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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.01.1925
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1925-01-29
- Erscheinungsdatum
- 29.01.1925
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- Deutsch
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165 6 Börsenblatt f. d. Dtschn. vuchhanbel. Sprechsaol. ^ 24. 29. Januar 1925 brief senden, da eS erstens zu lange dauert, bis das Buch kommt, und zweitens die Spesen vielleicht über den Verdienst gehen. Die Herren Verleger müssen das berücksichtigen und ins Saar- gcdiet jedes bestellte Buch sofort abscnden, wenigstens soweit cs sich am Kleinigkeiten unter Kreuzband handelt. Saarbrücken, im Januar 1926. I. Kräme r. Mihftiinde. ' sBgl. Bbl. Nr. 18.) Auch in der letzten Zeit haben sich im Sprechfaul des Börsenblattes mehrere Sortimentsfirmcn darüber beklagt, daß der Verlag Vorein sendung des Rechnungsbetrages verlange und dadurch die Lieferung Verzögere, oder unter Nachnahme liefere und dadurch kleine Sendungen so sehr verteuere, daß kaum noch ein Nutzen übrig bleibe. Aber wie soll es anders sein? Ter Verleger macht immer wieder die Erfahrung, daß die Zusicherung: »Zahlung erfolgt sofort nach Empfang« oft von den Sortimentern gegeben wird, die von vornherein darauf aus- gehen, Bücher unbezahlt in ihren Besitz zu bringen. Als mein Sprech- saal-Artikel »Zahlung sofort nach Empfang-« in Nr. 213 des Bbl. von 1924 erschienen war, erhielt ich viele zustimmende Briese aus Verleger kreisen, u. a. schrieb eine Dresdener Firma: »Wir haben eine ganze Liste derartiger böswilliger Schuldner, die trotz Klagedrohung, trotz Drohung mit der Meldung zur Kreditliste nichts wieder von sich hören lassen, und es befinden sich darunter auch Mitglieder des Börsenver eins. Diese Freibeuter des Buchhandels wissen schon, daß der Verleger wegen der kleinen Beträge sdie sich aber zu Hunderten von Mark summieren) nicht klagt und, um sich nicht immer von neuem zu ärgern, durch derartige Posten schließlich einen Strich macht. Der redliche Sortimenter aber hat ein Recht darauf, gegen die Nachteile, die ihm durch das Verhalten jener weniger gewissenhaften Fachgenossen ent stehen, geschützt zu werden«. Das ist gewiß richtig. Es muß endlich einmal diesen Mißständen ein Riegel vorgeschoben werden. Es gibt keinen anderen Handelszweig, der Waren in so vielen kleinen Einzel posten bezieht wie der Buchhandel. In vielen Fällen ist der direkte Bezug notwendig. Die Bezahlung durch BAG oder Kommissionär wäre nun das Einfachste. Wer aber als Sortimenter diesen Weg nicht wählt, sondern »Zahlung nach Empfang« verspricht, sein Versprechen indessen nicht hält, sollte dazu gezwungen werden. Die Kreditliste allein kann das Druckmittel nicht sein. Denn sie hat es nicht verhin dert, daß der ldbelstand mehr denn je in die Erscheinung tritt. Ab hilfe können nur »Vertrauliche Mitteilungen« schaffen, die etwa monatlich erscheinen, jedem Börsenvereins-Mitglied zur An meldung der einzelnen »Fälle« offen stehen und allen Verlegern gegen eine geringe Bezugsgebühr geliefert werden müßten. Berlin-Steglitz. Hermann Stoß, Hausarzt-Verlag. In Bücher einqeleqte Prospekte und die Post. Eine Leipziger Postonstalt ist dazu libergegangen, unteilbar« Druckbände, die über 1 KZ wiegen, aber bis zur Gewichtsgrenze von 2 KZ noch mit 39 Pf. Porto als Kreuzbänder versandt werden können, so zu kontrollieren, daß sie derartige Truckbände aus den Papphlllsen hcrausnimmt, sie durch blättert und nach Prospekten sucht. So wurde mir Bllchmann, Geflügelte Worte wieder zurück- gegeben, weil sich in dem Buche zwei von der Verlagsfirma einge legte Prospekte vorfan-den, was unstatthaft sei. Ich wußte selbst verständlich von deren Vorhandensein nichts, weil ich mir den Luxus nicht gestatten kann, alle zur Versendung gelangenden Bücher Seite für Seite durchzuschen. Für die Verleger derartiger Werke dürfte Las Vorgehen der Postbehörden von Interesse sein. Leipzig. G. Lunkenbein. Stoßseufzer eines kleinen Antiquars zum Jahreswechsel! Die Buchhändler sind doch eine zufriedene Sippe. Der Durch gang bei allen Berichten über das Weihnachtsgeschäft 1924 ist der Satz: es hätte schlimmer sein können. Also die Weihnachtsumsätze haben alles wieder ins gleiche gebracht! Wie sagt doch Wilhelm Naabe: »Unsere tägliche Selbsttäuschung gib uns heute«. Die Tage vom 14. bis 24. Dezember haben den schlechten November und die miserable erste Hälfte des Dezember vergessen lassen ... So war es immer im deutschen Buchhandel, wenn