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Börsenblatt für den deutschen Buchhandel : 10.07.1926
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- 1926-07-10
- Erscheinungsdatum
- 10.07.1926
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158, 10. Juli 1926. Redaktioneller Teil. Klingspor, aus. Die Tiemannsche »Narciß« ist die in England, Frank reich und den U.S. A. am meisten gebrauchte deutsche Type und erfreut sich wachsender Beliebtheit. Bartlett sah in Frankfurt a. M. die Schrift probe des Konrad Berner (1592), auf der die nach seinem Urteil vollkommenste Antiqua aller Zeiten, die schöne Garamond, zu sehen ist. Mit Gustav Mori von D. Stempel und vr. Ruppel «besuchte er das Mainzer Gutcnberg - Museum und äußert sich enthusiastisch über die Einrichtung dieser Sammlung und die gediegenen Veröffent lichungen der Gutenberg-Gesellschaft. Bekanntlich hat Mr. Bartlett gleich nach seiner Rückkehr eine große Sammelaktion unter den ameri kanischen Druckern durchgesührt und dadurch dem Mainzer Museum bedeutende Unterstützung geleistet. U—r, Wien. Storck, vr. Karl: Deutsche Literaturgeschichte. Zehnte, ver- mehrte Auflage. Bearbeitet von vr. M. Rockcnbach. Stutt gart, I. B. Mctzlersche Verlagsbuchhandlung. 1926. XII, 605 S. Lexikonformat. Gzln. Mk. 16.—. Die erste Auflage dieses Werkes erschien 1898 tm Jos. Rothschen Verlag in Stuttgart, die zweite Auflage 1903 im Muthschen Verlag ebenda. Sie umfaßten rund 500 Seiten in wesentlich kleinerem Format als die jetzige neue Ausgabe in Groß-Oktav. Der Verfasser wollte die Mitte einhaltcn zwischen einem kurzen trockenen Leitfaden und einem größeren wissenschaftlichen Werke. Dafür bestand offenbar ein Be dürfnis, da das Buch sich auch gegenüber einer starken Konkurrenz be hauptet hat. In der ersten Auflage machte es noch einen stark kom- pilatorischen Eindruck; es schien in der Eile zusammengeschrieben zu fern; aber in der folgenden Zeit hatte der Verfasser Gelegenheit, den Text zu verbessern und zu erweitern, und so wies jede neue Auflage weitere Fortschritte aus. Daß das Werk eine so weite Verbreitung fand, erklärt sich aus dem Umstand, daß es kein ausgesprochenes Parteibuch war. Es steht zwar auf dem Standpunkt des positiven Christentums, aber in der Be urteilung der Werke kommt mehr das ästhetische Moment zur Geltung. In dem Vorwort zur 1. Auflage berief der Verfasser sich auf die Unterstützung seines väterlichen Freundes Otto von Leixner, der ja selbst eine Literaturgeschichte geschrieben hat. Aber während diese ihren protestantischen Standpunkt nicht verleugnet, war Storck von Hause aus katholisch. Allerdings ließ er dies in seiner Literaturge schichte nicht durchblicken, und auch der Bearbeiter der jetzt vorliegenden 10. Auflage gehört zu den jüngeren katholischen Schriftstellern. Das erklärt es, weshalb das Werk gerade auch in katholischen Kreisen Ab satz gefunden hat, die andere Literaturgeschichten ablehnen, weil sie mehr oder weniger einseitig protestantisch gehalten sind und die katho lischen Dichter nicht genügend berücksichtigen. Die Storcksche Literatur geschichte versuchte von Anfang an, soweit Konfessionelles in Betracht kommt, möglichst objektiv zu bleiben, sodaß mancher Leser des Werkes überhaupt nicht erraten haben wird, welcher Konfession der Ver fasser angehörte. Auch der neue Bearbeiter ist in dieser Richtung fortgefahren. Der Zusatz auf dem Titel der ersten Auflage »für das deutsche Haus bearbeitet« ist zwar schon in der zweiten Auflage fortgefallen, ober diese Bezeichnung paßt auch heute noch auf das Werk. Es ver folgt keine gelehrten Zwecke, sondern es will dem gebildeten Bürger tum ein Bild der deutschen Dichtung vorführen. Aus diesem Grunde ist die ältere Zeit sehr knapp behandelt und nur in den Hauptwerken etwas eingehender berücksichtigt. Die neuere und neueste Zeit ist in einer Breite dargcstellt, die eigentlich in keinem richtigen Verhältnis .zu dem Gesamtumfang stände, wenn man nicht den Zweck des Buches in Betracht zöge. Wenn in einer neuen Auflage einer Literaturgeschichte allein 200 neue Namen hinzngefügt werden, so ist es klar, daß das aus die Dauer nicht fortgesetzt werden kann, ohne daß viele Namen noch lebender oder jüngst verstorbener Schriftsteller gestrichen werden. Wenn also jetzt ein junger Dichter in die Literaturgeschichte kommt, so will das noch nicht sagen, daß er sich auch darin behaupten wird. Schon .die Naumrücksicht zwingt die Verfasser von Literaturgeschichten, eine Auslese zu treffen, ganz abgesehen davon, daß manche Dichter, die zu ihren Lebzeiten eine gewisse Beachtung fanden,, für die Literatur keine Bedeutung mehr besitzen, sobald sie die Feder niedergelegt haben. Die besondere Berücksichtigung der neuesten Zeit hat den Nach- teil, daß irgendeinem Dichter unserer Tage, z. B. Jakob Kneip, 6 große Druckseiten gewidmet sind, während