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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 21.02.1928
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- 1928-02-21
- Erscheinungsdatum
- 21.02.1928
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44, 21. Februar 1928. Redaktioneller Teil. Das erste Plakat hing am 12., 13. und 14. November, an schließend daran erschien am 15. November das erste Inserat. Das letzte Plakat hing am 17., 18. und 19. Dezember, das letzte Inserat erschien am 2V. Dezember. Das Jugendschriften-Plakat hing drei Tage vor der Jugendschristen-Woche (stehe den Text des Plakates), das Münchener Autoren-Plakat hing in der zweiten Dezemberwoche, zwischen dem fünften und sechsten Plakat. Sechs Wochen hindurch war also ständig Werbemäßiges auf den Straßen und in den Jnseratenseiten der Zeitungen zu sehen. Neben den eigenen Inseraten war es Aufgabe der Werbe stelle, die Inserate der Münchener und der auswärtigen Verlage und der Münchener Sortimente zu erfassen. Auf ein Rund schreiben hin haben uns alle in Frage kommenden Firmen , — mit Ausnahme von Vieren, bei denen Sonderabmachungen mit einzelnen Zeitungen bestanden — Begebung ihrer Anzeigen- austräge durch die Werbestelle zugesagt und, soweit sie über haupt inserierten, auch eingehalten. Dadurch konnte die Werbe stelle sich nicht nur um guten Satz, gute Unterbringung der An zeigen und ähnliches kümmern, sondern sie bekam der Presse gegenüber eine gewisse Stellung, die im Interesse der Buch werbung, also im Interesse von Verlag und Sortiment, wertvoll war. Außerdem flössen ihr Provisionen von diesen Aufträgen zu, die den durch Umlage geschaffenen Fonds für die Weihnachts werbung stärkten. Es hat sich dabei im großen und ganzen ein schöner Zusammenhalt gezeigt, für den hier allen beteiligten Firmen gedankt wird. Dessen deutlichstes Beispiel waren Be schwerden auswärtiger Vertreter der Münchner Neuesten Nach richten, daß große Berlage, von denen sie sonst Aufträge haben konnten, in diesem Jahre erklärten, sie gäben ihre Aufträge nur durch die Werbestelle des Münchener Buchhändler-Vereins. Das hat bei der hiesigen Presse einen starken Eindruck gemacht, Wünsche mancherlei Art konnten wir erfüllt bekommen, die sonst kaum beachtet oder höflich als unmöglich abgelehnt worden wären. Die mittelbare Werbung. Neben der unmittelbaren Werbung, die mit eindeutigen auffordernden und behauptenden Sätzen offen vor das Publi kum trat, ging die mittelbare Werbung in der Presse einher. In dem Werbeplan war im Anschluß an die Plakate und Inse rate das Erscheinen wöchentlicher Notizen in den Feuilletons vorgesehen und mit den Redaktionen auch besprochen worden. In der Durchführung ist das nicht ganz geglückt, d. h. nur in sofern, als nicht alle Notizen der Werbestelle Aufnahme fanden. Diese Notizen waren teils Zusammenstellungen der wichtigen neuen Bücher auf den verschiedenen Gebieten mit ganz kurzen einleitenden Sätzen, teils kurze Betrachtungen wie »Buch und Kino«, »Literarische Bildung?» usw. Wenn diese planmäßig verfaßten und verschickten Notizen auch nur zum Teil abgedruckt wurden, so zeitigte die Bearbeitung der Redaktionen — mit denen die Werbestelle in dauerndem und häufigem persönlichen Verkehr stand — und das sonstige gute Verhältnis zu den Zei tungen, aber auch die auffallende Werbetätigkeit durch die Inse rate und Plakate, eine andere erfreuliche Wirkung: die Redak tionen brachten so viele Besprechungen, eigene Hinweise und Notizen wie nie zuvor. Es muß allerdings festgestellt werdcn> daß mit Sonntag, dem 18. Dezember, dieses Feuerwerk aufhörte. Fast nichts erschien mehr in den letzten sechs Tagen vor Weih nachten, auch die letzten drei Notizen der Werbestelle, die in Abständen von je einem Tag gebracht werden sollten, wurden nicht ausgenommen. Trotz diesem letzten Detail war die Mit wirkung der Presse überraschend gut und umfangreich. Das zweite Arbeitsgebiet, auf dem Gemeinsamkeit mit der Presse erzielt wurde — und zwar eben auf Grund der Stellung, die die Werbestelle nach dem schon Gesagten dort einnehmen konnte —, war die Auswertung der erscheinenden Besprechungen und Aufsätze. Was früher nicht möglich war, wurde erreicht: die Werbestelle bekam von den Redaktionen mitgeteilt, was in den nächsten 10 bis 14 Tagen im Feuilleton, in der Bücherschau oder in den literarischen Beilagen besprochen werdei. würde. Von den 26 Rundschreiben der Werbestelle von Oktober bis Dezember enthielten 10 solche Nachrichten an die Sortimente. 