man in der Wahl seiner Eltern resp. Schwiegereltern nicht vorsichtig gewesen war: Armut und Reichtum gib mir nicht, aber doch wenigstens soviel, daß ich mit einem sauberen Conntagsröckchen einen Spaziergang ins Frei« mit Kind und Kegel machen kann. Allenthalben wird die Kauflust ge rühmt, je veux, qusuck je peux! Auch ein Trost, denn früher konnte man den Leuten die Bücher nachwerfen, und sie klagten hinterher wegen Körperverletzung. Könnte man nicht von einem klassischen Zeitalter reden, da doch die Nachfrage nach Klassikern wirklich groß ist? Merkwürdigerweise hat aber das Angebot von wirklich guten Büchern auf dem antiquarischen Büchermarkt, trotz der Geldknapp heit, erheblich nachgelassen. Nur der Nevolutionsschund wird einem mit Vorliebe ins Haus gebracht. Autoren, die von unverständlichen Wallungen angetrieben, allerhand von sich gaben, das jetzt kein Mensch mehr genießen will, Dichter, die hinter der seligen Friederike Kempner weit zurllckstehen, Dramatiker, die sich selbst mehr erschüttert haben als den Loser, Nomauziers, die erotische Grotesken schreiben und doch nur nach Sauingen gehören. Ein Glück, daß man dergleichen noch genügend stehen hat und mit einer bezeichnenden Gebärde sagen kann: danke, ich habe noch genug davon. Wenn Sie mal wieder Bedar-s haben sollten, bitte! ..... Überproduktion! Es war wie eine Erlösung, als das Börsenblatt einige Tage vor Weihnachten einen Umfang hatte, wie man ihn vor 49 Jahren gewohnt war, aber schon »schwellt es wieder wie ein Elefant- und verlangt über eine Stunde Zeit, um sich durchzuarbeiten. Es geht bald über Menschenkräste, alles zu behalten, was dort in tönenden Worten von strebsamen Verlegern als unumgänglich nötige Geistesprodukte der staunenden Mitwelt angepriesen wird. Ich sag' euch, gebt nur mehr und immer mehr, So könnt ihr euch vom Ziele nie verirren. Sucht nur die Menschen zu verwirren, Sie zu 'befriedigen ist nicht schwer. Na und ob! Wie oft muß man sich wohl von seinem Dreibein er heben, um mit höflicher Verbeugung den wunderlichsten Anforderungen entgegenzutrctien: Haben Sie Abziehbilder? — Bitte einen Brief bogen! — Ziehharmonikas können Sic wohl nicht reparieren? — 50 was ähnliches wie Strindberg. — Pausepapier. — Der, wo in die Hölle fährt. (Es sollte Faust sein.) Was kostet das? 2 Mark. Mehr als 29 Ps. habe ich nicht. — Einen Anmeldeschein. — Eine Nolle Klosettpapier, aber nicht zu dünne! Muse, verhülle dein Haupt! Es waren Damen zugegen, und sie lachten, lachten noch, als sie aus der Tür gingen, und ich lachte mit. Lächerlich sind übrigens die Offerten, die von den Herren Kol legen abgegeben werden, wenn ein Gesuch im Börsenblatt steht. Be sonders die Brunsvicensien reizen zum Größenwahn. Die Herren scheinen zu denken, daß hier in Braunschweig Krösusse sitzen, ausge rechnet in Braunschweig, von dem alle Buchhandlungsreisende be haupten, daß sie keinen schlechteren Platz hätten. Es ist übrigens schon einmal an dieser Stelle aus die übertrieben hohen Preise bei den antiquarischen Angeboten hingewiesen worden. B r a u n s ch w e i g. W i l h e l m S ch o l z. Zu den Mitteilunqen der Werbestelle im Bbl. Nr. 8. Wirklich ein Svnderfenster für Earl Spitteler!?? Ist das kein . . . Druckfehler? Carl Spitteler, der in unserer tiefsten Not uns in den Rücken fiel! Carl Spitteler, der eine französische Auszeich nung hierfür erhielt! Bitte, widerrufen Sie diese Entgleisung! Deutscher, gedenke, daß Du ein Deutscher bist! Pass au. Gg. Kleiter. Grundsätzlich ist zu bemerken, daß die Werbestelle nicht das Recht zur Ausübung irgendeiner Zensur hat. Es ist der Werbestelle bekannt, daß Spitteler an einzelnen Orten nicht, an anderen aber sehr stark begehrt ist; di« von dem Herrn Einsender bemängelte Mitteilung hatte lediglich den Zweck, diese Firmen auf eine Gelegenheit zu erhöhtem Absatz aufmerksam zu machen. Den jenigen Firmen, die die Einstellung des Herrn Einsenders teilen, kann höchstens empfohlen werden, im vorliegenden Falle die »Mit teilungen der Werbestelle« nicht zu beachten. Im übrigen ist es dem Unterzeichneten nicht klar, wo der Herr Einsender die Berechtigung für sich herleitet, die Werbestelle, d. h. also ihren Leiter, zu mahnen: Gedenke, daß Tu ein Deutscher bist. Ter Unterzeichnete jedenfalls glaubt es nicht nötig zu herben, von irgendeiner Seite — welche es auch sei — an seine Pflichten in dieser Beziehung erinnert zu werden und mutz auch den Versuch dazu zurück- weisen. Werbe st ellcdes Börsen Vereins. Erhard Witte k
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