Heine sich mit 2, Hölderlin mit 3 Seiten, Marie von Ebner-Eschenbach sogar mit Seite begnügen muß! — Das ist natürlich ein Mißverhältnis, und dieser Mangel an Propor.:on erklärt sich nur aus der Tatsache, daß das Werk vor allem Lein Tagesinteresse dienen soll. Storck stand der jüngsten Dichtung sehr kritisch gegenüber, und so kann man das merkwürdige Schauspiel erleben, daß, was früher in demselben Werke (2. Ausl. S. 466) als »Blödsinn« bezeichnet wurde, jetzt (S. 431) als »Blüten einer be gnadeten Dichterseele« gepriesen wird. Wenn Storck nicht so früh ge storben wäre, so hätte er wohl auch die neueste Dichtung noch wohl wollender beurteilt als früher, aber er hätte nicht dasselbe Verständnis dafür aufgebracht wie Rockenbach, der mitten unter den jungen Dich tern steht. Als Kritiker wird dieser später wohl auch noch etwas Wasser in den Wein gießen. Natürlich kann man auch über die Zu teilung dieses oder jenes Dichters zu einer bestimmten Gruppe manch mal anderer Meinung sein als der Verfasser. Jede Einteilung in Schulen, Gruppen, Richtungen usw. hat etwas mehr oder weniger Ge zwungenes. vr. Nockenbach bezeichnet selbst diese Auslage nur als eine Vorarbeit zu einer endgültigen Durchformung der Storckschen Litera turgeschichte. Jedenfalls hat er das Werk jetzt schon in wesentlichen Teilen verbessert und ergänzt, und man darf wohl erwarten, daß es ihm gelingen wird, cs auch weiterhin auf der Höhe zu halten. Tony Kellen. Die ?rrmc1<L8cken 8liktunxen ru Halle an cker 8aale. in Diese bescheidene Schrift zeugt von jenem erstaunlichen Werke, das August Hermann Francke 1695 mit sieben Gulden gegründet hat und heute — eine Stadt in der Stadt — ein gewaltiges Anwesen mit 625 Bewohnern geworden ist. Die mit Ler Stiftung verbundene Buchhandlung wurde 1698, die Buchdruckerei 1701 noch von dem Gründer erdichtet. Das Heft bringt Abbildungen von beiden und gestattet auch Einblick in das Innere der Sortiments- und Verlags- ableilung. Außerdem enthält es ein Bild der Ausstellung der von Cansteinschen Bibelanstalt. Aus den Mitteilungen über berühmte Zög linge der Pensionsanstalt und des Pädagogiums entnehmen wir u. a. die Namen der Dichter Gottfried Aug. Bürger, K. W. Namler, Victor Blüthg-cn, Ernst von Wildcnbruch und Paul Lindau, der Heerführer von Mackensen und Graf Häseler, des Komponisten Karl Löwe, des berühmten Augenarztes Professor vr. Alfred Gräfe und des Fürsten Biilow. Im übrigen findet der Leser in der Schrift alles Wissens werte über Persönlichkeit und Werk August Hermann Franckes. L. Meine Mitteilungen. Jubiläum und Eröffnung neuer Geschäftsräume. — Im Jahre 1925 konnte die Firma Th. Wildenberg, Buch-, Musik- und Schreibwarenhandlung in Linnich auf 60 Jahre ihres Bestehens zurückblicken. Da der beabsichtigte Neubau zur Jubiläumsfeier nicht fertig wurde, wurde diese verlegt und auf den 10. Juli d. I. gleich zeitig mit der Einweihung des neuen Hauses festgesetzt. Das Unter nehmen wurde im Jahre 1875 von dem Buchbindcrmeister Theodor Wildenberg gegründet. Die ersten Jahre beschränkte er sich auf die Buchbinderei und nebenher auf den Verkauf von Papier- und Schreib waren. Im Laufe der Zeit trat das Handwerk zurück, und der Ver kauf von Büchern, in der Hauptsache Schulbüchern, wurde ausgenom men. Nach Kriegsende übernahmen zwei Töchter und der jüngste Sohn des Inhabers das Geschäft. Die Buchbinderei wurde vom Hauptge schäft abgetrennt und wird selbständig von einem anderen Sohne ge führt. In den folgenden Jahren dehnte sich nun der Buchhandel immer mehr aus, das alte Geschäftslokal wurde zu klein, sodaß die Errichtung neuer Geschäftsräume im eigenen Hause Noerstr. 28 u not wendig wurde. Das alte Lokal bleibt bestehen, in ihm werden Schul sachen, Papierwaren usw. weitergeführt. Der Gründer der Firma kann in geistiger und körperlicher Rüstigkeit als 77jähriger das Fort gedeihen seines Werkes, an dem er Jahrzehnte gearbeitet hat, mit erleben. Möge das Unternehmen in den neuen Räumen einem wei teren erfolgreichen halben Jahrhundert entgegensetzen! Kunstausstellungen. — Die Juli-Ausstellung der Galerie N e u m a n n - N i c r e n d o r f in Berlin W. 35, Lützowstraße 32, zeigt Gemälde, Aquarelle und Zeichnungen von Erich Waske, Berlin, und Carl Großberg, Sommerhausen, sowie Plastiken von PiIartz und H ü t t e n b a ch. — Im Monat Juli zeigt der K u n st - salon Abels, Köln, Komödienstr. 26, eine Ausstellung von Pro fessor Robert Scuffert. Der Künstler, ein geborener Kölner, besuchte die Düsseldorfer Akademie unter Professor Eduard von Geb hardt und Professor Peter Janssen. Im Jahre 1902 malte er die Deckengemälde im Zuschaner-Naum des Kölner Opernhauses, und 1908 erhielt er den Jtalienpreis. Die Ausstellung seiner Gemälde und Aqua relle zeigt Werke der letzten Jahre und dauert bis Ende Juli. 869
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