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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 22.12.1923
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1923-12-22
- Erscheinungsdatum
- 22.12.1923
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- Deutsch
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X 297, 22. Dezember 1923. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. 8853 Valladolid für Jack den Ausschlitzer gehalten! Viele von ihnen deckt schon seit geraumer Zeit der grüne Nasen, stets werde ich ihnen, die auch für die Leiden eines Buchhändlers in Spanien hinsichtlich der nn-vermeiübaren Verzögerung in der Ausführung der Bestellungen volles Verständnis hatten, eine dankbare Erinnerung bewahren. Die ersten in Spanien bekannten deutschen Verleger sind wohl die durch ihre Klassiker-Ausgaben noch jetzt bekannten Firmen Tauch nitz und Tenbner gewesen, denen sich bald Brockhaus und viele andere anschlossen. Eine Tat, ein wirkliches Ereignis in der Geschichte der spanisch-deutschen Beziehungen war im Jahre 1887 das Erscheinen des von der Firma F. Volckmar in Leipzig herausgegebenen Schulatlas in spanischer Sprache. Hier wurde zum ersten Male der spanischen Jugend ein kolorierter spanischer Atlas in die Hand gegeben, während man bisher nur Lehrbücher der Geographie mit eingedruckten schwarzen Karten kannte. Es war ein Triumph, ein Sieg auf der ganzen Linie, ein Erfolg, den die Firma Volckmar über das gesamte Ausland davon getragen hatte. In den letzten Jahren vor dem Weltkriege fand die Firma Koehlcr L Volckmar A.-G. auch für Lehrmittel unb Unterrichts- gegenstände ein gutes Absatzgebiet in Spanien und liest im Lande selbst durch ihren Vertreter persönliche Beziehungen anknüpscn. Auch eine ganze Reihe medizinischer und juristischer Verleger fanid für ihren Verlag ein kaufkräftiges Publikum. So erinnere ich mich mit Genugtuung, als beim Besuch der Scnatsbibliothck — der ersten Kammer — in Madrid die Königin-Ncgentin ihren Onkel, den Erzherzog Albrecht aus die reichhaltige deutsche, dort vereinigte Lite ratur über die deutsche Krankenversicherung aufmerksam machte. Die Bücher waren zum grössten Teil von meiner Firma geliefert. Durch in Deutschland studierende Spanier, sie waren mit wenigen Ausnahmen Schüler des Berliners Virchow, machte die Kenntnis des Deutschen unter ihren Landsleuten immer mehr Fortschritte. Diese waren darin die Nachfolger der jungen spanischen Studenten, die einst in Wittenberg den Worten Philipp Mclanchthons gelauscht und die Kenntnis des Deutschen in ihrem Vaterlands mit hatten verbreiten helfen. Es sei mir noch gestattet, auf zwei Männer hinzuweisen, die auch gewissermasten Pioniere für das Deutschtum und somit für das deutsche Buch in Spanien gewesen sind: Johannes F a st e n r a t h aus Köln und Gustav Diercks aus Berlin. Der Erstgenannte war wohl der einzige Deutsche, der in jungen Jahren Ktudent einer spanischen Universität — Sevilla — wurde. Von jener Zeit an wurde Spanien, vor allem das vom Klange der Kastagnetten durchranschte Andalusien, das Land seiner Sehnsucht und Liebe, ihm, dem spanischen Volke ge hörte sein Arbeiten, seine ganze Schaffensfreudigkeit. Mit einem glänzenden Stil begabt, führte er in deutschen, französischen und spani schen Veröffentlichungen dem geliebten Lande stets neue Freunde zu, wustte begeistert von der dort geschauten Herrlichkeit zu sprechen. Ter sich allmählich vollziehende Freandschastsbund zwischen Spanien und Deutschland war ein Herzenswunsch Fastenraths, und als sich vor einigen Jahren seine Augen schlossen, werden seine letzten Gedanken dem geliebten Vaterlande eines Miguel Cervantes, eines Murillo, Velasquez und Goya gegolten haben. Ganz anders der noch heute eifrig 'schassende Gustav Diercks, ein von Grund aus wissenschaftlich hochgebildeter Mann ; man merkt seinen Büchern trotz der ihnen eigenen flotten Tarstellungskiunst eine gründ liche Kenntnis des spanischen Wesens an; ohne in einen belehrenden, schulmeisterlichen Ton zu verfallen, führt er den Leser in seinen» »Spanischen Geistesleben« in das Wesen des spanischen Volkes ein und weist ohne Scheu auf die tiefen Schäden hin, die seinen Untergang im Gefolge gehabt haben. Das genannte Buch sowie das nebst vielen anderen Veröffentlichungen vom Verfasser herausgegcbcne »Das mo derne Spanien« gehören unbedingt in den Besitz eines jeden »Spanien fahrers«. Die Bücher von dem in Granada lebenden Deutschen Hans Parlow und »Die Seele Spaniens« von Rudolf Lothar sind gut, in manchen Abschnitten sehr gut, erreichen aber meines Erachtens die Höhe der Diercksschen Darstellung nicht. Dieser hat tiefer geschürft als die andern. Um die hohen, aus der Einfuhr deutscher Bücher nach Spanien ruhenden Zollabgaben zu vermeiden, haben mehrere spanische Ver leger das Ubersetznngsrecht deutscher wissenschaftlicher Werke erworben und gute spanische Übersetzungen veranstaltet. Ich nenne an dieser Stelle vor