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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.11.1925
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- 1925-11-10
- Erscheinungsdatum
- 10.11.1925
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- Deutsch
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17506 Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. Rrdakttonellrr Teil. X- 263, 10. November 1925. hier ungehindert zum Markte zugelassen werden, und je schneller die billige Ausgabe hcreinkomme, um so besser. Während die Autoren und Verleger behaupten, nur dann ließe sich mit einer literarischen Neuerscheinung ein geschäftlicher Erfolg erzielen, wenn ein Bevollmächtigter das Recht habe, das vorhandene Absatzgebiet nach vollster Möglichkeit und gemäß den im Lande üblichen Me thoden zu bearbeiten und auszubeuten, werden von den Gegnern die amerikanischen Methoden als übertrieben und als Ursache dafür bezeichnet, daß durchgängig die amerikanische Ausgabe eines englischen Buches teurer sei als die englische Originalausgabe. Das wird von den amerikanischen Verlegern mit Bezug auf die hier gedruckten und fertiggestellten Bücher englischer Autoren — und um solche handelt es sich bei der Streitfrage fast aus schließlich — bis zu einem gewissen Grade zugestanden, doch gleiche sich das dadurch aus, daß die hiesigen Bibliotheken einen guten Rabatt erhielten im Gegensatz zu denen in England. In Verbindung damit wurde bei den Beratungen im allge meinen auf den höheren Preis der amerikanischen Bücher, im Vergleich mit denen in England und besonders in Frankreich, hingewiesen, in welch letzterem Lande die ungebundenen Bücher die meiste Verbreitung finden, ganz im Gegensatz zu den hiesigen Verhältnissen. Selbst den Autoren würde ein niedrigerer Preis erwünscht sein, hieß es, denn um so größer würde sich dadurch der Absatz gestalten. Das wird jedoch von den amerikanischen Ver legern bestritten, die behaupten, daß Romane und ähnliche schön geistige Erzeugnisse, die in Frankreich in ungebundenem Zustande großen Absatz finden, hierzulande wegen ihrer leichten Beschä digung von den Detailbuchhändlern nicht auf Lager genommen, von den Grossofirmen nicht gehandelt und vom Publikum nicht ge kauft werden würden. Während der Bücherliebhaber in Frank reich das von ihm erstandene ungebundene Buch in Halbleder zu 10 oder 15 Franken binden lassen kann, würden die Kosten eines solchen Einbandes bei den hiesigen hohen Arbeitslöhnen sich nahezu auf ebensovicle Dollar stellen. Bedauerlicherweise ist das bücher kaufende Publikum hierzulande der Zahl nach beschränkt, mög licherweise ist die Zahl der Bücherfreunde größer, die von den öffentlichen Bibliotheken Bücher entleihen, doch würden die Bücher selbst zum halben Preise verkauft werden, so würde sich der Verkauf dadurch doch nicht entsprechend erhöhen. Von seiten der ameri kanischen Verleger wurde behauptet, daß es im Verhältnis zu der Bevölkerung in England mehr Bücherleser gibt als in Amerika, da ein großer Teil des amerikanischen Volkes englische Bücher nicht lesen mag oder kann. Selbst wenn ein Buch nicht zu den meistgefragten gehört, ist der Absatz im Verhältnis in England größer als in Amerika, und wenngleich auch die britischen Ar beitslöhne höher sind als vor dem Kriege, so sind die dortigen Herstellungskosten eines Buches doch ungleich niedriger als in Amerika, wo der Einband einer Novelle im Preise von 2 Dollar bei kleiner Auflage sich aus 25A des Ladenpreises stellt. Da der Buchhändler einen angemessenen Nutzen erwartet, der Autor eine Abgabe von mindestens 105? des Ladenpreises, dazu Druck, Ein band, Papier, Reklame usw. große Kosten verursachen, so bleibt für den Verleger tvenig übrig, es sei denn, die Verkäufe übersteigen erheblich die die Kosten deckende Anzahl von Exemplaren. Wenn ferner berücksichtigt wird, daß das Hcrausbringen einer gewöhn lichen Novelle eines unbekannten Autors, selbst wenn die erste Auflage ausverkauft wird, einen Kostenaufwand von mindestens tausend Dollar bedingt, so scheint bei den derzeitigen hohen Ar beitslöhnen eine Herabsetzung des Preises der 2-Dollar-Novellc kaum möglich zu sein. Der Erfolg eines Buches, sofern es nicht das Werk eines beliebten Autors ist, läßt sich nicht voraussehen, und wenngleich einzelne Bücher zuweilen späterhin großen Erfolg errungen haben, die anfänglich von weitsichtigen Verlegern ab gewiesen worden waren, so kommt es ungleich häufiger vor, daß Bücher die hochgespannten Erwartungen des Verlegers ent täuschen. Bücherkritiken haben nur wenig Wert, und oft bleibt der Erfolg vielgepriesener Bücher