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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 29.01.1925
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- 1925-01-29
- Erscheinungsdatum
- 29.01.1925
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,>k 24. .29. Januar 1925. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 1331 Berechtigung nicht versagt werden kann. Es ist aber verständlich, daß sich der Verfasser in ein den Buchhandel augenblicklich so stark be wegendes Problem nicht allzusehr einlassen wollte, schon um die Ob jektivität seiner Darstellung nicht zu gefährden. Es konnte hier nur kurz der Gedankeninhalt der Stcinkopffschen Arbeit skizziert werden. Die Ausführungen lassen aber hoffentlich erkennen, wie großer Wert brr Arbeit zukommt. Sie verdient, nicht nur in die Hand des Wirtschaftlers zu kommen, sondern auch vom Mann der buchhändlerischen Praxis gelesen zu werden, der Interesse an den seinen Beruf bewegenden Gegenwartsfragen hegt. Dr. H e ß. Über die Lichtechtheit unserer Einbandstoffe. (Sich- Bbl. 1924. Nr. 277, 29S, All und 1925, Nr. 1ü.> Daß der unter obiger Überschrift in Nr. 277 dieses Blattes er schienene Artikel den Widerspruch der Kalikofabrikanten hcraus- fordern würde (Nr. 293), war wohl zu erwarten. Andererseits ha: sich durch die Veröffentlichung der Firma Hübel L Dcnck, Leipzig (Nr. 301), eine Duplizität der beiderseitigen Gedankengänge ergeben, die sehr bemerkenswert ist, weil sie zeigt, wie von verschiedenen Seiten versucht wird, dem in puncto Fortschritt etwas lendenlahmen Kaliko- vcrband zu zeigen, was das Gebot der Stunde ist. Tie meiner Ver öffentlichung voraufgegangene persönliche Unterhaltung mit verschie denen Kalikofabrikanten hat mir gezeigt, daß die Möglichkeit der Jn- danthrenfärbung der Einbandstoffe wenn auch unter Überwindung gewisser Schwierigkeiten nicht bestritten wird, daß aber innerhalb des Kalikoverbandes eine Strömung besteht, die in dieser Beziehung fort schrittlicher gesinnte Kollegen zu bremsen ein gewisses Interesse hat. Ich glaube den Kalikofabrikanten, wenn sie sagen, sie haben es schwer, wäre aber dankbar, wenn sie mir einen Zweig am Baum ver deutschen Gesamtwirtschaft bezeichnen könnten, der das mit gleichem Recht nicht von sich behaupten kann. Das Einbandgewerbe mit seiner Unzahl kleiner Existenzen hat es sicherlich nicht leichter als die Kalikofabrikanten. Wir Buchbinder müssen unserer Verlegerkundschaft aber genau so entgegenkommen und mit Neuheiten aufwarten, wie es vor dem Weltkrieg die Kalikosabrikanten den Buchbindern gegen über auch tun mußten, und wie es einige auch heute wieder möchten, aber — nicht dürfen. Der Kalikoverband geht denn auch hübsch um den Kern der Angelegenheit der Jndanthrenfärbung herum, indem sein Sprecher behauptet, daß auch die Jndanthrenfarben nicht absolut lichtecht seien, aber gleichzeitig die Einschränkung macht, »wenigstens nicht alle«. Das ist an sich schon allerhand zugegeben. Wenn auch die Fabrikantin der Jndanthrenfarbstoffe, die Badische Anilin- und Sodafabrik in Lud wigshasen a. Rh., sich aus naheliegenden Gründen des Urteils und Eingreifens in die Debatte enthält, so geht doch aus den Veröffent lichungen und den Aufklärungsschriften dieser Firma über Jndantyren- farben hervor, daß sie ängstlich bemüht ist, unter dieser Marke