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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.01.1925
- Strukturtyp
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- 1925-01-29
- Erscheinungsdatum
- 29.01.1925
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- Deutsch
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1654 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Redaktioneller Teil. 24, 29. J<uruar LSLö. auf Lager wären, während wegen der allgemeinen Unkenntnis fremder Sprachen die amerikanischen Buchhändler immer nur Bllcher in einer Sprache feilhielten. In Japan seien im Übrigen durch das Erdbeben die Preise für antiquarische Bllcher verdreifacht worden, denn von alten Biichern sei so viel zerstört worden, daß die Bllcher, die älter als 400 Jahre seien, auf die Hälfte gegen früher in Anzahl zurück- gegangen seien. Sch. Aus den Vereinigten Staaten. — In der amerikanischen Zeit schrift ?ubli8li6r8' VVeeüI^, dann auch übernommen von der englischen Verlegerzeitung, wird über das alte amerikanisch-schweizerische Ver- lagsunternehmen »öenriger Lrotllers« berichtet mit der Überschrift »H. long kublisdinZ Hwtorx«. Von der Firma in Einsiedeln in der Schweiz, deren Gründer 1841 gestorben ist, wurde 1853 eine Filiale in NewAo-rk gegründet, die bald ganz selbständig betrieben worden ist. Von New Jork aus wurden dann Zweighäuser in Cincinnati und Chicago gegründet und eine eigene Druckerei in Brooklyn. Die heuti gen Inhaber, die Herren Lavier W., Bernard A. und Alfred F. Benziger, seien die Ur-Urenkel des Firmengründers. Sch. Vereinheitlichung des Messewesens im Auslande. — Neuerdings hat man auch in Spanien eingesehen, daß eine Vereinheitlichung des Messewesens im dringenden Interesse der Gesamtwirtschaft des Lan des liegt. Durch ein königliches Dekret ist deshalb bestimmt worden, daß künftig in Spanien jährlich nur eine Messe stattfinden darf, und zwar jährlich abwechselnd in Valencia und Barcelona. 1925 wird die Messe in Valencia, 1926 in Barcelona veranstaltet. Auch in England, der Tschechoslowakei, Österreich und anderen Ländern haben die Zentralisierungsbestrebungen im Messewesen im letzten Jahre erhebliche Fortschritte gemacht. Das seltenste Buch des letzten Jahrhunderts. — Während wir bei alten Büchern, besonders bet den Drucken der Frühzeit, den sogenann ten Inkunabeln, die Niesenpreise verstehen können, die oft dafür an gelegt werden, muß cs uns in Verwunderung setzen, daß Bücher, die vor noch nicht einem Jahrhundert erschienen sind, bereits so ungeheuer selten sein können. Zu den größten Seltenheiten der neueren Litera tur gehört der geniale Erstlingsroman von Dickens, seine »Pickwick Papers«. Die Erstausgabe dieses berühmten Buches ist wohl zweifel los das teuerste Buch des letzten Jahrhunderts, denn es sind für ein Exemplar schon 20 000 Mark gezahlt worden, ein Preis, den sonst nur die bedeutendsten Wiegendrucke oder Werke, wie die ersten Shakespeare- Folio, erreichen. Um jedes Exemplar dieser Erstausgabe entbrennt auf den Auktionen ein heftiger Kampf, und die Preise werden immer höher hinaufgctrieben. Man kennt gegenwärtig kaum ein Dutzend vollständige Exemplare. Der Grund für diese Seltenheit liegt haupt sächlich. wie H. L. Humphreys in einem englischen Fachblatt ausführt, in dem Umstand, daß der Roman des damals noch ganz unbekannten »Boz« — wie sich Dickens nannte — in Lieferungen erschien. Die erste Lieferung des unsterblichen Werkes wurde am 31. März 1836 ausgegeben und präsentierte sich in einem grünen Papierumschlag. auf dem ein Bild mit dem schlafenden Herrn Pickwick und einem Sportsmann zu sehen war, der auf einen kleinen Vogel schießt. Dis ersten drei der monatlich erscheinenden Lieferungen wurden nur in 400 Stück gedruckt, und diese Erscheinungsform in losen Heften hat viel dazu bcigetragcn, daß die meisten Exemplare untergegangen sind. Für jede dieser drei ersten Lieferungen sind in letzter Zeit Summen von 100 Pfund für das Stück gezahlt worden. Die allmähliche Preis steigerung für diese Erstausgabe ist ein bezeichnendes Beispiel für den Wert, den Seltenheiten erhalten können. Im Jahre 1870, dem Todesjahr von Dickens, wurde für ein schönes Exemplar des »Pickwick« in den Originalumschlägen der Preis von 300 bis 400 Mark gezahlt. Diese Preise veränderten sich nicht bis in die 90er Jahre des vorigen Jahrhunderts. 1898 und 1899 wurden zwei Exemplare verkauft, von denen das bessere 480 Mark brachte. Dann aber kam ein gewaltiger Sprung, und 1903 wurde bereits für ein mäßig erhaltenes Stück in London der Preis von 2840 Mark gezahlt. Fünf Jahre später erwarb ein amerikanischer Sammler die Erstausgabe der Pickwickicr für 5600 Mark, und drei Jahre später. 