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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 19.07.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
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- 1927-07-19
- Erscheinungsdatum
- 19.07.1927
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- Deutsch
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166, IS. Juli 1927. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f. d. Dtschn. Buchhandel. auf 12 Mitglieder angvwachsenen Tauschgemeinschaft als großes Wagnis angesehen. Dem Kollegen Helmuth A. B. Schmidt ge bührt in erster Linie das Verdienst, die Widerstände, die sich dieser Autoanschassnng entgegensetzten, überwunden zu haben. So kam denn Anfang Dezember vorigen Jahres das Auto, das diesem Tauschverkehr die Vollendung gab, die wir von Anfang an in der Schnelligkeit des Verkehrs angestrebt hatten. Früher konnte der Tauschbote die Rundreise täglich knapp einmal vollenden; heute kommt er zweimal und setzt so die Tanschgenossen in die Lage, die innerhalb des Tauschrings nicht vorrätig ge wesenen Bücher innerhalb 3—15 Stunden nach Eingang der Be stellung vom Verlag zu verschreiben. Diese Tauschgcmeinschaft ist ein ganz eigenartiger Verein; sie ist gar kein Verein; denn sie nimmt keine Beiträge. Der Vor sitz wird halbjährlich gewechselt. Jedes Mitglied ist verpflichtet, -die Ehre und die Arbeit aus ein halbes Jahr aus sich zu nehmen. Gewählt -wird nicht, die Würde und Bürde geht in alphabetischer Reihenfolge um. Die Mitglieder wurden s. Zt. aus folgende Punkte verpflichtet: 1. Nach Aufteilung der Verleger verpflichten sich die einzelnen Firmen, im Interesse eines geregelten Austauschverkehrs mit den ihnen zugefallenen und den etw-a nicht aufgeteilten Ver legern zu arbeiten, alle übrigen Bücher aber bei der ous- liefern-den Firma zu bestellen. -Eine Ausnahme machen nur antiquaris!^ Käufe und besondere Fälle nach vorhergegange ner Verständigung. 2. Sämtliche im Tauschverkehr -bezogenen Bücher werden zum vollen Ladenpreis berechnet. Ausnahmen unter 3. 3. Berleger-Vorzugsangebole, Klassikerbestellungen und größere Lagerergänzungen werden ebenfalls durch die ausliesernde Firma behandelt, jedoch nicht über Tauschkonto, sondern gegen bar zum Rechnungsnett-opreis zuzüglich Spesenanteil. Die Zahlung hat pünktlich zum Fälligkeitstage an die aus liesernde Firma zu erfolgen, um dieser Ungelegenheiten zu ersparen. Als Fälligkeitstag in diesem Sinne gilt der 3. Dag vor Ablauf des Verlegerzieles, das bei Lieferung genannt werden muß. Ausnahmen wie unter 1. 4. Im Internste einer gleichmäßigen Buchführung werden die Rechnungen nach dem Lieferdatum auf den -Konten aufge- tragcn und monatlich abgestimmt. Der Saldo soll 100 Mark nicht übersteigen. Ist dies doch der Fall, und kann er durch Tausch nicht ausgeglichen werden, so ist bar abzurechnen unter Zugrundelegung eines Nachlasses von 30N. 5. Alle Ku-ndenbestcllungen müssen als solche durch ein deut liches »K» auf beiden Bestellzetteln kenntlich sein; -sie sind von der auslicserndcn Firma umgehend zu -erledigen, in sehr dringlichen Fällen ist auch das -letzte Buch vom Lager ab- zugebcn. Bücher, die nicht -auf Lager sind, sind in diesem Falle unter Kreuzband zu bestellen, das Porto darf indessen nicht an-gercchnet werden. 6. Lagcrbestcllungen sin-d bei nächster Gelegenheit, jedoch inner halb 8 Tagen weiterzule-iten. 7. Jede Änderung im Tauschverkehr, z. B. Hin-zunahmc oder Streichung eines Verlegers muß den einzelnen Firmen 8 Tage vor Inkrafttreten schriftlich a-ngezeigt werden. 8. Jede am Tausch teilnehmende Firma hat -das Recht, nach Erledigung aller Verbindlichkeiten gegenüber den anderen Firmen aus dem Kreis auszuscheiden, muß dies aber sämt lichen Firmen mindestens 14 Tage vorher schriftlich an- zcigen. Bis dahin untersteht sie der Geschäftsordnung. 8. Änderungen der -Geschäftsordnung können nur in gemein samer Sitzung beschlossen werden. 