nur Farbstoffe auf den Markt zu bringen, die die Bezeichnung »lichtecht« vollauf rechtfertigen. Die Jndanthrenfarbstoffe als absolut lichtecht zu bezeichnen, dürfte allerdings etwas gewagt sein. Alles ist relativ, etwas Absolutes gibt es nicht, das wissen auch mir Buchbinder, die Jndanthrenfarbstoffe weisen aber einen Grad der Lichtbeständigkeit auf, die von allen sonstigen Farbstoffblassen, namentlich von denen, die die Kalikosabrikanten zum Färben benutzen, auch nicht annähernd er reicht wird. Es wird andererseits keinem Buchbinder oder Verleger einfallen, einen an sich sehr lichtbcständigcn Kaliko abzulehncn, nur weil er nicht Indanthren gefärbt ist. Um meinen Vorschlag, nicht indanthren gefärbte Einbandstoffe durch eingehende und fortlaufende Beobachtung in verschiedene Klassen der Lichtbeständigkeit einzuteilen, drückt man sich offensichtlich und will diese Versuche gern dem Ver braucher zuschieben. Ja, was nützt mir diese Feststellung, wenn ich den Kaliko schon im Hause habe? Man will also keinerlei Verant wortung übernehmen und in bezug aus die Farbstoffe keinerlei Kon trolle darüber ausüben, daß die Lichtbeständigkeit sich nur ln ge wissen Grenzen variierend hält, was allerdings mit einigen Unkosten verknüpft wäre. Gibt es denn im Kalikoverband keinen Idealismus in solchen Fragen? O ja, es gibt doch noch einige, von denen ich mit Bestimmtheit weiß, daß sie fortlaufend Versuche mit indanthren ge färbten Einbandstoffen unternehmen und gute Erfolge aufzuweisen haben. Ja, was sagt Herr b. Stritzel aus Oberlangenbielau dazu, daß, wie ich durch Vorlage von Mustern mich überzeugen konnte, es auch bei einigen, allerdings noch wenig durchappretierten Einbandstoffen gelungen ist, die Unempfindlichkeit gegen Sonnenlicht durch Jn danthrenfärbung so zu steigern, daß eine zwei Monate lange Belich- > Börsenblatt f. den Deutschen Buchhandel. V2. Jahrgang l tung keine nennenswerte Veränderung zeigte, während das Stück der ^ Gegenprobe mit der sonst üblichen Färbung total verblichen ist. Also meine Herren Kaliko-Verbandsfabrikanten, nichts ist absolut, auch Ihr Standpunkt in dieser Angelegenheit ist es nicht und wird sich wandeln müssen. Es ist ja schon allerhand, daß die Möglichkeit nicht bestritten wird, Mattleinen, Kanevas, Ballon- und Tnrerleinen, Linon usw, also die einseitig appretierten Stoffe indanthren zu färben. Also frisch ans Werk, das Buchgewerbe wird sie freudig aufnchmen und die unvermeidlichen Ubelstände, wie Farbabweichungen bei Nach bestellungen und höheren Preis, in den Kauf nehmen, obwohl ich auS eingeweihten Kreisen weiß, daß ma« mit 1V"/, Preiserhöhung für Jndanthrenfärbung auch auszukommen in der Lage gewesen wäre- Wer die zurzeit noch unvermeidlichen Ubelstände der Jndanthren färbung kennt, wird ihnen leicht begegnen oder ausweichen können. Kür Buckrams und Kunstleinen, die ja doch vorwiegend in dunkleren Farben gebraucht werden, besteht kein zwingender Grund, di« bisherige Methode zu verlassen. Alle übrigen durchappretierten Stoffe aber, soweit sie künstlich« Pressungen tragen, die (o Jammer) Leinwand und Leder Vortäuschen, sind derart kitschig, daß man ihr Verschwinden von der Bildsläche nur aufrichtig wünschen kann; das seiner Verant wortung bewußte Buchgewerbe bedarf ihrer nicht. München. H. Nitz, Direktor der Großbuchbinderei