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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 28.05.1927
- Strukturtyp
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- 1927-05-28
- Erscheinungsdatum
- 28.05.1927
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- Deutsch
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Ksnkr H06H, t-vlprlg — I'oslsok.-Illo., 134K3 — fonnspi».: 8smn,ol->i!i'.70SS8 — Vuvkdöi'so^ Nr. 123 <N. 67). Leipzig, Sonnabend den 28. Mai 1927. 94. Jahrgang. Redaktioneller Teil. Was schuldet der Buchhandel den deutschen Buchkünstlern? Ein Wort der Begrüßung zur Eröffnung der Internationalen Vuchkunstausstcllung von Gustav Kir stein Was die Auchkünstler uns Verlegern schulden: darüber zu reden, ziemt nicht uns. Mit vollem Ton aber sei es hier und heute ausgesprochen, was wir Verleger unseren Auchkünstlern zu danken haben. Wie die Erneuerung des ganzen Kunsthandwerks, so ist um die Jahrhundertwende auch die Reforin des Buchgewerbes von Männern gemacht worden, die freie Künstler waren und den prak tischen Bcdingnisscn dessen, was ihr Herz bewegte, bis dahin ganz fern standen. Vorbildliche lebende Leistungen des Auslandes und der erhellende Blitz aus dem großen Erbe typographischer Ver gangenheit gaben ihnen die Erkenntnis, daß die Zeit reif war für ein kulturelles Erziehungs-Werk an der bücherlesenden deutschen Nation. So haben sie nicht nur Verleger, Drucker und Buch binder, Prinzipale wie Gehilfen, reformiert in zäher, zielbewuß ter Arbeit,' nicht nur wie jeder gute Künstler schließlich die Welt ge zwungen, mit Künstlers Augen zu sehen und mit Künstlers Nerven zu empfinden: nein, sie haben auch die Stadien dieser Erziehung- und Entwicklung selbst durchlaufen. Indem sie lehrten, lernten sic; indem sie an den Möglichkeiten der deutschen Buchform arbei teten, arbeiteten sie an ihrer eigenen Form — Lehrmeister und Mehrleister! So wurden die Auchkünstler (ein ganz neuer -Berufsstand!) in unaufhörlichem Wechsel Subjekt und Objekt ihres eigenen Schaffens. Die führenden Meister haben sich selbst von allem Kribskrabs befreit, und Licbcrmanns unsterbliches Wort, daß Zeichnen die Kunst des Fortlassens ist, hat seine Wahrheit auch an ihnen bewiesen. Heute ist dieser dreißigjährige Entwicklungsprozeß abgeschlos sen. Die Buchdrucker sind an Haupt und Gliedern so geschult, daß manche kleine Provinzdruckerei selbstverständliche Leistungen hervorbringt, die man vor 20 Jahren nur in zwei oder drei großen Musterosfizinen Deutschlands erwarten konnte. Und jeder Ver leger, der aus den, Markt etwas gelten will, gleichviel welcher Fakultät er angchört, strebt nach typographischer Haltung, nach Stil seiner Erzeugnisse. Dieses Stilgefühl ist die erste und wesent liche Errungenschaft, die wir also unseren Buchkünstlern zu danken haben. Und die zweite: daß die Mitarbeit der Künstler unseren Geschäften und unseren Umsätzen zugute gekommen ist. Darüber können wir ganz ruhig offen reden. Es gibt ja buchkünstlerische Monogramme, die uns als Echthsitspunze gelten; und kein Ver leger versäumt, bei seinen Ankündigungen oder Druckvermerken den Namen des am Buche mitbeschäftigten Auchkünstlers propa gandistisch hcrvorzuheben. Bisweilen sogar mit übertriebener Wichtigkeit, wenn es sich um Zutaten handelt, die eigentlich keine »Signatur« -verdienen. Hand in Hand mit der ganzen Bewegung ging die Erneue rung des illustrierten Buches. Ich möchte bezweifeln, ob dieser Teil ihres Schaffens den zeitgenössischen Auchkünstlern vor der Nachwelt soviel Ehre machen -wird wie ihre Reform der Typo graphie und der äußeren Gestalt des Buches. Gleichviel: sicher steht, daß -der Buchhandel auch auf diesem Gebiete durch seine Auchkünstler einen starken Auftrieb bekommen hat. Betreten wir nun, dies alles im Herzen, die sich heute öffnen den Pforten der Internationalen Buchkunstausstcllung zu Leipzig voller Dank: so können die Künstler selbst aus ihre zur Schau gestellte Leistung mit berechtigtem Stolze blicken. Sie haben ge arbeitet, sie haben gestrebt, sie haben Erfolg gehabt, und sie halten heute Erntetag. Was ihren Protagonisten vor dreißig Jahren als dunkel empfundenes Ziel vorschwebte, das ist nun heute in -breiter, festgefügter Front erreicht. Ein Stil hat sich -gebildet, hat sich vollendet. Was einzelne scharf geprägte Persönlichkeiten sich erkämpft haben, ist heute Gemeingut aller. Und ich glaube, wir stehen auf einer so sicheren Höhe, daß wir — einen neuen Abgrund werden suchen müssen, wenn wir weiterkommen wollen. Wie lange noch — und ein Generationswechsel wird die Welt wieder ausrühren. Denn uns ist gegsben, an keiner Stätte zu ruhen. Nun aber kommt zu all dem Dank der Zeiten noch der be sondere für den schönen Augenblick. Waren die deutschen Auchkünstler zunächst nur -von der Absicht geleitet, ihr eigenes Schassen und das ihrer fremdländischen Kollegen mit -dieser Ausstellung -ins rechte Licht -zu setzen, so haben sic mit einer Unternehmung, die das Interesse der ganzen Welt auf das Buch lenkt, den ganzen Buchhandel tief verpflichtet. Wir ziehen Frucht aus einer organisatorischen Leistung, für die wir selbst kaum -den Finger gerührt haben. Und deshalb sei -als letzter, aber wahrlich nicht geringster Dan-k des Mannes gedacht, der nahezu für sich allein das Verdienst in Anspruch nehmen darf, gegen -alle Tücken -des Objekts, gegen alle natürlichen und künstlichen Widerstände -diese Ausstellung ge schossen zu haben: Hugo Steiner-Prag. »Künstlerische Begabungen gehören zu den wertvollsten Fak toren im Wirtschaftsleben. Was sie hervorbring-en, ist nicht als ein schöner Luxus anzusehen, der sich zur Not auch entbehre» läßt, sondern als eine -der Kraftquellen aller Industrie«. (Alfred L-ichtwark.) 865
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