10. Die Führung der Gaschäste, besonders Veranstaltung und Leitung der Zusammenkünfte übernimmt die auf ein halbes Jahr zu wählende Firma. Bei ihr sind alle auf den Daüsch- vevkehr bezüglichen Schriftlichkeiten niederzulc-gcn. 11. Die Vorsitzende Firma übernimmt bei -etwaigen Unstimmig keiten die Vermittlerrolle, ihr sind auch -die vermeintlichen Verfehlungen gegen die Geschäftsordnung vor Bekanntgabe in gemeinsamer Sitzung mitzuieilen. 902 12. Der Tauschverkehr fußt auf dem Grundsatz von Treu und Glauben. Die Unterzeichneten Firmen verpflichten sich, da nach zu handeln. Angesichts unserer noch vollen Lager ist bisher von der ur sprünglich geplanten systematischen Auslieferung bestimmter Ver leger abgesehen worden. Jode eingehende Bestellung macht zu nächst die Runde durch die Tauschgemeinschaft. Die Bestellung wird auf einen Tauschblock geschrieben. 959 * Lei — bestellt lick. Imn/enkerper, Hodvliiktebsusses 15 Die Tauschblocks sind in der Größe einheitlich, nur hat jeder Teilnehmer eine bestimmte Farbe. Dieser Farbenunterschicd ist gewählt worden, um Soll- und Habenposten bei der -Buchung leichter auseinanderzuhallen. Di« Tauschblocks sind numeriert, jede Nummer ist doppelt vorhanden. Ich schreibe also beim Ein gang einer -Bestellung, die ich nicht vom Lager erledigen kann, eine Bestellung mit Durchschrift aus und lege diese Bestellung nebst Durchschrift in den Tauschkasten. Der Tauschbote nimmt bei seiner nächsten Rundfahrt -die Bestellungen mit. Die Bestel lung läuft so lange im Kreis, bis sie erledigt wird, oder, falls das nicht geschehen kann, sie bei mir wieder ankommt. Der liefernde Tauschkollege legt zwischen meine beiden Zettel ein Blaublatt, füllt seine Firma, den Ovdinärp-reis und "das Lieferdatum aus. Ein Zettel bleibt bei ihm, die Durchschrift gelangt mit -dem Buch an mich. Es -kommt sehr darauf an, -daß der Bote überall so schnell wie nur irgend möglich abgef-ertigt wird, damit er die zwei Touren auch wirklich -bewältigen kann. Es wird daher beim Eintreffen des Tauschboten sämtliches Personal alarmiert. Es muß noch e-vwäihnt werden, daß der Tauschbote erhebliche Strecken zurück legen muß, da zu den zurzeit 12 Teilnehmern 7 in den äußeren Vorstädten -gelegene Buchhandlungen gehören, 5 Teilnehmer be finden sich im Zentrum. Es hat sich der Gebrauch eingebürgert, eilige -Kundeubestellungen, -die man noch für den gleichen Tag oder bei der Nachmittagstour für den nächsten Morgen in Aus sicht gestellt Hai, mil einem E. K. (eilige Kundenbestellung) zu bezeichnen. Diese Bestellungen sind sofort fertig zu machen und -dem Boten mitzugeben. K-Bestellungen, also nicht eilige Kun- den-bestellungen, werden nur aus -dem Lager herausgesucht und bei der nächsten Runde mitgegeben. "Eilige Lagerbestellungen werden wie Kundenbestöllungen erledigt, gewöhnliche Lagerbestel lungen machen die Runde auf Listen. Diese Listen werden zwi schen 2 Runden erledigt, sind also in 6 Tagen wieder beim Be steller. Kontenführung und Abrechnung gestalten sich recht einfach. Die Zettel (Rechnungen) werden nach Nummer, Farbe und Be trag gebucht. Bis zum 15. jedes Monats sind die Konten ab zustimmen. Betrachten wir einmal die Vorteile dieser Einrichtung: 12 Lager bilden ohne besonderen Apparat, ohne besonderes Per sonal ein -einziges großes Lager, ohne die Selbständigkeit des Einzelnen im -geringsten anzutasten. Sie geben dem einzelnen Teilnehmer eine Leistungsfähigkeit, die ihm kein Barsortiment geben kann. Im Zeitalter des Radio und des Flugzeugs ist die Kundschaft recht anspruchsvoll geworden. 5—6 Tage -will nie mand mehr auf ein gewünschtes Buch warten. Es hatte früher schon -seine Not, wenn man 2—3 Tage Wartezeit in Aussicht stellte. Heute sind die Teilnehmer in der Lage, jedes halbwegs -gangbare Buch in einem Zeitraum "von 3—12 Stunden ziemlich sicher liefern zu können. Es verlassen also verhältnismäßig wenig Kunden un verrichteter Dinge unsere Läden. Besonders erfreulich war es mir, am Weihnachtsabend Bestellungen bis nachmittags 3 Uhr
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