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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.03.1914
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1914-03-05
- Erscheinungsdatum
- 05.03.1914
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- Saxonica
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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53, 5. März 1914. Redaktioneller Teil. Börsenblatt s. d. Dtschn. Buchhandel. Werk von Leo Rauth, einem jung gestorbenen Leipziger Künstler, der den hypermodernen und »übertrieben preziösen« Ästheten der neuesten Zeit angehörte und durch die Wahl seiner Stoffe (die j6un688o äorös auf ihren Wegen und Abwegen, Tanz- und Faschingsbilder u. dergl ). ihre gewagte Behandlung und durch kecke Farbengebung Aufsehen erregt hat. Interessant ist er auch als Radierer, als Exlibriszeichner und als Plakatkünstler gewesen. Der erste Katalog ist durch 16 Tafeln und 2 Porträts illustriert. L. k>. Roth, 0r Paul, Die NeuenZeitungen in Deutsch land im 15. und 16. Jahrhundert. (Preis- schriften der Fürstlich Jablonowskischen Gesellschaft zu Leipzig, Baud X1TII.) Druck uud Verlag vou B. G. Teubner in Leipzig 1914. Preis 5 ord. In dem vorliegenden Buch von Or. Roth haben wir einen wichti gen Beitrag zu der Geschichte des Buchgewerbes, insbesondere in be zug auf die Anfänge des Zeitungswesens, vor uns. Es handelt sich um ein auf Grund archivalischen Materials verfaßtes Quellcnwerk. An 15 deutschen Bibliotheken hat der Verfasser mit großem Fleißc dieses Material gesammelt, und zwar namentlich in denjenigen, die die größ ten Bestände an Neuen Zeitungen besitzen. Neue Zeitungen in die sem Sinne sind die brieflichen, für die Öffentlichkeit bestimmten aktuel le» Nachrichten des 15. und 16. Jahrhunderts, die einen bedeutenden Faktor im öffentlichen Leben jener Zeit ausmachen und als Ausdruck der öffentlichen Meinung von besonderer Wichtigkeit sind. Der Ver fasser konnte auch Nachweisen, daß es bereits einen bestimmten Stab von Korrespondenten gab, die sich mit der Abfassung Neuer Zeitungen be faßten, und zwar waren dies entweder Hof-, Militär- und Kirchen beamte oder Angehörige des intellektuellen Bürgertums oder endlich berufsmäßige Korrespondenten. Wichtig erscheint weiter der Nachweis des Verfassers, daß diese Neuen Zeitungen in engster Berührung mit den historischen Volksliedern stehen, die man als gereimten Ausdruck der öffentlichen Meinung ansehen darf und die oft genug diese Neuen Zeitungen ergänzen oder ersetzen. Die Leser des »Börsenblattes« wird es weiter besonders interessieren, daß die großen Drucker jener Zeit auch die Neuen Zeitungen druckten, obschon sich manchmal Drucker und Druckort schwer feststellen lassen. Aber auch die kleineren Drucker und die dem Buchdruck nahestehenden Gewerbe sind an dem Druck Neuer Zeitungen stark beteiligt. Der Nachdruck blühte, manche wichtige Nachrichten wurden aber durch Nachdrucks- vcrbote zu schützen gesucht. Die Zensur läßt sich schon vor 1500 Nach weisen. Meistens tragen diese Neuen Zeitungen auf dem Titelblatt einen Holzschnitt oder auch Umrahmungen und Vignetten. Vielfach finden sich auch Kupferstiche. Die Auflage der Neuen Zeitungen wird im allgemeinen auf 1000 Exemplare zu beziffern sein, manche haben aber auch größere Auflagen erlebt, je nach der Wichtigkeit und dem Interesse des Gegenstandes. Das einzelne Exemplar kostete im allge meinen 6 aber es finden sich auch Nachweise über höhere Preise