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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 01.02.1927
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- 1927-02-01
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- 01.02.1927
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26, I. Februar 1927, Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel Arbeit, bei der sich Aufenthalt an Aufenthalt reiht und «wobei nicht viel fertig wird; zuweilen müssen solche Handschriften erst von einem findigen Korrektor abgeschrieben werden, bevor der Setzer überhaupt etwas damit ansangen kann; dies ist bei Ma schinensatz keine Seltenheit. Taktvollere Autoren mit schlechter Handschrist liefern wohl Abschriften ihrer Manuskripte. Aber auch diese haben ihre Mängel, weil die Abschreiber sehr ost von dem, was sie abschreiben, gar nichts verstehen und darum unliebsame Fehler in das Manu skript hineinbringcn, die bei der uachherigen, nieist recht flüchtigen Durchsicht übersehen werden. Die Unzulänglichkeit der Schreib maschine tut noch ein übriges, wie bei Fremdsprachlichem, wenn auf der Maschine die Akzentbuchstaben fehlen, oder bei Abschrift von mathematischen Arbeiten, wo nicht alles mit genügender Deut lichkeit wiedcrzngcben ist, wie Index und Exponent oder ähnliches. Dazu werden Formelwertc ganz besonders gern von, Abschreiber mistverstanden, oder wenn er sic selbst handschriftlich in die Abschrift eiuträgt, so hingcmalt, dast der Setzer nicht mehr erkennt, was es sein soll- wie dies bei griechischen Buchstaben und anderem ost der Fall ist. Und doch liegt cs im Interesse des Verlegers, ein Manu skript so an die Druckerei abgeben zu können, dast über alle Einzel heiten des Satzes volle Klarheit herrscht, denn Korrekturen wer den, besonders bei Zeilengust-Maschinensatz, kostspielig. Aber auch bei Einzelbuchstabensatz ist es nicht nur die Verbesserung der Fehler selbst, die in Rechnung zu stellen ist — auch das Wiedcr- bcreitstellcn der Setzkästen, das Ausstellen der Druckformen (Satz- brettcr), das Ans- und Ausbindcn der Seiten, die Herstellung neuer Abzüge usw. machen einen nennenswerten Teil der durch die Korrektur verursachten Arbeit aus. So erklärt es sich, wenn bei verhältnismäßig wenig Korrektur der in Rechnung gestellte Zeitverlust hoch erscheint. Eine gcnane und zuverlässige Überprüfung eines Mann- skriptcs auf seine Satzreife ist durchaus keine »Nebenarbeit« und er fordert die gehörige geistige Sammlung und Zeit — eine nur ober flächliche Durchsicht hat aber nicht allzuviel Wert, weil bei ihr vieles unbcrichtigt bleibt, was später eben die Korrekturen nötig macht, die man durch die Überarbeitung vermeiden wollte. Wer ein Manuskript druckreif machen soll, must nicht nur eine umfassende Bildung, sondern auch reichliche satztechnischc Kenntnisse besitzen, ja die letzteren sind eigentlich das Wesentliche. Bei sogenannten »glatten» Werken, also Romanen, Erzäh lungen, einfachen beschreibenden Aussätzen aus nur einer Text- schrist usw. ist die mangelhafte Satzreife des Manuskripts weniger verhängnisvoll, weil bei entsprechender Satzanweisung die Druckerei vieles selbständig regeln kann. Die Satzanweisung must jedoch mindestens die Angaben enthalten über: Rechtschreibung, z. B.: »nach Duden», Schreibung von Eigennamen oder besonderen Bezeichnungen, deren Schreibweise nicht ohne weiteres feststcht oder von einer gegebenen abweichen soll, Einteilung in Kapitel usw., z. B. ob diese stets mit neuer Seite beginnen sollen, Überschriften; bei mehrfacher Gliederung ein-, zwei-, dreimal usw. unterstrichen, Kolumnentitel, ob toter lblotze Seitenzahl) oder lebender (Sci- teninhaltsangabe), und wenn elfterer, ob oberhalb oder unterhalb des Seitentextes, Auszeichnungen, ob fett, gesperrt, Kursiv usw., Absätze müssen im Manuskript deutlich kenntlich sein, eventuell sind sie mit s zu bezeichnen, bei Gedicht- oder Mundartensatz ist es nötig, über die An wendung des Apostrophs Anweisung zu geben, z. B. -keine Apostrophe» oder »Apostrophe nicht bei abfallenden Aus lauten wie Freud, End, Lieb usw.». Die Regelung der vorgenannten Dinge genügt aber bei vielen Druckarbeiten nicht. Jeder Stoff kann seiner Eigenart entsprechend noch Bestimmungen über mancherlei anderes erfordern, so über Abkürzungen, besondere Satzanordnung usw. Bei Verwendung mehrerer Schriftgrade sollten im Manu skript die aus einer andern Schriftgröße als der Tcxtschrift zu setzenden Stücke