göttinger Universität. Er folgt den Spuren Andreas Hcuslcrs, indem er ver sucht, in gestaltender weise und zugleich auch in kritischer Auseinandersetzung die Heldendichtungen der Völkcrwandcrungszeit mit ihrem historischen Lern in Verbindung zu bringen. Erst auf solche Art können jene Gestalten unserer Vorzeit in uns wiederklingen als Erlebnis der höchsten Steigerung des Menschentums des Helden, wir erleben durch die Sage in Ergän zung zur Tatsachenschilderung der reinen Historie hier die Lräfte, die hinter den Taten standen. Wilhelm Capelle, Die ältesten geschichtlichen Zeugnisse vom germanischen Menschen. Heinrich Timerding, Die Christianisierung Deutschlands von öoo—zoo in zeit genössischen Zeugnissen. ^ Eugen Diederichs Verlag in Jena