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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 14.02.1928
- Strukturtyp
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- 1928-02-14
- Erscheinungsdatum
- 14.02.1928
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^ 38. 14. Februar 1928. Redaktioneller Teil. Der französische Verlag und dessen Papicrbcschaffung. — Uber dieses eigenartige Gebiet unterrichtet eine soeben in der großen Presse veröffentlichte, von dein Präsidenten des Syndikats der Ver leger verfaßte Notiz, der einige Hauptpunkte entnommen seien. Danach verlangten die französischen Papjerfabrikanten die Unterstellung des für den Verlag bestimmten, importierten Papiers unter den allgemein üblichen Einfuhrzoll, was etwa die Verfünffachung des augenblick lichen Vorzugszolls bedeutet hätte. Der Verlag seinerseits erklärte sich mit einer Verdreifachung des Zolls einverstanden. »Würde man wcitergehcn, so wäre die Folge eine künstliche Verteuerung des Papiers, die wiederum eine Verteuerung des Buches zur Folge haben müßte. Im übrigen sind die im Ausland für den französischen Verlag getätigten Papierankäufe recht klein: im Jahre 1927 erreichten sie nicht ganz 2500 Tonnen, also weniger als ein halb Prozent der jährlichen Produktion unserer Papierfabriken. Diese Einfuhr hat lediglich eine Spannung unserer heimischen Papicrprcise zu ver hindern. Im übrigen ist das nicht für den Verlag bestimmte fran zösische Papier durch sehr hohe Zölle derart geschützt, daß jede Papierfabrikation bei uns gedeihen kann, die technisch modern arbeitet. Bei der Neuregelung des Papierzolls ist zu wünschen, daß das höhere Interesse des französischen Gedankens berücksichtigt und da durch die immer größere Verbreitung des französischen Buches im Innern des Landes und im Ausland begünstigt werde.« —r, Paris. Aus Rumänien. Von einem deutschen Sortimenter in Sieben bürgen erhielten wir nachstehende, »Eine N e u j a h r s e p i st c l. Zur Beachtung des deutschen Verlags in seinen Beziehungen zum deutschen Sortiment in Rumänien« übcrschricbene Einsendung: Ohne Einleitung, ohne Gemütlichkeit sei mir gestattet, sachlich zu sein. Zuerst: Verleger, bitte unterlasset die Einrichtung von A u s l i e f e r u n g s st e l l e n hier in unserem Lande. Bei den eigen tümlichen verkehrstechnischen Zuständen, vor allem aber infolge der nach der Bevölkerung so starken Verschiedenheit einzelner Teile unseres Reiches führt eine solche wohl nie zu einer befriedigenden, dauernden Lösung. Voraussichtlichen Erfolg brächte nur die leider noch nie in Erwägung gezogene Zusammenfassung gleich artiger führender Verlage bestimmter Wissensgebiete, oder einer Gruppe bedeutender Verleger schönwissenschaftlicher Literatur, wo durch ein A u s l i e f e r u n g s z c n t r u m geschaffen würde in einer sorgfältig gewählten, daher bevorzugten Stadt. Gleich möge aber dazugesetzt sein, daß diese Stelle keinerlei Auslieferung an das Publikum, kein Sortiment, keine Vcrsandbnchhandlung unterhalten dürste, sondern die Auslieferung nur an wirkliche Buch händler durchzusühren hätte. Eine rege Werbearbeit dagegen in der Presse des Landes müßte hier für das Sortiment geleistet werden, das dafür Dank wüßte und, dadurch gestärkt, sich wesentlicheren und neuen Knlturaufgaben zuwcnden würde. Solange aber dieser für das deutsche Buch im Ausland allein nachhaltig wertvolle und dauerhafte Weg nicht beschritten wird, bleibt nichts anderes übrig, als jeden deutschen Sortimenter, der ehrlich seinen Verpflichtungen nachkommt, besonders zu u n t e r st ü tz e n. Dies gilt sicher ganz besonders für Osteuropa, vielleicht nicht zuletzt für Rumänien, wo sonst manches in der alten österreichisch-ungarischen Monarchie der deutschen Sprache gewonnene Element wieder ab- bröckelu und verloren gehen würde, trotz der deutschen Schule und Kirche, der deutschen Vereine im Lande: denn diese Institutionen sind alle weit mehr auf das erhaltende als das werbende Moment eingestellt. Auf die Frage, wie der Verlag das deutsche Auslandsortiment fordern soll, sei an 1. Stelle angeführt: nicht Partien eines Buches als Entgelt für besondere Verwendung anbietcn, wie dies für rein deutsche Bevölkerungsgebicte das Natürlichste ist, sondern viel eher darnach trachten, ein Abkommen mit dem Sortimenter zu standezubringen, das nach bestimmten erreichbaren Jahres umsätzen Sonderrabatte zur Gutschrift bringt. 2. Solange iu die W c r b u n g fürs deutsche Buch in der P r e s s e unseres Landes kein System hineinkommt, also hier alles dem Zufall überlassen bleibt, sollte jeder deutsche Ver leger zur teilweise,! Tragung kleiner, besonders im Tagesteil einer Zeitung wirksamen Anzeigen bereit sein, auch dann, wenn er nicht vorher darum ersucht wurde. Es darf doch nicht übersehen werden, daß allein der am Orte sitzende Sortimen ter beurteilen kann, wann — etwa durch einen Vortrag oder dergleichen veranlaßt — die Anzeige des einen oder andern Buchs (auch j„ welcher Form) am wirkungsvollsten sein könnte. Eine Anzeige erreicht in der Lokalpresse jedenfalls den da für Interessierten, besonders bei Wiederholungen, während dies vom Prospektverteilen n ur sehr bedingt gesagt werden 170 kann. Jedenfalls ist die Anzeige ein wesentlich sichereres Mittel, die vermutlichen Käufer eines bestimmten Buches auf dieses Hinzumeisen als der Prospekt. 