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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 23.07.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1927-07-23
- Erscheinungsdatum
- 23.07.1927
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- Deutsch
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X- 170, 23. Juli 1927. Redaktioneller Teil. einbaren läßt. Dort ist nämlich gesagt: --Der Genuß und die Aus übung dieser Rechte sind an die Erfüllung irgendwelcher Förm- sprcchcn (wgl. Konscrenzakten S. 237) den »vonckilion« e« korino- MSs» der Berner Übereinkunft von 1886. Wenn somit in der amtlichen deutschen Denkschrift zur Revidierten Berner Überein kunft S. 30 gesagt ist, daß unter den Förmlichkeiten im Sinne des Artikels 4 nur Bedingungen äußerer Natur zu verstehen sind, so trisft dieser Ausdruck im wesentlichen das Richtige. Es handelt sich um^ formelle -Voraussetzungen -des Urhebsrrechtsschutzes, wie etwa solche einer Registrierung oder Hinterlegung von Pflicht exemplaren (-vgl. Artikel 8 Absatz 2 der Revidierten Berner Über einkunft) im Gegensätze zu materiellen Voraussetzungen des Ur heberrechtsschutzes, wie z. B. daß überhaupt ein urheberrechts- schutzsähiges Werk vorliegt, oder daß das Werk -erschienen bzw. -sein wesentlicher Inhalt öffentlich mitgeteilt ist (ZK 11, 31 deutsches LUG.). Die im K 30 des tschechoslowakischen Urhebcrrechtsgesetzcs ent haltenen Bedingungen des Anspruches auf Bezahlung eines eüt- sprechen-den -bzw. tarifmäßigen Äufführungshonorars sind nun solche rein formeller Natur. Denn es wird die Zugehörigkeit zu einer inländischen bzw. besonders qualifizierten ausländischen Organisation gefordert und hiervon dieser Anspruch abhängig ge macht. Es folgt daraus, daß dis Fassung dieses A 30 sich in Widerspruch mit den Bestimmungen der Revidierten Berner Über einkunft befindet, die ja auch für die Tschechoslowakei Geltung haben, als der Urheber eines Vcrbandsstaates der Revidierten Berner Übereinkunft trotz jener Bestimmung des K 30 den hier erwähnten Anspruch auf Bezahlung von Aufführungshonorar er heben könnte, ohne Mitglied einer entsprechenden Organisation zu sein. III. Die -Bestimmungen des neuen Gesetzes gelten -auch für die vor seinem Inkrafttreten herausgegebenen Gesetze. ' Für die vor letzterem Zeitpunkte rechtmäßig erschienenen Übersetzungen oder sonstigen Bearbeitungen eines Werkes bleiben die Urheber rechte des Übersetzers bzw. Bearbeiters unberührt, und ebenso dürfen die vor Inkrafttreten des neuen Gesetzes gestatteten Ver vielfältigungen eines Werkes weiter -verbreitet werden. Dagegen -find urheberrechtliche Befugnisse, die erst durch das neue Gesetz geschaffen werden, so das Recht der Wiedergabe von Kompositionen durch mechanische Musikinstrumente, dem Urheber zugefallen, auch wenn er sein Urheberrecht einem anderen über tragen hat. Die k. Iahresschau Deutscher Arbeit „Das Papier". Dresden, 1. Juni bis 30. September 1927. Die lange vorbereitete große Dresdner Papier-Ausstellung 1927 »Das Papier, seine Erzeugung und Verarbeitung« wurde am 1. Juni 1927 mit einem Jestakt eröffnet (s. Bbl. Nr. 129). Es ist nicht leicht, die großartige Vielseitigkeit dieser Ausstellung kurz zu beschreiben, beschäftigt sie in der industriellen Abteilung doch nicht weniger als 600 Arbeiter, die tagsüber den Gesamtbetricb der einzelnen Drucke reiverfahren, der Kartonnagenfabrikation, Papierherstellung und Wasserzeichenkunst usw. vorfiihren. Ein Nundgang wird uns am ehesten einen klaren Überblick über diese Ausstellung vermitteln. Wir werden als Buchhändler in diesem Runögang naturgemäß allen Objekten, die im Zusammenhang mit unserem Beruf stehen, größtes Interesse entgegenbringen und sie uns besonders bemerken. Wir beginnen mit der geschichtlichen Abteilung, die durch den Saal: Die papierlose Zeit, eröffnet wird. Holztafeln, Steine und Leder sowie allerlei Dinge, die bereits der primitive Mensch zu seinem täg lichen Leben nötig hatte, sind Zeugen von dem Ringen der primitiven Völker und dem heißen Bemühen selbst so hoch entwickelter Kulturen wie der Ägyptens, Griechenlands und Noms, Schrift und Sprache zu vervollkommnen. Wirkt dieser Raum für uns ein wenig zu tot, so ist dies wohl darauf zurückzuführen, daß wir das belebende Element: das Papier, vermissen. Wie dieser Stoff den Charakter eines Volkes jedoch bestimmen kann, zeigt uns die um so vieles freundlicher er scheinende Sonderschau der Papiererzeugnisse Japans. Unter dem aus Papier gefertigten Spielzeug ist ein Drache aus ganz djinncm Seidenpapier zu sehen. Wie zart müssen doch die Hände dieser Kinder sein! Und auch das Empfinden der Erwachsenen. Bei spiele dafür: die bunte papierne Amtsmütze eines hohen Beamten und die Jülle von amtlichen Formularen und