bis zu 20 und 36 «f. Der Buchhändler fand bei seinem Vertrieb dieser Neuen Zeitungen eine starke unzünftige Konkurrenz nicht nur bei dem gesamten Buchgewerbe, also bei den Buchdruckern, Buchbindern und Formschneidern, sondern darüber hinaus bei dem Kaufmann, der neben allerlei anderen Waren auch Bücher führte. Der Hausierhandel blühte ebenfalls auf Messe» und Märkten, auf den Gassen und Plätzen wurden die Zeitungen umgetragen oder ansgcsuugen. Die Zeitungen sind für die große Masse bestimmt und werden vou allen Schichten der Bevölkerung gekauft. Das Ergebnis seiner wertvollen Unter suchungen faßt vr. Roth in folgenden 3 Sätzen zusammen: »1. Die Neue Zeitungs-Literatur ist hinsichtlich ihres inhaltlichen Charakters, ihrer technischen Herstellung und ihres Vertriebs nicht eine für sich dastehende Erscheinung, sondern nur ein Zweig der überaus ver breiteten Flugschrifteuliteratur des 15. uud 16. Jahrhunderts, mit deren anderen Gebieten libcrgangsformen eine enge Verbindung Her stellen. 2. Zum überwiegenden Teile stellen die echten Neuen Zeitun gen nichts anderes vor als in Druck gegebene briefliche Nachrichten der verschiedensten Art. Dieser Zusammenhang erstreckt sich von gelegent lichen Privatbriefen bis zu den geschriebenen Wochenzcituugcn der 2. Hälfte des 16. Jahrhunderts; eine besonders wichtige Nolle als Quelle Neuer Zeitungen spielt die organisierte berufsmäßige Bericht erstattung. 3. An der Herstellung und dem Vertrieb der Neuen Zei tungen ist nahezu das gesamte Buchgewerbe jener Zeit beteiligt, das allerdings damals, besonders bis zur Mitte des 16 Jahrhunderts, »och nicht so differenziert war wie heute. Speziell für de» Vertrieb sorgte, wie bei der gesamten Flugschrifteuliteratur, in erster Linie der sehr zahlreiche Stand vou Hausierern und Kleinhändlern.« Jena. A l e x a u d c r E l st e r. Kleine Mitteilungen. Ein deutsches China-Institut. — Im großen Sitzungssaal der Dis konto-Gesellschaft in Berlin, Unter den Linden 35, fand am 28. Fe bruar eine Besprechung zwischen den Führern der großen wirtschaft lichen, industriellen und kolonialpolitischen Verbände zwecks Gründung eines »Deutschen China-Instituts« statt, an der als Vertreter des Börseuvereins dessen 1. Schriftführer, Herr Georg Kreyenberg-Berlin, teilnahm. Der General-Feldmarschall Freiherr von der Goltz eröffuete in Vertretung des Vorsitzende» des Arbeitsausschusses Exzellenz Or. Fischer, der am Erscheinen behindert war, die Versammlung. Er gab einen gedrängten Überblick über die bisher geleistete Arbeit, schilderte kurz die verschiedenen Wandlungen, die der Gedanke, der zu der gegen wärtigen Versammlung geführt habe, im Laufe der letzten Jahre er fahren habe, bis es endlich gelungen sei, aus der Grundlage des nun mehr vorliegenden Programms eine Einigung auf der ganzen Linie zu erzielen. Das Wort nahm sodann Or. Vosberg-Rekow vom Präsidium der Deutsch-Asiatischen Gesellschaft zn einer programmatischen An sprache. Er hat seine Ausführungen in einer besonderen Broschüre niedergelegt (Ein Deutsches Chinainstitut, Verlag von I. Guttentag G. m. b. H., Berlin 1913), deren Inhalt den bisherigen Verhandlungen und Debatten zugrunde gelegen hat und die nunmehr der Öffentlichkeit zugänglich gemacht wird. Auf Grund des in dieser Broschüre skizzier ten Aufgabenkreises und Planes wurde nach kurzer Aussprache das Deutsche China-Institut begründet. Es wird geleitet von einen, Prä sidium, in dem die folgenden Körperschaften durch ständige