1911. brachte ein ziemlich fleckiges Exemplar 3700 Mark. 1914 wurde ein Exemplar, das 20 Jahre vorher 680 Mark gebracht hatte, für 10 000 Mark erworben. Den höchsten Preis erreichte das Buch im April 1916, wo ein ganz hervorragendes Exemplar, dem eine Seite des Originalmanuskripts beilag, auf einer amerikanischen Versteigerung 20 000 Mark erzielte. Heutzutage kann man die »Pickwickicr« als das seltenste und wert vollste Buch des letzten Jahrhunderts bezeichnen. Brieftelegramme im Verkehr mit Österreich. — Vom 1. Februar an werd-en Mischen Deutschland und Österreich Brieftelegramme aus getauscht. Die Gebühr beträgt 50 v. H. für ein gewöhnliche Tele gramm; dabei ist eine Mindestgebühr für 20 Wörter zu entrichten Die Brieftelegramme müssen vor der Anschrift den gebührenpflichti gen Vermerk »l-1* tragen. Andere Vermerke irgendwelcher Ar», wie kp, v, 1L, sind nicht zugelassen, wo-hl aber Angaben wie post lagernd, telegraphenlagernd, bahnlagernd. Abgekürzte Anschristen dürfen nicht benutzt werden. Eine Gebührenerstattung findet in keinem Falle statt. Im übrigen gelten dieselben Bedingungen wie für Brief telegramme des innerdeutschen Verkehrs. Nähere Auskunft erteilen die Verkehrsanstalten. Die Internationale Briesmarkcnausstellung findet in diesem Jahre in Paris vom 30. April bis 10. Mai statt. Vorgesehen sind zwei Grand Prix, zahlreiche goldene, silberne und bronzene Medaillen, sowie Ehrendiplome. Sammler, die ausstellen wollen, erfahren alle Einzelheiten durch das Markenhaus Hacker L Nau, Stuttgart, Wera- straße 17. Reklame aus 100 OOO-Mark-Scheinen. — Die reich illustrierten dänischen Halbmonatsschriften »klare Dam er« und »klare Herr er« im Verlag Steen Hasselbach in Kopenhagen (mit eigene? Buchdruckerei) erscheinen ab Neujahr vereinigt als Wochenblatt. Die Mitteilung hiervon wurde ge schmuckloser weise auf deutsche Papier markscheine (Rückseite von 100 009 Mark) gedruckt und «ntev der Überschrift »Vermählt haben sich . . .« aus der Straße verteilt. Der erste Musikwissenschaftliche Kongreß der Deutsche» Musik- gesellschast wird vom 4. bis 8. Juni dieses Jahres inLeipzig ftatt- finden, also zu gleicher Zeit wie das für den 6. bis 8. Juni angesetzte Deutsche Händelfest in Leipzig. Neben den zahlreichen fachwissen- schaftlichen Referaten werden von namhaften Vertretern der Musik wissenschaft drei Vorträge gehalten, die das Interesse weiterer Kreise in Anspruch nehmen dürften. Die Geschäftsstelle des 1. Kongresses der Deutschen M u s i k g e s e l l s ch a f t befindet sich Leipzig, Nürn- bergerstraße 36, ebenso die des Deutschen- Händelsestes. Zeitungsverbot. — Das Dresdner Polizeipräsidium macht unterm 20. Januar bekannt: Die unter dem Titel »Sport-, Film- undNoman-Echa« herausgegebene periodische Druckschrift stellt sich sachlich als dieselbe Zeitschrift dar, wie die unter dem 14. Januar 1925 vom Polizei präsidium Dresden auf die Dauer von drei Monaten verbotene Druckschrift »Das Dresdner Echo«. Die Zeitschrift »Sport-, Film- und Roman-Echo« fällt daher mit unter das vorgenannte Verbot vom 14. Januar 1925. (Deutscher Reichsanzeiger Nr. 21 vom 26. Jan. 1925.) Beschlagnahmte Druckschrift. — Durch Beschluß des Amtsgerichts Leipzig vom 17. Januar 1925 ist Heft 1 des Jahrgangs 1925 der Zeitschrift »Neigen« (Verlag Wilhelm Borngräber in Leipzig) als unzüchtig beschlagnahmt. 8t X IV 1784/24. Leipzig, 20. Januar 1925. Die Staatsanwaltschaft. (Deutsches Fahndungsblatt, 27. Jährg., Nr. 7790 vom 26. Jan. 1925.) Verbote und Verbotsaushcbungen im besetzten Gebiet. — Der General, Kommandant der Truppen, untersagt in den seit dem 11. Jan. 1923 besetzten Gebieten und in den Kreisen Düsseldorf-Stadt und -Land mit Empfang dieser Note die Zeitung Holzmarkt (erscheint zu Berlin) biszum25. März 1925. Die Exemplare, die sich im Verkauf befinden, sollen beschlagnahmt werden, und die Personen, die sich mit ihrem Verkauf oder ihrer Ver teilung befassen sollten, machen sich der für Übertretung der Erlasse des Generals, Kommandanten der Truppen, vorgesehenen Strafen schuldig. (gez.) G u i l l a u m a t. (Dienftnotc: Düsseldorf, 30. Dez. 1924.) * Der General, Kommandant der Truppen, hebt mit Wirkung vom 8. Januar 1925 an d a s V e r b o t der Zeitung »Roland« (er scheint zu Berlin, Markgrafenftraße 77) auf, da ihre Direktion d«- kanntgegcbcn hat, daß vom Januar 1925 an diese Revue umgebildet und den Charakter ändern würde. Andererseits ist die Zurücknahme des Verbots für das »Hamburger Frcmdenblatt« auch auf ihre Beischrift »Deutsche Nber fcezeitung« ausgedehnt worden. (gez.) G u i l l a u m a t. (Dienftnote: Düsseldorf, 7. Januar 1926.)
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