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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 16.07.1926
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- 1926-07-16
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- 16.07.1926
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>!° 163, 16. Jul! 1926. Mitteilungen aus dem Antiquariat. Der erste zeichnet mit 3. (1. Seine Werke wurden vielfach schon Cranach oder seinem Einfluß zugeschriebcn. Fräulein Gollob weist aber nach, daß wir in diesem Wiener Künstler eine starke selbständige Persönlichkeit vor uns haben; wahrscheinlich handelt cs sich NM den in Wiener Urkunden verkommenden Briefmaler Jobst Cotzmann. Von dem zweiten Meister, L. I?., der auch an dem berühmten Heiltum-Buch.mitgearbeitet hat, wissen wir in persönlicher Hin sicht gar nichts. Fräulein Gollob glaubt, daß er der damals häufig genannten Familie Föichl (Beil oder Pfeil) angehörte, zu mal da aus dieser Familie ein anderer damaliger Holzschneider B. Feil hervorgegangcn ist. Beiden nahe steht der vierte Meister R. L., von dem wir auch nichts Näheres wissen. Ganz unbestimmt ist der Meister L. «. In seinein Haupt werk ist der Anfangsbuchstabe seines Zunamens so unbestimmbar, daß man nicht einmal genau feststellen kann, ob cs sich um ein N öder ein U handelt. Fräulein Gollob nennt ihn daher A. (U.) N. Die letzten zwei Meister find uns dem vollen Namen nach bekannt. Es sind: Hans Rebell und Richard Atzel. Re- bells Name ist bereits in der Kunstgeschichte bekannt, da ihn vor allem Dodgson in seinem Katalog deutscher Holzschnitte erwähnt. Seinen ausgeschriebenen Namen finden wir in dem im vorliegen den Buch reproduzierten unteren Leistchcn im Evvngelistcnsignet des Wiener Druckers Singriner. Die meisten seiner Holzschnitte find wenigstens mit seinen Initialen versehen, und an Hand dieser Holzschnitte läßt sich ihm auch manches «signierte Blatt zu- schrriben. Richard Atzels ausgeschriebener Name findet sich auf dem Holzschnitt im Werke des Heinrich Gramatens »de Oompv- sitione regulärem pro vosorum nieasurnticme«. Der Holzschnitt ist 1518 datiert. Atzel war demnach ein Zeitgenosse Rebells und dürfte .der bedeutendste Künstler unter den ersten Wiener Gra phikern sein. Wien. Carl Junker. nauer Vorarbeit hat sie vor kurzem zwei Werke veröffentlicht, die uns über den Wiener Holzschnitt von 1482 bis 1550 genau orien tieren. Das erste Werk erschien voriges Jahr als Heft 232 der »Studien zur Deutschen Kunstgeschichte»'). Es ist sin systema tisches Verzeichnis von 291 Werken, deren Holzschnitte ge nau und korrekt beschrieben werden. Unter bissen befindet sich allerdings ein Druck (Nr. 106), der mit Wien nichts zu tun hat, da er bei Bonhomme in Vienne in der Dauphins 1541 er schienen ist. Ferner führt Fräulein vr. Gollob 24 Frühdrucke einfach au, die in dieses Verzeichnis nicht ausgenommen wurden, weil sie heute nicht mehr auffindbar sind, und 16, die die Verfasserin selbst zwar nicht eingesehen hat, von denen aber 15 von Denis und einer von Dolch 'beschrieben worden sind. Unter den 291, respektive richtig 290 genau beschriebenen Drucken sind 19 Wiener Frühdrucke, die bisher als solche nicht bekannt waren. Leider sind ihre Titelkopien nicht bibliographisch genau; da aber bei allen 291 im Verzeichnis enthaltenen Drucken die Bibliothek angegeben ist, in welcher das von Fräulein vr. Gollob eingesehene Exemplar sich befindet, so ist eine .genaue Bibliographie derselben nunmehr leicht herznstcllen. Aber schon jetzt ist durch diese Arbeit die Zahl der uns bekannten bis 1550 in Wien erschienenen Drucke um 19 größer geworden. Absichtlich nicht ausgenommen wurden solche Drucke, die wie die ».Ungarisch« Chronik», »Die Moskovia», »Die Geometrie- und »Concordanz» 'bekanntlich von Flettner und Hirschvogel illustriert wurden und tatsächlich mit Wiener Holzschnitten nichts zu tun haben. Am Schlüsse ihres Verzeichnisses, das durch 34 Reproduk tionen aus 15 Tafeln belebt wird, gibt die Verfasserin uns eine sehr interessante Übersicht über die wichtigsten Holzschnitte in den Wiener Inkunabeln und Frühdrucken nach Formen und Inhalt. Sie unterscheidet: L. Volle Holzschnitte ohne ornamentale Neben zwecke : l. Darstellungen religiösen Inhalts. 2. Aus dem bürgerlichem Leben. 