R. Oldenbourg. Oie t^elilüme. LoltsckrUt ries Verbanckes Deut scher Uelclamekaehleute L. V. öerlin, Deremder 1924. Branchen L Dang 0. m. b. D. Zweites Sonckerbskt »öuebreklame unck Ducblrunst«. Wie wir früher bereits auf das -im Juli v. I. erschienene 1. Heft Buchreklame und Buchkunst-Sonderheft der Zeitschrift »Die Reklame« mit Genugtuung Hinweisen konnten, so kann dies auch jetzt b«i dem zweiten Sonderheft geschehen, das nach seiner ganzen Anlage und Auf machung zweifelsohne wiederum der Werbung für das Buch gute Dienste leisten wird. Auf den umfangreichen Inhalt können wir hier nicht in allen Einzelheiten eingehen, nur das Wichtigste sei her vorgehoben, namentlich soweit es unmittelbar den Buchhändler in teressiert. Da verdient unstreitig hauptsächlichste Beachtung der Auf satz von Friedrich Neinecke in Magdeburg über Werbe mittel des Sortimenters. Er ist aus der Praxis heraus geschrieben und betont sehr glücklich die Momente, die im Rahmen der Arbeitsmöglichkeiten des Sortimenters ausschlaggebend sind. Nicht nur das Sortiment selbst wird daraus mancherlei Anregungen ent nehmen können, wir empfehlen diesen Aufsatz vor allem auch der be sonderen Beachtung der Propagandisten im Verlag und der Werbe künstler. Denn die schönsten Ideen sind wertlos, wenn sie nicht in der Arbeit des Sortimenters verwirklichbar sind. Würdig zur Seite steht dem Aufsatz von Neinecke der Beitrag aus der Feder Fritz Schnabels, überschrieben »Bilderbuchpropaganda. Ein utopistifches Zukunftsbild«. Die lebendige Schilderung wird hoffent lich so suggestiv wirken, daß das Ganze nicht für immerein utopistifches Zukunftsbild bleibt, sondern daß wenn auch vielleicht nicht alles, so doch sehr viel aus diesen Anregungen recht bald in die Praxis umgesetzt und vcrivirklicht wird. Hier ist in der Tat ein« Skizz« für einen großzügigen, umsafsenden Werbefeldzug entworfen, dem gar nichts schlechthin Utopistifches anhängt. So etwas kann gemacht wer den, und mau sollte wirklich einmal die Probe aufs Exempcl ver suchen. Als dritten möchten wir dann den Einleitungsaufsatz »Das Buch als Werbemittel« von Erhard Wittek nennen. Der Leiter der Werbestelle des Börsenvereins behandelt hier die Fra gen, wie das Buch selbst als Werbemittel wirksam gemacht werden kann. Er weist ans den Anzeigenanhang, die Werbemöglichkeiten des Umschlags und auf die Buchschleife hin. Auch das alles gibt vielfache Anregungen und verdient Beachtung, freilich möchten wir meinen, daß damit noch keineswegs alle Möglichkeiten erschöpft sind, wie umgekehrt der Anzeigenanhang schwerlich in jedem Buch erträg lich sein dürfte. Wittek unterstreicht aber selber am Anfang seiner Ausführungen die Bedeutung der indirekten Werbung des Buches, di« von der Qualität an sich ausgeht. Darauf aufbauend sollte das ganze Problem der unmittelbaren Werbung durch das Buch noch einmal viel vielseitiger durchdacht und analysiert werden. Uber den Buchhandel hinaus wirken werden die Aussätze von Alfred Wien über »Bücherkauf und Kultur«, wo von der »Verpflich tung« zum Buchkauf sehr glücklich gesprochen wird, von Martin Ledermann über »Presse u n d d a s B u ch«, wo allerdings das Sortiment nicht genügend berücksichtigt erscheint, von Dr. Fritz Stein über »Humor als w e r be t e ch n i s ch e s Mittel«, von 212
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