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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Strukturtyp
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- 1926-07-24
- Erscheinungsdatum
- 24.07.1926
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- Deutsch
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170, 24. Juli 1926. Redaktioneller Teil. gefärbten Zeichnungen dieses Meisters enthält und ein erschütterndes Dokument ist. — Weiter sprach er von erotischen Büchern, deren Autorschaft V i c t o r H u g o, M a u p a s s a n t, E. T. A. H o f f - mann fälschlich zugeschrieben worden ist, und verweilte dann be sonders, auch unter Vorweisung von Vorlagen, bei den recht derben Werken, die die Münchener Bibliophile Gesellschaft in ganz wenigen Exemplaren herausgcgeben hat. Bezüglich Aretino sagte er, daß dieser berühmte oder berüchtigte Erotiker zwar ein Schweinehund und Erpresser, aber eine durch und durch gesunde Natur war, der bloße Lüsternheit fern lag. Er zitierte auch Papst Pius II., der — die Zeiten waren eben damals andere — ein erotisches Büchlein geschrieben hat. — In der sehr lebhaften und ausgedehnten Dis kussion erwähnte dann der Bibliotheksrat Herr vr. G o t t s ch a l k, daß die orientalisch-erotische Literatur, deren Einfluß auf die europäische überschätzt wird, Erotik in unserem Sinne gar nicht kennt. Die Orientalen schreiben nach dem alten Satz »Katuralia non sunt turpia«. Alles, was bei uns unter der Marke orientalischer Literatur dieser Richtung geht, ist entweder Fälschung oder aus dem Zusammenhang gerissen. Auch »Tausend und eine Nacht« kann erst durch Illu strationen ein erotisches Werk werden. — Herr Iolowicz erwähnte das erotische Buch »Schwester Monika«, das um 1813 erschienen war (G u b i tz hat 1905 einen Neudruck veranstaltet) und das lange Zeit E. T. A. Hofs m ann zugeschrieben wurde. — vr. Iolles sprach über den berüchtigten, wenngleich hochgebildeten Earl of R o ch e st e r (1647—1680), der also nur 33 Jahre alt geworden ist, und der ein Günstling und Elegant am Hofe des englischen Königs Karl II. ge wesen war und der das von Unflätigkeiten strotzende, aber doch sehr geist reiche, berüchtigt gewordene Buch »Sodom« veröffentlicht hat. Die »Mandragola« von Macchiavelli ist, verglichen mit diesem »So dom«, ein Waisenknabe. Aber es gibt Familienbricfe dieses Earls, die das Reizendste und Feinste sind, was man sich vorstellen kann, wie er denn überhaupt ein tadelloses Familienleben führte. Auch hier also wieder der Fall, daß ein Schriftsteller gewisse Begierden auf literarischem Wege auslöschen wollte. — Herr vr. Heller erwähnte die Tatsache, daß die deutsche Literatur au Erotika arm ist. Wohl die größte Verbreitung haben gefunden die »Memoiren einer Sängerin«. Der erste Teil dieses seinerzeit ungemein verbrei teten Buches ist von Schröder - Devrient, der zweite ist apokryph, vr. H. sprach dann weiter von der sonderbaren Tat sache, daß in dem damals weniger prüden England »Fanny Hill« durchaus nicht wegen ihres Inhalts beanstandet worden war, son dern aus dem Grunde, daß die Heldin, ein Landmädchen, trotz ihrer Sittenlosigkeit in dem Roman schließlich zu Glück und Wohlstand ge langt war. Die englische erotische Literatur des 18. Jahrhunderts war nicht auf Perversitäten eingestellt. Ganz merkwürdigerweise hat sich seit etwa 70 Jahren hierin eine Wandlung eingestellt, indem der Flagellantismus eine große Nolle zu spielen beginnt. Bezüglich des Marquis de Sade erwähnte vr. H., daß ihn Napoleon im Irren haus von Charenton eingesperrt hat, aber nicht, wie allgemein ge glaubt wird, wegen seiner Bücher, sondern weil S. Napoleons zweite Frau beleidigt hatte und in seiner Kühnheit so weit gegangen war, ein Werk Napoleon zu widmen. — Erst zu später Stunde konnte Freiherr von Biedermann mit kurzen Dankesworten diesen interessanten Abend abschließen, der den Beweis geliefert hat, daß das gewählte, so heikle Thema auch von einer höheren Warte aus behandelt werden kann. Am Dienstag, dem 6. Juli, abends, trafen sich die Mitglieder des Berliner Bibliophilen-Abends mit ihren Damen zu einem ge mütlichen Zusammensein in dem bekannten, im Grunewalö gelegenen Restaurant »Hundekehlc«. Zahlreich hatten sich die Mitglieder, unter denen sich bekannte Leuchten der Bibliophilie befanden, eingestellt und tauschten Erfahrungen aus über Bücher, Antiquare und Auktionen. Eines der lebhaftesten und anregendsten der Mitglieder war wie immer der 85jährige vr. Kaftan, der aus seinem unerschöpflichen Vorrat alter Berliner Erinnerungen immer wieder Neues und Un bekanntes zu erzählen wußte. W. Junk. Uibliotkelc cies körsenveneins. 2u>vackk!V6i-26ieIilli8 1926. 2. Vierteljahr. (^us^vakl.) rinleitencles uncl Allgemeines. Asr. sMt 5 lak.) IVien u. Verl. 1926. 80 , : ventlboIMrnek 15. 400 §er. 8t. Kr. 235. I^bt.^0' o 0i-n!NäriS3 cker Oe8t>üivlit^i88env^.<nt. Letiriikt. Verl. 1926. Ar. 8" iSlMo'l?! ä. LeseUöLkLtt ä. ^VisssoscliLktSQ ru Oriinewalä, u. 0. Leuseubauvr: va/pierlianckel. lÄn Uiliksd'uvü lin 1923. Ar. 8" 263 H.bb. 4. ck!uretiAe8. ^nll. Verl. 1922. Ar. 8" Verl. 1925. 4° — Veri!liv1<l<irnek 13. 350 nnm. vxpl. Kr. 127. (Mt Drbsldillcln.) Verl. 1926. 4° — IIertllolxldruek 16. 6Ia8vr^k0b^rh ^O^Uobve. ^u> vmlxlrueker sl Mt 146 ^db. im l'ext u. 21 meihrkard. I'al. vp-r. 1926. §r. 8° u. mehreren r. 11. tarb. I'ak.j vpr. 1926. Ar. 8" Verl., 19. kehr. 1926. Zr . 8" 8esclilcli1e cles vuclilisnclels uncl clec kuclicli-uclcenlcunst. I< n 6 r. 6^oma sv/ien) 1925. KI. 8° hister^eLn^. <1525—1925. > V/ilno 1925. Ar. 8" 1926^ 4^^'^^^ ^ vassermann lorlan.) Mt 4 Hak., 1 Kt. n. 12 l'exlski'Wen. verlln. u. vp?.. 1926. 8^ 18W^^kl.'8«^' 0' ^ OeAenstanck. konboÜ. Oarl: 2 um Oeclaoktni« ^rtur Zeemanns. ^Vorte, Ae-sproeben an seinem 8arAe am 5. ckanuar 1926. svp2. 1926.) 8" .^ckressduek cker Antiquars veutlsoblanck« u. cktzs Aesamten ^u«1aw- quare. sckA. 1.) 1926. ^Veimar (1926). Ar. 8° 929
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