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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 27.09.1927
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- 1927-09-27
- Erscheinungsdatum
- 27.09.1927
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Für die Aufnahme iiisBuchhändleradreßbuch haben 28 Prüfungen stattgesunden. Zwölf Firmen konnten aus genommen werden, dreizehn wurden abgelehnt, «ine aus spätere Zeit verwiesen. Der Rechnungsabschluß schließt mit einem kleinen Überschuß ab. Die Zahl der Aus- und Eingänge unserer Geschäftsstelle belief sich vom 1, August 1926 bis 31, Juli 1927 aus I I 4bb Stück, Aus dem letzten Teil des Berichts er sehen Sie, daß wiederum viel Arbeit von unserer Geschäfts-^ stelle geleistet worden ist. Ich bin am Schluß, Soll ich mit der allgemeinen Hoff nung aus Besserung schließen? Ich glaube, von Hoffnungen leben wir nicht, wir leben von Arbeit, die erfolgreich ist. Um aber die Arbeit des gesamten Buchhandels wieder erfolgreich zu gestalten, bedarf es eines wirklichen Zusammenarbeitens von Verlag und Sortiment, Beide Teile müssen den festen Willen haben, voneinander zu lernen, und müssen den Mut auf bringen, ohne Hinterhalt« offen miteinander zu sprechen. Was nützen maßgebliche Äußerungen der einen Seite, wenn die andere Seite weder gehört wird, noch gehört werden soll. Das Heil soll nach Ansicht mancher Buchhändler der neue Wirtschafts ausschuß bringen. In der bisher vorgeschlagenen Form tut er das sicher nicht, sondern nur dann, wenn er im Rahmen des Buchhandels bleibt. Aber auch dann hängt wieder alles davon ab, daß in dem Ausschuß tüchtige Männer tätig find, die von dem festen Willen beseelt sind, zum Wohle eines in schwerer Krisis befindlichen Berufs wirklich durchgreifende Maßnahmen zu treffen, die sicher von schmerzlichen Einsichten begleitet sein werden. Die Operation muß erfolgen; möge sie zum Heil des Buchhandels ausschlagen, Heinrich Boysen. Die Schule als Duchverbraucher und ihre Bedürfnisse.*) Von Hans B a u e r m e i st e r, Studienassessor für Zeichnen. Vom Standpunkt des Produzenten aus darf der Verleger deu Bestrebungen der Schule gegenüber nicht gleichgültig verharren. Die geistige Höhe seines Unternehmens ist abhängig von einer entsprechen den Höhe des Konsumentenniveaus. Stehen beide in einem har monischen Verhältnis gegenseitiger Steigerung, so bestimmen sie positiv das geistige, schließlich sogar das wirtschaftliche Schicksal ihres Volkes. Will die Schule zu Werteinsichten verhelfen (das ist Konsu mentenerziehung), so ist sie auf das Buch in hohem Matze ange wiesen. Zu einem gewissen Grade fällt aber, da der Schule das Buch nicht unbegrenzt zugänglich ist, die Aufgabe auf den Verlags buchhandel zurück. Kied6886 obli^s. Die Schule ist Buchverbraucher. Sie hat aber ihren Verbraucher willen höchstens suchend aktiviert, sonst nur passiv — bei entspre chendem Angebot kaufend oder ablehnend — betätigt. Eine Formu lierung ihrer Bedürfnisse steht noch aus. Im folgenden soll eine solche vorläufige Formulierung vom Standpunkte des Lehrers der bildenden Kunst mit gelegentlichen Seitenblicken auf andere Gebiete versucht werden. Bezugnehmend auf zwei Aufsätze von E u g e n K l i m s ch in Nr. 10 (vom 6. März 1025) und 12 (vom 20. März 1925) des »Allgemeinen Anzeigers für Druckereien« versuchte ich schon einmal Produzentcn- kreise auf die besonderen Bedürfnisse der Kunstpädagogik durch meinen in Nr. 13 der genannten Zeitschrift (vom 27. März 1925) abgedruckten Brief vom 18. März 1925 an Herrn Klimsch aufmerk sam zu machen. Die Erfahrungen, die ich mit Buchreisenden mache, sprechen leider dafür, daß das Verlegertum sich noch immer wenig mit der Er forschung dieses Verbraucherbedttrfnisses befaßt hat. Es kam vor, daß ein Reisender, kurz nachdem die Lehrerbibliothek den Deutsch landband erworben hatte, dem Lehrerkollegium wieder Hielscher- Bände anbot. Als ich bedauerte, daß diese Reihe nicht auch iu Mappen form vorhanden sei, erklärte er, einige dieser Bände, z. B. »Deutschland«, seien auch in Mappe zu haben! Ein Bilderbanö ist *) Wenn cs sich hier auch nur um eine ziemlich eng begrenzte Art von Büchern handelt, so glauben wir doch, daß es nicht uner wünscht ist, daß auch einmal der Buchverbraucher selbst zu Worte kommt. Vielleicht habeu Verleger andere oder schon ähnliche Erfah rungen gemacht, die es ermöglichen, die Erörterung weiterzuführen. Die Schriftltg. also in Mappenform, der in diesem Falle einzigen Form, die seine Auswertung garantiert, zu