3. Stäldtoansichton. 4. Plnnetendarstellnng. 5. Astrono mische Schriften. 6. Medizinische Darstellung. 7. Mythisch-alle gorische Darstellung. L. Leisten: Es werden 19 Leisten aus den verschiedenen Drucken anfgezählt. 6. Künstlerische Initialen. Das zweite Werk des Fräulein vr. Gollob") ist soeben im Krystall-Berlag in Wien erschienen und bildet den fünften Band in der Bücherreihe: Lotes Lastrins, Studien zur Kunstgeschichte Österreichs. Läßt die erste Schrift in der äußeren Ausstattung und in der Korrektheit des Druckes vielleicht einiges zu wünschen übrig, so ist die zweite — fast möchte ich sagen übertrieben — prächtig ousgestattet. Die Sucht nach Originalität in der Aus stattung geht hier auf Kosten der Lesbarkeit, die Schrift verliert hierdurch sehr an Übersichtlichkeit. Die Indizes sind unzulänglich. In dieser zweiten Arbeit zeigt sich ober Fräulein vr. Gollob nicht nur als fleißige Forscherin, sondern auch als tüchtige Schrift stellerin und phantafiebcgabte Schlldcrin. Sie hat alle Wiener Holzschnitte aus joncr Zeit genau studiert, auch die wenigen vor handenen urkundlichen Quellen über die ersten Holzschneidekünstler Wiens eingehend durchforscht. Es ist erstaunlich, wieviel sie mit Geschick aus dem immerhin dürftigen Material, zumal da uur die wenigsten der ims überlieferten Holzschnitte signiert sind, heraus holt und eine wie interessante und geschlossene Darstellung sie liefert. Vielleicht sind ihre Schlüsse mitunter etwas zu kühn, aber sie find durchweg scharfsinnig und nehmen den Leser gefangen auch dort, wo Beweise sohlen. Fräulein Gollob kommt zu dem Schluß, 'daß die Wiener Holzschnitte in der von ihr 'beschriebenen Zeit von sieben Meistern stammen: *1 8^stemabisebes descbreidendes Verreiotuiis der mit IViener llol2seboltteo illustrierten xviener Orueüs von 1482—1KK0, von ttedevig Ootlad. Ltrnssbarg 1923: .1. ll. Ild. lleltr. 140 3. mit 15 rnkoin. Or. 8». M. 20.—. ") vor tVieuer ttoiLsebnitt io den Isbrsa von 1490 dis 1KK0, 86ioo llsdsutung kür dis nordisobe Hunst^ seine liottvölttuog, seine LiMe ont seine Kleister. Tnssmmengsstsllt und desedrivden von lledviz Ovtlob. Vien: llr^stsIl-VerlLg 1926. 92 8. mit 91 Ldd. Oed. IM. 8.—. Alte deutsche Kochbücher. Ein Besuch in der Bibliothek des Kochkunstmuseums in Franksurt am Main. Wie Goethes Vaterstadt sich rühmen kann, reich an Kunst schätzen, Privatsammlungen und großen öffentlichen Bibliotheken zu sein, so muß ihr auch der Ruhm zngcsprochen werden, eine der größten Bibliotheken über die Kochkunst in ihren Mauern zu bergen. Im »Museum für Kochkunst» an der Windmühlenstraße hat der umsichtige Leiter und Geschäftsführer des Verbandes der Köche im Lauf« der Jahre eine Bibliothek aller, ältester und neuerer Bücher, Handschriften usw. über die Gebiete der lukullischen Genüsse zusammengetragen und ausgebaut, die sich mit Stolz scheu lassen kann und deren Besichtigung dem Buchhändler, Antiquar und Sammler mancherlei Anregung bietet. Die 28 verschiedenen Gruppen zeigen: Deutsche Kochbücher vor 1800, Deutsche Koch bücher des 19. Jahrhunderts, Neuere deutsche Kochbücher und Re- zcptsaimnlnngen, Deutsche Spezialkochbücher, Rezeptbroschkren von Firmen, Nachschlagebücher mit kurzen Rezepten, Deutschsprachige Kochbücher fremder Nationen, Krankenkostbücher und Diätkoch- bjiicher, Wissenschaftliche Kochbücher, Koch- und Haushaltnngs- nnterricht, Tafel und Service, Gastronomische Belletristik, Kon ditorei und Bäckerei, Tafel- und Speisekarten, Kvnservenbücher, Literatur über die Rohstoffe, Getränke-Büchcr, Hotelwesen, Ge schäftspraxis, Literatur über Küchenbau, Deutsche, französische, englische und italienische Zeitschriften, Französische, englische und italienische Kochbücher. In der Abteilung der Werke vor 1800 ist in besonders guter Erhaltung vorhanden: I. Ehr. T hie me, Haus-, Feld-, Arzney-, Kochkunst- und Wunderbuch, Nürnberg, in Verlegung Johann Hofmanns 1682 (1040 Seiten). Ich glaube nicht, daß von diesem »Schinken« in des Wortes wahrster Be deutung viele Exemplare dem Zahn der Zeit und den Zähnen der Mäuse getrotzt haben. Ein Exemplar wie das in der Biblio thek befindliche dürfte daher Wohl schon zu den »Seltenheiten» auf gastronomisch-hauswirtschastlichem Gebiete gehören. In einem 41
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