3. B e d i n g t b c st e l l u n g e n, die ja heute ohnehin selten und vorsichtig gemacht werden, möchten nur ja nicht auf zu kurze Zeit (d. h. mindestens ein halbes Jahr) ausgeführt werden. Sonst ist in der Regel statt des erwarteten Absatzes die Rücksendung die Folge, die stets nur viel Spesen und unnütze Arbeit fordert. Bei der Rücknahme unch von fest und bar bezogenen Werken sollte stets dem deutschen Auslandbuch handel gegenüber das größte Entgegenk^men walten. Laden hüter verstimmen das Verhältnis des Sortimenters zum Ver leger arg und können bestimmt bei beiderseitigem guten Willen stark vermindert werden. Schließlich sollte, soweit möglich, im Verkehr mit dem Sorti ment alles aufs einfachste und zeitsparendste sowohl bei direkter Ab wicklung als über Leipzig vor sich gehen. Dazu gehört vor allem die genaue Erledigung bez. Rabatt — betreffs der Art des Einbands — der Ausgabe — der Form der Erhebung des Betrages lbei Bar- und Festbestellung kleine Beträge stets sofort erheben, selbst wenn ein Konto angelegt ist, statt dessen einen Kassaskonto einräumcn) — und ferner die Wahl der sparsamsten Versendungen: volle 2 kg- Krenzbänder stets direkt mit ermäßigtem Jnlandporto (2 kg — Mk. 1.—) und nur bei kleineren Weitergabe an den Kommissionär. Dagegen bei Vorschrift »Zum Postpaket« gerade Abgabe zur Bei packung — alle Prospekte, Zirkulare, Plakate, Angebote usw. n u r direkt. H. Z.-K. Besprcchungswcscn in Schweden. — In der Schwedischen Buch händlerzeitung (1927, Nr. 50) wird von einem anonymen Einsender eine Reform des Besprechungswesens bei den Zeitungen gefordert. Nach seiner Meinung erscheinen die besonders während der Weih nachtszeit mehreren großen schwedischen Tageszeitungen beigegebenen Bücherbcilagen einmal viel zu spät, weil sic nur die gerade in diese Zeit fallenden Novitäten besprechen: ferner scheinen sie nur dazu da zu sein, den Zeitungen Inserate zu verschaffen, die dem Verleger fortlaufend in gewissen Zeitabständen besondere Büchcrspalten ein gerichtet werden, und darin sollte in knappen Besprechungen alles Wichtige Erwähnung finden. Das Anwachsen der schon seit Jahren seitens Presse und Publikum immer wieder bekämpften Bücherflut gerade vor Weihnachten ist eine Erscheinung, die ihren Grund in vielen Umständen findet und wohl kaum so bald einer Lösung ent gegengeführt werden kann. Nach einer Zuschrift des »Svenska Dag- bladet«, der angesehensten und verbreitetsten Tageszeitung Schwedens, wurden in dieser Zeitung im November 1927 68 und im Dezember (bis zum 21.) 131 Werke besprochen, während in den übrigen Mona ten des Jahres durchschnittlich etwa 40 Bücher besprochen wurden: die geringsten Zahlen weisen August mit 26 und Januar mit 29 Besprechungen auf. Aus Spanien. — Im Oktober v. I. fand zum zweiten Male das Bücherfest, »Fiesta del Libro«, statt, das wir wohl nüchterner Bücher tag nennen, wie cs auch in Spanien ab und zu getan wird. Das Boletin der Bücherkammern in Madrid und Barcelona gibt einen Bericht aus der Londoner Times über diesen Tag wieder. Das Blatt schreibt: Wenn man von dem ersten Biichertag im Herbst 1926 sagen muß, daß er sich sehr unter dem Ausschluß der Öffentlichkeit bewegte, so mar diesmal der Anteil weiter Kreise zu bemerken. Der Gedanke hat sich doch in der Zwischenzeit stark befestigt, und im ganzen Lande bis zu dem entlegensten Punkte wurde der Tag gefeiert. Das Blatt drückt dies mit den Sätzen aus: Von Valencia bis Badajoz und bis zur Insel Mallorca und von Oviedo bis Sevilla siegte das Fest der Bücher. Am Büchcrtage wurden drei neue öffentliche Büchereien nienter gaben die an diesem Tage gekauften Bücher mit 10 v. H. Nachlaß an die Käufer. In Barcelona wurden die Bücher ein heimischer Schriftsteller mit deren Namenszug verkauft. An einigen Orten erhielten die Schulkinder Ausgaben spanischer Klassiker ge schenkt. In Klubs und anderen Gesellschaften wurde die Leidenschaft der Spanier für das Glücksspiel ausgenutzt und Lose verkauft, mit denen man Bücher gewinnen konnte. Es wurden überall öffentliche Vorträge gehalten, so in Barcelona von Studenten der fünf Fakul täten. Nach dem englischen Bericht redete ein Student von der Berech tigung zum Müßiggang, ein zweiter sprach über die falschen Zeug nisse, die man in den Klassen ausstelle, und über die schlechte Ge wohnheit, daß ältere Studenten den jüngeren ihre Bücher verkauften, und sogar auch die Kolleghefte, ein dritter Student sagte, daß die meisten spanischen Unterrichtsbücher nichts taugten und kaum das
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