Suche löschen...
Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 15.07.1926
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Band
- 1926-07-15
- Erscheinungsdatum
- 15.07.1926
- Sprache
- Deutsch
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Zeitungen
- Saxonica
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id39946221X-19260715
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id39946221X-192607152
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-39946221X-19260715
- Nutzungshinweis
- Freier Zugang - Rechte vorbehalten 1.0
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Urheberrechtsschutz 1.0
Inhaltsverzeichnis
- ZeitungBörsenblatt für den deutschen Buchhandel
- Jahr1926
- Monat1926-07
- Tag1926-07-15
- Monat1926-07
- Jahr1926
- Links
-
Downloads
- PDF herunterladen
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
ssii 162, 15, Juli 1926. Redaktioneller Teil. Börsenblatt f.d. DtsHn. Buchhandel. Die Fachkurse wie -er Verlagspropagandistenkuvsus in Leipzig haben sich ganz sachlicher Arbeit zu widmen, man sollte in ihnen sehr hohe Anforderungen stellen und nicht so sehr auf die hohe Zahl als auf die Leistungsfähigkeit der Teilnehmer Wert legen. Natürlich hat man sich in ihnen nicht nur mit Propaganda- fragon zu beschäftigen, Herstellung, Wirtschaftslunde usw. ver langen sbenso eingehende Behandlung. Die von Marcus geforderte Aufstellung eines möglichst um fassenden methodischen Lehrplans für das ganze Reich, der alle drei Möglichkeiten der Ausbildung berücksichtigt, wird, falls sie durchführbar ist, alle Vorbedingungen für die Erzielung indi vidueller Qualitätsleistungen schassen. Regionale Zusammenschlüsse für allgemeine Buchwcrbung und sür gemeinsame Werbung für Einzelwerke. Man sollte sich aber hüten, diesemWegderSchulungderBuchhan- delsangchörigon eine größer« Bedeutung beizu-mesfen, als er in Wirk lichkeit hat. Di« Menge der zu erwartenden Einzelqualitätsleistungen hängt immer ab von dem Prozentsatz der vorhandenen Persönlichkei ten, di« man wohl bilden, aber nicht aus dem Boden stampfen kann, wenn die Anlagen dazu nicht vorhanden sind. Der Prozentsatz von Persönlichkeiten, die zu hervorragenden Einzelleistungen be fähigt sind, ist, von geringen Schwankungen abgesehen, konstant, und er ist, was jedem Einsichtigen klar ist, verhältnismäßig sehr gering. Man wird also immer damit rechnen müssen, daß ein sehr großer Teil etwa gegebener Anregungen aus unfruchtbaren Boden fällt, und man steht daher vor der Frage: soll man sich mit der Darbietung von Anregungen begnügen und zusehcn, wie nur ein Bruchteil davon verwirklicht wird, oder soll man nicht besser daneben auch noch alle nur denkbaren Wege aufspüren, die Maßnahmen ermöglichen, deren Durchführung unab hängig ist von dem guten oder schlechten Willen Dritter? Die letzte Frage stellen heißt sie bejahen. Es ist notwendig, unter äußerster Schonung der Einzelleistung, unter Erziehung zur individuellen Qualitätsarbeit (natürlich nicht nur -aus -dem Ge biete -der Werbung) organisatorische Maßnahmen zu ergreifen, deren Durchführung von einer Stelle aus ersolgt, von ihr kon trolliert -werden kann und unabhängig von Zufälligkeiten ist. Nicht mit Unrecht macht man aber hier -den Einwurf, daß eine für das ganze Reich arbeitende Stelle gar nicht zu überblicken vermag, wie die örtlichen Bedürfnisse gelagert sind, daß also — ganz abgesehen -von der Unmöglichkeit der Durchführung lokaler WcrbenWßnahmen (die ja-auch nie geplant waren) — die Werbestelle des Börsenvcreins niemals auch zu einer indi viduellen Werbeberatung übergehen könne. Es sei nun ganz da hingestellt, ob eine solche Werbeberatung im Buchhandel mit seinen vielfachen Möglichkeilen überhaupt möglich ist oder ob man nicht vielmehr wieder in den Fehler einer allzu schematischen Über tragung der Verhältnisse in -der Markenartikel-Industrie aus die Verhältnisse im Buchhandel verfällt, wenn man die individuelle Werbeberatung fordert. Tatsache ist, daß -sehr -beachtlich« Stimmen -seit einiger Zeit die Einrichtung regionaler Werbestellen sehr ein dringlich verfechten. Zunächst -wird man -sich aber darüber klar sein Mfsen, daß es völlig absurd wäre, etwa nach einem fest vor gezeichneten Plan das ganze Gebiet -des deutschen Buchhandels geographisch in Bezirke elnzuteilen und sür jeden dieser Bezirke eine regionale Werbestelle zu »gründen», womöglich noch von irgendeiner Zentrale -aus. Nn Haus kann man bauen und durch Llnba-u erweitern — einen Baum muß -man wachsen lassen. Es ist noch keinesfalls bewiesen, daß eine regionale Werbe stelle in jedem größeren Qrt oder auch nur in den sechs bis -sieben größten Städten Deutschlands notwendig -bzw. überhaupt möglich ist. Es ist auch noch keinesfalls