Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 13.09.1922
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- 1922-09-13
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- 13.09.1922
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- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
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Ai 2l4, 13. September IS22. Redaktioneller Teil. BörsenblaU f. d. Dtschn. Buchhandel. äußerlich zusammengefaßt erscheinen soll. Die Gesellschaft hat sich die Verfügung über das Bellcvucstraße 12/12 a in Berlin liegende Gebäude gesichert, dessen Innenausstattung für den gedachten Zweck geeignet ist. Hundertjahrfeier der Gesellschaft Deutscher Naturforscher und Ärzte in Leipzig. (16.—24. September 1922.) — In Leipzig hat vor hundert Jahren eine Versammlung stattgesundcn, deren Folgen wissen schaftlich wie geschichtlich von größter Bedeutung für das Deutschtum geworden sind. Lorenz Oken gründete hier im Jahre 1822 die Ge sellschaft deutscher Naturforscher und Aerzte, deren Hundertjahrfeier jetzt begangen werden wird. In der Gcdcnkschrift, die Gcheimrat Sudhoff aus Anlaß der Hundertjahrfeier im Verlage von F. C. W. Vogel in Leipzig herausgcgeben hat, wird eine Darstellung der Grün dung und der Entwicklung der Gesellschaft geboten, die für jeden, der am Geistesleben Deutschlands teilnimmt, wertvolle Angaben enthält. Vor hundert Jahren war die naturwissenschaftliche Literatur fast aus schließlich französisch geschrieben, und obgleich eine große Anzahl Staaten Mitteleuropas ausschließlich von Deutschen bevölkert war, durfte es damals doch kein »Deutschland« geben. Ter Kampf um die geistige Gemeinschaft und um eine deutsche Wissenschaft ist die Aufgabe der Gesellschaft in den ersten fünfzig Jahren ihres Bestehens gewesen. Männer, deren Namen für die Wissenschaft der ganzen Welt von höchster Bedeutung sind, wie Oken, Liebig, Alexander von Humboldt, Virchow, Fresenius, His und viele andere haben dabei eine führende Nolle gespielt. Tic Gründung im Jahre 1822 in Leipzig fiel in eine politisch bewegte Zeit, ähnlich der unseren. Sudhoff schildert, wie die erste Versammlung fast wie eine Art Geheimbund zusammentreten mußte, weil verschiedene der Anwesenden ihren Namen geheim hielten, denn sie hätten sonst Unannehmlichkeiten von seiten ihrer Negierungen zu befürchten gehabt. Es war damals ein politisches Verbrechen, wenn Deutsche aus Sachsen und Preußen und Bagern und Hessen und Böhmen zu gemeinsamer Arbeit zusammcnkamen. Wie das jetzt versandte Programm hervorhcbt, wird die Jahrhundert- Tagung zu einer Zeit, wo Wehr und Schild des deutschen Volkes zer brochen sind, keine glänzende Jubiläumsfeier sein können. Aber das höchste Gut des Volkes, seine Forschung und Wissenschaft, wird der Tagung Inhalt geben und die Geister sammeln können. Gleichzeitig mit der Tagung findet eine Reihe von Ausstellungen statt, vor allem eine Industrieausstellung auf dem Gelände der Technischen Messe, die den gesamten Forschungs-, Unterrichts- und Betriebsbedarf der Natur wissenschaften und der Medizin einschließlich der Hochschulen, Kliniken, Krankenhäuser, Heil- und Pflegeanstaltcn und Sanatorien umfaßt. Die Eröffnung dieser Ausstellung erfolgt Sonnabend, den 16. September. Sonntag, der 17. September, ist den geschäftlichen Sitzungen der Gesellschaft nnd ihres Wissenschaftlichen Ausschusses gewidmet. — Mon tag, den 18. September, wird in der Alberthalle die Tagung durch den ersten Geschäftsführer, Geh. Med.