haben, wird aber in Buchform ange schafft, weil der anbietende Reisende auf die Möglichkeit, das Werk in Mappe zu liefern, gar nicht hingewiesen hat und diese Möglich keit erst durch einen späteren Reisenden, der ausdrücklich auf den Mangel an Mappenwerken aufmerksam gemacht wird, Erwähnung findet. In welcher Form kommt denn das illustrierte Werk iu der Schule zum Gebrauch? Ich kaun mit dem aufgeschlagenen Buche durch die Reihen gehen, dann aber immer nur höchstens eine Doppelscite zugleich darbieten, kann es, wenn einer vorhanden und dem Formate angcpatzt ist, in einem Schaukasten darbieten — wiederum nur höchstens eine Doppel- seite gleichzeitig, wobei aber häufig nur eine Seite im Zusammen hang mit dem jeweiligen Unterrichtsgegenstande steht, — kann es endlich — mit nicht ganz den gleichen Einschränkungen — im Episkop vorführen. Dasselbe Werk in Mappen form vervielfältigt seine Wir kung. Der Nutzeffekt der Mappensorm aber ist wiederum abhängig von der Zahl vorhandener Wcchselrahmen und deren Format sowie vom Format des Episkops, endlich davon, ob die Einzelblätter der Kaufkraft des Durchschnittsschttlcrs erreichbar sind. Denn der Ein druck eines Bildes ist erst dann von höchster pädagogischer Ergiebig keit, wenn er dem Schüler jederzeit wiederholbar ist, und das ist nur der Fall, wcun das Bild eigener Besitz des Schülers werden kann. All diese Zwecke lassen sich aber nur erreichen, wenn das An schauungsbild genormt wird. Klimschs Gedanke einer »Kartei des allgemeinen Wissens« (in den angeführten Nummern des »Allgemeinen Anzeigers für Druckereien«) kann hier in vielem Wandel schaffen, keinesfalls aber alle Bedürfnisse befriedigen. Die Forderung farbgetreuer Reproduktion kann im Formate des Kartei blattes niemals ausreichend erfüllt werden, ebensowenig darf der Vorteil, den die Reproduktionen der Neichsdruckerei oder der Amsler- drucke: Graphik in Originalgröße zugänglich zu machen, je aufgegeben werden. Die interessierten Verlegerkreise sollten von sich aus Frage bogen ausarbeiten, diese an die Zeichenlehrerschaft ausgeben, um durch ihre Bearbeitung zu einigen wenigen Norm-Formaten zu ge langen. Sind diese erst einmal festgelegt, so werden die Hersteller von Wechselrahmen und Projektionsapparaten sehr bald Nachfolgen können. Es fragt sich nur, ob der Buchhandel der Projektions- apparate-Jndustrie das Gesetz des Handelns diktieren oder sich von dieser diktieren lassen will. Nach diesen allgemeinen Angaben eine Spezialisierung der Schulbedürsnisse nach der äußeren Form und Preislage: 1. Das Buch für die Fortbildung des Lehrers. Nachschlagewerke für die Lehrerbibliothek. Arbeitsbücher für die Privatbiblio thek des Lehrers. Karteikarten. 2. Das Lehrerbibliotheksbuch für die Ausbildung des Schülers, das seinen Zweck fast immer nur als Mappe erfüllt. Für Projektionszwecke besonders auch Karteibilder. 3. Das Schülcrbibliotheksbuch, das umgekehrt nie in Mappen form erscheinen darf, weil in dieser Form die Kontrolle der Vollständigkeit eine unnötige Erschwerung darstellen würde, dagegen mit Vorteil die Trennung in Text- und Abbildungs band verwendet. (Vielleicht vermag der Buchhandel Vor schläge zu flüssigerer Ausnützung der schwerfälligen Schüler bibliotheken zu machen.) 4. Das Buch und Bild für den Eigenbesitz des Schülers. In erster Linie Karteiserien, dann Bändchen wie die Tietzesche Bibliothek der Kunstgeschichte, Orbis-Pictus-Bücher und der gleichen. Ncichsdrucke und Ähnliches. Um den Schüler in dieser Hinsicht nicht nur beraten, sondern auch anrcgen zu könneu, muß der Lehrer über Neuerscheinungen durch ausführliche Prospekte und Probesendungen ans dem laufen den erhalten werden. Die Schule hätte dem Buchhandel ein schwarzes Brett einzuräumen, an dem Prospekte, nach Fach- und Altersstufen geordnet, von empfehlenswerten Büchern durch den Lehrer angeheftet werden. Ferner könnte jedes fiir den Schüler bestimmte Karteiblatt Vermerke enthalten wie »Verkleinerte Wiedergabe« oder »Probe abbildung aus dem uud dem Werk«. Gerade weil mir als Kunstpädagogen daran liegt, daß auch audere Fächer künstlerisch durchdrungen werden, möchte ich vor jener gefährlichen Verquickung warnen, die Kunstwerke zu Anschauungs- zwecken ganz anderer Fächer heranzieht. Das ist sogar für den Kunstunterricht selbst nicht ohne Bedeutung. Soll z. B. künstlerische Architektur, die im Originale unzugänglich ist, im Bilde dargeboten werden, so ist das nüchternste, aber geschickt sach- und zweckgemäß auf-
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