N 139, 17. Juni 1927. Fertige Bücher. vörsenblLU f. d. Dtschn. vuchhandel. 6681 Robert Reumann Me Neft von Lianora Engelhorns Romanbibliothek Band l008 Broschiert Rm.;.—. In GanzleinenRm.;.7s. In HalblederRm.4.— Gruft LMauev schreibt im Berliner Börsencourier: „Unverkennbar der Wurf eines bedeutenden Talents. Diese Erzählungen des bisher fast unbekannten Robert Ncumann sind nun vorhanden, sie zählen mit, sie werden langt, einige vielleicht für immer dauern. Der Dichter weiß um die Erregungen und Auf- wühlungen, die Triebe und Exzesse der Menschen, er spürt bis in das unterste Dunkel hinab, aber er sieht es mit dem kalten, mit dem artistisch bändigenden Blicke an. Das Auge dieses Dichters Robert Neumann ist ein unträumendes, er sieht seine realen Visionen — wohlgemerkt: Visionen — aber er schaut sie nicht. Solche Formel aber gilt nicht für den Schluß, der in eine tiefere Schicht dieser Seele hinableuchtet: Vas Spiel wird zum Ernst. In dieser Wendung offenbart sich ein tiefes, ein fast ehrfürchtiges wissen um die dunklen Gewalten des Lebens, eben das gleiche, das jenes Volkswort vom „Teufel an die wand malen" ausspricht. Es ist gewiß nicht zufällig, daß gerade, ein wiener dieses Gedicht vom Spiel mit der Pest geschrieben hat, denn keine Dichtung ist so voller Spiel, keine hat das Spiel als Form des Lebens und Wesen der Dichtung so sehr programmatisch verkündet wie die wiener. Nur scheinbar ist diese Dichtung spiclhaft: sie ist Absage an das Spiel. Diese Chronik, die vom Geschehnis fern vergangenen Jahrhunderts berichtet, ist aus unserer Zeit gezeugt und bezeugt sie." Pros. Meyer-Neufev schreibt im „Hamburger Fremdenblatt": „Ein epischer Erstling von einer erstaunlichen Lrast und Größe des Wurfes. Alles mit größter Rnappheit und Wucht geballt, doch nie als bloßer Stoff wirkend, alles künstlerisch durchgeistet, ohne Hast und Aufregung mit dem klaren Auge und der inneren Ruhe des echten Epikers geschaut und gestaltet. Eine ungewöhnlich reife und sichere Lünstlerschaft. Man wird gut tun, sich den Namen Robert Neumann zu merken; er bedeutet eine der schönsten Hoffnungen für die Zukunft der deutschen Erzählungskunst." I. Engelhorns Nachf. Stuttgart Börsenblatt f. b. Deutschen Ruchhanvtk 91. IahraE. 752