-Rat 1)r. von Strümpell (Leipzig), und den ersten Vorsitzenden, Geh. Nat Prof. I)r. Planck (Berlin) eröffnet werden. Anschließend finden ebenda die Referate iiber Wiederherstellungschirurgie statt. Gleichfalls in der Alberthalle werden am Dienstag vormittag die Sitzungen über Vererbungslehre und nachmittags über Elektrolytwirkung im Organismus abgehalten. Im Anschluß an letztere wird, wie bereits mitgeteilt, die Deutsche k o l l o i d ch c m i s ch e Gesellschaft gegründet. — Mittwoch vorm, ist geophysikalisch-geographischen Themen gewidmet, von denen der Vor trag Sven Hedins »Das Hochland von Tibet und seine Bewohner-- besonders erwähnt werden möge. Nachmittags beginnen bereits die Sitzungen der einzelnen 30 Fachgruppen, die bis zum Freitag, dem 22. September, dauern und von denen einzelne bis zu 40 Redner auf- weisen. Ten Anfang bilden Mittwoch nachmittag im ^uckitorium maxi- muin der Universität die Vortrüge von Willstätter (München), Euler (Stockholm), Wieland (München) und Neuberg (Berlin-Dahlem) über die Enzyme, die eine allgemeine Bedeutung für die Naturwissenschaften nnd Medizin haben. Ein erhöhtes Interesse beansprucht innerhalb der Fachsitzungen die Abteilung Physikalische Chemie, die in Gemein schaft mit der Deutschen Bunsengesellschaft am Donnerstag über das von F. Haber (Dahlem) vorbereitete Thema »Tie Beziehung der physikalischen Chemie zu den anderen Naturwissenschaften« verhandelt. — Während der Versammlungen erscheint ein besonderes Tageblatt, das in fünf Nummern ausgcgeben wird. In Verbindung mit der Hundertjahrfeier deutscher Naturforscher und Arzte in Leipzig wird im Hygienischen Institut der Leipziger Universität di^ Gründung einer Deutschen Gesellschaft für G e w e r b e h y g i e n e erfolgen. Den Gründern der Gesellschaft ge hören u. a. an: Professor I)r. K. N. Lehmann, Direktor des Hygienischen Instituts, Würzburg, Ministerialrat vr. Coc(sch, Gehcimrat I)r. Ley- mann vom Rcichsarbeitsministcrium in Berlin, vr. Gottstein vom Preußischen Ministerium für Volkswohlfahrt, und Vertreter der Unter nehmer wie> der «Arbeiterschaft bedeutender Industrien. Ebenfalls anläßlich der Hundertjahrfeier wird am 23. September l 1922 im Auditorium 30 der Universität vormittags 9 Uhr auch ein !Kongreß für Unfallheilkunde und Versicherungs- IMedizin stattfinden. Es werden damit gemeinsam wissenschaft liche und praktische Bestrebungen innerhalb Deutschlands wieder aus genommen, die seit dem Jahre 1909 ruhten und nur durch die inter nationalen medizinischen Unfallkongresse in Lüttich 1905, in Rom 1999 und in Düsseldorf 1912 fortgesetzt wurden. Es ist geplant, im An schluß an den Kongreß eine »Deutsche Gesellschaft für Unfallheilkunde und V c r s i ch e r u n g s m e d i z i n« zu gründen. Mit dieser Gründung haben sich bereits 35 der bekanntesten Vertreter der Unfallheilkunde, Universitätsdozenten, Krankenhausleiter und Vertrauensärzte einverstanden erklärt. Die T e i l n a h m e d e s A u s l a n d e s an der Hundertjahrfeier scheint sehr lebhaft zu werden. Neben dem berühmten Lioetforscher Sven Hedin dürften die Vorträge des dänischen Bererbungs- forschers Johannsen und des schwedischen Astronomen Sv ante Arrhenius das größte Interesse auf sich lenken. Unter den Vor tragenden der einzelnen Abteilungen befinden sich, wie bekannt wird, eine ganze Anzahl Gelehrte aus Holland, der Schweiz, Schweden, der Tschechoslowakei, Polen, Ungarn, Belgien und Südslawien. Für die große wissenschaftliche Bedeutung der Tagung spricht es, daß selbst ein Amerikaner und ein Japaner Vorträge angemeldet haben. Internationaler Buchdrucker-Kongreß. — Vom 4.