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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 05.07.1927
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1927-07-05
- Erscheinungsdatum
- 05.07.1927
- Sprache
- Deutsch
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MMMEdmDeMMVlMackel Nr. 154 (N. 8t). Leipzig. Dienstag den s. Juli 1927. 84. Jahrgang. Redaktioneller TA Verband der Kreis- und Ortsvereine im deutschen Buchhandel. Stenographischer Bericht über die Verhandlungen der 49. ordentlichen Abgcordneten-Vcrsammlung abgehalten zu Leipzig an> Sonnabend, 14. Mai 1927, nachmittags 3'/- Uhr. Den Vorsitz führt der Vorsitzende «des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine, Herr Georg Schmidt (Hannover). Vorsitzender: Meine geehrten Herren Kollegen! Im Namen des Vorstandes des Verbandes der Kreis- und Ortsvereine heitze ich Sie zu der heutigen Hauptversammlung herzlich willkommen. Ich begrüße in erster Linie den Vorstand des Börsenvereins sowie die Vorstände des Verlegcrvereins, der Buchhändlergilde und des Musikalien-Vcrlegcrvcreins. ! Die Versammlung ist satzungsgemäß einbcrufen und recht zeitig im Börsenblatt angekünddgt worden. Tagesordnung und I Sitzungstermin sind ebenfalls im Börsenblatt veröffentlicht wor- I den; Sonderabdrucke der Tagesordnung stehen hier zur Verfügung. Wortmeldungen bitte ich bei unserm Schriftführer Herrn I Gude anzubringen. Als Stimmzähler habe ich die Herren Frahm und Mierzinsky bestimmt. Die stenographische Aufnahme der I Verhandlungen besorgt wiederum Herr vr. Burmeister. — Meine I Herren, in Anbetracht der ziemlich großen Tagesordnung bitte ich I die Herren Redner, sich möglichst kurz zu fassen. Bevor wir in die Tagesordnung eintreten, möchte ich noch I fragen, ob der Wunsch besteht, daß die Namen 'der Delegierten der I einzelnen Kreis- und Ortsvereine verlesen werden; wenn das nicht I der Fall ist, so können wir uns die Verlesung ersparen. Wir ge- I Winnen dadurch Zeit für unser« eigentlichen Verhandlungen. Wird i die Verlesung gewünscht? (Rufe: Nein!) Die Liste der Dele- I gierten steht hier bei Herrn Gude zur Verfügung; wer Einsicht I nehmen will, kann es tun. Wir kommen nun zu Punkt 1 der Tagesordnung: r Jahresbericht. Meine Herren, Sie werden den Bericht alle gelesen haben I (Bbl. Nr. 103), und ich glaube, es kann wohl davon abgesehen I werden, ihn wörtlich zu verlesen; es genügt, wenn ich, wie in I früheren Jahren, lediglich die einzelnen Punkte und Stichworte I hier erwähne. (Zustimmung.) I Der erste Abschnitt betrifft die wirtschaftlichen Ver- I hältnisse. Dazu wollte Herr Hillger sen. einige Ausführun- I gen machen. Herr Hermann Hillger (Berlin): Meine sehr geehrten Herren! I Ich habe bereits heute früh im Verlegerverein über zwei Punkt« I gesprochen, die aber nicht nur die Verleger, sondern den gesamten I Buchhandel und das Wirtschaftsleben in Deutschland überhaupt I angehen. Das eine ist die Tätigkeit der öffentlichen IHand — wie wir es nennen wollen —, die heute überall in die I private Betätigung einzubrechen 'versucht, um mit Staatsmitteln, I das heißt mit den Mitteln der Allgemeinheit, zu denen wir auch I durch die hohen Steuern beitragen, die wir aufbringen, ihrerseits I Geschäfte zu betreiben. Die öffentliche-Hand hat sich schon seit langer I Zeit in dieser Weise betätigt. Me Herren, die es nicht mehr wissen sollten, möchte ich daran erinnern, ldaß wir es fa beispiels weise erlebt haben, wie in Österreich der Schul'buchhandel dadurch vollständig ausgeschaltet wurde, daß man die