unbedingt durch einen seitlich längs des ganzen 130 Absatzes angebrachten farbigen Strich gekennzeichnet sein, aber nicht nur am Anfang des betreffenden Stückes »Petit« usw. hin- gcschrieben werden, denn ost ist es dem Setzer nicht klar, bis wohin diese Angabe Gültigkeit hat. Dann handelt es sich zunächst um die Rechtschreibung. Wird über sie nichts bestimmt, muß die Druckerei annehmcn, daß Recht schreibung nach Duden gewünscht wird. Rechtschreibfehler im Manuskript zu berichtigen, ist dann nicht unbedingt erforderlich. Mag unsere amtliche Rechtschreibung auch ihre Mängel haben, für den Druck eines Buches wird es immer noch das beste sein, sich ihrer zu bedienen, schon weil dafür ein sicherer Anhalt im Duden gegeben ist, der eine einheitliche Durchführung ver bürgt. Hat ein Verfasser besondere Gründe, in einzelnen Punk ten von den amtlichen Vorschriften abzuweichc», so hat er nur nötig, Anweisung zu geben, worin die gewünschten Abweichungen vom Duden bestehen. Auch für Werke mit zahlreichen Sonder ausdrücken, die im Duden nicht verzeichnet sind, z. B. medizinische, läßt sich, wie die Ersahrung lehrt, die neue Rechtschreibung ohne Schwierigkeit anwenden, weil die gebräuchlichsten Wortstämme doch durch irgendein Wort im Duden belegt sind. Wer dennoch medizinische oder naturwissenschaftliche Stosse nicht nach Duden drucken lassen will, sollte sich wenigstens an das diesen Stoffen be sonders Rechnung tragende Buch von Jansen, Rechtschreibung der naturwissenschaftlichen und technischen Fremdwörter, anlchncn, welches drei Möglichkeiten der Schreibweise auscinanderhält: 1. die sogenannte zoologische Schreibung, das ist die in Regeln gebrachte alte C-Schreibung; 2. die gelehrte Schreibung, das ist eine Schreibweise, die dem C noch einen weiten Spielraum gewährt, und 3. die volkstümliche, das ist die neue Recht schreibung, die im Jansen dadurch kenntlich ist, daß in der ge lehrten (im Jansen in Schrägschrift gedruckten) Rechtschreibung diejenigen C, welche volkstümlich durch K oder Z zu ersetzen sind, fett gedruckt sind; im übrigen sind die Wörter der volkstümlichen Schreibung im Jansen in Fraktur gedruckt. Die Schreibung häufig vorkommender Eigennamen (geschicht liche, geographische) ist, wenn darüber Zweifel bestehen, besonders auzugeben. Mehrsach zusammengesetzte Wörter müssen ost, um gut les bar zu bleiben, gekuppelt, d. h. in ihre durch Bindestrich ver bundenen Teile zerlegt werden. Die bekannte Regel, wonach Zu sammensetzungen, die aus nur zwei Worten bestehen, nicht, wenn sie aber aus drei oder mehr Worten bestehen, grundsätzlich zu kuppeln sind, ist praktisch nicht ohne weiteres durchführbar, weil nur aus zwei Worten bestehende Zusammensetzungen sehr schlecht lesbar sein können: Elbebene (Elb-Ebene), Sichcrgehcn (Sich- Ergchen), Schilderhebung (Schild-Erhebung), Berglcin (aber die Pflanze Berg-Lein) usw., während aus vier und fünf Worten be stehende noch ganz leicht zu übersehen sind, wie z. B.: Zwei- zylinderkrastwagcn, Hintertreppenroman, Vorstadtwarenhaus usw. Man zerlegt längere unübersichtliche Zusammensetzungen nach Maßgabe der sachlichen Zusammengehörigkeit der Teile, also z. B. Heißdamps-Schnellzugslokomotive, Verkehrsregelungs-Ange legenheiten, Zwillings-Reihcnverbundmaschincn. Diese Einteilung kann aber ost nur der mit der Sache Vertraute vornehmen, wes halb der Verfasser eines maschinentechnischcn oder ähnlichen Werkes die Kuppelung solch langer Fachwörter selbst bestimmen sollte. Abkürzungen durch das ganze Buch hindurch gleich mäßig zu behandeln, gehört zur Ordnung und findet wohl immer die Zustimmung der Verleger. Uber Kürzungen, die nicht im Duden stehen oder sonst keine feststehende Form haben, ist es nötig, bestimmte Angaben zu machen, wenn man die Regelung nicht der Druckerei überlassen will, die dann gewöhnlich eine im Manu skript bevorzugte oder ihr aus anderen Gründen angebracht er scheinende Form durchführt, bei schwierigen, besonders wissenschaft lichen Stoffen nicht immer nach Wunsch des Verfassers. Für einzelne Wissenszweige gibt es Verzeichnisse, auf welche gegebenen falls nur hingewicsen zu werden braucht, oder noch besser ein Exemplar dem Manuskript bcizulegcn ist. Solche Verzeichnisse sind für Rechtswissenschaft die »Vorschläge des Deutschen Juristen tages- vom September 1904, für Technik usw. das Merkblatt des Ausschusses sür Einheiten und Formelgrößen (AEF), worin auch
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