bewiesen, ob eine regionale Werbe stelle besser in -einer -Großstadt und nur für diese Großstadt arbei tend entsteht, oder ob nicht gerade von Mittelstädten -aus eine Zusammenfassung des in der Umgebung solcher Städte vorhan denen Buchhandels zu gemeinsamer systematischer -Bearbeitung der Zwischengebiete, d. h. der ländlichen Umgebung dieser Städte, erfolgversprechender ist, während die Stadt selbst ganz oder teil weise aus dem Bereich -der gemeinsamen Werbearbeit herausge nommen wird. Gegen den Gedanken der Errichtung regionaler Werbestellen wird nun teilweise von Seiten Widerspruch erhoben, die -selbst schon regionale Werbestellen errichtet haben, nur daß diese einen anderen Namen tragen. In Hamburg, Bremen, Stuttgart, Berlin, Breslau, München und Dresden sand sich der Buchhandel bereits wiederholt zu gemein samen Werbemaßnahmen zusammen, nur daß man je nach der Struktur des Buchhandels der betreffenden Stadt die eine oder die andere Werbungsarl stärker in den Vordergrund rückte. Die geforderten regionalen Werbestellen sind also im Grunde genom men tatsächlich schon vorhanden. In den Augen -der Theoretiker mangelt es ihnen allerdings noch am systematischen Abklopsen -der überhaupt möglichen Werbemethoden, um die am meisten erfolg versprechenden zu finden. Ihre Wirksamkeit -ist vielmehr eine mehr oder weniger zufällige, je nachdem, ob ein besonderer Werbe ausschuß besteht, -dem vom Ortsverein die Aufgabe gestellt wurde, di« gemeinschaftlichen Werbemöglichleiten zu untersuchen und ge eignete -Vorschläge zur Durchführung zu unterbreiten, oder ob von Fall zu Fall bei besonderen, ständig wiederkehrenden Gelegen heiten (Weihnachts-, Oster-, Sommerwerbung usw.) vereinzelte Beschlüsse zur Durchführung -vereinzelter Maßnahmen gefaßt wer den. Sicher ist systematische Arbeit stets der znfallsmäßigen vor- zuziehen, und so hätte es wohl das Nächste zu sein, daß in allen diesen Städten, -soweit es noch nicht -der Fall ist und soweit ge meinsam wcitergeworben werden soll, ein möglichst kleiner Aus schuß mit der Aufgabe betraut wird, -die geistige Struktur, die wirtschaftliche Lage seiner Stadt und etwa auch besondere Er eignisse, wie Kongresse, Ausstellungen usw., ständig aus di« Mög lichkeit zu gemeinsamer Buchpropaganda zu beobachten. Es wird sich dann in gar nicht -langer Zeit Herausstellen, welche Aufgaben vom Ortsbuchhandel gemeinsam erledigt werden können, welche besser von der Einzelfirma übernommen werden, und es könnte sein, daß die Ergebnisse dieser Versuche einen guten Schuß Wasser in den Wein -der Begeisterung gießen. Allgemeine Werbung der Zentralstelle. Für die von der Wevbestelle des Börsenvereins, d. h. der Zcntral-Werbestelle zu leistende Arbeit bleiben nunmehr noch alle diejenigen Maßnahmen übrig, die sowohl von -der Einzelpersön lichkeit wie auch von den Bezirks-Werbestellen nicht geleistet wer den können. Di« Werbeberatung des Sortiments und die Aus- knnfterteilnng, die bisher von der Zentral-Werbestelle geleistet worden -ist, wird mehr und mehr auf die Bezirks-Werbestellen übergehen, ein Vorgang, der sich ohne Zwang ganz von selbst voll ziehen wird. Damit -wird gleichzeitig die Wevbestelle des Börsen vereins nicht -unwesentlich -entlastet. An die -Stelle der Beratung von Einzelfirmen wird ein fortlaufender Gedankenaustausch mit den Bezirks-Werbestellen treten und die Übermittlung von Er fahrungen der einzelnen Bezirks-Werbestellen an die Gesamtheit -der übrigen. Die Unterstützung reklame-psychologischer Unter suchungen wird weiterhin ähre Aufgabe sein, soweit -diese nicht durch -den Treuerrichteten Lehrstuhl kür Betriebswirtschaftslehre des Buchhandels übernommen werden kann. Die Herausgabe von Plakaten, Postkarten usw. für die gemeinschaftliche Werbung wird ebenfalls weiterhin Aufgabe der Werbestelle des Bövsenvereins bleiben müssen, weil solche Werbemittel um so wirksamer find, je einheitlicher sie im ganzen Reich verwandt werden, und weil da durch eine nicht unwesentliche Verbilligung der Werbemittel er zielt wird. Es wird immer unmöglich sein, ein Plakat zu finden, das allen Geschmacksrichtungen und Erwartungen entspricht. Viel wichtiger als die Herausgabe eines wirklich nach jeder Rich tung befriedigenden Plakates ist seine einheitliche Verwendung zu gleicher Zeit im ganzen Reiche, so ketzerisch dieser Satz klingen mag. Meine praktische Arbeit der letzten Zeit hat mir gezeigt, daß die Hauptaufgabe der Werbestelle des Börsenvereins -in Zukunft in der Veranstaltung von -von ihr ausgehenden Werbemaßnahmen liegen wird. Gerade dagegen aber werden Einwände erhoben, man behauptet, -die Erfahrungen des vergangenen Jahres dürften 887
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
- Doppelseitenansicht
- Vorschaubilder