Schulmittel umsonst liefert. Wir haben heute schon den deutlichen und klaren Beweis dafür, daß das Schulbuch einen Vorteil davon nicht gehabt hat und der Unterricht sicher erst recht nicht. Denn das Schulbuchs das >dom Kinde umsonst geliefert wird, achten weder dl« Kinder noch die Eltern; es wird nicht mehr mit der Ehrfurcht behandelt, mit der wir früher unsere Schulbücher zu behandeln pflegten. (Na! na! und Heiterkeit.) Es ist auch ganz zweifellos, daß, wenn die öffentliche Hand weiter in dieser Form vorgeht, auch der innere Trieb nicht mehr bestecht, den die Konkurrenz der verschie denen Verleger bisher doch immer in erhöhtem Maße mit sich ge bracht hat. Wir haben es ja erlebt, daß sich im Laude Thüringen ein Staatsverlag aufgetan hat; ob er nun mit mehr oder weniger Erfolg gearbeitet hat, er arbeitet jedenfalls mit öffentlichen Mit teln und kann infolgedessen sehr viel anders Vorgehen als ein Verleger, der seine eigene Haut und sein eigenes Geld dabei zu Markte tragen muß. Wir sind aber auf die öffentliche Hand ganz besonders ge stoßen, als vor einiger Zeit der Ministerpräsident in Preußen die Behörden auf die Preußische Verlagsanstalt — früher die Allge meine Deutsche Zeitung — hinwies und ihnen anempfahl, man solle doch mehr als bisher dies« staatliche Einrichtung berücksich tigen und Drucksachen, Kalender usw. dort Herstellen lassen, um die Konkurrenz der Privatindustrie nach Möglichkeit auszuschaltcn. Ich habe daraufhin eine Anfrage an den Ministerpräsidenten ge richtet, und er hat geantwortet, daß ihm eine Unterbindung der Privatindustrie ganz scrngelegen habe; er habe nur veranlassen wollen, daß die öffentlichen Anstalten, die Kommunen und die Verwaltungsbehörden sich doch auch dieser Anstalt bedienen und sie zur Konkurrenz heranziehen sollten. Wer wie das nun in unserm so herrlichen Parlamentarischen Leben ist, wenige Tage später hat der preußische Finanzminister eine Anweisung erlassen — sie wird nächstens im Börsenblatt noch näher behandelt werden —, die in viel schärferer Form, als der Ministerpräsident das ge tan hat, fordert, daß möglichst alle Drucksachen >ixw Behörden, Amtsblätter usw. in der Preußischen Berlagsanstalt hcrgestellt werden. Wenn wir nun weiter feslstellen, daß jetzt auch mehr und mehr Druckereien sich auftun, die den Behörden gehören, so sehen wir darin eine große Gefahr. Es kann sein, meine Herren, daß viele von Ihnen sagen und denken: Was geht uns die Druckerei frage an, was geht es uns an, ob die Druckereien öffentliche Kon kurrenz bekommen, ob sie bestehen können oder nicht. Ich bin aber der Meinung, gerade bei unserer inneren Verbundenheit mit einem leistungsfähigen Druckereiwesen, gerade aus dem Interesse heraus, das wir als Buchhändler daran haben, daß das Buchdruckgewerbe, wie bisher, in der Welt mit obenan steht und das Beste heraus bringt, was es überhaupt gibt, müssen wir dafür sorgen, daß das Buchdruckgewerbe gesund bleibt und nicht mit unserm Gekde, mit dem Gelde der Steuerzahler von der öffentlichen Hand vernichtet wird. (Sehr richtig!) Selbstverständlich steht dieses Beispiel nicht allein da. Wir haben feststellen müssen, daß nun auch schon die Postverwaltung dazu übergegangen ist, eine ganze Reihe von eigenen Unterneh mungen zu schaffen. Wir haben gesehen, daß die Postverwaltung eigene Adreßbücher herausgibt und damit die Konkurrenz erdrückt. Heute wird mir nun ein neuer Fall mitgeteilt, der deutlich zeigt, wohin die behördlichen Anschauungen und Absichten gehen. Me 813
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