—6. Juni 1923 soll in Göteborg (Schweden) ein internationaler Buch drucker-Kongreß abgehalten werden. Der Schwedische Buch- druckereibesitzer-Vcrein hat hierzu die Einladungen ergehen lassen. Auf diesem Kongreß sollen Fragen ökonomischer und technischer Art be sprochen werden, so z. B. die Festsetzung einheitlicher Papierformate und Papierqualitäten. Namentlich für Druckpapier sollen bestimmte Formate, Gewichte und Qualitäten festgesetzt werden, nicht minder aber auch für sonstige Papiere, wie Post-, Schreib- und Kunstdruckpapicr. Die Festsetzung einheitlicher Formate (Normalformatc) soll sich auch aus alle Arten Schnellpressen, Tiegeldruckpressen und Rotationsmaschincn erstrecken. Die Bekanntgabe der ausführlichen Tagesordnung wird sei tens des Schwedischen Buchdrucker-Vereins noch erfolgen. Was die Normalisierung betrifft, so hat der Deutsche Buchdrucker-Verein gerade aus diesem Gebiete bereits eine beachtenswerte und fruchtbare Tätigkeit entwickelt. Ein neues Urheberrecht in der Sowjetrepublik. — Nach den »IrvestiM« hat der russische Staatsvcrlag (das »OosiLckat-« ßossuckarstvennoe irclatsl'stvo) den Entwurf eines Dekrets über das Urheberrecht ausge- arbcitet. Dem Entwurf zugrundegelegt ist das Prinzip des Eigentums des Urhebers ans seine Werke zu seinen Lebzeiten und des Eigentumsrechts der Erben nach seinem Tode mit einer zweifachen Einschränkung gegen über dem Gesetz von 1911. Dem Staat steht das Recht zu, als sein Eigentum die Werke 5" betrachten, die er zu veröffentlichen für nötig erachtet. Dazu gehören die Werke der russischen Klassiker. Das Ur heberrecht erstreckt sich auf die Werke der Literatur, Bildhauerei, Malerei, Baukunst und Photographie. Tie Frist des Urheberrechts für Ver öffentlichungen in periodischen Zeitschriften wird gleichfalls gegenüber dem Gesetz von 1911 zweifach verkürzt. Es wird geplant, den Schutz des Urheberrechts genauer zu präzisieren. Das Gleiche gilt auch für die Verlagsverträge. Diese sollen für die ganze Republik auf eine Norm gebracht werden. Die Anfertigung eines Entwurfs wird dem Kom missariat für das Justizwesen überwiesen werden. In Hinsicht auf ausländische Autoren ist vorgesehen, den russischen Verlegern volle Freiheit in deren Verwertung zu geben, ohne Rücksicht auf irgendwelche früheren Litcrar-Konventionen. — Soweit die Zeitungsnachricht. Ge nauere Nachrichten bleiben abzuwarten. Mgr. Tie Bayrcuthcr Festspiele gesichert. — Am 1. September hat die Deutsche Festspiclstiftnng Bayreuth die Annahme der Zeichnung von Patronatsscheinen geschlossen, nachdem das Ergebnis von sechs Mil lionen Mark den gewünschten Erfolg um das Doppelte übertroffcg hat. Dadurch sind die Festspiele gesichert. Zurzeit finden die ersten Vorproben unter Leitung von Siegfried Wagner nnd Kapellmeister Kittel in Bayreuth statt. Mehr als zwei Drittel aller Plätze des Festspielhauses sind bereits durch die Bezugsrechte der Patrone belegt. Diesen wird eine Patronatsurkunde in Gestalt eines wertvollen mehr farbigen Kunstblattes von Franz Stassen überreicht. — Weiter wird aus Bayreuth gemeldet, daß sich Herr Siegfried Wagner demnächst nach Amerika begeben werde, um dort durch Fühlungnahme mit Gönnern der Bayrcuthcr Sache die Werbetätigkeit für Bayreuth anzuspornen. Die Annahme, daß die Summe von sechs Millionen, die durch Ausgabe von 6000 Patronatsscheinen zu 1000 Mark gesammelt wurde, ausreichend 1301
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