190 In einigen Fallen haben auf Vorschlag Verlage die Besprechun gen und das Auslegen in den Schaufenstern durch eine Anzeige unterstützt. Auch von den erscheinenden Anzeigen der Verlage machte die Werbestelle dem Sortiment Mitteilung, sodaß dieses durchaus in der Lage war, alles, was die hiesige Tagespresse durch Besprechungen, Aufsätze, Notizen und Anzeigen über Bücher veröffentlichte, für sich auszunutzen. Eine weitere ersprießliche Einrichtung ist dis »Münchner Bibliographie» in der Wochenschrift »Münchner Mitteilungen» (Verlag Ernst Heimeran), die von der Werbestelle zusammen gestellt wird. Sie bringt die Titel der in den Münchner Ver lagen neu erschienenen Werke von allgemeinem Interesse, von auswärtigen Verlagen nur die Titel solcher Werke, deren Au toren in München leben oder Münchner sind. Diese Biblio graphie hat sich durch mancherlei Bezugnahme von seiten des Publikums beim Besuch von Buchhandlungen als gute Werbe maßnahme erwiesen. Die Wirkung. Die Werbestelle selbst hatte zwei deutliche, beweisbare Er folge zu verzeichnen: die Mitwirkung der Presse bei der Wer bung, die Provisionen von den vermittelten Anzeigenausträgen (rund 500 Mark). Die Hauptwirkung ihrer Tätigkeit, deret- wegen sie arbeitete, läßt sich ohne weiteres nicht erfassen und beweisen, jedenfalls nicht in vollem Umfang. Dafür sind die Erfahrungen der einzelnen Buchhandlungen maßgebend, bei denen sich die Wirkung eben zeigen mußte. Umfrage und Aus sprache in der Mitgliederversammlung haben nun gezeigt, daß die Mehrzahl der Münchener Sortimente eine greifbare Wirkung der Werbetätigkeit feststellte, hier in größerem, dort in kleinerem Umfang. Firmen in schlechter Geschäftslage, die hauptsächlich mit Stammkundschaft arbeiten müssen, haben am wenigsten von der Werbewirkung gespürt. Die Plakate und Inserate, nicht weniger die Fülle von Büchernachrichten in der Presse fielen sehr auf, von Käufern wurde öfter davon gesprochen. Es kann also gesagt werden, daß der Entschluß zur Grün dung einer örtlichen Werbestelle die Früchte wirklich getragen hat, die man für den Anfang billigerweise erwarten konnte. München ist für den Buchhandel kein leichter Platz. Das Münchener Publikum muß zum großen Teil erst zum Buch er zogen werden. Wenn der erste Versuch in dieser Richtung mit dem beobachteten im Durchschnitt guten Erfolg gelungen ist, so liegt darin der Beweis, daß selbst bei nicht ganz vorteilhafter Schichtung der Bevölkerung (für den Buchabsatz) durch plan mäßige Werbung etwas Positives erreicht werden kann, worin die Forderung liegt, nicht nachzulassen und die Möglichkeiten und Arten der Werbung auszubauen; denn jede Phase des Jahres hat ihre eigenen Bedingungen, die gewiß manchmal un günstiger sind.. Stetigkeit und konsequente Durchführung müssen und werden die Aufnahmefähigkeit und das Interesse des Publi kums verstärken und wach erhalten. Die Werbe stelle des Münchner Buchhändler-Vereins E. V. Das Publikum empfiehlt als die Ivvü besten Bücher. Eine Rundfrage der Buchhandlung Georg C. Steinicke, München. Meine nachträglichen Bedenken über den Wert und Unwert schriftlicher Auseinandersetzungen in unserm so geduldigen Bör senblatt machen diesen von verschiedenen Seiten erbetenen Be richt nun doch kürzer, als er ursprünglich beabsichtigt war. Finden diese Zeilen auch nur in einem kleinen Kreise einen Widerhall, dann bin ich gerne bereit, nach Vereinbarung mich ausführlich zu verbreiten. Nur die individuelle Propaganda hat sich nach den Mißerfolgen der letzten Jahre als die für den Buchhandel gegebene erwiesen. Und so ist die Rundfrage ent standen.
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