allem die Inkreria Oalpe >und IMlorial Voluntacl, beide in Madrid. Beson-ders scheint sich, abgesehen von dem erwähnten, augen blicklich in neuer Auflage erscheinenden Atlas, die Firma Koehlcr L Volckmar dem Vertrieb spanischer, mit deutschen Abbildungen ver sehener Lehrbücher angelegen sein zu lassen. So z. B. die eigentlich für Südamerika bestimmte, aber auch in spanischen Schulen und Uni versitäten zu benutzende »2ooIo»ia« von Dr. Otto Lutz. Börsenblatt s. den Deutschen Buchhandel. V0. Jahrgang. Der Absatz deutschen Sortiments nach Spanien lästt sich schwer fcststellcn'. er hat in den letzten Jahren wohl nachgelassen, doch haben auch dort verschiedene Leipziger Sortimenter gute Kunden. Ein großer Teil der Büchereinfuhr scheint auch in den Händen der in Madrid und Barcelona bestehenden deutschen Buchhandlungen zu liegen. Schöne, unvergeßliche Jahre durste ich auf spanischem Boden ver leben, unauslöschliche Erinnerungen verknüpfen mich noch heute mit manchem, der mir dort treu zur Seite stand. Und solche Erinnerungen tragen dazu bei, sie helfen dazu, uns ans dem Elend unseres poli tischen, nationalen und wirtschaftlichen Lebens zu erheben und in lichte Höhen zu versetzen. Aus solchen Erinnerungen gestaltet sich wie aus Hellen Glaskristallen eine ewige, eine unverlierbare Jugend, sie bilden, um mit Jean Pauls Worten zu reden, das Paradies, aus dem wir niemals vertrieben werden können. Leipzig. Leopold Hage mann. voor cken neckerlanclseüon dook- üanäel en aanvei^ante valrlren, denevevs aanrvijriux ck^r in LiMokk's HitZeversmsLtscüappij. XVI, 918 8. m. 3 Lilck- Ter bekannte stattliche rote Band ist wieder um 12 Seiten gegen 1922 gewachsen und zeigt die alte Einteilung. Vorangestcllt sind drei Biographien von bedeutenden niederländischen Buchhändlern, deren Porträts dem Buche in Kupfertiefdruck der Nedcrlandsche Photo- gravürc-Maatschapij in Leiden beigegeben sind. Es sind dies die Bilder von P. G. Bazendijk in Rotterdam, H. I. W. Becht in Amsterdam und S. L. van Looy in Amsterdam, drei Verlegern, die im niederländischen Buchhandel eine hervorragende Nolle gespielt haben. Dann folgt das Mitglicderverzeichnis der »Vereenigingen voor den Voekhandel en aanverwante Vakkcn«, der Buchhänblcrvereini- gnngen des niederländischen Buchhandels, von denen es auch in Hol land eine ganze Anzahl gibt. Auf 238 Seiten folgt ein Verzeichnis von niederländischen Sortimentern und Verlegern und solchen, die den niederländischen Buchhandel im Ausland betreiben. Das Ver zeichnis ist nach Orten geordnet, was unter Umständen das Finden erschweren könnte, wenn der Wohnort der Firma nicht bekannt ist. Für einen solchen Fall must das auf den folgenden 57 Seiten ver öffentlichte Firmenverzeichnis nach dem Alphabet der Firmen selbst zu Rate gezogen werden. Eine Liste derjenigen Inhaber und Di rektoren von Handelsgesellschaften 'schließt sich an, deren Namen nicht mit denen der von ihnen vertretenen Firmen übereinstimmen, wie »vir ja früher auch in unserem Adreßbuch eine solche besondere Liste hatten, die jetzt mit im Hauptalphabet geführt wird. Ein Verzeichnis der Firmen, die Zusendung erbitten von Kommissionsgut, Zirku- la-ren, Prospekten usw. usw., bildet den nächsten Abschnitt, der eben falls nach dem Alphabet der Orte geordnet ist. Den Schluß der ersten Abteilung des Bandes bildet dann eine Aufzählung der Ver einigungen, Gesellschaften und Negierungskörpcrschaften. Den zweiten Teil möchten wir kurz als Zeitschriften - adrcßbuch bezeichnen, denn er wird ausgefüllt durch Verzeichnisse über die Tages-, Wochen- und Monatsblätter und Zeitschriften, die einmal alphabetisch nach dem Titel anfgcführt sind, außerdem aber noch nach dem Alphabet des Erscheinungsorts. Ein Verzeichnis von Tages- und Wochenblättern, die Bücher zur Besprechung annehmen, wie ein ausführliches Sachregister wach den einzelnen Fächern vervoll ständigen die Angaben wesentlich. Daß auch eiue Liste von Annoncen- Bnreaus eingefügt ist, die von den Vereinigungen »De Xeckerlrmc^ctie vaZdlaäpsrs« und »De Xeäerlanclseke Uerioclieke?ers« anerkannt sind, sei der Vollständigkeit wegen erwähnt. Der dritte Teil umfaßt »^.nnvemvante Vrüclcen«, unter die merk würdigerweise auch Antiquare, Leihbibliotheken, Kunst- und Musi kalienhändler gerechnet werden. Hier werden Schriftgießereien, Druckereien, Lichtdruckanstalten, Klischeesabriken usw. usw. in reicher Auswahl angeführt. Ein starker Anzeigeuanhang vermittelt den Benutzern die Kenntnis von Geschäften aller Art. Zahlreiche Inserate kreuzen auch den Text, was das Nachschlagen etwas erschweren dürfte, den Anzeigen aber erhöhte Beachtung gewährleistet. Alles ^n allem ein Handbuch, das der niederländische Buchhändler in seiner Handbibliothek nicht wird entbehren können, das aber auch dem deutschen Buchhändler bei seinen Beziehungen zum holländischen Buchhandel von nicht zu unter schätzendem Nutzen sein wird. 117b
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