privaten Briefbogen und Umschlägen. Den Buchhändler wird ein ausgelegtes Werk inter essieren. Es ist dies »Konfuzius, Buch der Pietät«, das vor 600 Jahren gedruckt wurde und trotzdem säst wie eine Neuerscheinung aussicht. Gegenüber zeigt der »Deutsch-chinesische Kreis« die alte chinesische P a p i e r m a ch e r e i, deren Betrieb von chinesischen Papiermachern vorgeführt wird. Bemerkenswert ist die überaus große Einfachheit der Arbeitsgeräte, denen gegenüber die alte deutsche Papiermühle in technischer Hinsicht bereits einen ge waltigen Fortschritt darstellt. Erbaut wurde sie vom Institut für Textil- und Papiertcchnik an der Technischen Hochschule zu Dresden nach einer sächsischen Papiermühle des 18. Jahrhunderts. Während der Dauer der Jahrcsschau wird sie von der rühmlichst bekannten Papierfabrik I. W. Zanders, Bcrgisch-Gladbach, jpi Betrieb vorge- führt. Den Anteil des Papiers an den asiatischen Kulturen von Korea, Tibet, Indien, Siam und Persien veranschaulicht ein an- derer Saal. Konnten wir bas Entstehen des Papiers in der Vergangenheit betrachten, so erfreuen uns jetzt die reizvollen und mannigfachen Ver wandlungen des Papiers in der gleichen Zeit innerhalb unserer Kullnr und unseres Volkstums. Den Werdegang der S p i e l k a r t e zeigt die Sammlung Jakstein, Altona, die verschiedenartigen Tunk-, Marmor- und Kaltunpapiere die Sammlung Demeter, Hellerau; an die vergessene Kunst, Spielzeug aus Papiermache her;u- stellen, erinnert das Spiclwarenmuseum Sonneberg i. Th., das Deutsche T a p e t e n m u s e u m, Kassel, zeigt eine wertvolle Son derschau seiner reichen Sammlungen. Die hohe Qualität der Leistun gen des vergangenen Jahrhunderts bekundet beispielsweise eine Tapetcnwand mit wundervollen Medaillons, die Szenen aus den Lustspielen Moliöres darstellen, weiterhin ein handgedrnckter Pan- neau, ausgesührt in Pcrlmuttermalerei mit lithographischen Einsatz bildern. Daneben enthalten Schaukästen Geschäfts- und Menu karten, Theaterzettel und Kalender in ihrer Frühzeit. — Weitere Sonderausstellungen sind die Entwicklung der Silhouette (Stadtmuseum Erfurt und die Staatlichen Museen, Berlin) und Alte Geheimschriften (Sächsisches Stenographisches Landes amt, Dresden). Die uns Buchhändler von dem geschichtlichen Teil der Jahres schau am meisten interessierende Gruppe, die Entwicklung des Buches seit der Einführung des Papiers, veranschau licht die Sächsische Landesbibliothek, Dresden, an Hand ihrer Kostbarkeiten und ihr freundlichst überlassener Leihgaben. Es wäre gewiß reizvoll, gerade auf diesen Teil der Ausstellung näher einzugehen, doch muß dies mit Rücksicht auf den zur Verfügung stehenden Raum leider unterbleiben. Es sei daher auf die kürzliche Übersicht in Nr. 156 des Bbl. verwiesen. Diejenigen Bcrussgenossen, die die Ausstellung wirklich nicht selbst besuchen können, seien auf den Führer über diese Abteilung (der von A. Dressel, Akadem. Buchh. in Dresden für 30 Pfg. zu haben ist) besonders hingewiesen. Er ent hält manche interessante Einzelheiten und viele nützliche Notizen zu den einzelnen Ausstellungsgegenständen. Bei dieser Gelegenheit sei auch der offizielle Ausstellungskatalog erwähnt, der einige Aufsätze von Fachleuten bringt. Eine Überleitung zu dem Teil der Herstellung des Papiers gibt der Saal, den man der S t a t i st i k des Papierverbrauchs zur Ver fügung stellte. Mit diesen klaren, sinnbildlichen Darstellungen hat der Verein Deutscher Papierfabrikanten, der für diese als veraniwortlich zeichnet, den hohen privat- und volkswirtschaftlichen Wert des Papiers außerordentlich einprägsam dargestellt. Die »Technologie des Papiers« ist wiederum vom Verein Deut scher Papierfabrikanten durch mannigfache Modelle von Maschinen und Proben von Rohstoffen in mustergültiger Weise erklärt und aus gestellt. Die Abteilungen: Geschichte, Statistik und Technologie ken nen wir nun und gelangen jetzt nach einem kurzen Weg über die durch ihre Einfachheit beruhigend wirkenden Hallenhöfe zu der Halle der Papiercrzeugung. Zuerst kommen wir in die -Holz- schleiferci-Anlagc, in der die Maschinenfabrik I. M. Voith, H iden- heim, eine Holzschlcifinoschine mit einem stetigen Kleinkraftschleifer und den zugehörigen Nebenmaschinen im Betrieb vorführt. Die eigentliche Anlage der Papierfabrikalion beginnt auf der Brücke, die Holzschleifern und Papierfabrikalion voneinander trennt. In der Halle selbst sehen wir die Fabrikation des Papiers in der Langsieb- Papiermaschine. Die nächste Halle ist den Papicrveredelungsmaschi- nen gewidmet. Eine Umrollmaschine, ein Nollenkalander mit 12 Walzen, eine Doppelguerschneidemaschinc und eine Ballenpresse sind letzte Entwicklungsstadien des nunmehr gebrauchsfertigen Papiers. 921
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