Delegierte vertreten sein werden: Der Zentralverband Deutscher Industrieller durch 2 Delegierte, der Bund der Industriellen durch 2 Delegierte, die Zentralstelle für Vorbereitung von Handelsverträgen durch 2 Dele gierte, der Verein zur Wahrung der Interessen der chemischen Industrie Deutschlands durch 2 Delegierte, der Verein zur Wahrung der Wirt schaftsinteressen der deutschen Elektrotechnik durch 1 Delegierten, die Vereinigung deutscher Elektrizitätsfirmen durch 1 Delegierten, das Hanseatische Reederei- und Exportgeschäft durch 3 Delegierte, der Verband Deutscher Exporteure durch 2 Delegierte, die Deutsch-Asiatische Gesellschaft durch 3 Delegierte, der Ostasiatische Verein, Hamburg, durch 3 Delegierte, die Deutsche Kolonialgesellschaft durch 3 Delegierte, die Bankwclt durch 3 Delegierte, darunter 1 Vertreter der Deutsch-Asiati schen Bank, die Vereinigung zur Errichtung deutscher technischer Schulen in China durch 1 Delegierten, das B u ch h ä n ö l e r k o m i t e e für Verbreitung deutscher Lehrmittel in China durch 1 Delegierten, das Kolonialwirtschaftliche Komitee durch 1 Dele gierten und der Neichsverband der deutschen Presse durch 1 Delegierte». Alle diese Körperschaften haben ihre Vertreter bereits ernannt. Außer dem ist die Znwahl besonders ausgezeichneter Persönlichkeiten vorge sehen, durch die das Präsidium bis auf 40 Personen ergänzt werden kann. Bis zur Bildung des Bureaus wird die Deutsch-Asiatische Ge sellschaft die Geschäfte vorläufig fortführe». Aus dem vorläufigen Arbeitsprogramm seien folgende Sätze wiedergegeben: Das China- Institut hat den Zweck, der Bevölkerung des chinesischen Reichs die Errungenschaften der deutschen Wissenschaft uud Technik in ihrem gegen wärtigen Stande zu vermitteln und die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und China zu fördern. Das Institut sucht diesen Zweck insbesondere durch Gründung und Unterhaltung deutsch-chine sischer Realschulen, technischer Schulen, Medizinschulen und anderer Hochschulen sowie deutsch-chinesischer Kranken- und Heilanstalten, durch Entsendung deutscher Lehrer und Arzte an chinesische Schulen und Krankenanstalten, durch Unterstützung deutscher Missionsschüler zur Pflege deutschen Sprachenunterrichts, durch Einrichtung von Büchereien, Übersctzungsstellen, Sprachkursen und anderen Bilduugsanstalten, sowie durch Verbreitung passender Schriften in China, durch Unterstützung von Forschungsreisen nach China und durch Fürsorge für die sich in Deutschland zu ihrer Ausbildung aufhalteuden Chinesen zu erreichen. Die erste öffentliche Tagung des Jungdcutschlandbundes wird in diesem Jahre auf Einladung des Landesausschusses Württemberg Juugdcutschland in Stuttgart in der Zeit vom 21. bis 24. Mai stattsindeu. Bibelrevisiou. — Abdruck von Bibelstcllcn. — Von dem Vorstände der Vereinigung der Schulbuchverleger geht uns nachstehende Mittei lung zu: In Nr. 299 des Bbl. 1913 war ein Erlaß des preußischen Kultus ministeriums vom 22. Oktober 1913 veröffentlicht, wonach bis zum Januar 1917 die im Gebrauch befindlichen biblischen Lesebücher uud biblischen Geschichtsbücher entsprechend der kürzlich vorgenommeneu Re vision des Bibeltcxtes geändert werden müßten. Da sich gegen diese Bibelrevisiou immer mehr gewichtige Stimmen aus fast allen theolo gischen und pädagogischen Lagern, z. B. Prof. Strack in der Positive» Union 1913, Oktober, Prof. W. Bornemann in der Chr. Welt 1913, 355
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