aus, während von der Kritik verurteilte Bücher sich häufig als lohnende Unternehmen erweisen. Diesen bei der Beratung der Verlagsrechts-Vorlage von Ver legern vorgebrachten Ausführungen wurde von den Biblio thekaren mit der Behauptung begegnet, daß die Vertriebsmethoden der Verleger veraltet und nicht mit der Zeit fortgeschritten seien. Auch heute noch lege der Verleger sein Geld etwa in hundert neuen Büchern an, in der Hoffnung, daß der Ersolg eines derselben den Verlust an den übrigen gutmachen werde. Würden moderne Ver kaufsmethoden angewandt, so würden sich Bücher verkaufen wie Seise und Semmeln, und den Beweis dafür liefere der von zwei hiesigen fortschrittlichen Firmen für sich und ihre Auto ren erzielte Erfolg. Die Verleger boten schließlich in der Ver lagsrechts-Streitfrage einen folgende Bestimmungen einschließcn- den Kompromiß: 1. Keine Beschränkung der Einfuhr hier nicht verlegter Bücher. 2. Keine Beschränkung der Einfuhr von Büchern in englischer Sprache, für die in Amerika kein Verlagsrecht besteht, ent sprechend 805? der betreffenden Einfuhr. 3. Keine Beschränkung der Einfuhr für Bücher, betreffs deren in Amerika ein Verlagsrecht besteht, die jedoch hier nicht gedruckt werden, etwa 105? der Einfuhr. 4. Beschränkung der Einsuhr von Büchern, für die in Amerika ein Verlagsrecht besteht und die hier gedruckt werden; ferner sollen die englischen Originalausgaben nur durch die hiesigen Verleger eingeführt werden dürfen. Da jedoch selbst dieses äußerste Zugeständnis der Verleger und Autoren von den Bibliothekaren verworfen worden ist, bleibt die Erledigung der ganzen Verlagsrechtsangelegenheit dem Kongreß überlassen. Neue Verlags-Kataloge. (Schlich zu Nr. 261/62.) Eine stattliche Reihe von Verlagserzeugnissen unserer führenden Firmen dient der Fortbildung und Vertiefung des beruflichen Wissens und Könnens. Die Fachliteratur des Buchhändlers, so weit sie im Verlag des Börsenvereins der Deutschen Buchhändler zu Leipzig erscheint, ist in einem 16 Seiten star ken Verzeichnis (8°) ausgezählt. Vorangestellt sind ausführliche An zeigen über die bedeutenden bibliographischen Unternehmungen, die durch die verschiedenen Veröffentlichungen und Zeitschriften aus unscrm Berus wirkungsvoll ergänzt sind. — Als ein Beitrag zur Entwicklung der Betriebswirtschaftslehre der letzten 25 Jahre ist das stattliche Bücherverzeichnis der Verlagsbuchhandlung G. A. Gloeckner in Leipzig anzusehen. Das Börsenvcrcinsjubiläum war dem Verlag willkommene Veranlassung, die Titel seiner wichtigeren Verlagswerke in dem vorliegenden Katalog Betriebs-Wirtschaftslehre und Handelstechnik sgr. 8", 48 Seiten) zu vereinigen. Für die buchhändlerische Fachbibliothek ist damit ein wertvolles Oricn- tierungsmittel geschaffen. Aus den oft bevorzugten Gebieten der Geschichte und Geographie liegt ebenfalls eine Anzahl neuer Kataloge vor. Wiederholt konnten wir aus die Teubnerschen Vertriebsmittel Hinweisen. Zu Ehren der Pfingsten 1925 in Heidelberg versammelt gewesenen Philologenschaft entstand die reichhaltige Zusammenstellung: Forschung und Unterricht, Einblicke in ihre Arbeit aus Verlagswerken von B. G. Teubner in Leipzig. Uber 60 gut ausgewählte Abschnitte aus den einschlägigen Büchern füllen an Stelle von trockenen Titel auszählungen das Heftchen, das mit Abbildungen geschmückt ist. Ein ausführliches Geleitwort macht den Leser mit den freigewählten Zielen und Bestrebungen des Teubnerschen Verlages, der bekanntlich schon länger als ein Jahrhundert vor allem der Philologie dient, be kannt. In gntgelungener Wiedergabe ist das Teubncrsche Haus am Augustusplatz aus dem Jahre 1821 vorangestellt, während die Um schlagschauseite einen Teilausschnitt der Straßenfront des heutigen modernen Geschäftsbaues zeigt. Zur Tagung »Das Gymnasium« gab Tcubner ebenfalls eine ausfallend hübsche Zusammenstellung seiner Verlagswerke in Auswahl unter dem Titel Zur Altertums wissenschaft (kl. 8", 44 und 2 Seiten mit VIII Tafeln und 1 fak similierten Beilage) heraus. Auch hier geben auserlesene Textproben wertvolle Ausschnitte aus den Teubnerschen Büchern. Bildbeigaben auf acht Tafeln zeigen markante Gelehrtenköpfe und Nachbildungen von Kllnstgegenständen aus alter und neuer Zeit, sowie Innenansichten aus dem technischen Betrieb eines modernen Großverlags. Uns Buch händler dürfte besonders die an den Schluß gestellte Beilage, die Benedikt Gotthclf Teubners faksimilierte Niederschrift zu einer Rede auf Karl Tauchnitz sowie die originalgetreue Wiedergabe der ersten Ankündigung der Teubnerschen Klassikcrausgaben und der Jahrbücher
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